Grundausstattung Werkzeuge keine Elektrogeräte

Arbor

ww-kiefer
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Hi,

ich habe hier schon einige Threads eröffnet die sich speziell auf einigen Elektrogeräten bezogen. Jetzt wollte ich euch um Rat bitten bei der Ausstattung meiner Werkstatt mit Grundlegenden Werkzeugen, die halt ein Tischler haben soll und die nicht Projektbezogen sind, sondern oft benutzt werden. Da man die Werkzeuge mit Qualität kaufen soll, könnten es schon gleich Tausend Euro und mehr werden. Daher soll es schon ein Augenmerk auf Preis gerichtet werden und dann zuerst das Nötigste. Und wenn man mehrere Werkzeuge eines Typ brauchen könnte, dann natürlich zuerst den Allrounder.

Ich fange dann mal an, was ich habe und was ich schon selber gelesen habe
1. Schraubzwingen, habe von diesen 600x80mm hier 4 Stück und 4x 300x80mm und einige kleine 300x40mm. Ach ja und 4 C-Schraubzwingen
Noch andere eventuell als Ergänzung, zB Schnellspannzwingen oder Gehrungszwingen?
2. Hobel, da habe ich Video von Heiko Reich gesehen. Nr 5 und eine Einhandhobel sollen für den Anfang gut sein. Juuma soll gutes Preisleistungsverhältnis haben, aber Nr 5 kostet schon 120€ :eek:
3. Habe einen 90° Winkel aus Stahl, ca 25cm. Wollte mir noch den Kombinationswinkel-Satz kaufen. Ich denke ein Messschiber ist auch nötig. Frage mich nur reicht es für Möbelbau einen einfachen für 16€ oder soll er Digital- bzw Analogeuhr-Anzeige haben...
4. Keine Ahnung habe ich von Schmiegen, brauche ich den am Anfang eins wenn ich schon den Kombinationswinkel-Satz kaufe? Wenn ja, welchen am besten?
5. Streichmaße, genauso wenig Ahnung dazu, bitte um Tipps
6. Habe so ein Raspelsatz für Anfang
7. Markiermesser ist auch da. Ein Anreißnadel für 41€ ist mir momentan zu teuer.
8. Schraubendreher: Da sind einige wenige. Habe aber sehr großen Schteckschlüsselsatz-Kasten, da sind extrem viele Bits, deckt eigentlich alles ab.
9. Sägen, da habe ich nix. Fuchsschwanz reicht als erstes, oder gleich lieber etwas aus Rückensägen, Feinsägen? ODer Japanische, die sind von beiden Seiten benutzbar, da hat man eine mit zwei Sägeeigenschaften :emoji_slight_smile:
10. Ein Satz guter Stechbeitel ist echt teuer, das habe ich schon gesehen, aber braucht man die als Anfänger? Holzhammer hätte ich auch net

Kleber, brauche ich wohl auch. Und bitte Schrauben, die ein Tischler immer vorrätig habe soll, also größen.

Zu Komplettierung sage ich was ich so an Elektrowerkzeugen habe: günstigen Bohrmaschine, günsige Hobelmaschine, alten Bosch Akkuschrauben. Gute Geräte sind Makita Stichsäge , TS 55 mit Schiene, Metabo Exzenterschleifer , Dremel und es kommt noch bald die Perles Oberfräse OF9E.

Mein erster Projekt wird für die Werkstat sein. Ich habe eine Arbeitsplatte gebaut und will darunter Unterbauschränke bauen mit Schubladen.

Tja, ich hoffe nach euren Ratschlägen habe ich gute Grundausrüstung, werde dabei aber nicht pleite :emoji_grin:

Grüße, Taras ^^
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo,

übertreib es nicht.

Ich habe für die Handwerkzeugkurse, die ich halte eine Grundausstattung zusammengestellt, die wie folgt aussieht:

3-5 Stemmeisen
Einfacher Holzklüpfel
Einhandhobel (Flachwinkel)
Eine ordentliche Feinsäge, oder eine Douzuki
Einfacher Winkel, muss kein absoluter Präzisionswinkel sein, den kann man immer noch kaufen
Schärfstein Korn 800 oder 1000
Abzeihstein Korn 6000 (wenn es das Budget erlaubt, ein 8000er)
Wenn du nicht frei Hand schärfen willst eine einfache Zweibackenführung, oder je nach Budget die Veritas MK2
Ein Lineal oder einen Zollstock
Bleistift

Da bist du mit allem bei um die 200 Euro für gute Qualität und kannst schon so einiges machen. Alles weitere kauf nach Bedarf. Auch den No. 5 kannst du später kaufen, wenn du ihn wirklich brauchst.

Ein Streichmaß kannst du mit diesen Werkzeugen schon selbst bauen:
Ein Streichmaß selbst bauen | Holzwerkerblog von Heiko Rech

Hier mal Beispiele dafür, was ich mit dieser Ausrüstung mit meinen Kursteilnehmern baue:
streichmass_fertig-300x237.jpg

winkel-150x150.jpg

zinkenschablone-150x150.jpg

kniehebelspanner-300x246.jpg


Gruß

Heiko
 

Marino

ww-buche
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Hallo Heiko,

Du schreibst, evtl. den Veritas MK2. In deinem Video, welches ich bei Youtube fand, hast Du daran noch eine Vorrichtung. Ich nehme mal an, die passt genau zum Veritas MK2 und dient sicher als Winkelweinstelllehre. Was ist das genau? Bei Feinwerkzeuge z.B. ist es nicht mit abgebildet.

EDIT:
Ich war zu dumm, ich habe den falschen angeguckt. Peinlich.
Ich überlege nämlich auch gerade, was ich brauche, um Hobeln zu können. 800/1000er und 6000er Schleifstein, also 2 Stück reichen? + Einhandhobel und No. 5 für den Anfang, wenn es größer sein soll, dachte ich. Kannst Du eine bestimmte Firma für Wassersteine empfehlen? Gibt ja nicht wenige und ich werde schon genervt, was ich mir zum Geburtstag wünsche, da wäre ich für einen Tipp dankbar :emoji_slight_smile:
 

Arbor

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Hallo Heiko,

danke für die erste ausführliche Antwort. Zu dem Stemmeisen, welche Firma hat gutes Preisleistungsverhältniss?
Was ist ordentliche Feinsäge? Steht es so drauf? :rolleyes:


Grüße, Taras^^
 

michaelhild

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Hallo Heiko,

danke für die erste ausführliche Antwort. Zu dem Stemmeisen, welche Firma hat gutes Preisleistungsverhältniss?
Was ist ordentliche Feinsäge? Steht es so drauf? :rolleyes:


Grüße, Taras^^

Stemmeisen: MHG oder Narex. Die von Dictum sollen auch sehr gut sein.

Ordentliche und schon geschärfte Feinsägen gibt es Veritas.
 

Arbor

ww-kiefer
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Welches Gewicht sollte Holzklüpfel aufweisen um damit ordentlich arbeiten zu können?
 

heiko-rech

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Hallo,

Kannst Du eine bestimmte Firma für Wassersteine empfehlen?
Ich finde die Steine von King sehr gut. Greifen ordentlich, lassen sich gut abrichten und sind nicht zu teuer.

Zu dem Stemmeisen, welche Firma hat gutes Preisleistungsverhältniss?
Mein Tipp geht derzeit ganz klar du den Eisen von DICK (Eigenmarke von DICKTUM) Sie sind sehr gut verarbeitet, die Stanzeit ist gut, bei gleichzeitig guter Schärfbarkeit. DEr Preis ist auch in Ordnung. Dazu haben sie sehr stark auslaufende Fasen, was bei vielen Arbeiten von Vorteil ist. Ich mag die kurze Form, ohne Zwinge am Ende.
Was ist ordentliche Feinsäge? Steht es so drauf? :rolleyes:
Die Sägen von Veritas sind sehr gut. Ansonsten, wenn es was japanisches sein soll, würde ich keine zu teure nehmen. Eine Douzuki in der Preisklasse um die 30 Euro ist in Ordnung.

Welches Gewicht sollte Holzklüpfel aufweisen um damit ordentlich arbeiten zu können?
Da finde ich persönlich die 380g Weißbuche Klüpfel sehr gut. Die schwereren werden auch gleich sehr groß, das ist der Nachteil der Holzklüpfel. Kauf auf jeden Fall einen runden Bildhauerklüpfel und keinen eckigen Holzhammer. Wenn es etwas teurer sein darf, nimm einen Messingklüpfel, der ist kleiner, bei gleichzeitig höherem Gewicht.

Gruß

Heiko
 

Arbor

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Danke nochmal. Kurze Frage noch zum Stechbeitel, was kann man von diesem Angebot halten: Link ?
 

beppob

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Danke nochmal. Kurze Frage noch zum Stechbeitel, was kann man von diesem Angebot halten: Link ?

ich denke für den preis, voll ok. schöne größenabstufung. früher gab es gar keine anderen im Handwerk ausser kirschen und ulmia. heute die ganzen Stemmeisen, sägen und hobel aus Japan sind meiner Meinung nach liebhaberwerkzeuge. wer stemmt dann wirklich noch viel von Hand, und wie gesagt, früher gabs nur kirschen, das war bestes Handwerkszeug.

eine andere frage von dir war wegen dem Messschieber/Schieblehre. mit Scala oder elektronisch. bei einer elektronischen brauchst du Batterien, genauer ist die auch nicht, du mußt nur einen nonius richtig ablesen können.

gruß beppo
 

Marino

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Vielen Dank für den Tipp mit King.
Ist ein Kombistein empfehlenswert? Es gibt ja von King z.B. einen 1000/6000. Oder hjaben die gravierende Nachteile, weshalb man lieber zwei einzelne nehmen sollte?
 

Pendejo

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Vielen Dank für den Tipp mit King.
Ist ein Kombistein empfehlenswert? Es gibt ja von King z.B. einen 1000/6000. Oder hjaben die gravierende Nachteile, weshalb man lieber zwei einzelne nehmen sollte?

Habe mir erst vor kurzem meinen ersten Wasserstein gekauft. Habe den King Kombistein 1000/6000 genommen. Nachteile in dem Sinn gibt es keine. Du hast jeweils halt nur eine Fläche mit 1000er oder eben 6000er Körnung, das heisst du musst öfters abrichten. Und natürlich musst du eher wieder nachkaufen, da der schneller durch ist als 2 Steine - klar. Aber ich fand, für meine Anfänge im Schleifen lernen tut es der...
 

HKP84

ww-birnbaum
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Ich klinke mich mal hier mit einigen Fragen ein.

Ich habe bereits zwei Stechbeitel von Kirschen. Einen mit 12mm und einen mit 26mm. Damit kann man viel machen, stößt aber manchmal schon an Grenzen. Mit welchen Größen ergänze ich sie am sinnvollsten? Ich dachte an ein Stechbeitel mit 6mm für schmalere Stemmarbeiten. Und welche Zwischengröße zwischen 12mm und 26mm macht Sinn? Würde ich da mit 18mm daneben liegen? Ich wollte auf die Standard-Ausführung von MHG setzen. Oder macht der Aufpreis für die Premium-Linie Sinn? Stechbeitel jenseits der 26mm machen für mich keinen Sinn, denn ich führe sie immer nur von Hand ohne Klüpfel. Und ich stell mir vor, dass mir für Stechbeitel jenseits der 26mm dann einfach die Kraft fehlt. Wieso nimmt man dafür eigentlich Holzhämmer und keine Gummihämmer mit harter Mischung? Müsste es sich damit nicht angenehmer arbeiten lassen? Spricht mehr als nur die Tradition für den klassichen Klüpfel aus Buche?

Dann hätte ich noch eine Frage zu meinem ECE Putzhobel. Ich bin leider beim Hobeln eines sägerauen Brettes über mehrere nicht gleich sichtbare Nägel gefahren und das Hobeleisen ist nun sehr schartig. Bekommt man das durch Schärfen wieder hin oder muss ich es gegen ein Neues tauschen? Ich habe leider keinen groben Schärfstein, sondern nur einen mit sehr feiner Körnung. Was wäre eigentlich eine gute Ergänzung zu meinem Putzhobel für etwas gröbere Arbeiten? Ein Juuma No. 5? Ist der Winkel des Eisens bei diesem flacher als bei meinem ECE Putzhobel oder derselbe? So viele Fragen auf einmal, aber ich kenn mich mit der Materie einfach nicht gut genug aus.

Mit freundlichen Grüßen, Melanie
 

beppob

ww-robinie
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Ich klinke mich mal hier mit einer Frage ein. Ich habe bereits zwei Stechbeitel von Kirschen. Einen mit 12mm und einen mit 26mm. Damit kann man viel machen, stößt aber manchmal schon an Grenzen. Mit welchen Größen ergänze ich sie am sinnvollsten? Ich dachte an ein Stechbeitel mit 6mm für schmalere Stemmarbeiten. Und welche Zwischengröße zwischen 12mm und 26mm macht Sinn? Würde ich da mit 18mm daneben liegen? Ich wollte auf die Standard-Ausführung von MHG setzen. Oder macht der Aufpreis für die Premium-Linie Sinn? Stechbeitel jenseits der 26mm machen für mich keinen Sinn, denn ich führe sie immer nur von Hand ohne Klüpfel. Und ich stell mir vor, dass mir für Stechbeitel jenseits der 26mm dann einfach die Kraft fehlt. Wieso nimmt man dafür eigentlich Holzhämmer und keine Gummihämmer mit harter Mischung? Müsste es sich damit nicht angenehmer arbeiten lassen? Spricht mehr als nur die Tradition für den klassichen Klüpfel aus Buche? Dann hätte ich noch eine Frage zu meinem ECE Putzhobel. Ich bin leider beim Hobeln eines sägerauen Brettes über mehrere nicht gleich sichtbare Nägel gefahren und das Hobeleisen ist nun sehr schartig. Bekommt man das durch Schärfen wieder hin oder muss ich es gegen ein Neues tauschen? Ich habe leider keinen groben Schärfstein, sondern nur einen mit sehr feiner Körnung. Was wäre eigentlich eine gute Ergänzung zu meinem Putzhobel für etwas gröbere Arbeiten? Ein Juuma No. 5? So viele Fragen auf einmal, aber ich kenn mich mit der Materie einfach nicht gut genug aus.

Mit freundlichen Grüßen, Melanie



grüß dich Melanie,

das kommt immer darauf, ich habe z.b. von 4 bis 26mm alle Stemmeisen und noch ein 30er (bin ein kleiner werkzeug-fetischist:emoji_wink:) das nehme ich germ zum nachputzen von Rundungen und ausstechen von fasen bei innenecken, wo die oberfräse nicht hinkommt. wenn du ein 8er zapfenloch stemmen willst und hast kein 8er eisen, dann nimmst du halt ein 6er, das geht ja auch. am besten fährst du wenn du ein set kaufst, da die einzelnen eisen meistens teurer kommen.
um einen schleifbock wirst du wohl nicht herumkommen, sobald du im Hobeleisen oder Stemmeisen eine kleine scharte drin hast, dann mußt du das eisen auf einer Schleifscheibe erst mal wieder schleifen bis die scharte herausen ist, erst dann mit dem Abziehstein den entstandenen grat wieder abziehen.

auch schärfen will gelernt sein und braucht etwas Übung und es gibt in sämtlichen Preisklassen Maschinen zur Unterstützung. dazu gibt es sicher auch etliche Videos mit Anleitungen im Forum und im netz,

gruß aus dem oberallgäu,
beppo
 

michaelhild

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Sicher kann man die Macken wieder rausschleifen. Wäre ja schlimm wenn man jedesmal ein neues Eisen kaufen müsste.
Schleifbock muss nicht sein.
Ein weicher Schruppstein (z.B. King 240) reicht und die Sache ist in 5-10 Min. erledigt.

Die Nummern der Hobel geben die Länge des Hobels an und hat direkt nichts damit zu tun, ob für feine oder grobe arbeiten.
Man kann es eher so sehen: Langes Werkstück- langer Hobel, kurzes Werkstück - kurzer Hobel. Mit einem langen Hobel lassen sich leichter und genauer plane Oberflächen erzielen (abrichten). Ein Kurzer würde eher den Wölbungen des Brettes folgen, das Brett würde zwar glatt aber nicht plan.
Nur mal so grob, ich bin sicher, das kann noch jemand besser erklären.
 

erftrunner

ww-ahorn
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auch schärfen will gelernt sein und braucht etwas Übung und es gibt in sämtlichen Preisklassen Maschinen zur Unterstützung. dazu gibt es sicher auch etliche Videos mit Anleitungen im Forum und im netz,

Wenn man das Schärfen dann erstmal beherrscht(?), kann man sich auch fehlende Eisen gut gebraucht z.B. vom Flohmark besorgen.
Letztens ein älteres Sandvik 26mm Eisen für 2€ gekauft. Mit etwas Stahlwolle den Flugrost entfernt und in 10-15 Minuten geschärft.

Gruß Peter
 

beppob

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guten abend Melanie,

hab gerade nochmal nachgeschaut, die hrc Stemmeisen sind vom stahl her sowohl in der standart als auch in der premium Ausführung die gleichen, lediglich das heft ist anderst, jetzt kannst du selber entscheiden, ob es dir einen Mehrpreis wert ist.

gruß beppo
 

HKP84

ww-birnbaum
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Vielen Dank für die bisherigen Antworten. Ich bezog mich bei den MHG Stechbeiteln auf diese Aussage bei feinwerkzeuge.de:
Mit dieser neuen Serie in Standardgröße, jedoch abgeflachtem und geöltem Rundheft aus Holz ist MHG ein guter Wurf gelungen. (...) Die neue Serie wird nach einem neuen Schmiedeverfahren hergestellt, wodurch sich die Werkzeuge durch eine hohe Schneidhaltigkeit, Elastizität und Lebensdauer auszeichnen. Mit ihrem hohen Gefüge-Verdichtungsgrad und der Wärmebehandlungsqualität des hochlegierten Werkstoffes werden Gebrauchseigenschaften erzielt, die bisher nur handgeschmiedeten Werkzeugen vorbehalten waren. Die Härte beträgt 61 HRC (+/- 1) auf der gesamten Nutzlänge.
Vielleicht bleibe ich doch einfach bei Kirschen. Mit den Eisen von diesem Hersteller war ich bisher sehr zufrieden ohne den Vergleich zu kennen. Übrigens hat mein größeres Eisen doch nur 24mm und nicht 26mm. Würde ich dann zusätzlich noch zwei Eisen mit 6mm und 18mm kaufen, hätte ich eine Stückelung mit 6mm Abstand zwischen den Eisen. Ich denke damit komme ich schon ziemlich weit. Also steht die Kaufentscheidung schon so gut wie fest. Nur beim Hersteller schwanke ich noch. Für die Stechbeitel von MHG spricht dabei der im Vergleich zu Kirschen deutlich niedrigere Preis.

Dannach steht eine weitere Säge an. Also ich habe neben meiner Stichsäge (elektrisch) und einer Gehrungssäge bereits eine mittlere Rückensäge und eine kleine Bügelsäge. Nur stößt man damit bei längeren Schnitten schnell an Grenzen. Abgesehen von der Stichsäge, aber die möchte man nicht bei jeder Kleinigkeit hervorkramen. Ich denke Japansägen sind nichts für mich. Dafür fehlt mir die Erfahrung und mir würden die Schnitte verlaufen. Dass auf Zug gearbeitet wird, kommt mir zwar sehr entgegen, aber ich werde es doch lieber mit einer klassischen europäischen Säge versuchen. Ich dachte an einen Fuchsschwanz. Aber ich muss mich noch besser belesen, was sich dort anbietet. Mein Händler vor Ort hat welche von Bahco im Sortiment. Die nehme ich beim nächsten Besuch einmal in die Hand und schaue ob sie mich zu überzeugen wissen.
 

HKP84

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Ich habe heute meine Stechbeitel von MHG bekommen. Sogar als Geschenk von meinem Vater. :emoji_slight_smile: Man merkt jedoch gleich, dass sie einer ganz anderen Liga angehören als die von Kirschen. Die Hefte liegen nicht so gut in der Hand, obwohl sie kleiner sind und damit für mich griffgünstiger. Das hat mich verwundert weil sie sich auf den ersten Blick sehr ähnlich in der Ausführung sind. Also sie sind jeweils rund mit zwei abgeflachten Seiten. Der Unterschied ist jedoch nicht so groß, dass man mit den MHG Stechbeiteln nicht arbeiten könnte. Es fällt nur sofort auf, wenn man beide Eisen nacheinander in die Hand nimmt. Man sieht dem Holzheft bei MHG die Bearbeitungsspuren obendrein deutlicher an und die Lackschicht ist dünner als bei den Kirschen. Allerdings ist das wie gesagt eine Geschmacksfrage. Ich kann nicht einmal genau sagen woran sich meine Hände bei den MHG Stechbeiteln stören. Vielleicht liegt es an der Einheitsgröße der Hefte. Dem nächsten Nutzer liegen womöglich die MHG Beitel besser in der Hand als die von Kirschen. Ich kann da nur für mich selbst sprechen.

Kommen wir zum Eisen. Die von Kirschen sind poliert und die von MHG in diesem Fall nur geschliffen, was bekanntermaßen seine eigenen Vor- und Nachteile hat. Der Schliff ist etwas gröber als ich erwartet hatte. Wenn man mit dem Finger drüber fährt, spürt man deutlich die Rauheit. Auf die Funktion sollte sich das jedoch nicht weiter auswirken. Da stört schon eher, dass bei einem der MHG Stechbeitel das Eisen leicht schief in das Heft eingeschlagen ist. Es bildet keine gerade Linie mit dem Heft, sondern driftet schätzungsweise 2° zur Seite weg. Das sollte man leicht aus dem Handgelenk heraus ausgleichen können, aber etwas mehr Sorgfalt bei der Fertigung könnte in dem Punkt nicht schaden. Man arbeitet zwar nicht blind mit so einem Stechbeitel, sondern immer mit Blick auf die Spanabnahme, aber man erwartet instinktiv doch ein gerades Eisen. Die Abweichung ist wie gesagt nicht dramatisch. Sie fällt einem jedoch schon mit bloßem Auge auf. Die MHG Stechbeitel haben dann noch einen Pluspunkt gegenüber den Eisen von Kirschen zu verbuchen. Die Eisen sind dort ein Stück weit dicker. Die MHG Eisen fallen schlanker aus, was manchmal von Vorteil sein könnte. Mir ist jedoch aufgefallen, dass die Eisen von MHG etwas bauchig sind. Legt man sie längs auf ein Lineal, schimmert mehr Licht unter ihnen hindurch als bei den Kirschen, die bündig aufliegen. In der Mitte ist ein Eisen mit 18mm, dann vielleicht nur 17,9mm dick. Aber was macht das schon? Und die Schneide hat keinen exakten 90° Winkel. Aber nach dem ersten Schärfen sollte das der Vergangenheit angehören.

Das las sich jetzt so als hätte ich eine Menge zu bemängeln, aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Man darf nicht vergessen, dass die Eisen von MHG nur knapp die Hälfte von dem Kosten, was Kirschen verlangt. Dass das Produkt dann nicht ganz denselben Qualitätsstandard hat, sollte keine Überraschung sein. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Und für den niedrigen Preis machen sie dann doch einen guten Eindruck. Außerdem bezog ich mich eben ausschließlich auf Äußerlichkeiten. Jetzt geht es erst einmal ans Schärfen und dann muss mein Übungsholzklotz zeigen, wie es um die inneren Qualitäten der MHG Stechbeitel bestellt ist. Erst da trennt sich wirklich die Spreu vom Weizen und ich wüsste nicht wieso die MHG Stechbeitel (Made in Germany) dabei nicht zu Höchstform auffahren sollten.
 

HKP84

ww-birnbaum
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Ich habe das Hobeleisen wieder begradigt bekommen. Alle Scharten sind ausgewetzt. Bevor ich mit meinen ersten Schleifversuchen einen besseren Stein ruiniere, habe ich erst einmal einen für 2,89 Euro aus meinem üblichen Fachgeschäft genommen, das mich bisher noch nie enttäuscht hat. Der Schleifstein (150x50x25mm) stammt von Müller und hat eine grobe und eine feine Seite. Der Preis hat mich ziemlich stutzig gemacht, aber es ging sehr gut damit. Jedenfalls viel besser als ich erwartet hatte. Ich habe den Stein vorher gewässert. Ich hoffe das war richtig. Es gab keinerlei Verwendungshinweise auf der Verpackung. Abgezogen habe ich das Hobeleisen danach wie gewohnt auf meinem sehr feinen Ölstein.
 

heiko-rech

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Hallo HKP84

ich habe angefangen deinen Beitrag zu lesen, aber wieder abgebrochen, da er ohne Absätze einfach kaum zu lesen ist. Mach es doch den Lesern dieses Forums ein wenig leichter und verwende Absätze, statt alles in einen riesigen Textblock zu schreiben.

Gruß

Heiko
 

HKP84

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Ich habe nachgebessert. Das geschieht leider nur allzu leicht bei einer hohen Monitorauflösung. :emoji_frowning2:
 

Sägenbremser

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Hallo Heiko

da schliesse ich mich gerne dir an. Gebe zu, ich schreibe auch nicht gerade kurz
und bündig, aber etwas in Sachblöcke könnte HK es bitte doch gliedern.

Finde es schon interessant, daß so auf eine Marke fixiert wird. Kenne eigentlich
nur Werkzeugschränke mit bunt gemischten Stecheisen/Beiteln. Was sich so im
Tischlerleben eben ansammelt und für gut befunden wurde. Glaube das manches Eisen
in meinem Schrank, viel älter ist als der Besitzer.

Roland der war extra für dich, ich Jungspund :emoji_slight_smile:

Klar ist so ein 6er Satz schon etwas billiger im Set, nur danach sollte doch die
Aufgabe das Werkzeug bestimmen. Sich mal so eben 20 Stecheisen in den Schrank
zu hängen, halte ich auch im engagierten Heimbereich, am Beginn schon für etwas
überzogen. Selber verwende ich eine bunte Mischung aus metrischen/zölligen Eisen.
Durch das unterschiedliche Aussehen kann ich fast blind danach greifen, alle haben
ihre Vorzüge durch die Ausformung der Klingen.

Liebe Grüsse, Harald

Danke, so ist es wirklich schöner zu lesen
 

HKP84

ww-birnbaum
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Ich denke Marken werden gerade von Anfängern hochgeschätzt, weil sie manches noch nicht richtig einschätzen können. Wenn man auf bekannte Marken setzt, ist einfach die Chance kleiner einen Reinfall zu erleben. So geht es jedenfalls mir. Ich habe zum Beispiel viel von Proxxon Industrial und damit gute Erfahrung gemacht.

Einen schlechten Schraubendreher kann ich vielleicht noch von einem guten unterscheiden. Aber bei einem Stechbeitel ist das nicht ganz so einfach. Jedenfalls für mich. Die Eisen von MHG hätte ich zum Beispiel eher links liegen lassen, wenn ich sie in einem Baumarkt gesehen hätte. Ein Kenner würde deren Qualitäten dagegen sofort erkennen.

In dem Geschäft wo ich kaufe haben sie auch nur was Rang und Namen hat im Sortiment neben einer brauchbaren Eigenmarke.
 
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