Große Bandsäge

frmec

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Hallo,

ich bin gerade dabei eine Bandsäge zu kaufen. Ich brauche die Säge hauptsächlich um größere Bretter (Hartholz) aufzutrennen, deswegen sollte die Säge größer sein. Im Moment schaue ich mir die Panhans BSB 800 und die Felder FB 840 an.
Meine Frage ist jetzt ob man mit Sägen dieser Größe auch noch vernünftig Rundungen schneiden kann. Die Panhans hat z.B. eine Mindestblattbreite von 15mm bzw. optional mit speziellem Belag 10mm.
 

Clemens J.

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Und von der Schränkung der Sägezähne.

Habe auf meiner kleinen Bandsäge ein 16mm Band. Bei entsprechender Schränkung schaft man schon Rundungen mit Radius um die 50 mm.

Gruß Clemens
 

Dietrich

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Hallo,

ausgesprochene Kurvenbänder wären 3-6mm breit, wobei 3mm sicher nur auch Kleinbandsägen laufen.
Mit 6mm Bändern gelingen noch schöne Rundungen in einem Zug, 50mm Kreis habe ich kürzlich in 50mm starkes Buche-MPX gesägt.
Mit 15mm Bändern kann man nur recht große Radien in einem Zug sägen oder man sägte Kreise aus vielen Geraden:emoji_slight_smile:

Fürs Auftrennen von Brettern benötigt man aber keine 800er Bandsäge, i.O. wenn die Bretter 400mm starke Leimbinder sind, dann ist so eine 800er praktisch...evtl. mit Vorschub:emoji_slight_smile:

Auch wenn es offenbar ja kein Platzproblem bei Dir gibt...reicht eine 600/630er hier vollkommen aus, selbst eine gut motorisierte 500er schafft das ganz locker.
Diese Maschinen können aber in der Regel ohne Umbau 6mm Bänder aufnehmen und sind somit kurventauglicher.

Selbst verwende ich eine rel. gut motorisierte 400er Bandsäge (2,2KW) und mache genau das, Bretter sägen, gehobelte Bretter hochkant auftrennen (bis gut 250mm) und Kurven sägen.
Ein paar Änderungen/Verbesserungen habe ich in die gebrauchte 400er einfliessen lassen:
Projekt Bandsäge || Holz-Seite.de

Von daher würde ich, wenn man Lust dazu hat seine Maschine besonders gut kennen zu lernen unbedingt zu einer betriebsbereiten Gebrauchtmaschine raten, und auch eine 600er ist schon ein richtiges Monster....hierbei ist mit 300-550kg zu rechnen, je nach Hersteller und Alter, Maschinen mit Gußständer sind hierbei nicht berücksichtigt.

Gruß Dietrich
 

frmec

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Danke für die Infos. Wir machen Massivholztische, Sideboards etc. aus einem Stück (also Baum in Längsrichtung in Scheiben geschnittten). Normalerweise Fräsen wir die Platten vor und Hobeln sie dann (mit Zimmereihobeln) plan. Es kommt aber vor, dass sich die Platten beim trocknen stark verziehen, sodass das Hobeln ziemlich zeitaufwendig ist oder wir eine Platte haben die wir in zwei auftrennen wollen um z.B. aus einer 60cm breiten Platte einen 120cm Tisch zu machen.
Bei Panhans gibts z.B. die Möglichkeit die Bandsäge mit Schnitthöhenerweiterung +220mm oder +400mm zu bestellen. Dann hätten wir bei der BSB 800 theoretisch die Möglichkeit Platten bis 740mm bzw. 920mm aufzutrennen. Das wäre nicht etwas was wir täglich machen aber 2-3 mal im Monat bestimmt nützlich. Platzprobleme haben wir nicht. Die BSB 600 bietet Panhans zwar auch mit Schnitthöhenerweiterung +220mm an, kommt mir aber für solche Arbeiten zu klein vor (kann mich auch täuschen).
 

Mathis

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..Dann hätten wir bei der BSB 800 theoretisch die Möglichkeit Platten bis 740mm bzw. 920mm aufzutrennen..

Solch eine Annahme ist auch nur ganz theoretisch möglich...versuch mal, in einer Tischlerei, die eine gute große Bandsäge hat, ein Brett in 30 cm Breite mittig hochknt aufzutrennen, dann weißt du, das selbst solch eine Arbeit schon eine sehr ambitioniertes Ziel ist und nur mit viel Erfahrung und bei wirklich gutem Sägeblatt gelingen kann. Dad wird dir jeder Tischler mit Erfahrung bestätigen.

Breiten von über 50 cm kann man nicht oder kaum auf einer Bandsäge auftrennen, erst recht nicht 70 oder gar 90 cm, das mag mit Styropor noch gehen, aber nicht mit Holz.

Solche Breiten werden mit einer Blockbandsäge schweren Kalibers liegend aufgetrennt, oder stehend mit einer Canali- aber auch nicht 70 oder 90 cm.

Der Umweg könnte der mit Auftrennen der Bretter in Breiten von ca. 30 cm sein, die dann einzeln in dünnere Dicken hochkant aufgetrennt und dann wieder gefügt und zusammengeleimt werden. Damit würde auch gleich das Werfen und Verziehen der einzelnen Breiten kompensiert werde, das selbst bei ganz trockenem Holz todsicher auftreten wird.

Und da fängt dann auch das Tischlerhandwerk an, das aus dem elementaren Verständnis des Holzes und seiner Reaktionen besteht und nicht nur aus der Anschaffung einer großen Säge.
 

tomkaes

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Bei Panhans gibts z.B. die Möglichkeit die Bandsäge mit Schnitthöhenerweiterung +220mm oder +400mm zu bestellen. Dann hätten wir bei der BSB 800 theoretisch die Möglichkeit Platten bis 740mm bzw. 920mm aufzutrennen.
(kann mich auch täuschen).

Die Trennbandsäge von Panhans hat schon 20 PS; damit schaffst du realistisch 400 mm Weichholz, in Eiche wirds zäh.
Deine Schnitthöhenerweiterung kannst du im Modellbau in Styroporblöcken verwenden.

Schau dir mal eine reale Trennbandsäge im Sägewerk an: Wo ich früher gearbeitet habe, hatte die ca. 40 PS, stellitbestückte 100er Bänder und bei trockener Alteiche nur mit deutlich reduzierter Vorschubgeschwindigkeit. Da war bei gut 40 cm Schnitthöhe aber Schluss.

Deine Schnitthöhen sind nur mit einer grossen Blockbandsäge vertikal mit Gleiswagen, oder einer liegenden Trennbandsäge zu erreichen. Vom Materialhändling / Gewicht / Führung bei den Abmessungen ganz zu schweigen.

Oder du schaust dich um, ob noch ein Horizontalgatter in deiner Umgebung in Betrieb ist, für so eine Anlage ist 1 m Schnittbreite kein Thema, dauert nur etwas.
 

frmec

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Danke für die Antworten.
Das Ganze soll ja keine Fließbandproduktion werden, sondern wie gesagt vielleicht einmal in der Woche passieren. Im Internet findet man ja viele Quellen wo Leute (z.B. im Guitarrenbau) 50cm Bretter Tropenholz alleine auf kleinen Bandsägen auftrennen (z.B Great results resawing premium wood for guitars ? Sandal Woods). Dann müssten 60cm Bretter zu zweit oder dritt doch auch auf ner größeren Bandsäge möglich sein. 90cm ist natürlich schon wieder was anderes, so dass eine Schnitthöhenerweiterung von +400mm dann wohl überflüssig ist.
Wir schneiden die Bretter auf ca. 10-15cm Dicke und bis 150cm Breite mit zwei Kettensägen und Führungsschiene aus den Baumstämmen (siehe Anhang). Das ganze machen wir Südamerika mit verschieden lokalen Hart-Holzsorten.
 

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frmec

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Hab mich weiter umgeschaut und verschiedene Maschinen verglichen.
Dabei habe ich mir drei Hersteller angeschaut: Hema, Panhans, ACM

Ich habe folgende Modelle verglichen:

Hema UH 800
Gewicht: 720kg
Motor: 4kW
Räder: Aluminiumscheibenräder

Panhans BSB 800
Gewicht: 525kg
Motor: 4kW
Räder: Vollgussräder

ACM BS 840 (baugleich Felder Industrieserie FB 840 aber mit Vollgussrädern):
Gewicht: ca 650-700kg
Motor: 4kW
Räder: Vollgussräder

Alles sind schwere Industriemaschinen. Schitthöhen, -breiten etc. sind alle ungefähr gleich. Die Preisunterschiede sind aber erheblich. In Prozent sieht das ungefähr so aus ACM 100%, Panhans 135%, Hema 270%. Sind diese Preisunterschiede gerechtfertigt? Wo liegen die Gründe?

Die Hema wird wahrscheinlich komplett in Deutschland gefertigt. Die Panhans mittlerweile wohl auch wobei wahrscheinlich einiges von Agazzani (nach der Übernahme durch Panhans/Hokubema) eingeflossen ist. Die ACM wird komplett in Italien gefertigt und weltweit wohl unter verschieden Marken vertrieben (z.B. Holzkraft HBS 640-940, Felder FB 640-940).
 

Holzrad09

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