Grauschleier nach 2.Lackierung?!

kaaa

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Hallo,
bin neu, saniere seit 5 Monaten ganzes Haus,

habe 2 Räume je 20m² mit 40 Jahre altem Stäbchenparkett Eiche gestreift abgeschliffen und dann jeweils zwei Mal lackiert (auf Wasserbasis). Alles lief glatt.

Beim 3. Raum 25m²war alles anders:
Das Holz ist rötlicher, ich habe es 6 Mal schleifen müssen bis der alte Lack nicht mehr "durchschien".

Dann einen Tag später absaugen, nass wischen, einige Stunden trocknen und erste Lackierung. Alles gut. Auch trocken sieht alles gut aus.

Nächsten Tag anschleifen per Hand, absaugen, nass wischen, einige Stunden trocknen, 2. Lackierung und dann:

als der Lack trocken ist, sehe ich massig graue Schleier, Stellen an denen das Holz stumpf ist, als wenn der Lack eingezogen wäre. Es sieht nicht schön aus.

Testweise so eine Stelle erneut lackiert.
Es wurde geringfügig besser.
Daher 3. und heute -pure Verzweiflung! :emoji_wink:- 4. Mal lackiert und glaube nun nicht mehr dran, dass es morgen zufriedenstellend aussehen wird.

Wo liegt das Problem?

Die Heizung war ausgefallen und ich musste die zweite Lackierung bei Heizlüfterzuheizung lackieren. Die Temperatur war wohl vielleicht knapp unter 10°C.

Wäre für Tipps und Erklärung dankbar!

Muss ich nochmal alles abschleifen??
Bitte, bitte, bitte nicht...!
:rolleyes:
 

kaaa

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ist ok so

Ich habs mit 3 weiteren Lackierungen etwas abgemildert.

Stellenweise ists nun 100% ok. Stellenweise nicht. Zum Glück meinte meine Frau und meine Familie, dass ich zu pingelig wäre und dass das alles in allem so ok und schön genug wäre... "sieht kein Mensch"
:emoji_wink: Glück gehabt!!!

Aber Tipp an alle: Temperaturen beachten!
Passiert mir nie wieder!!!

Danke für den Hinweis!

:emoji_slight_smile:
 

Jono

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Wenn die vergraute Lackschicht nicht zu trocken ist kann mit Verdünnung die Fläche manchmal noch gerettet werden. Im Prinzip hast du mit den weiteren Lackierungen nichts anderes gamacht, als wieder Lösungsmittel in die Fläche eingebracht. Allerdings wird es mit jeder Lackschicht schwieriger eine Verbesserung zu erziehlen.
Wenns jetzt ok ist Glück gehabt!
 

Lackierer

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Wenn die vergraute Lackschicht nicht zu trocken ist kann mit Verdünnung die Fläche manchmal noch gerettet werden. Im Prinzip hast du mit den weiteren Lackierungen nichts anderes gamacht, als wieder Lösungsmittel in die Fläche eingebracht. Allerdings wird es mit jeder Lackschicht schwieriger eine Verbesserung zu erziehlen.
Wenns jetzt ok ist Glück gehabt!

Das funktioniert nur bei Lösungsmittellack. Er hat aber welchen auf wässriger Basis! Da darf man auf keinen Fall mit Lösungsmittel ran.

Die Idee kam mir auch gleich, dann hab ich aber nochmals genau nachgelesen.:emoji_wink:
 

kaaa

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Abschleifen, die Zweite...

Hallo!
Hab nun nach 6 Monaten die Zeit gefunden und die vergurkte Lackierung wieder in 6. Std. Dauerfeuer abgeschliffen.

Nun meine Frage:
Mit Lack habe ich fertig, welches Öl oder Wachs empfehlt ihr???
Was ist dabei zu beachten? :emoji_wink:

Kann man irreparable Fehler machen??

Dankbar für Antworten.
Gruß Kaaa
 

frankundfrei

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was ist zu beachten bei Öl

Hallo Kaaa,

zuerst muss der Lack runter - und zwar vollständig - keine Reste.

Dann brauchst Du einen gleichmäßigen nicht zu grobstufigen Schleifaufbau bis 240er Körnung. Schleifstaub absaugen.

Wir verwenden für Eiche das Parkettöl - Fußbodenöl. Dieses flächig aufziehen und ca. 40 Minuten einziehen lassen. Dann wieder Öl aufbringen und nach 40 Minuten den Überstand mit gut saugenden Lappen wegwischen - wie wenn du trocken wischen wolltest.

Nach 24 Stunden kannst Du noch einmal das Öl tropfenweise dünn aufpolieren.

Mögliche Fehler
- nicht ordentlich Lackschicht abschleifen
- Schleifaufbau in den Sprüngen zu grob und ungleichmäßig
- Nicht für Sättigung der Holzfaser sorgen
- Überstand vergessen abzunehmen
- Ungeduldig mit schnell und rationell während der einzelnen Arbeitsschritten sein.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

kaaa

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Danke Frank, weitere Fragen..

Hallo Frank!
Danke für deine detailierte Antwort!

Bis 240er Schleifpapier??
Ich hatte zuletzt im Winter als ich lackiert hatte maximal 120er und musste gestehen, zu 100er keinen Unterschied mehr festgestellt zu haben.

Daher hab ich mich nun mit 100er begnügt.
Aber das klingt ja mal nach nem Fehler...
Der Verleih, wo ich die Schleifmaschinen geliehen hab, hatte nur noch 120er als feinste Körnung.

Da beim Öl keine Schicht auf dem Holz entsteht, wie beim Lack, sieht man logischerweise also auch ALLE Unebenbeiten, richtig?
Also dringend weiter schleifen, oder?!

Habe den Staub auch immer zwischendurch abgesaugt. Dennoch sieht man noch richtige "Bahnen", also immer die jeweils letzte Schleifrichtung.

Deutliches Zeichen für ungenügendes Schleifen???
Muss man solange schleifen, bis man keine Bahnen mehr sieht??

..oder sind die immer zu sehen und verschwinden dann aber durch Öl (oder Lack)??
 

frankundfrei

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Einscheibenmaschine folgt Bandschleifmaschine

Hallo kaaa,

deine "Bahnen" können auch Ausdruck von Deiner erst beginnenden Erfahrung im Umgang mit Parkettschleifmaschinen sein.... :rolleyes:

Dennoch - wechsle jetzt nach dem 120er Schliff (den machst Du noch mit der Parkettschleifmaschine) auf ein 120er Schleifgitter und dann noch auf ein 180er Schleifgitter. Das sollte reichen.

Grüße

Frank
 

kaaa

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Schleifgitter?

Hallo Frank,
... hm, also ich glaube, die "Bahnen" sind Schleifstaubreste, die sich zwar nicht leicht wegsaugen lassen, aber nass wegwischen.

Was ist denn ein 120er bzw. 180er Schleifgitter?
Rechteckiges Schleifpapier?
Dann noch mal 28m² mit der Hand auf allen Vieren? :eek:

Vielen Dank für deine Hilfe!
 

frankundfrei

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Schleifgitter

Das sind netzartige runde Scheiben in z.B. 40cm Durchmesser, die unter einem Polishpad auf der Einscheiben-Poliermaschine verwendet werden.

Die Schleifwirkung gibt es in den Körnungen 36/ 60 / 80 / 100 / 120 / 150 / 180 / 220 / 320

Allerdings ist die Schleifwirkung feiner als bei den Schleifpapieren. Z.B. entspricht ein 120er Schleifgitter ca. dem 180er Korn.

Die Einscheibenmaschine ist eh sehr hilfreich für das Einarbeiten und Abpadden des Ölauftrages. Verleih sollte so ca. 20 - 30 Euro/Tag kosten.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural Naturfarben
 

WinfriedM

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Nur zur Info: Jeden Kratzer, den du vor dem Ölen noch siehst, wirst du nach dem Ölen doppelt so gut sehen. Ich bin immer wieder überrascht, was nach dem Ölen alles noch zum Vorschein kommt.
 

kaaa

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Zuerst mal danke für eure engagierte Unterstützung!!!

Leider bin ich bald völlig verzweifelt, denn nachdem ich heute doch noch mit 120er auf der Bandparkettschleifmaschine geschliffen habe, was besser aussah, dann aber deutliche Spuren (Kanten) an den Rändern zeigte(, was mich sehr wundert, denn dieses Phänomen hatte ich nicht mal bei 80er und 100er!), und ich danach mit der Tellerschleifmaschine und 150er Teller (war wieder mal das Feinste, was Boels hatte), sieht nach der Tellerschleifmaschine nun alles sehr zerkratzt aus!!!

Es ist super glatt wie ein Babypopo, aber es sieht SEHR ZERKRATZT aus! Siehe 2 Bilder im unter der Adresse: www.weristkalle.de.vu
Hilfe!!!



Boels nimmt für die Tellerschleifmaschine übrigens schlappe 37,-€/Tag und man braucht locker Stierkämpfer- oder Sumoringererfahrung, damit das Ding auch da schleift, wo man es haben will... :emoji_wink:
 

frankundfrei

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wie war der Schleifaufbau....

Hallo Kaaa,

bitte schreibe mal genau, mit welchen Körnungen Du geschliffen hast. Ich wiederhole noch mal, was ich weiter oben geschrieben habe:

zuerst muss der Lack runter - und zwar vollständig - keine Reste.

Bitte prüf da noch mal, ob Du wirklich den Lack vollständig abgeschliffen hast.

Dann brauchst Du einen gleichmäßigen nicht zu grobstufigen Schleifaufbau bis 240er Körnung. Schleifstaub absaugen.

nicht zu grobstufig - damit ist gemeint, dass Du nicht von 40er auf 80er oder von 60er auf 100er springen kannst. Auch der Sprung von 120er Bandschleifer auf 150er Schleifgitter ist eigentlich zu grobstufig. Ich hätte noch mit dem 120er Schleifgitter gearbeitet.

Die Riefen, die Deine Fotos zeigen sind aber Ergebnisse von den gröberen Papieren. Deshalb vermute ich sehr, dass der Schleifaufbau nicht fein genug abgestimmt war.

Lernen aus Erfahrung ist manchmal hart - dennoch wünsche ich Dir, dass Du den Mut nicht verlierst. Es wird bestimmt noch ein schöner Boden und in ein paar Jahren kannst Du wieder drüber lachen.

Herzliche Grüße

Frank
 

WinfriedM

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Die Kratzer können doch aber nicht von der Tellermaschine sein, die müssen noch von der Bandschleifmaschine sein. Folglich war die Abnahme der Tellermaschine nicht genügend oder das Papier zu fein.

Oder aber das sind noch Kratzer vom groben Bandschliff, den du mit feinem Bandschliff nicht rausgeschliffen hast. Du musst ja immer alle Kratzer des gröberen Bandes mit dem feineren Band rausschleifen.
 

kaaa

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es ist frustrierend, wenn man schlechte Ergebnisse erzielt..

Hallo Frank, hallo Winfried!

die Problematik ist leider die, dass wir ein ganzes Haus zu sanieren haben.
Das heißt, seit Januar wohnen wir auf der Baustelle. :emoji_wink: Und seitdem tue ich mehr am Haus als bei der Arbeit.. :emoji_wink:
Ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht.

Daher bin ich in dieser Sache so schlecht vorbereitet.
Nur zur Erklärung, damit du nicht denkst, was für ein elender Amateur ich wäre, und du auch noch deine Zeit mit mir verplemperst...
:emoji_wink: Ich weiß es wirklich zu schätzen!

Ich habe wie du natürlich erkannt hast, tatsächlich nicht 6 Schleifgänge gemacht, sondern nur 4+1.
40/80/100/120 und 150 mit der Tellerschleifmaschine.
Mein Eindruck war aber, dass diese Spuren vom letzten Schleifgang herrühren... aber auch da wirst du wohl Recht behalten.

Die Spuren werden also auch nach dem Ölen sichtbar sein/bleiben?

Und was ist damit, dass die Tellerschleifmaschine auch wiederum alles, was vorher wenigstens in den Bahnen gleichmäßig war, nun total zerkratzt. Ist das normal oder ein weiterer fauxpas?
:emoji_wink:
Ich hab wirklich noch nie soviel Arbeit(!!!!) und Geld in ein dermaßen schlechtes Ergebnis gesteckt. Das ist frustrierend..
Vor allem hätte ich stattdessen wahrhaft produktiver unserer Einweihungsfeier entgegen arbeiten können als so..

Was würdest du machen, wenn du ich wärst??
Alles noch mal???!

Kommt für mich eigentlich nicht in Frage.
Ich werde es nun mit BioPin ölen und danach wachsen. Und dann kommt ein großer Teppich über mein Millionengrab.. :emoji_wink:
So ein Scheiß!:emoji_stuck_out_tongue:

Oder sollte ich die Sache erstmal geduldig sacken lassen und NICHT ölen, sondern den Boden so lassen, bis ich wieder genügend Energie für eine 3. Schleifaktion habe?
Ich hab leider viel zu viele andere Dinge zu tun... Aber ne ganz miese Option wäre es schon... erstmal..
 

elgarlopin

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Guten Abend Kaaa,

erst einmal:
auch ich kenne die Situation, in der du steckst. Da schmilzt jede anfängliche Begeisterung und verwandelt sich in Wut, Verzweiflung, Enttäuschung, Selbstzweifel, Erschöpfung und "Ich will nicht mehr".
So war es jedenfalls bei mir, als ich unser neues Haus an 1000 Ecken gleichzeitig und unter Zeit und Gelddruck renoviert habe.
Jetzt folgt kein technischer, sondern ein psychologischer Rat:

Wenn man in der oben geschilderten Verfassung versucht, Fehler auszubügeln, macht man alles nur noch schlimmer, am Werkstoff, was immer es sei, und bei sich selber.

Lass erst einmal sacken! Mache am Parkett gar nichts! Es gibt bestimmt noch genug andere Arbeit, die auch drängt. Für eine gewisse Zeit wird das Parkett nicht allzu großen Schaden nehmen, und: nochmal Schleifen wirst du sowieso später noch mal müssen. Also: Staub weg, und Basta!

Viel Mut und Durchhaltevermögen! Am Ende schafft man es doch immer wieder irgendwie, und dann freut man sich wieder und ist stolz.

Kopf hoch!

Franz (der auch schon mal ein Parkett "verschliffen" hat!
 

WinfriedM

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Wenn ich so am verzweifeln bin, mach ich erstmal einen Spaziergang. Und dann würd ich die Strategie ändern: Geschicktheit statt Kraft. Du suchst dir irgendwo eine recht kräftig zerkratzte Stelle und nimmst dann Handschleifpapier und schleifst eine kleine Stelle manuell. Wenn du die Kratzer recht schnell mit einem 100er Papier rausbekommst, dann ist alles bestens. Wenn das nicht klappt, dann nimmt ein 80er, dann ein 60er usw.

Nach diesem Verfahren weißt du zumindest, wo du beim erneuten Schleifen starten musst. Denn eins macht keinen Sinn: Kratzer vom 40er Schliff mit einem 150er wegbekommen zu wollen.

Auf Biopin wasserbasierte Produkte würd ich nach deinen ganzen Problemen erstmal verzichten. Nimm lieber ein klassisches lösemittelhaltiges Öl. Und auf Wachs würde ich auch verzichten, macht den Boden nur empfindlich.
 

kaaa

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Danke für euer Mitgefühl!

Es tut gut, so etwas zu hören.

...Auch wenn ich das mit Sicherheit nicht alles noch mal machen werde.
(Bin nun bei diesen 30m² (den ersten Versuch im Dezember mitgerechnet) für ingesamt 4-5 Tage dran, dazu die Miete für die Maschinen...) Steht alles in keinem Verhältnis!

Lösemittelfreies Öl (z.B. Biopin) war uns wichtig, weil wir seit dem Einzug wissen, dass wir doch recht deutlich auf allerlei Stoffe im frisch renovierten Haus (Tapeten, Türen u. Zargen gestrichen,...) reagieren und meine Frau außerdem gerade schwanger ist.
Da kommen doch Lösungsmittel eher nicht in Frage, oder?!!?!

Zur Ursache der Riefen: Sie MÜSSEN mit dem 120er, dem letzten Bandschliff entstanden sein, denn vor der Terassentür hatte ich die Riefen entdeckt und bin dann dort noch ein paar extra Pirouetten gedreht, was die Riefen etwas entschärft hat.
Es klingt sehr unlogisch, ich weiß, dass ich mit dem 120er nun bleibende Vertiefungen erzeugt habe, aber so war es. Vorher sah es, wie im thread vorher beschrieben, nur seltsam aus, aber Riefen waren definitiv nicht drin.
Ich habe fertig.

Werde mir das morgen mal in Ruhe ansehen und an einer Stelle hinter der Tür mal n Test auf 20x20cm mit dem Öl machen.

Warum sollte ich kein Wachs nehmen? Braucht man nicht irgendetwas gegen Schmutz und Abnutzung?

Warum kein Biopin?
(Hatte immerhin beides "test sehr gut")
 

gleiter

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Mein Senf :emoji_grin::

-) Die Riefen auf den Bildern können nur vom Bandschleifer stammen.

-) Da drauf Öl zu setzen ist für'n Wucki, macht doppelte Arbeit.

Ich täte mit dem Rotex von Festo weiter machen (Das soll jetzt keine Produktempfehlung sein, ich kenne keine andere vergleichbare Maschine). Im Rotationsmodus hat es einen erstaunlich guten Abtrag. Versuchsweise mal mit einem 120er anfangen, kann sein dass das zu fein ist, dann ein 80er oder 100er. Absaugung zuschalten. Rotationsschleifen geht zwar ordentlich in die Muskeln, die Fläche ist allerdings packbar. Wenn Du die Riefen draussen hast geht es mit dem Excentermodus weiter (da geht es wesentlich einfacher und auch schneller als im Rotationsmodus). 120 - 150 - 180 und wenn Du willst 240. 180 wiederholen mit Anfeuchten des Bodens dazwischen. Durch das Wässern stellen sich Fasern auf, beim Nachschleifen wird der Boden noch glatter. Danach ist der Boden perfekt vorbereitet für eine Öl (und ev. Wachs) Behandlung.

Ich habe in zwei Häusern alle Böden (zusammen rund 400 m²) von altem Lack befreit und geölt, der eine Raum wo ich die "Ach das geht auch schon so, sch.. drauf, so schlimm wird's schon nicht sein" Mentalität hatte schaut noch immer sch... aus. Und jetzt, voll bewohnt, tue ich mir das nicht mehr an. Die Renovierungsphase ist endlich! Was da nicht gemacht wurde schafft später unendlich mehr Arbeit!

Gruß, André.

P.S.: Ich saniere nun seit gut 13 Jahren ein altes Haus (Bj 1870) auf Originalzustand und verstehe Dich nur zu gut :emoji_grin:.

P.P.S.: Für einen Oberflächenaufbau verwende ich Produkte von Auro. Imprägniergrundierung ein Mal, Pur Solid Hartöl zwei bis drei Mal. Das dauert im Aufbau rund eine Woche, ist erst nach frühestens drei Wochen halbwegs belastbar, zudem auch eine ordentliche olfaktorische Belastung. "Belohnung" ist eine recht strapazierfähige und auch leicht zu reinigende Oberfläche.
 

kaaa

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Danke für deine Tipps, André!

Bin echt beeindruckt, wie verständnisvoll ihr hier mit Dilettanten umgeht! :emoji_wink:

Aktuelle Bilder hab ich mal 2 neue reingestellt: Kaaa
Bilder Juli 18 und Juli 19. So siehts heute morgen aus.
Hab gestern Abend noch 3 Scheiben 150er auf der Tellerschleifmaschine verbraucht und dann mit klarem Wasser gewischt.
Die Bahnen sieht man immernoch. Es ist besser geworden, aber nicht weg.
...
 

raftinthomas

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ääääh,

ich hab gerade erst in den thread reingeschaut.
sorry, wenn ich das so sage, aber wer einen eichenfussboden bis 240er schleifen will, zeigt, dass er zur fraktion der theoretiker gehört.
auch bei einer wirklich guten öl-oberfläche ist spätestens bei 120 schluss. bei wasserlack eher bei 100.

@kaa: ruf mich mal an- telefon über kontaktinfo.
 

kaaa

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Ich grübele und wäge eure Tipps in meinem Herzen... :emoji_wink:

Die Riefen sind gar nicht mal sooo schlimm, sind nur wenige an nicht allzu relevanten Stellen.

Aber was mich nervt, sind die gitterförmigen Kratzspuren vom letzten 120er Bandschleifgang.
Die hellen Spuren auf den Fotos.
Sie befinden sich auffälligerweise immer nur an einem Rand der Bahn, sind nicht fühlbar.
Wie kommt sowas?
Hab ich das Band zu spät gewechselt?

Thomas` telefonischer Tipp, noch mal mit dem Tellerschleifer bei 100er oder 120er anzufangen, schwebt über mir..
(Danke dafür!!!!)

Derweil suche ich dafür ne andere Vermietung, denn das Gerät und die Preise von Boels stinken mir.
Hab 286,-€ für zwei Tage Schleifer (80,-) und 1 Tag Tellerschleifer (30,-) zuzüglich Schleifmaterial und allerlei Versicherungen bezahlt.
 

WinfriedM

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In Sachen Biopin: Wasserbasierte Ölprodukte sind in der Verarbeitung nach meinem Empfinden schwieriger. Sie dringen nicht so gut/so tief ins Holz ein, weil das Wasser die Fasern quellen lässt. Auch stellen sich die Fasern stärker auf, es braucht also einen Zwischenschliff. Wie die Langzeitbelastbarkeit ist, dazu gibt es noch wenig Erfahrungen. Das Ökotest "sehr gut" sagt oft lediglich aus, dass die Inhaltsstoffe nach Ökotest-Maßstäben unbedenklich sind. Ob ein Produkt sich gut verarbeiten lässt und beanspruchbar ist, das wird oft nicht geprüft. Insofern hätte Leitungswasser als Fußbodenöl deklariert auch ein "sehr gut" bekommen. Mal etwas überspitzt...

Ohne Lösemittel und ohne Wasser gibt es übrigens auch: Auro PurSolid und Kreidezeit PureSolid. Beides Öle, die ich auch schon eingesetzt habe und die gut funktionieren. Auro bestätigte mir auch, dass auf Eiche keine Verdünnung nötig ist. Allerdings ist die Geruchsbelästigung in den ersten 4 Wochen auch nicht ohne. Auro hat einen stärkeren Geruch nach Tungöl, natürliche Öle riechen nunmal mitunter anfangs erstmal recht eigenwillig. Allerdings sind auch die Lösemittelfreien Produkte nicht ganz so einfach in der Verarbeitung, vor allem, weil dickflüssiger und der Überstand nicht ganz so leicht abgenommen werden kann.

Was die Vearbeitung angeht, ist ein lösemittelhaltiges Produkt mit langer offenen Zeit, wie z.B. das Natural-Parkettöl, sicherlich am problemlosesten.
 
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