Gratleisten bei einem Schreibtisch

Jadzia

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Hallo zusammen,

ich habe einen ziemlich breiten Schreibtisch (2,75 m), und er biegt sich leider leicht durch im mittleren Bereich auf der Seite auf der man sitzt. Es handelt sich um eine Leimholzplatte aus (europ.) Kirschholz mit durchgehenden Lamellen, jede Lamelle ist ca 15 cm Breit (also insgesamt sind es 8 Lamellen). Die Stärke der Platte beträgt 36 mm. Es sind bereits fünf Gratleisten in Quer-Richtung (die schmale Seite) in die Platte eingelassen. Es handelt sich dabei um die Gratleisten von Meyer: Gratleisten - Meyer AG, Ihr Zulieferer

Hier ist eine grobe Skizze der Platte.

attachment.php


Die fünf Gratleisten in Querrichtung wirken dem Durchbiegen der Platte an der Stelle an welcher man sitzt ja nicht genügend entgegen (das ist ja auch nicht unbedingt ihre Aufgabe). Um dieses Durchbiegen aber zu verhindern hatte ich nun die Idee, ein oder zwei T-Profile (T-Eisen) unter der Platte in Längsrichtung anzubringen. Was haltet ihr davon? Hier ist ein neues T-Profil in der Skizze eingetragen:

attachment.php


Gefunden habe ich im Internet vor allem diese T-Leisten:

Offene Fragen welche ich mir momentan zur Auswahl der T-Profile stelle sind:
1) Verwendet man besser Profile aus Stahl oder aus Aluminium?
2) Welches Material biegefester?
3) Welche Größe/Stärke sollten die T-Profile haben?
4) Reicht ein T-Profil auf der Sitz-Seite, oder sollte man noch ein zweites T-Profil auf der anderen Seite verwenden?

Nachdem die T-Profile ausgewählt sind wäre ein weiteres Thema die Anbringung von diesen am Schreibtisch. Ich habe nun schon öfter gehört dass Holz 'arbeitet' und sich bewegt. In welche Richtungen bewegt es sich, in Richtung der schmalen Seite, der langen Seite, oder beiden Seiten? Wie bringt man die T-Profile am besten am Schreibtisch an ohne diese Bewegung zu blockieren? Möglicherweise könnte man die T-Profile auch an den schmalen Meyer-Gratleisten befestigen welche sich schon im Schreibtisch befinden. Was meint ihr?

Ich freue mich auf Eure Antworten.

Viele Grüße,
Jadzia
 

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Mister G

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In Faserrichtung arbeitet das Holz kaum. Ich würde eine solide Holzleiste (mindestens 80 mm hoch - eher 100 mm) unter die Tischplatte schrauben. Da Du hinten in der Mitte einen Fuß hast, kannst Du dort evtl. auf eine Leiste verzichten. Die schmalen Metall-Profilchen kannst Du bei 2,75 m frei tragender Länge vergessen – die biegen sich einfach mit durch.

Du musst natürlich aufpassen, dass die Kniefreiheit dadurch nicht eingeschränkt wird, notfalls die Leiste etwas Richtung Tischmitte verschieben. Wenn das nicht genügt, wirst Du um einen zusätzlichen Mittelfuß kaum herumkommen.
 

v8yunkie

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Noch ein Gedanke...

Hast Du die Platte beidseitig gleich behandelt. Falls die Unterseite anders / weniger / gar nicht behandelt ist, dann tritt dort Feuchtigkeit ein und das Holz dehnt sich dort leicht aus. Das führt dann zu einem "Durchhänger".

Gruss,
Thomas
 

derdad

Moderator
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Einen schönen Abend!
Durchs Einfräsen der Gratleisten hast du die Zugspannung auf der Unterseite unterbrochen und dadurch die Platte geschwächt.
Bei Beachtung der Kniefreiheit (mindestens 62 cm bei normal großen Personen) würde ich auch eine dementsprechende Holzleiste unter die Platte schrauben. Bei 75 cm Tischoberkante geht sich eine Höhe von 10cm aus. Ein Kanter mit 5x10cm müsste genügen.

lg
gerhard
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Einen schönen Abend!
Durchs Einfräsen der Gratleisten hast du die Zugspannung auf der Unterseite unterbrochen und dadurch die Platte geschwächt.
Bei Beachtung der Kniefreiheit (mindestens 62 cm bei normal großen Personen) würde ich auch eine dementsprechende Holzleiste unter die Platte schrauben. Bei 75 cm Tischoberkante geht sich eine Höhe von 10cm aus. Ein Kanter mit 5x10cm müsste genügen.

lg
gerhard

Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen :emoji_slight_smile:
 

Jadzia

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Vielen Dank für Eure Antworten.

@ministry: Das ist eine wirklich sehr interessante Idee. Die Frage ist natürlich, ob die Sache wirklich in der Praxis so gut funktioniert wird es auf der Homepage von Meyer beschrieben wird.

@v8yunkie: Noch habe ich die Platte gar nicht behandelt. Ich habe sie nun seit einer knappen Woche, aber ich bin noch nicht zum behandeln gekommen. Ich werde sie aber natürlich beidseitig behandeln. Was ich mich hierbei noch frage ist, ob man dafür die Füße und Gratleisten abschrauben sollte um die Unterseite wirklich vollständig zu behandeln, oder ob es in Ordnung ist wenn man diese Stellen unbhandelt lässt.

Eine sehr dicke Holzleiste wäre wie Ihr vorgeschlagen habt natürlich auch eine Möglichkeit. Aber ich würde wirklich nur ungern so ein dickes Ding unter die Platte schrauben, vor allem aus optischen Gründen.
Ich habe in der Zwischenzeit herausgefunden dass Stahl deutlich biegefester als Aluminium sein soll. Was haltet Ihr zum Beispiel von diesem U-Stahl hier?

U-Stahl : U 65x42x6

Die Leiste wirkt auf mich wirklich sehr stabil/massiv, und sie wiegt ja auch 7.3 kg / Meter. Ich kann mir kaum vorstellen dass sie weniger biegefest ist als eine 5x10 cm Holzleiste, wäre aber deutlich flacher. Was meint Ihr dazu?

Viele Grüße,
Jadzia
 

tomcam

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Der u-Stahl biegt sich auf 2,75m schon durch sein Eigengewicht durch und trägt nicht wirklich zur Versteifung der Platte bei. Glaube, das Holz reicht, um die Platte zu versteifen.
 

Alterholzwurm

ww-esche
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Hallo Jadzia,
rueck halt erst mal den mittleren Fuss etwas weiter
nach Vorn, und schau was passiert. Eventuell etwas hoeher stellen als eigentlich
noetig, oder etwas unterlegen.

LG Helmut
 

ministry

ww-robinie
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Der u-Stahl biegt sich auf 2,75m schon durch sein Eigengewicht durch und trägt nicht wirklich zur Versteifung der Platte bei. Glaube, das Holz reicht, um die Platte zu versteifen.

Also ich denke ja eher, dass er dann auf dem Tisch mit 30 Leuten Polonaise tanzen kann, ohne dass da irgendwas passiert. Warum sollte sich so ein Profil wegen den läppischen 20 kg Eigengewicht biegen?
 

Zahnpasta123

ww-birke
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Hallo,

Ein U-Stahl biegt sich nicht durch, deswegens wurde es ja zum U geformt.
Bevor sich das biegt wird es brechen/reißen, zumindest auf dieser Länge.

Gruß

Edit: ich sehe gerade das Ding hat 6 mm Materialstärke, da kannste dann ein Panzer drauf stellen. Ich würde mir überlegen ob das wirklich so dick sein muss.
 

Jadzia

ww-fichte
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Vielen Dank für Eure Antworten.

@Alterholzwurm: Momentan habe ich einen Holzbock als zusätzliche Unterstützung so ziemlich in der Mitte des Tisches stehen damit er sich nicht durchbiegt und sich in der Zwischenzeit nicht an die durchhängende Form gewöhnt.

@Zahnpasta, ministry: Eure Vergleiche gefallen mir! :emoji_slight_smile: Aber es stimmt natürlich, ob diese Stärke wirklich notwendig ist, ist die Frage. Dieses sehr starke U-Profil von oben hatte ich vorgeschlagen da weiter oben im Thread einige meinten dass die T-Profile keinesfalls ausreichen würden.

Je länger ich auch über die Möglichkeit mit den Seilkreuzspannern (Seilkreuzspanner - Meyer AG, Ihr Zulieferer) nachdenke, desto besser gefällt sie mir. Sie sehen elegant und unauffalend aus, passen sehr gut zu den Meyer-Gratleisten, und sind ja genau für so einen Fall wie diesen hier wo ein zusätzliches Bein sinnvoll wäre gemacht worden. Auf der anderen Seite haben diese Seilkreuzspanner aber auch einen stolzen Preis...

Viele Grüße,
Vilietha
 

Jadzia

ww-fichte
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Also ich habe nun mit dem Stahlshop telefoniert wegen dem U-Stahl. Die Verkäuferin sagte, dass sie selbst vermutet dass ein schwächerer U-Stahl auch lange ausreichen sollte, insbesondere dieser hier: U-Stahl : U 60x30x6
Er ist ja nur 3 cm hoch, also schön flach, und ist Dank der 6 mm Materialstärke trotzdem sehr stabil. Sicherheitshalber würde ich aber vielleicht trotzdem den U-Stahl von oben mit 4,5 cm Höhe verwenden.

Viele Grüße,
Jadzia
 

mic14656

ww-pappel
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Das hört sich nach einer Arbeitsplatte für Schreibarbeiten an. Deshalb halte ich das abgebildete U-Profil mit 6 mm Materialstärke für etwas überdimensioniert.
Im Baumarkt findest Du U-Profile für Trockenwände. Nicht die ganz Dünnen aus Blech, sondern solche mit etwa 1,5 mm Stärke. Das Profil ist etwa 5 x 5 x 5 cm und sollte für Deine Zwecke reichen. Diese Profile haben im "Mittelteil" Langlöcher, so dass Du sie nicht einmal anbohren brauchst.

Gruß

Michael
 

Alterholzwurm

ww-esche
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Ich weiss nicht so recht!
Diese Eisentraeger sind ja auch nicht schnurgerade.
Wenn man Pech hat, auch noch leicht verdreht. Dann kommt noch das
Entrosten usw. dazu.
Die Platte ist schon 5 mal mit einer 19mm tiefen Nut geschwaecht,
und da jetzt 20 kg Metall mit 30er oder 35er Schrauben befestigen!
Da braeuchte man ja fast schon durchgehende Schrauben.
Naja...wie schon gesagt: Ich weiss nicht so recht.

LG Helmut
 
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