Gratleiste nicht sichtbar

kgb007

ww-robinie
Registriert
23. April 2014
Beiträge
747
Alter
64
Ort
Potsdam
Hallo!

Vor einiger Zeit wurde in einem Beitrag "Meisterstück" die Frage diskutiert, wie man ein Tischblatt stabilisiert ohne die Waldkante zu durchbrechen.
Ich habe den Vorschlag gemacht eine Gratleiste in der Mitte auf zu trennen und mit einem Passstück das ganze dann in einer Gratnut zu verleimen (miteinander, nicht mit dem Tischblatt).
Ich habe das jetzt an einem Tischblatt in europäischer Kirsche 2400x900x40 aus probiert.
Das klappt gut!
Hier die Bilder:
 

Anhänge

  • Tisch Kirsche europ 1.jpg
    Tisch Kirsche europ 1.jpg
    1,3 MB · Aufrufe: 484
  • Tisch Kirsche europ 2.jpg
    Tisch Kirsche europ 2.jpg
    761,4 KB · Aufrufe: 458
  • Tisch Kirsche europ 3.jpg
    Tisch Kirsche europ 3.jpg
    676 KB · Aufrufe: 537
  • Tisch Kirsche europ 4.jpg
    Tisch Kirsche europ 4.jpg
    873,1 KB · Aufrufe: 494
  • Tisch Kirsche europ 5.jpg
    Tisch Kirsche europ 5.jpg
    787,3 KB · Aufrufe: 538
  • Tisch Kirsche europ 6.jpg
    Tisch Kirsche europ 6.jpg
    856,9 KB · Aufrufe: 579
  • Tisch Kirsche europ 7.jpg
    Tisch Kirsche europ 7.jpg
    736 KB · Aufrufe: 562
  • Tisch Kirsche europ 8.jpg
    Tisch Kirsche europ 8.jpg
    788,3 KB · Aufrufe: 530

Komihaxu

ww-robinie
Registriert
18. Februar 2014
Beiträge
3.524
Ort
Oberfranken
Es gibt auch Gratleisten-Beschläge aus Metall, die einem ähnlichen Prinzip folgen.
Dort werden die Leistenhälften allerdings mit Schrauben verspreizt.
 

v8yunkie

ww-robinie
Registriert
7. März 2012
Beiträge
1.679
Ort
Niedernhausen
Gratleiste

Sehr schöne, rafinierte Lösung - und toll umgesetzt. Sehr schöner Tisch. Kirsche ist einfach ein tolles Holz. Wie hast Du die Oberfläche behandelt? Ist die Oberfläche gehobelt oder geschliffen?

Bin ja gespannt, ob der Tisch wirklich gerade bleibt... ich habe den Eindruck, das schwindendes Holz sehr viel Kraft aufbringt. Bei meinem Tisch hat eine mit Langlöchern aufgeschraubte Leiste von Querschnitt 70x28mm bei Tischstärke 23mm eine kleine Wölbung (fällt Gott sei Dank nicht auf) nicht verhindern können. Weiss natürlich nicht, wie es ohne die Leiste ausgesehen hätte. Aber Deine Materialstärke sieht nach mehr al 23mm aus.

Ich denke das die Holzauswahl (stehende Jahresringe bzw. Mittenbretter) mit die wirksamste Methode ist, um Wölbung zu verhindern.

Gruss,
Thomas
 

kgb007

ww-robinie
Registriert
23. April 2014
Beiträge
747
Alter
64
Ort
Potsdam
Thomas!
Die Platte ist 40 stark, aber die Stärke hindert das Ganze nicht am Schüsseln. Die Gratzinken sind 14 tief eingefräst, die Gratleisten ca 45x45. Ich hoffe, dass die 4 Stück reichen.
Die Öberfläche ist geölt/gewachst, vorher mit Öl geschliffen zuletzt mit 320er. Ich koche immer ein Gemisch aus Tungöl, Terpentin (natürliches) und Bienenwachs. Dazu einen Schuss Orangenöl. Da stehen die Frauen drauf

noch was: stehende Jahresringe sind sicher das Optimum. Ich habe aber einen ganzen Stamm gekauft. Daraus wurde auch noch eine 4,3 m Küchenarbeitsplatte hergestellt. Das wird dann bei einer derartigen Selektion unbezahlbar.
 

Mitglied 59145

Gäste
Hallo,

schöne Variante der Gratleiste!

Wie verhinderst du das leim in die Nut läuft ?

Ich mache das oft so das ich die Platte aus 2Teilen fertige und dann trocken zusammen spanne. So wird dann die Gratnut gefräst und anschließend alles verleimt.

Gruss
Ben
 

koala

ww-robinie
Registriert
16. April 2009
Beiträge
1.335
Ort
Im "hohen Norden"
Guten Abend James (kgb007),
gefällt mir auch sehr, sehr gut!
Wie verhinderst du das leim in die Nut läuft ?
Das würde mich allerdings auch brennend interessieren, ich habe in nicht allzuferner Zukunft einen Wohnzimmertisch in Kernbuche auf dem Programm, da wäre deine Lösung evtl. eine Option für mich!
 

kgb007

ww-robinie
Registriert
23. April 2014
Beiträge
747
Alter
64
Ort
Potsdam
Ich streich die drei Teile dünn mit Leim ein und lasse das etwas anziehen. Dürfte wenn, dann nur wenig an die Sohle der Gratnut kommen. Ob das ganze wirklich gut funktioniert kann ich erst in ein paar Monaten sagen - nach dem nächsten Winter. Ich hatte überlegt, das ganze nur mit konischen Holznägeln zu verbinden. Habe es aber so gewagt.
Alternativ könnt ihr einfach etwas Paketband auf die Sohle der Nut kleben. Dann seit ihr auf der sicheren Seite!
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.319
Ort
Dortmund
...oder ein Trennmittel in die Nut geben, z.B. Wachs.

@Ben: Diese Idee ging mir auch durch den Kopf, als ich das hier laß. Interessant, dass du das schon erfolgreich praktiziert hast.
 

GrußausSolingen

ww-kirsche
Registriert
9. September 2013
Beiträge
148
@Ben
Nach deiner Vorgehensweise sieht man die Nut ja aber doch, irgednwo reinfahren muß man. Also wenn die beiden Platten schon zusammen sind.
Denke es liegt aber mehr an der Schreibweise :emoji_slight_smile:

Ich habe es schon so gehandhabt (Test mit billigem Holz):
Platte durchgefräst und an einer Seite den Abschluß noch nicht montiert, dann trocken dran und einmal in die andere Richtung die letzten mm weggefräst. Leiste rein und dann verleimt
 

wolgos

ww-robinie
Registriert
28. Februar 2004
Beiträge
648
Ort
Ruhrpott
Hi
man muß halt immer mal anders denken, und machen.

Die Leiste besteht ja aus drei Teilen. Also würde ich die Nut mit Backpapier auslegen, die beiden Gratleisten einsetzen und dann die Spreitzleiste einleimen. Wenn dann etwas Leim in die Nut läuft, verhindert das Backpapier eine Verbindung zwischen der Platte und den Leisten.

Wolfgang
 

Mitglied 59145

Gäste
@Ben
Nach deiner Vorgehensweise sieht man die Nut ja aber doch, irgednwo reinfahren muß man. Also wenn die beiden Platten schon zusammen sind.
Denke es liegt aber mehr an der Schreibweise :emoji_slight_smile:

Hallo,

jetzt noch mal das genauere Vorgehen.

Die Platte ist fertig zugeschnitten und besteht noch aus 2 Teilen. Diese werden ohne Leim mit Zwingen zusammengespannt.
Dann werden die Gratnuten gefräst, bis ein Paar cm vor die Aussenkante. Nun wird die Platte wieder auseinander genommen und die Gratleiste in eine hälfte geschoben, anschließend wird die andere hälfte der Platte auf die Gratleiste geschoben. Kurz bevor die Platte zusammen ist Leim angeben und wenn alles verpresst ist die Gratleiste noch in Position "klopfen". Gegen späteres verrutschen setze ich in der Mitte der Gratleiste meist einen Dübel.

Normal sind Gratleisten ja leicht konisch und sind an einem Ende Fest, das mache ich nicht sondern dübele die halt mittig.....

Ich denke es hatten alle verstanden aber sicher ict sicher!

Gruss
Ben
 

GrußausSolingen

ww-kirsche
Registriert
9. September 2013
Beiträge
148
@Benben
Schon klar aber wie fräst man die Nut wenn die Platten schon zusammen sind? Von außen (nicht unsichtbar) oder tauchst du etwa ein?:emoji_slight_smile:
 

moto4631

ww-robinie
Registriert
28. Dezember 2014
Beiträge
2.442
Ort
Upper Austria
Da würde ich mit einem Nutfräser der eine Tauchschneide hat vorschneiden und mit dem Gratfräser nur nacharbeiten.
 

wolgos

ww-robinie
Registriert
28. Februar 2004
Beiträge
648
Ort
Ruhrpott
Hi

falsche Denkweise.

Platte kompl. verleimen, Gratnut einfräsen. An einer Stelle taucht der Fräser ein, aber Gratnut kompl. gerade und nicht konisch fräsen.

Zwei Leisten anfertigen, die jeweils nur eine Gratfräsung haben, aber zusammengenommen eine Leiste ergeben, die aber noch immer 5?mm zu schmal ist. Diese Leisten können nun von oben in die Nut gesteckt werden. Nicht geschoben.
Wenn man nun die beiden Leisten auseinanderdrückt, greifen die Grate in die Gratnut ein und es entsteht zwischen den Leisten ein Spalt von 5mm. Nun die 3.Leiste mit Leim in diesen Spalt eintreiben und die beiden Gratleistenhälften auseinanderdrücken.

Damit der recht üppige Leimauftrag nicht in den Grund läuft, sollte man wie von mir beschrieben vorher Backpapier in den Grund legen. Die dritte Leiste könnte auch einen leichten Winkel haben, damit die beiden Außenleisten mit einem Keil auseinandergedrückt werden.

Anders denken ist manchmal nicht leicht:rolleyes:

Wolfgang
 

kgb007

ww-robinie
Registriert
23. April 2014
Beiträge
747
Alter
64
Ort
Potsdam
Hi

Die dritte Leiste könnte auch einen leichten Winkel haben, damit die beiden Außenleisten mit einem Keil auseinandergedrückt werden.

Wolfgang


Das würde ich nicht machen. Man will ja den Druck unten haben, damit die Gratleiste fest im Grat und parallel zum Tischblatt sitzt.
 

Mitglied 30872

Gäste
Vielleicht geht das auch ohne Leim. Genügt es ggf., wenn das Mittelteil straff zwischen die Gratleistenhälften eingeschlagen wird?
 

kgb007

ww-robinie
Registriert
23. April 2014
Beiträge
747
Alter
64
Ort
Potsdam
Vielleicht geht das auch ohne Leim. Genügt es ggf., wenn das Mittelteil straff zwischen die Gratleistenhälften eingeschlagen wird?


Weiter oben hatte ich geschrieben, dass ich erwogen habe, das ganze nur mit Holznägeln zu stabilisieren. Ohne geht nicht. Das fällt irgendwann nachts raus - und man denkt, die Einbrecher kommen.
 

wolgos

ww-robinie
Registriert
28. Februar 2004
Beiträge
648
Ort
Ruhrpott
Hi
ich hatte die dritte Leiste als Keilwirkende Leiste in Erwägung gezogen. Dazu müssten natürlich auch die anderen beiden Leisten entsprechend angeschrägt sein. Je nach Anschrägung könnte man damit den Druck unten stärker als oben erreichen.
Wolfgang
 

Mitglied 30872

Gäste
Da hätte ich als Nicht-Profi Angst das sich das mit der Zeit durch die Bewegungen rausarbeitet.

Das stimmt wohl, ist zumindest nicht ausgeschlossen. Dann würden allerdings einige wenige Leimpunkte genügen, das Ganze in sich zu fixieren und dabei auch noch die Gratnut sauber zu halten.
 

moto4631

ww-robinie
Registriert
28. Dezember 2014
Beiträge
2.442
Ort
Upper Austria
Da hast Du auch wieder Recht, eine vollflächige Verleimung ist wohl gar nicht nötig.

Luxusmodell: Man macht in die Gratleisten eine zweite Gratnut und bildet die mittlere Leiste wiederum als Gratleiste aus.
Dann kann man die beiden äußeren Hälften problemlos in die Tischplatte einlegen und klopft die mittlere Leiste der Länge nach dazwischen. :cool:
 
Oben Unten