Glänzende Oberfläche mit Hartwachsöl?

[Kasilibum]

Bitte helft mir weiter, ich habe eine Tischplatte aus Lärche mit Hartwachsöl von Osmo behandelt, aber das Ergebnis gefällt mir irgendwie noch nicht. Ich will kurz beschreiben was ich bisher gemacht habe:
1. Platte mehrfach gewässert und mit 180er Papier geschliffen; hat gut geklappt, schönes Ergebnis.
2. farblose Positivbeize aufgetragen, um den Farbkontrast der Maserung zu verstärken; das Ergebnis ist enttäuschend, da es nicht zu einem stärkeren Kontrast gekommen ist, dafür aber wurde der Farbton der Lärche verändert - sieht jetzt bräunlich aus und nicht mehr schön rötlich.
3. Dann habe ich Hartwachsöl von Osmo aufgetragen (mit einem Pinsel,vermutlich zu dick aufgetragen). Am nächsten Tag war die Platte recht klebrig und ich habe sie vorsichtig mit einem Schleifvlies abgerieben, bis sie kaum noch geklebt hat.
4. Kurz danach habe ich mit einem alten T-Shirt mit wenig Hartwachsöl die Platte ein zweites Mal behandelt und versucht das Mittel einzumassieren oder zu polieren. Das Ergebnis war ok, aber ich habe das Gefühl, dass ih es nicht zu 100% gleichmäßig hinkriegelatte ist zu großen Teilen glänzend aber an manchen Stellen stumpf
5. Nach einer halben Stunde habe ich die Platte ein letztes Mal mit einem sauberen T-Shirt abgewischt/poliert, aber im Ergebnis hat sich nicht viel getan.

Was kann ich als nächstes tun, um eine schöne einheitliche Oberfläche zu fabrizieren?

Wäre es denkbar über die jetzige Oberfläche mit Holzöl drüber zu gehen, um die Farbe zu beeinflussen?

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

 

[welaloba]

Hartwachsöl

Hallo Kasi,
Erfahrungsbericht:
ich habe diese Woche eine größere furnierte Fläche nach gründlicher Reinigung zweimal mit Hartwachsöl beschichtet. Erste Runde mit grauem Schleifvlies von Mirlon aufgetragen: erst mit Druck quer zur Faser, anschließend längs zur Faser noch mal verteilen / vertreiben. Bald mit festem Tuch nachgerieben / Überschuß abgenommen.
Dann 1 - 2 Tage trocknen lassen bis absolut nicht mehr klebrig, zweite Beschichtung ohne Zwischenschliff mit Schaumstoffrolle aufgetragen, allerdings seeeehr dünn und seeehr sorgfältig in Faserrichtung verteilt und ausgerollt. Im nassen Zustand sieht man, wenns gut ist. Das HWÖl ist von Osmo, die Sorte Farblos matt oder seidenmatt, es glänzt jetzt trotzdem ein wenig und klebt einen Tag später auch nicht mehr.
Gruß Werner
PS: Unterschiedliche Glanzgrade kannst du mit Flies nur beischleifen, wenn das Material richtig gut trocken ist. Dann also die glänzenden Partien mattschleifen und wie oben beschrieben mit einer Rolle noch mal drüber.
Das Umfärben von HWÖl Flächen habe ich noch nicht probiert, würde hier höchstens Versuche an Probestücken machen, aber nicht am Objekt selbst.

 

[Kasilibum]

Ah, das ist sehr interessant Werner! Ich habe auch die Variante seidenmatt/farblos. Du sagst, dass das Vlies die Fläche matt macht (ok, super), aber dann gehst du ein zweites Mal mit der Rolle drüber. Wird es dann nicht wieder glänzend?

 

[welaloba]

Ich glaube, mir hat sich nicht ganz erschlossen, welches Ergebnis im Glanzgrad du anstrebst. Wie leicht glänzend geht, habe ich beschrieben. Wenn du eher matt willst, versuch doch mal, die glänzenden Stellen mit dem Flies matt zu reiben, vielleichtreicht das schon. Gruß Werner

 

[Kasilibum]

Haha, ja mir reicht völlig, wenn es einheitlich wird. Aber wenn ich's mir aussuchen dürfte, dann leicht glänzend, aber nicht spiegelig - seidenmatt eben

 

[elmgi]

Haha, ja mir reicht völlig, wenn es einheitlich wird. Aber wenn ich's mir aussuchen dürfte, dann leicht glänzend, aber nicht spiegelig - seidenmatt eben

So habe ich die Oberflächen meines Couchtisches (Esche) und die Deckplatten mehrerer Eschemöbel mit Osmo HWÖ erstellt. Das Ergebnis ist wunschgemäß ausgefallen.

Die Tischplatte habe ich wie folgt behandelt:

1. Auftrag (dünn) mit Pinsel. Öl gut vertreiben und abschließend in Faserrichtung verziehen. Nach ca. 15-20 Min. die Oberfläche mit saugendem Papier (ggf. Küchenrollle) in Faserrichtung leicht abreiben.
1 Tag trocken lassen.

In den Folgetagen jeweils einen Ölauftrag hauchdünn mit weichem, fusselfreien Lappen (kreisend aufgetragen und jeweils ein abschließender Arbeitsgang in Faserrichtung ohne weitere Nacharbeit).
Resultat: Nach sieben Aufträgen ("Ölungen") eine schöne, gleichmäßige und ganz leicht glänzende Oberfläche in Wunschoptik.

 

[WinfriedM]

Ich würde erstmal ein paar Tage warten, bis nichts mehr klebt. Dann nochmal vorsichtig mit Korn 320 auf einheitliche Oberfläche schleifen. Dann gut entstauben und ganz dünn beschichten. Entweder mit einem feinhaarigen Pinsel, mit einer Rolle oder einem Spülschwamm.

Nach Trocknung sollte es dann einheitlich wirken.

Deine Beize ist eigentlich nicht unter einer geölten Oberfläche geeignet. Wenn die sich nicht durch Wasser wieder lösen soll, musst du für genügend Schichtdicke des Öles sorgen. Also dann noch 3 mal eine dünne Schicht auftragen. Ich gehe mal davon aus, dass es eine wasserbasierte Beize war.

 

[Kasilibum]

Update: Ich habe die Platte mit Stahlwolle, nein eigentlich mit einem Topfreiniger, mit wenig Druck entlang der Fasern gebürstet. Das wurde dann recht schön was die Oberfläche angeht, aber wegen der Farbe, die ich unglücklicherweise durch die Beize ins Spiel gebracht habe, überlege ich die Platte noch ein Mal komplett runterzuschleifen und neu zu beginnen.

Ich halte euch auf dem Laufenden, falls es interessiert. Vielen Dank für eure guten Ratschläge!