Hallo,
nachdem du dich entschlossen hast das Griffbrett komplett zu wechseln
einige Anmerkungen dazu zum Thema Bundreinheit:
Empfehle dazu die Homepage von Sebastian Stenzel zu besuchen
Sebastian Stenzel - Gitarrenbaumeister - Klassische Meistergitarren
die Rubrik Intonation und Bespielbarkeit zu lesen. Dort ist alles schön
erklärt. Nur der Rohling des Griffbretts sollte parallel sein, ein gerades
Griffbrett baut ca 25% mehr Lagenhöhe als ein optimiertes.
Kannst auch bei hochwertigen Geigen ansatzweise sehen : Griffbrett
ist in Richtung Steg/Sattel keine Gerade sondern gekurvt. Tiefster Punkt
etwa 17. Bund. Lagenhöhe am 12.Bund ist entsprechend der jeweiligen
Saite natürlich unterschiedlich, grundsätzlich ist die Formcharakteristik aber
für alle Saiten gleich. Bietet erheblich bessere Bespielbarkeit in den Lagen.
Zur "Bundreinheit" : Es ist klar dass sich das Holz nicht mehr erheblich
ändern sollte. Die Verbindung Hals/Griffbrett ist formschlüssig und bietet
genügend Leimfläche um im endgültigen Zustand den einwirkenden Kräften
zu widerstehen : hochfester Leim ist also nicht unbedingt erforderlich. Da
sind eher andere Gesichtspunkte wichtig wie Wiederlösbarkeit und Verarbeitbarkeit etc.
Wichtig ist vor allem die Präzision mit der die Bünde gesetzt werden.
Soweit ich noch weiss ist die Framus stahlbesaitet. D. h. hoher E-modul
der Saiten und damit starker Einfluss auf die Tonhöhe durch das
Abdrücken der Saiten. Um diese Fehler halbwegs in Griff zu kriegen
hat deine Framus die verstellbare Stegauflage. Damit kann man aber nur
einen kleinen Teiltonbereich "nullen". Üblicherweise die Oktave + Umgebung.
Mit der Idee Bleistiftanzeichen der Position der Bünde und frei sägen erreichst
bestenfalls einige Zehntel mm Genauigkeit. In den Lagen wird man das
schon hören : Akkorde klingen etwas dissonant und tonverschoben.
Um das richtig gut zu machen brauchst eine Vorrichtung. Und das Wissen
über die exakte Position. Wenn du glaubst dass deine Framus das schon
perfekt realisiert hatte kannst die Maße abnehmen. Kann aber grundsätzlich
besser gemacht werden ( ist aber sehr viel Aufwand! ) Wenn du das
genau wissen willst kannst mir persönlich mailen.
Wenn du selber viel damit spielst rentiert sich das.
Weitere Falle ist daß das Griffbrett so gut wie möglich auf die Steg ausgerichtet
sein muss.
Klingt jetzt alles kompliziert ist aber nur halb so schlimm wenn du vorher weisst
was dich erwartet.
Material für das Griffbrett kaufst am besten im Tonholzhandel vorbereitet.
Gut aussuchen, sichtbare Strukturen ergeben Ärger beim bearbeiten.
Ich würde Ebenholz vorziehen. ( und gezähnten Hobel von Dick..)
Denk auch an die Querrundung, die darf man bei breitem Griffbrett nicht so
stark ausführen.
@500/1 : Erklär doch mal wie sich bei diesen Massnahmen(welches) Schwingungsverhalten ändert...
Ein Stahlträger biegt sich auch durch wenn sich eine Fliege draufsetzt...
Die oben genannten Einflüsse sind erheblich gravierender als wenn sich
der 13.te Oberton um 0,1dB absenkt.
Wünsche gutes Gelingen
Ernst