Gewölbte Türen für Waschtischunterschrank herstellen

Heimwerker_1957

ww-ahorn
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Hallo Holzwerker,

für einen Waschtischunterschrank wollen wir gewölbte Türen herstellen. Die Türen sollen im Endzustand furniert werden.
Aus welchem Trägermaterial sollten die Türen hergestellt werden?

Wie bekommen wir die Bögen in die Tür?

- Schablonen herstellen
- Leisten auf den Schablonen fixieren und verleimen
- Beihobeln um die Rundung herzustellen

Bitte um eure Vorschläge.

Viele Grüße Hardy
 

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Holzrad09

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Hallo
Wir nehmen für solche Arbeiten gewöhnlich MDF oder rohe Spanplatte, zu 3/4 tief der Länge nach alle 5 mm nebeneinander eingeschnitten, und anschließend beidseitig mit Sperrholz in einer Form verleimt, danach gewünscht furnieren.
 

Snekker

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Hallo Hardy!
Ich mache so etwa mir Tischlerplatte, die ich dann selbst herstelle.
In deinem Fall würde ich einfach zwei dünne Sperrholztafeln mit Fichtenleisten verleimen.
Die andere Möglichkeit ist natürlich auch machbar, bedeutet aber viel mehr Arbeit. Du müsstest die Kreissäge ein paar Hundert mal neu einstellen, wenn es diese Platten nicht zu kaufen gibt.
Kann man so etwas kaufen, dann wird das zeug wahrscheinlich sehr teuer sein. Meine Metode ist da etwas einfacher und billiger.
Ein paar Bretter auf maß hobeln und zu Leisten schneiden.
Dass Ganze verleimen.
 

Holz-Christian

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Hallo Hardy

Als erstes musst Du eine Bogenförmige Leimschablone herstellen um die Du die Türen leimen kannst.
Wähle den Radius des Schablone minimal kleiner als den Radius deines Korpus.
So kannst Du eine leichte Rückstellung beim Ausspannen kompensieren.

Da die Biegung relativ schwach ist würde ich als Material 4 Schichten 5 mm Sperrholz verwenden.
Die beiden äußeren Schichten vorab einseitig furnieren.
Dazu Weißleim verwenden,max. 30 Minuten pressen und anschließend sofort mit den übrigen Schichten um die Schablone formverleimen.

Als Zulagen beim Pressen mehrere Schichten Sperrholz verwenden.
Zwingen zum Spannen sind suboptimal weil durch dem punktweisen Druck das Werkstück wellig werden kann.
Besser:
Leimschablone breiter als Türen bauen und ein paar kräftige Spanngurte drüberziehen.
Als Leim würde ich PU Leim mit langer offener Zeit verwenden.
z.B. Beko Vibcon 60. Da hat man keinen Stress.

Ich würde ausserdem beide Türen in einem Stück verleimen und anschließend auseinandersägen.
so läuft das Holzbild sauber durch.

Nach dem ausspannen( ich würde mindestens über Nacht pressen) die Türen zusägen und die Kanten mit Starkfurnier belegen, beiputzen, fertig.

Viel Erfolg, Christian

Kleiner Zusatz:
Der Faserverlauf der Deckfurnier muss 90 Grad zur Deckschicht des Sperrholzes verdreht sein, sonst kann es Risse in der Oberfläche geben.
 

Holzrad09

ww-robinie
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Du müsstest die Kreissäge ein paar Hundert mal neu einstellen
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Hallo Jens
Nix mit einstellen, mit dem Formatschiebetisch am Queranschlag alle 5 mm Augenmaß und durch :emoji_slight_smile:
 

Mitglied 42582

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Am einfachsten würde das wohl mit der besagten Schablone und Biegesperrholz funktionieren. Beim Biegesperrholz musst du dir um Rückstellung auch nicht so viele Gedanken machen, da es speziell für den Anwendungszweck vorgesehen ist:emoji_wink:
 

Snekker

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Hallo Holzrad09!
Hallo Jens
Nix mit einstellen, mit dem Formatschiebetisch am Queranschlag alle 5 mm Augenmaß und durch

Du setzt voraus das Hardy eine Formatsäge hat. Von seinen eigenen Möglichkeiten auf die Möglichkeiten anderer zu schließen ist ein weitverbreiteter Fehler hier im Forum. Besser ist es den kleinsten gemeinsamen Nenner zu suchen. Das Möbel ist recht einfach gehalten. Genau so wie man sich eine echte Heimwerkerwerkstatt vorstellt. Kein übertriebener Luxus. Alles was man braucht aber eben nicht mehr. Das ist das was ich aus dem Bild lese. Ich weiß damit beginne ich im Kaffeesatz zu lesen aber das ist das was ich gedacht habe als ich das Bild zum ersten mal gesehen habe.

Hallo Christian!
Das ist auch eine Möglichkeit. Allerdings wäre 3mm Sperrholz wohl besser und idealerweise die äußeren Furnierlagen auch in Starkfurnier. Dann kann man die gleich mit den Sperrholztafeln zusammen verleimen. Starkfurniere lassen sich besser mit primitiven mitteln verarbeiten. Dünne furniere werden oft wellig.
 

Heimwerker_1957

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Vielen Dank erstmal für die Antworten.

Das bringt mich schon weiter. :emoji_slight_smile:. In der Heimwerkstatt steht zwar eine Mafell TFK 85,

wir haben aber die Möglichkeit im Oktober eine gut ausgestattete Tischlerwerkstatt zu nutzen. (unter Anleitung).

Ich werde von dem weiteren Vorgehen berichten.

Viele Grüße Hardy
 

Holzrad09

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Hallo Jens, hallo Hardy
Bei solchen Fragen an einen Profi muss man eben auch mit solchen Antworten rechnen :emoji_slight_smile:
Diese Einschnitte in Plattenmaterial können natürlich auch mit der Tauchsäge, der Handkreissäge oder einfachen Tischkreissäge ausgeführt werden, dauert eben länger.
Die Gefahr der Rückstellung ist m.e. bei aufeinander geleimten Sperrholz am höchsten, schließlich sollen die Türen ja am Korpus dicht anliegen.
Evtl. kann man ja vorher 2 Proben herstellen ( die Sperrholzmethode und die eingeschnittene Platte), 50 cm lange Reststücke in eine Form leimen und anschließend vergleichen.
 

uli2003

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Handelsübliches Sperrholz wäre mir auch zu gewagt, da ist die Rückstellung wirklich sehr groß. Biegesperrholz ist da schon besser, noch weniger Rückstellung hat geschlitztes MDF (Topan).

Das selber schlitzen geht zwar, mit Augenmaß kann das aber bei empfindlichen Flächen nach hinten los gehen, da sieht man jede Unregelmäßigkeit..

Grüße
Uli
 

Holz-Christian

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Jungs was macht ihr denn für eine Panik.....
Hat einer sich mal nebenbei das Foto des Korpus angesehen?
Bei DER Größe der Wölbung gibt's mit Sperrholz überhaupt keine Probleme.

Probleme gibt's dagegen mit Biegesperrholz und geschlitzten MDF spätestens wenn man hier ein Scharnier haltbar festschrauben soll/muss.
Da hält nämlich nicht wirklich was.
Stäbe oder Schlitze in der Mittellage sind später im Gegenlicht zu sehen und sogar zu fühlen.

Gruss Christian.
 

uli2003

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Ach was. Da siehst du nichts, wenn der Radius nicht zu klein wird. Ich hab schon so viel mit Topan und Biegesperrholz gemacht..
Sperrholz war immer ungenau. Wenn es passend überspannt wird geht's, es stellt sich sonst stark zurück. So meine Erfahrungen. Übrigens unabhängig vom Bogen, denn je größer der wird, umso schlechter lässt sich korrigieren.

Grüße
Uli
 

jensjj

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Hallo Hardy,
hast Du die gewölbten Türen schon fertig?
Da ich vor einer ähnlichen Aufgabe stehe, würde mich interessieren, wie Du das nun umgesetzt hast und wie das Ergebnis aussieht.
Gab es besondere Probleme oder hast Du Tipps zur Umsetzung?
Danke und viele Grüße
Jens
 

Mitglied 42582

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Das hier wäre eine einfache Schablone zum biegen. Mal so als Beispiel:emoji_wink:
 

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Heimwerker_1957

ww-ahorn
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Hallo Jens,

für die Türen haben wir eine Schablone gebaut und Biegesperrholz in drei Lagen verklebt.

VG Hardy
 

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