Gewächshaus mit Fenster-Glaseinsätzen - frischer Schnitt oder unbedingt KVH

-FX-

ww-nussbaum
Registriert
11. März 2008
Beiträge
98
Ort
nähe FD
Hallo,

aufgrund des desolaten Zustands meines Folientunnels wäre es mal an der Zeit, ein Gewächshaus zu bauen.

Für die Seiten hätte ich einige Glaseinsätze zur Verfügung (Doppelverglasung ca. 120x140).

Eigentlich habe ich bei solchen Gartengeschichten bis jetzt fast immer der Holz von meinem Spezi bezogen, der mit für 250€/qm alles sägt, auch wenn es mal nur ein 2m langer Balken mit irgeneinem Sondermaß ist. Nur ist es dann eben frisch.

Da habe ich so ein wenig die Befürchtung, dass der Holzrahmen, wenn er noch arbeittet, die eingebrachten Glaseinsätze früher oder später zerstören könnte. Ist die Sorge berechtigt oder in Bezug auf die Dimensionen, von denen wir hier reden, eher übertrieben?

Vielleicht doch lieber KVH nehmen, was dann sicherlich mehr als doppelt so teuer ist?

Vielen Dank
Chris
 

faulpelz23

ww-ahorn
Registriert
19. Juni 2007
Beiträge
100
Ort
Regensburg
Deine Befürchtung ist berechtigt, frisch geschlagenes Holz solltest du auf keinen Fall
nehmen.
KVH hat allerdings für deine Zwecke, abgelagertem (lufttrockenem) Holz gegenüber
auch keine gravierenden Vorteile.
Falls dein Spezl Holz hat, das schon ne Zeit liegt, nimm das
Beides wird sich draußen so bei +- 15% einpendeln.
Falls du auf Nummer sicher gehen willst, musst du in Brettschichtholz (BSH) investieren.
Ich persönlich würds, bei den Scheibenmaßen, bei gut abgelagertem Holz belassen,
außer ich bin grad zu faul zum schleifen und hobeln dann würd ich KVH kaufen :emoji_grin:
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.428
Hallo Chris, beim Gewächshaus ist das Holz sowohl dem Regen ausgesetzt, als auch dem meist sehr feuchten Innenklima. Ich denke, daß sich da eine mittlere Holzfeuchte von ca. 20% einstellen wird. Zeitweise bestimmt noch weit darüber.

Du hättest also eher bei Verwendung von zu trockenem Holz Probleme. Das quillt und spannt die Verglasung ein.
Schwindet zu feuchtes Holz, lockert sich schlimmstenfalls die Verglasung.

Ich denke daß ein Gewächs aus Holz wegen der Feuchteproblematik eine sehr anspruchsvolle Sache ist.
 

ranx

ww-robinie
Registriert
10. September 2013
Beiträge
1.945
Ort
nähe Kassel
moin,

ich habe das bei einigen Wintergärten erlebt das das einfach Schnittholz
sich verdreht hat oder stark aufgerissen ist.
Da würde ich dem Bauherren/Handwerker eher die Schuld geben.
"Bessere" Wintergärten die wir verglast haben waren immer aus Leimbindern...
auf den Dächern war Sicherheitsglas oder Dopppelstegplatte.
Glasbruch hat es deswegen aber eher gar nicht gegeben...

Wenn man bei der Konstruktion drauf achtet das die Scheiben
nicht fest eingebaut sind sondern nur aufliegen und Platz
zum arbeiten haben geht das aber auch mit normalen Kanthölzern.

Wichtig wäre mir das man die Scheiben zuschneiden kann.
So kann man einfach für Ersatz sorgen wenn mal eine kaputt geht,
und das kommt eher durch eine Hackenstiel oder fliegende Steine,
Fußbälle etc. vor.

LG uwe
 

Mitglied 30872

Gäste
Hallo Chris,
ich würde kein KVH oder BSH nutzen, da für das Gewächshaus auch relativ "zarte" Leisten verbaut werden, denen ich allerdings hinsichtlich der dauerhaften Stabilität an den Leimfugen und keilgezinkten Stößen unter Aussenbedingungen nicht viel Vertrauen schenken würde. Bei Wintergärten sicher nicht das Problem, sofern stärkere Dimensionen verbaut werden, aber bei einem Gewächshaus?
Wichtig wäre mir astfreie Ware mit absolut gleichmäßigen Faserverlauf, damit die Bauteile auch unter Feuchtigkeitseinfluss absolut grade bleiben. Die negativen Auswirkungen von Schwinden und Quellen kannst Du dadurch begegnen, dass Du die Scheiben mit relativ viel "Luft" einbaust, wie Uwe schon geschrieben hat.
Bei der Haus-Messe in Dresden vor kurzem hatte der www.gartenshop24.de ein Gewächshaus aus "kanadischem Zedernholz" (lustig, der Verkäufer war geständig) und Sicherheitsverglasung vorgestellt. Die Hölzer waren hier auch aus dem "Vollen", kein Leim.
 

-FX-

ww-nussbaum
Registriert
11. März 2008
Beiträge
98
Ort
nähe FD
OK,scheint wohl nicht ganz einfach zu sein. Es bleiben viele Fragen, vielleicht könnt ihr noch ein wenig Licht ins Dunkel bringen.

Teilt noch jemand die Meinung von Friederich, dass Holz bei einem Gewächshaus nicht nur wegen der Außenfeuchtigkeit sondern auch des Innenklimas eher problematisch ist?
Wäre es dann eine Überlegung wert, aus Stahl zu bauen und der Optik wegen mit Holzbrettern zu verkleiden?

In welcher Größenordnung trocknet das Holz bei 4-6 wöchiger Lagerung im April / Mai unter Plane noch nach?

Mein Spezi schneidet neben Fichte auch Eiche und gelegentlich auch Lärche oder Douglasie. Bei Eiche glaube ich zu wissen, dass die Folgen der Trocknung gravierend sein können (Zumindest bei der eher geringeren Qualität, die er kauft - daraus stellt er nämlich hauptsächliche Weidezaunpfosten her). Sind Lärche / Douglaseie aus Sicht des Schwindens / verziehens gegenüber Fichte irgendwie im Vorteil?

Wie baut man Fenster am Besten "mit Luft" ein? Gar keine Klötzchen oder schon mit Füllung aus irgendeinem komprimiertbaren Material? Schaumstoffband an die Rückseite der Glasleisten?

Vielen Dank
Chris
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.428
Hallo Chris, das Verklotzen dient ja dazu, bewußt eine Spannung aufzubauen, damit das Glas eine statische/tragende Funktion übernimmt. Bei Fensterflügeln von Bedeutung, damit sie sich nicht absenken. Aber das Holzskelett des Gewächshauses hat das ja nicht nötig.
Daß Eiche bez. der Trocknung problematischer sein sollte als die übrigen genannten baumarten, könnte ich jetzt nicht bestätigen.
Ich würde Ei wegen der Dauerhaftigkeit eindeutig als das geeignetste Holz ansehen. (Zumindest von den einheimischen Hölzern). Einziger negativpunkt ist der Preis.
Dou/Kie/Lärche sind dauerhafter als Fi.
Bu kommt natürlich überhaupt nicht in Frage.

Zum Trocknen darfst du das Holz nicht kompakt unter einer aufliegende Plane trocknen. Dann tut sich nicht viel.
Es muß mit Zwischenleisten locker aufgesetzt werden, und die Plane muß auch auf Abstand gehalten werden.
4 Wochen Trockenzeit im Frühjahr wären mir zu kurz.
 

ranx

ww-robinie
Registriert
10. September 2013
Beiträge
1.945
Ort
nähe Kassel
moin,

machen kann man alles, kommt drauf an ob das Ergebnis, deine Pflanzen unter
Glas eine längere Saison zu ermöglichen, den vor rang hat und wie
du zeitlich mit dem bauen und der Pflege des Hauses planst das zu machen.

Eine hochstehende Steinbrüstung wie beim "alten" Fachwerkhaus würde ich als
erstes setzen, Betonplatten oder so was, 30 cm hoch um schon mal den
gröbsten Schlagregen mit der Vermischung vom Boden vom Holz fern zu halten.
Darauf eine Lage Eiche rundherum, dann Ständer aus Lärche darauf und oben
im Dach ( Pfette und Sparren ) die Konstruktion aus Fichte.

Die Scheiben würde ich in ein L-Profil nur rein stellen.
Alublech in 6 cm breite Stücke schneiden und auf die Ständer schrauben.
Unten anfangen dann nach oben mit gebogenen L-Klammern
die näxte Scheibe über die darunter befindlichen befestigen.
1,60 Traufhöhe minus 0,3 Steine geteilt durch zwei sind ungefähr
0,65-0,70 fürs Glas in der Höhe , breite bei 4mm Glas 0,50 Meter
und das ist dann auch der Ständerabstand.
Dach mit Doppelstegplatte oder Wellbahnen aufbauen ist der sichere Weg.


8cd94a57eceaf2ee0e8c63ca82f23432.jpg




lg Uwe
 

-FX-

ww-nussbaum
Registriert
11. März 2008
Beiträge
98
Ort
nähe FD
Der Preis der Eiche ist das kleinste Problem. Kostet wohl bei der Qualität, die er einkauft, etwa das gleiche wie Fichte. Muss also einen Haken haben :emoji_slight_smile:

Habe schon einige von diesen Eichepfosten für Weidezäune im Einsatz gehabt. Ein paar wenige sind mit der Zeit schon sehr krumm geworden, aber ich weiss natürlich auch nicht, ob das nicht auch mit Fichte passiert wäre.

Er hat mir jedenfalls mal gesagt, dass sich die Eiche stärker verziehen würde.

Danke
Chris
 

ranx

ww-robinie
Registriert
10. September 2013
Beiträge
1.945
Ort
nähe Kassel
Moin,
bei Eiche ist der Kern und der Splint fürs bauen ungeeignet. Der muss weg, leider... der ist für das drehen mit verantwortlich. Als Auflage würde 40 x 60 bis 60 x 60 ausreichen. Da kannst du dann Ständer mit 60 x 60 drauf nageln. So als Idee... Lebensdauer ohne Farbe oder so könnte 10 Jahre gut hermachen. Danach defekte Teile auswäxeln und in den Ofen stecken. Es gibt Firmen im Internet die Abkantungen anbieten, da schneidest du einfach mit Alu-Sägenlatt auf der TKS oder der Kapsäge dein kleinen Abschnitte herunter. Die Maße von mir sind aber nur für die grobe Planung und Kalkulation gedacht.
LG uwe
 

Schreiner-Xare

ww-ulme
Registriert
7. April 2009
Beiträge
178
Ort
Hallertau/Bayern
Hallo,

hab meinem Frauchen letztes Jahr ein Gewächshaus gebaut. Ausgangsmaterial waren Fichtenbohlen 85mm dicke und vom Sägewerk auf 15% runtergetrocknet.
Daraus kantel mit 80/76mm geschnitten/gehobelt. Mit 6mm Glas verglast und die Fugen mit Silikon verfugt.
Steht jetzt seit August 2015 und noch keine Schäden feststellbar.

Wenn du über den notwendigen Maschinenpark verfügst, gib für das Holz ein paar Euro mehr aus, deine Frau und Nerven werden es dir danken.

Gruß Jürgen
 

Anhänge

  • image.jpg
    image.jpg
    467 KB · Aufrufe: 108

Schreiner-Xare

ww-ulme
Registriert
7. April 2009
Beiträge
178
Ort
Hallertau/Bayern
OT
Servus,
Das mit dem Dach ist eine win/win Situation.
Satteldach und Klarglas hätte eine Beschattung nachsichgezogen und natürlich das Wasserproblem. Von den Kosten und bauaufwand ganz zu schweigen.

Also blieb letztendlich Pultdach mit Acrylverglasung, Beschattung im Moment nicht erforderlich und Kondenswasser nicht der Rede wert.

Arbeitszeit mit Fundament, Klinkermauer, ca 250 h

Gruß Jürgen
 

-FX-

ww-nussbaum
Registriert
11. März 2008
Beiträge
98
Ort
nähe FD
Hallo,

mich würde nochmal der Punkt der Lebensdauer interessieren. Was dürte man von behandelter Fichte erwarten?

Grüße
Chris
 
Oben Unten