Gesellenstück - wieviel Maschineneinsatz erlaubt?

MarkusW

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Moin,
ich bin die Tage über die Merkmalsliste der Schreinerinnungen Fürth/Erlangen gestolpert, rein aus Interesse, bin nicht in Ausbildung oder dergleichen :emoji_slight_smile:
Da werden "klassische Vollholzverbindungen am Korpus" mit 2 Punkten gewertet. Müsste man die rein von Hand machen, oder dürfte man die auch mit einer Oberfräse anfertigen?
Wie gesagt, nur aus Interesse und als Thema für den Sonntag morgen :emoji_slight_smile:
VG
Markus
 

Lorenzo

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Hallo Markus.
Ich hab diese Punkteliste auch vor kurzem bekommen, weiss aber nicht ob sie in Hessen ein bisschen anders aussieht. Bei der klassischen Vollholzverbindung steht nicht dabei dass sie handwerklich angefertigt sein muss.
Auf der Liste die ich habe ist gleich der nächste Punkt:
"Klassische handgefertigte Vollholzverbindungen an einem Schubkasten einschließlich selbst gefertigter Schubkastenführung aus Holz"
Ich würde also klar davon ausgehen dass du die Korpusverbindung auch maschinell herstellen darfst.
LG Lorenz
P.S. Viel Erfolg :emoji_slight_smile:
 

Paulisch

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Ein Gesellenanwerter sollte diese Holzverbindungen per Hand machen. Mit einer Frässchablone bekommt man die klassische Aufteilung der Zinken ja nicht hin. MfG Pauli
 

Maho68

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Nö, er kann das machen wie er will. Mit dem BAZ, der Hongkong Fui Säge, Absetzsäge, mit den Zähnen ausnagen.
Das ist allein dem Prüfling überlassen. Zumindest hier in HH.
Mit dem BAZ -vorrausgesetzt- im Handprobenraum der Schulräume steht so ein Ding in der Nähe:emoji_grin:am besten 5 achsig oder Kuga-roboter :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
da der Lehrling seine Aufgaben erst am Tag der Prüfung bekommt ,müßte er/Sie aber flink programmieren und ausführen. da darf nichts schiefgehen
Sorry, dachte es geht um die Abschluss Arbeitsprobe .
 

joh.t.

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Ein Gesellenanwerter sollte diese Holzverbindungen per Hand machen. Mit einer Frässchablone bekommt man die klassische Aufteilung der Zinken ja nicht hin. MfG Pauli
Doch mit Leigh.
Wobei der Aufwand sich in Leigh einzudencken Nicht zu unterschätzen ist .
Regelmäßig mal per Hand üben ist deutlich besser.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mitglied 92456

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Es ging hier aber um die bepunktete Merkmalliste. Die betrifft das Gesellenstück, und das wird im Betrieb gefertigt.
Wenn Deinem Meister das egal ist, kannst Du die Zinken auch mit Kuhfuß und Spaltaxt ausarbeiten.
 

Lorenzo

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Es ging hier aber um die bepunktete Merkmalliste. Die betrifft das Gesellenstück, und das wird im Betrieb gefertigt.
Wenn Deinem Meister das egal ist, kannst Du die Zinken auch mit Kuhfuß und Spaltaxt ausarbeiten.
So isses!
Wenn du (Markus) beim Zinken noch Nachholbedarf hast schadet das üben sicher nicht, in der Arbeitsprobe kommt es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit dran. Aber beim Gesellenstück kannst du das machen wie du willst. Da gehts ja nur drum bestimmte Kriterien zu erfüllen um dann auf das Minimum von 10 Punkten zu kommen, die man braucht damit der Entwurf überhaupt genehmigungsfähig ist.
Früher war das anders, da war der handgezinkte Schubkasten mit selbstgemachter Führung Pflicht. Heute gibts den in der Liste auch noch, wenn du aber keinen Schubkasten machen willst, oder den nicht von Hand zinken willst geht das auch, man bekommt halt dann die 2 Punkte nicht.
Ich find die neue Regelung super! Man hat viel mehr Spielraum in der Gestaltung des Gesellenstücks. Und es gibt echt viele Möglichkeiten auf die 10 Punkte zu kommen.
 

beppob

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Man kann ja Zinken auch mit der Kreissäge herstellen.
Bei uns wurde ja das Gesellenstück, im Betrieb, gemacht und die Arbeitsprobe in der Berufsschule.
Im Betrieb kam von der Prüfungs-Kommission mal jemand zur Kontrolle, wobei der auch nicht alles sieht.
Bei der Arbeitsprobe wurde gesagt, daß die Sauberkeit der Verbindung zweitrangig ist, man wolle in erster Linie sehen, ob man in der Lage ist alles richtig an zu reißen.
Auch wenn jemand mit den klassischen Handwerkzeugen nicht so geübt ist, kann er ja ein guter Schreiner sein.
Persönlich find ich es schon gut, wenn es jemand kann, aber in welcher Firma ist heute noch Zeit, das zu üben, bis es wirklich in Fleisch und Blut über geht.
 

Boshu

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Ich kann mich erinnern, daß damals bei uns tatsächlich die Diskussion losging, ob Japansägen erlaubt werden könnten. Da waren einige im Ausschuß dagegen. Mein Meister erzählte mir dann, daß die früher die Zinken mit der Eisensäge geschnitten haben...
 

Mitglied 92456

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Kommt auf die Holzart an. Mit Balsa geht’s wohl ohne Zahnverlust.
 

Manfred2121

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Gesellenstück muss einen Schubkasten und ein Tür enthalten. Schubkasten klassisch geführt mit Lauf-/Kipp-/Streifleiste oder Nutleistenführung. Tür mit Klassischem Band(Lappenband). Es muss ein Schloss vorhanden sein(an Tür oder Schublade). Das Schloss darf kein Aufschraubschloss sein, es muss eingestemmt/eingesteckt sein[vorbohren/fräsen, nachstämmen].Des weiteren wird eine Schlüssellochrossette aus Messing eingebohrt/gefräst und mit der Oberfläche verschliffen. Es muss eine klassische Zinkenverbindung vorhanden sein(im Normalfall am Schubkasten)[von Hand hergestellt werden]. Es gibt eine Mindestgröße die insgesamt eingehalten werden muss. Zur Bearbeitung hat man 2 Wochen a 80 Stunden Zeit. Massivholz darf 4 Wochen vorher grob zugeschnitten werden. Eines der häufigsten Gesellenstücke ist wohl der Schreibtisch. Es ist aber auch möglich z.B. eine Haustür zu bauen, dann müsste zusätzlich z.B. ein Rollcontainer mit handgezinktem Schubkasten hergestellt werden.

In der Regel wird der Schubkasten, der Part mit dem meisten Handwerkzeugeinsatz in einem Tag hergestellt.

Gruß Manfred
 

Johannes

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Gesellenstück muss einen Schubkasten und ein Tür enthalten. Schubkasten klassisch geführt mit Lauf-/Kipp-/Streifleiste oder Nutleistenführung. Tür mit Klassischem Band(Lappenband). Es muss ein Schloss vorhanden sein(an Tür oder Schublade). Das Schloss darf kein Aufschraubschloss sein, es muss eingestemmt/eingesteckt sein[vorbohren/fräsen, nachstämmen].Des weiteren wird eine Schlüssellochrossette aus Messing eingebohrt/gefräst und mit der Oberfläche verschliffen. Es muss eine klassische Zinkenverbindung vorhanden sein(im Normalfall am Schubkasten)[von Hand hergestellt werden]. Es gibt eine Mindestgröße die insgesamt eingehalten werden muss. Zur Bearbeitung hat man 2 Wochen a 80 Stunden Zeit. Massivholz darf 4 Wochen vorher grob zugeschnitten werden. Eines der häufigsten Gesellenstücke ist wohl der Schreibtisch. Es ist aber auch möglich z.B. eine Haustür zu bauen, dann müsste zusätzlich z.B. ein Rollcontainer mit handgezinktem Schubkasten hergestellt werden.

In der Regel wird der Schubkasten, der Part mit dem meisten Handwerkzeugeinsatz in einem Tag hergestellt.

Gruß Manfred

Hallo,
wo gilt das? Und ist das noch aktuell?
Bei der Handwerkskammer Darmstadt ist das seit mindestens 20Jahren wesentlich flexibler.

Es grüßt Johannes
 
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