Genaue Frässchablone anfertigen

ndheimann

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Hallo Fachleute,

bin dabei, mir einen Frästisch zu bauen. Möchte dabei die Einlegeplatte aus meinem bisherigen "Frästisch" verwenden, da sie aus kräftigem Metall ist und sich bisher gut bewährt hat. Siehe angehängtes Foto.

Denke, dass ich mir hier eine Schablone anfertigen muß, um in der neuen Tischplatte die Platte einzulassen. Ist für mich absolutes Neuland. Wie erstelle ich eine Schablone von der Einlegeplatte als Fräsvorlage für die Aussparung auf der neuen Frästischplatte?

Grüße
Norbert
 

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rorob

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Geh mal auf hobbywood (Guido Henn) und sieh dir die Anleitung für einen Frästisch an, da ist genau beschrieben, wie du die Schablone einlassen kannst.

Gruß
Robert
 

ndheimann

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Hallo,

wenn die Platte rechtwinklig wäre, könnte ich die Anleitung von Guido Henn verwenden. Nun sind aber, wie auf dem Bild zu sehen, die Ecken abgerundet. Wie nutze ich denn dann diese Konstruktion von Guido?
 

ndheimann

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@rorob: der Weg, wie er für den "alten" Frästisch bei Guido Henn beschrieben ist, könnte gehen. Mit "rechtwinklig" hatte ich das Vorgehen für den Frästisch aus Holzwerken 31 gemeint.

@moto4631. Das kann nicht gehen. Die Aussparung sieht unter der Platte anders aus als die Platte, weil ja auch noch eine Auflagefläche stehen bleiben muß. Evtl. könnte das EIN Arbeitsgang sein, dem dann aber noch ein zweiter mit der genauen Ausfräsung für die Platte folgen müßte.
 

Georg L.

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Weil mir zum Einlassen meiner INCRA Frästischplatte die dazu lieferbare Schablone zu teuer war, bin ich folgendermaßen vorgegangen:
Ich habe die Platte auf eine ausreichend große 16mm MDF-Platte geschraubt und die Kontur außen mit einem 17mm kopierring und einem 8mm Nutfräser ca 8-10mm tief abgefahren. In der Nut habe ich dann die Form mit der Stichsäge ausgesägt und die Überstände mit einem Bündigfräser egalisiert. Mit der so entstandene Schablone wurde dann aus dem Frästisch die Aussparung für den Fräseinsatz gefräst. Dabei wurde die Schablone mit einem 40mm Kopierring und 15mm Nutfräser abgefahren. Dabei war eine Frästiefe eingestellt, die der Dicke der Einlegeplatte plus ca. 1/10tel mm entsprach. Danach die Kontur am inneren Rand der Nut mit der Stichsäge aussägen und die Platte einlegen.
Die von mir angegebenen Kombinationen von Fräser und Kopierring sind nicht zwingend notwendig, es gehen auch andere Kombinationen, allerdings ist dann Rechnen angesagt.
Ich hoffe ich habe die Durchführung einigermaßen verständlich ausgedrückt.
Ach ja, ganz wichtig, unbedingt die Fräsrichtung beachten. Man fährt leicht in die verkehrte Richtung und wundert sich, warum der Fräser abdrifted.
 

WinfriedM

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Nur mal so nebenbei gibts auch eine Quick&Dirty Lösung für die Nicht-Pfennig-Pfuchser: Ich hab sowas schon öfter Freihand gefräst. Wenn die Fräse gut aufliegt, die Fläche gut gleitet und man eine ruhige Hand hat, kann man durchaus auf 0,5mm genau fräsen. Also so ähnlich, wie man mit einer Stichsäge genau schneiden kann. Erfüllt voll seinen Zweck, macht aber Pefektionisten natürlich nicht glücklich.
 

Fiamingu

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Ich würde den Radius der Rundungen messen
und die 4 Ecken in Plattenstärke mit einem Forst-
nerbohrer bohren. Den Rest mit aufgezwingten
Führungsschienen und einem Nutfräser in der
OF. Das eigentliche Loch dann evtl. mit der
Stichsäge.
 

skicu

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Weil mir zum Einlassen meiner INCRA Frästischplatte die dazu lieferbare Schablone zu teuer war, bin ich folgendermaßen vorgegangen:
Ich habe die Platte auf eine ausreichend große 16mm MDF-Platte geschraubt und die Kontur außen mit einem 17mm kopierring und einem 8mm Nutfräser ca 8-10mm tief abgefahren. In der Nut habe ich dann die Form mit der Stichsäge ausgesägt und die Überstände mit einem Bündigfräser egalisiert. Mit der so entstandene Schablone wurde dann aus dem Frästisch die Aussparung für den Fräseinsatz gefräst. Dabei wurde die Schablone mit einem 40mm Kopierring und 15mm Nutfräser abgefahren. Dabei war eine Frästiefe eingestellt, die der Dicke der Einlegeplatte plus ca. 1/10tel mm entsprach. Danach die Kontur am inneren Rand der Nut mit der Stichsäge aussägen und die Platte einlegen.
Die von mir angegebenen Kombinationen von Fräser und Kopierring sind nicht zwingend notwendig, es gehen auch andere Kombinationen, allerdings ist dann Rechnen angesagt.
Ich hoffe ich habe die Durchführung einigermaßen verständlich ausgedrückt.
Ach ja, ganz wichtig, unbedingt die Fräsrichtung beachten. Man fährt leicht in die verkehrte Richtung und wundert sich, warum der Fräser abdrifted.

Exakt so habe ich meine Platte neulich auch eingelassen, nur mit anderen Kopierring-/Fräserkombinationen. Funktioniert wunderbar.
Auch die Eckrundungen bekommt man damit sehr gut und genau hin, umso kleiner die Ringe und Fräser sind, umso genauer natürlich.

Gruß
Hannes
 

wolgos

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Hi
Ich würde die Aussparung für die Fräsplatte mit der Stichsäge aussägen und anschließend mit einem Falzfräser mit Anlauflager die endgültige Auflagefläche für die Platte ausfräsen. Beim Sägen mußt du nur darauf achten, dass du den Ausschnitt entsprechend deinem Fräser kleiner sägst.
Dann kannst du die Einlegeplatte hineinlegen und sehen, wo die Platte klemmt und noch Material weggenommen werden muß. Da kannst du dann den Sägeausschnitt mit einer Holzraspel etwas nacharbeiten, vergrößern und anschließend nachfräsen bis es passt.
Wolfgang
 

Snekker

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Eine Oberfrässchablone für eine viereckige Öffnung herzustellen ist wirklich kinderleicht.
Du brauchst vier Bretter mit exakten Kanten die Bretter bitte auf den Hirnholzseiten rechtwinklig abschneiden. Dann fügst du jeweils zwei Bretter so zusammen, dass ein L entsteht. Diese beiden Ls legst du nun zusammen, dass in der Mitte ein Viereck entsteht. Jetzt must du diese Ls nur noch gegeneinander verschieben, um die richtige Größe für das Viereck zu erreichen. Die Rundungen müssten sich normalerweise von selbst ergeben, wenn man den richtigen Kopierring wählt. Denke daran, dass du das Loch erst um zwei Falzbreiten kleiner machen must, damit beim fälzen am Schluss das Loch die richtigen Maße hat.
 

Komihaxu

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Wenn die Einlegeplatte sowieso ein Selbstbau ist, würde ich einfach eine neue anfertigen.
In dem Fall allerdings einfach komplett rund. Dann ist die Problematik mit der Schablone hinfällig, man braucht nur mit einem Zirkel die Aussparung fräsen. Und das ist wirklich kinderleicht.
 

rafikus

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Irgendwie haut das mit diesen L nicht hin. Wenn ich diese zwei L gegeneinander verschiebe, dann kann ich zwar ein Viereck bilden, eine Seitenlänge bleibt dabei aber immer gleich.
Ich nehme an, diese Schablone wird innen mit der Fräse abgefahren, wie soll sich dabei eine Rundung ergeben, deren Radius anders als der des Fräsers ist?
Sollte die Schablone außen mit einem Kopierring abgefahren werden, kann man zwar mit verschiedenen Ringen verschiedene Radien im Werkstück erreichen, das Eigentliche Maß ist aber fest, da ist nix mehr mit "L verschieben".

Rafikus
 

moto4631

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@moto4631. Das kann nicht gehen. Die Aussparung sieht unter der Platte anders aus als die Platte, weil ja auch noch eine Auflagefläche stehen bleiben muß. Evtl. könnte das EIN Arbeitsgang sein, dem dann aber noch ein zweiter mit der genauen Ausfräsung für die Platte folgen müßte.

Habs kürzlich so gemacht, hat wohl funktioniert weil ich nicht wußte das es nicht geht. :emoji_stuck_out_tongue:

Die Außenkante kannst Du doch prima mit der alten Platte abnehmen wie ich es vorgeschlagen habe.
Du fräst mit einem Bündigfräser die alte Platte nach, nimmst die alte Platte weg und schneidest den verbleibenden Rest in der Mitte mit der Stichsäge raus.
Wer sagt denn das man das auch Fräsen muß?
 

ndheimann

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@alle: vielen Dank für die vielen Tipps und Anregungen. Wieder einmal bin ich von diesem Forum begeistert.

Tja, mal sehen, wie ich es letztendlich angehe. Ist ja auch wieder eine gute Möglichkeit, den Umgang mit der Oberfräse weiter zu lernen und zu vertiefen.

Nur ganz am Rande und bestimmt keine Ablehnung der entsprechenden Vorschläge: ich weiß auch nicht warum, aber die Stichsäge ist eines meiner ungeliebtesten Werkzeuge...

Schönes Wochenende und viele Grüße aus Franken
Norbert
 

Snekker

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@rafikus
Du hast recht, das war mein Fehler. Du must die Hölzer so anordnen das jeweils ein Hirnholzende gegen eine Langseite stößt. Dann sollte es klappen. Das sieht dann von oben aus wie zwei Ts. Wen du die Hölzer um das zu fräsende Loch positionierst, kannst du jede Seite so lange verändern, bis du das richtige Maß hast. Gibt es übrigens auch als Kaufschablone zu kaufen.
Frässchablonensystem Varijig & CRB Set. - www.sautershop.de

Die Idee von „Komihaxu“ mit der runden Befestigungsplatte ist auch nicht schlecht. Auf jeden fall eine Überlegung wert.
 

ndheimann

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Wenn die Einlegeplatte sowieso ein Selbstbau ist, würde ich einfach eine neue anfertigen.
In dem Fall allerdings einfach komplett rund. Dann ist die Problematik mit der Schablone hinfällig, man braucht nur mit einem Zirkel die Aussparung fräsen. Und das ist wirklich kinderleicht.

Tja, kein Eigenbau, wie kommst du darauf? Mit der runden Platte hast du natürlich recht. Jede runde Platte würde das Einlassen ungemein erleichtern. Was ist eigentlich der Grund, dass keine runden Platten angeboten oder empfohlen werden?

In diesem hätte ich noch eine Frage: so ein Frästisch unterliegt ja nach Fertigstellung einer eher geringen mechanischen Belastung. Jetzt werden aber für z.B. den Fräsanschlag Siebdruckplatte oder gar HPL-Laminat empfohlen.

Welchen definitiven Vorteil hat denn dieses Material gegenüber einer Behandlung von Multiplex (wenn überhaupt) mit einer guten Holzversiegelung?

Grüße
Norbert
 

Sägenbremser

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Das Thema ist ja nicht ganz neu hier im Forum:emoji_slight_smile:

In der praktischen Anwendung ist das eher ein sehr
schnell erledigtes Problem, eine stationäre Oberfräse
läßt sich am Werkzeugträger exzentrisch spannen und
so ist eigentlich jeder Rundbogen auch mit dem Kreuztisch
direkt erstellbar. Habe das leider bei der schlampigen Liefer-
form von Lautsprecherchassis oft genug nachkorrigiert.

Bei der händischen Verwendung einer Oberfräse ist es aber
wirklich die Praxis so wie unser korsischer Freund Mark dir
schon geschrieben hatte. Ob nun eine Fräsplatte wirklich so
nahtlos eingepasst werden muß, keine Ahnung, aber als Übung
im Anpassen von Kopierhülse-Fräser-Bohrer ein lehrnhaftes Tun.

Gruss Harald
 

rafikus

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@Snekker: ich habe mir schon gedacht, dass Du diese Art von Schablone meinst. Das geht aber mit Holzleisten, wie Du es beschreibst, nicht. Diese Schablonen sind so gefertigt, dass die kurze Seite einer Leiste an beliebiger Stelle der langen Seite einer anderen Leiste festgemacht werden kann. Dazu sind passende Nuten und Feststellmöglichkeiten notwendig. Aus Holz habe ich sowas noch nie gesehen und es ist auch kaum vorstellbar wie es, ohne zusätzliche Metallschienen, hergestellt werden soll.
Jetzt ist auch klar, dass die Rundung in der Ecke einzig den Radius des Fräsers haben kann, die Kopierhülse hat darauf absolut keinen Einfluss.

Rafikus
 

Sägenbremser

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Hat mich auch etwas verwundert @Rafikus

die einzige Form in Holzwerkstoff die mir da einfällt
sind die alten Strifflerschablonen. Natürlich mit einer
angepassten Rundung versehen.

Scheer hat es bei seiner Arbeitplattenverbindereinheit
mit einem Auslenkwinkel gelöst. Die Fräsführung war
aber schon aus Aluminiumwerkstoff, das Winkelstück
aus Stahl.

Liebe Grüsse, Harald
 

Snekker

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Hallo Rafikus!
Bezüglich der Schablone hast du unrecht. Das geht sehr wohl. Ich schieße die Dinger immer mit Klammern zusammen. In die ecken kommt der Fräser doch nicht. Es geht auch mit Stiften.
Der Grund, warum eine Montageplatte für die Oberfräse eckig und nicht rund ist, liegt in der Bauart der Oberfräse begründet. Um die Oberfräse von oben durch das Loch zu praktizieren, muss die platte größer sein als der größte Durchmesser der Oberfräse. Eine rechteckige Platte hat ihren größten Durchmesser diagonal gemessen. Das ist wesentlich kleiner als eine Runde Platte sein müsste. Selbstbauer denken eben nicht daran, dass man eine Oberfräse ja auch wieder ausbauen muss. Veritas hat meines Wissens eine runde Montageplatte im Programm.
 

tupilak

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Im Norden
Die von mir angegebenen Kombinationen von Fräser und Kopierring sind nicht zwingend notwendig,
es gehen auch andere Kombinationen, allerdings ist dann Rechnen angesagt.

Moin, gibt es dafür eine Formel?

Ideal wäre natürlich eine Tabelle, das schont meine eine graue
Hirnzelle. :emoji_grin:

Das Einzige was ich fand ist die allgemein gebräuchliche zum Versatz.


Danke schon mal &
sonniges WE!
 
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