Gehrungen sägen

Holzwurmbaby

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Hallo Leute,
ich sitze gerade verzweifelt in meinem Haus und versuche akurate Gehrungen bei Fussboden- und Deckenleisten zu sägen. Aber irgendwie sind die Gehrungen nicht 100%ig, obwohl die Ecke einen sauberen 90°-Winkel hat und ich auch die aufeinstossenden Leisten mit jeweils 45° gesägt habe.
Wenn dann die Gehrungen ausnahmsweise ein Mal passen, reicht die Leiste von der Länge nicht und ich muss anflicken!

Also hier meine Frage(n)!
a) Wie bekomme ich eine saubere, aufeinanderpassende Gehrung hin und wie ermittele ich den richtigen Winkel, wenn die Ecke einmal nicht rechtwinklig ist?

b) Wie kann ich die genaue Länge der zu sägenden Leiste inkl. Gehrung errechnen?
Bislang habe ich immer die Länge der Wand gemessen, diese auf die Rückseite der Leiste angezeichnet und dann mit der Gehrungseinstellung (i.d.R. 45°) von vorne genau auf die Markierung gesägt. Aber irgendwie passt das alles noch nicht so richtig zusammen.

Danke für euere Tipps!
Holzwurmbaby
 

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Hallo!
1. Gehrung schreibt man so.
2. Die Länge messe ich gar nicht, ich gehe von einer Ecke aus und schneide die Gehrungen zu, hier kann man wenn es nicht passt problemlos nachschneiden. Die 2 Teile halte ich natürlich zur Kontrolle zusammen.
3. In jedem Baumarkt gibt es Winkelmesser damit kann man Winkel messen.
4. Sägt deine Säge exakt? Meine 2000DM Säge macht das nicht.
5. Längen zeichne ich nie an ich gehe also von dem perfekt passenden Eck aus, reisse die Länge über die Wandkante an, messe den Winkel (falls nötig) stelle die Säge ein, säge die Gehrung und es passt.
 

magmog

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guude,

welche leisten verwendest Du denn? bei den meisten parkettsockeln mit den 45° fasen auf der rückseite stehen die boden- und die wandseitige fläche nicht im rechten winkel zueinander. Du mußt Dich entscheiden, ob Du an der wand oder am boden befestigen willst und dann immer die entsprechende fläche beim schneiden voll anlegen.
bei jeder außengehrung mit 45° mußt Du ein mal die leistenbreite hinzurechnen. am besten machst Du aber ein paar kurze teststücke, die Du in die ecken hälst. die wände vor den ecken sind fast nie gerade verputzt.
gut holz, justus.
 

Hacki

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Hey Baby,
versuche Folgendes:
Bei Innenecken:emoji_grin:ie zu schneidende Leiste stumpf in die Ecke, ein Abfallstück mit Gehrungskante VORNE im gewünschten Winkel( andere Wand ) anstoßen lassen, an der Vorderkante des zu schneidenden Werkstücks anreißen, wo die Kante des Abfallstücks berührt.
Die Verbindung zwischen diesem Riss und der hinteren Eckkante des Werkstücks ist zwangsläufig der Gehrungsschnitt.
Außenkanten sind etwas komplizierter, weil man das Gegenstück ÜBER das Werkstück legen muß und nur an der Kante oben anreißen kann.
Im Grunde aber das gleiche Verfahren.
Hört sich schwierig an, geht aber bei allen Schmiegen und man muß nicht mal Zahlen kennen.
Sag ob`s geht, Gerd
 

predatorklein

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moin

mit was sägst du denn?

- hand und stoßlade
- billige kappsäge
- gescheite kappsäge

kaum eine wand ist wirklich rechtwinklig zum fußboden,und zwar in jede richtung.

sprich der schreiner schneidet nach,winkel größer/kleiner 45 grad und dabei hebt er je nach der wand die leiste am anschlag der kappsäge vorne oder hinten hoch.

mit der handsäge unmöglich,zumal beim sägen von gehrungen oft mal etwas " nachgezupft " werden muß.
geht mit der handsäge fast nie.

ich als schreiner sehe auch immer wieder wenn junge schreiner den winkel einfach mit der kappsäge schneiden,so nach dem motto " wand hat ja 45 grad" :emoji_grin:

danach fährt dann einer in den baumarkt farblich passendes silikon holen:emoji_stuck_out_tongue:

um gut passende gehrungen zu schneiden braucht man eine GUTE kappsäge,etwas erfahrung und zeit.
daher spritzen auch profis heute gerne die fugen aus weil´s einfacher ist.

und nicht umsonst kriegt man heute fertige innen/außenecken zum aufstecken auf die leiste :emoji_slight_smile:

bei der länge die leiste zuerst größer schneiden,dann reinheben,lange leiste biegt sich dann in der mitte durch,man kann aber an der ecke ein gegenstück an die gehrung halten und sehen wie der winkel geschnitten werden muß.

bei kurzen stücken 2 abfallstücke benutzen und die erst in die ecke reinsetzen,sieht man auch problemlos wo die wand krumm ist und wie die leiste geschnitten werden muß.

der wahre könner zeigt sich wenn eine hohe sockelleiste ( 25 cm hoch,nennt man lamberie) im altbau erneuert wird.
und nicht weiß gestrichen wird oder nichts gekittet oder ausgespritzt werden darf:emoji_wink:

gruß
 

Holzwurmbaby

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Also, ich habe es sowohl mit einer normalen Handsaege und einem Gehrungsholz (stammt glaube ich aber noch von meinem Grossvater), einer etwas moderneren Gehrungssaege (Handbetrieb) und zuletzt mit einer Kappsaege von B&D (damit hat es noch am besten funktioniert) versucht.

Dafuer das es mein erster Versuch ist, Fussleisten mit Gehrung zu verlegen, koennte ich mit meinen Ergebnissen im Grunde genommen zufrieden sein. Nun geht es aber an das Wohn-/Esszimmer. Und da moechte ich es eben 100%ig machen.

Die von euch gegebenen Tipps sind alle super und ich werde jeden Tipp, mit Abfallholz ausprobieren. Ueber das Ergebnis berichten ich euch dann spaeter.

Fragen an predatorklein: gibt es diese Aufsatzecken in jedem Baumarkt und haben die auch eine spezielle Bezeichnung? Du weißt, nicht in jedem Baumarkt arbeiten Fachleute, und denen muss man es dann ganz genau sagen, bevor die begreifen, was man sucht!

Nochmals Danke an alle, die bislang geantwortet haben und ein frohes Osterfest!
 

predatorklein

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" Fragen an predatorklein: gibt es diese Aufsatzecken in jedem Baumarkt und haben die auch eine spezielle Bezeichnung? Du weißt, nicht in jedem Baumarkt arbeiten Fachleute, und denen muss man es dann ganz genau sagen, bevor die begreifen, was man sucht! " ........

ecken,endstücke und leisten gehören zusammen,hab ich jetzt schon in einigen baumärkten gesehen.

funzt ähnlich wie bei den wandabschlußleisten von küchenarbeitsplatten.
und sieht sehr dekorativ aus.

gruß
 

armon

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Hallo

Diese Ecken und auch Abschlüsse, in Kunststoff oder Holz sind eine sinnvolle Sache. Vorallem leiden Aussenecken oft, wenn die Hausfrau mit dem Staubsauger kommt und reinknallt. Und für uns stimmen die Schnitte immer. (und es geht schneller)

Wenn ich keine Ecken benützen darf, hinterschneide ich die Innenecken immer stark. Bei verputzten Wände steht der Putz unten schräg nach vorne. So werden die Gehrungen um einiges besser.

Gruss Armon
 

raftinthomas

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ohgott,
ich finds mordshässlich und in den heimwerkerbereich gehörend.
aber ist ja nur meine persönliche meinung.
@hwbaby: um ein 100% arbeitsergebnis zu erzielen brauchts
-zeit
-ruhe
-massivleisten, keine furnierten oder folierten
-rumprobiererei
und etwas erfahrung schadet auch nicht. aber die wächst ja mit jeder ecke.
 

derdad

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Hi!
Sockelleisten sägen ist an und für sich gar nicht so schwierig, es bedarf nur etwas an Übung. Bei der zweiten Wohnung ist man schon (fast) perfekt :emoji_slight_smile:
Jetzt mal im Ernst. Zuerst mal überlegen wo beginne ich, wo hör ich auf. Ein Ausseneck ist am Schluss immer besser als ein Inneneck, da man "anstoßen" kann. Das blödeste ist eine Leiste, die Raumlänge hat und beidseitig ein Inneneck. Sofern möglich stückle ich da immer irgendwo an einer nicht soooo sichtbaren Stelle. Wie schon die anderen Kollegen geschrieben haben, 2 Abfallstücke nehmen und Probeecke machen. Und zwar bei JEDER Ecke. Ich schneid da beide Leisten auf 45* und halt sie mal ins Eck. Dann kann ich abschätzen wieviel ich abweichen muss, und wieviel ich die Gehrungsspitzen runden muss. Es ist immer besser die Gehrungen 1/2 Grad stumpfer zu schneiden, damit Richtung Raummitte kein Spalt entsteht. Aussenecken lassen sich auch noch mit der Finne eines Hammers schön rund drücken und Spalten schließen.
Bei Massivholzleisten ist als Säge eine gute Kappsäge ratsam. Bei furnierten Weichholzleisten oder auch bei folierten MDF-Leisten kann man auch noch mit einem SCHARFEN Stemmeisen (Stechbeitel) nachstechen. Aber Vorsicht!!!!!! man rutscht leicht ab und ein Finger ist immer in der NäheAnsonsten kann ich nur sagen: "Ubung macht den Meister" Und noch was zu den Begriffsbestimmungen wie ich sie kenne Sesselleiste= Fussbodenabschluss bis so ca 10cm Höhe. Sockelleiste= Höherer Fussbodenabschluss. Lambrie= Wandverkleidung von Fussboden bis nicht ganze Wandhöhe. Am Gebräuchlichsten sind Höhen von Fensterbretthöhe oder etwas höher.

gerhard
 

TischlerLoos

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also ich behaupte mit dem richtigen Werkzeug ist egal welche Leiste kein Problem... man muss zwar erstmal rausfinden wie man genau z.B. ne Hohlkehlleiste in den anschlag drücken muss aber wenn das passt gibt es 0 Probleme...

Ich bevorzuge als Werkzeug die Leistensäge von Festo oder HolzHer

Habe mir mit meinem Kollegen eine "gegönnt" die nette von Festo.

Aber auch mit einer normalen Säge an welcher das Blatt verstellt wird ist kein Problem..

Ich laufe im normalfall mit der säge durch den raum und fange an erst einmal eine seite der Gehrungen zu schneiden. danach die andere seite.
Stöße selbstverständlich auch auf gehrung (schifterschnitt)

danach bei schwimmend verlegt gedübelt , bei verklebt getackert...

Mit der Zeit sieht man einfach ob ein 45° Schnitt passt oder nicht reine übung

sollte der winkel außergewöhnlich sein muss man in der tat probieren, bei herkömlichen sägen, bzw mit der schmiege arbeiten bei festo

hatte auch das Vergnügen nur mit einem Japaner "bewaffnet" mal nen ganzen raum in einem gericht zu machen weil dem hausmeister das noch spontan einfiel aber auch das geht...

also ran an die säge und üben üben üben

Patrick
 

TischlerLoos

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also wenn ich mich recht erinnere ist ein schifterschnitt der quasi größtmögliche winkel zum stoßen auch ideal um platten zu verbinden die überfurniert werden man erhöht ja die länge bzw die oberfläche der leimfuge..

in der DIN 18356 steht "nur" drin das Fuss und Deckleisten auf Gehrung geschnitten werden müssen.

Aber ist auch logisch oder??? Holz arbeitet nicht wahr? bei einem stumpfen stoß arbeiten beide leisten direkt gegeneinander.

bei einem schifter den ich übrigens auch nur mit 45° mache haben die leisten die möglichkeit zu arbeiten.

letztendlich ist es vorschrift und dann wird das so gemacht und ein weiterer vorteil es sieht besser aus!

Frohe Ostern noch


Patrick
 

raftinthomas

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naja,

über den geltungsbereich einer DIN lässt sich ja trefflich diskutieren...
die längenänderungen von massivleisten liegen in üblichen wohnbauten garantiert in einem zu vernachlässigendem rahmen...
vorschrift wär es, wenn es in der landesbauordung steht. was ich mal bezweifel.
vor allem habe ich aber das gefühl, das du dich falsch erinnerst, was ein schifter ist?!
sollte ich mich täuschen: ich habs noch nie (bewusst) gesehen, das das so gemacht wurde und halte es für sehr aufwändig. kann sein, dass das ergebnis gut ausschaut, aber ich weiss nicht, ob es den aufwand rechtfertigt.
 

raftinthomas

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nebenbei:
nach VOB müssen fussleisten dauerhaft (und lösbar?) mit dem mauerwerk verbunden werden. das bedeutet, kleben und schiessen geht nicht.
ich machs normal nach absprache mit dem kunden trotzdem.
 

TischlerLoos

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es gibt natürlich den schifter beim zimmermann...

ich denke ich erinner mich trotzdem nicht falsch was ein schifter ist...

außerdem kann ich nicht nachvolziehen was Du für einen aufwand meinst???

ich muss eh gehrungen anschneiden dann kommt es auf eine mehr oder weniger auch nicht mehr an oder?? dann müsste ich ja erst mal die säge wieder gerade stellen..

Patrick
 

raftinthomas

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das, was der zimmerer schifter nennt nennt üblicherweise auch der tischler schifter: sozusagen die "doppelgehrung". und die ist ja wohl deutlich mehr arbeit, zumal die spitzen beim sägen gern wegfliegen oder abbrechen.
ich hab nie von stumpfen stössen geredet.

frohes eiersuchen übrigens !
 

predatorklein

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hi

als shifterschnitt bezeichnet man doch einen doppelgehrungsschnitt wie er bei zimmermännern öfters vorkommt.

und daß sockelleisten anbringen kein problem ist würde ich so nicht bejahen.
meiner erfahrung nach bringen 4 von 5 gesellen mit einigen jahren berufserfahrung trotzdem keine ordentlichen leisten in annehmbarer zeit hin.
entweder schnell nach einstellung der säge geschnitten oder extrem langsam und ordentlich.
und manche schaffen es nicht mal langsam ein gutes ergebniss hinzukriegen:eek:

bei den parkettlegern oft noch viel schlimmer,bei vielen werden gehrungen nicht geschnitten sondern " silikoniert ".

gruß
 

raftinthomas

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klasischerweise wird die innengehrung bei massivleisten ja auch stumpf gestossen und nur im oberen rundungsbereich auf gehrung abgesetzt.
man kann da auch ne wissenschaft draus machen: ein kollege von mir musste mal bei einer kundin folgende aufgabe bewältigen:
fussleisten eiche massiv mit starker profilierung montieren, in einem flur mit 6 türfuttern. die türfutter waren auch eiche, mit mehrfachen karnissen angefräst. anforderung der kundin war 100%iges ergebniss, nix ausspritzen oä und exaktes anpassen jedes stosses an das senkrechte profil der türfutter. ca 8,5 lfm leiste, 16,5 h arbeit. kundin zufrieden und anstandslos bezahlt.
die lässt sich aber auch die türleibungen vor der futtermontage sauber mit putzleisten und pipapo verputzen, damit es "auch hinter den türfuttern ordentlich aussieht". zum bohrlochanreissen auf wänden darf man nur weisse schneiderkreise verwenden-kein witz :emoji_grin:
 

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schneiderkreise? oder meinst du schneiderkreide???

oder ist das n neues werkzeug?

man weiss ja nie aber manche kunden haben ... einen komischen anspruch lach
 
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