Gehrungen - sägen oder fräsen?

lunateide

ww-robinie
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Hallo Woodworker,

ich habe in letzter Zeit einige Schatullen gebastelt mit vier, sechs oder acht Ecken.
Die Gehrungen habe ich mit der Tischkreissäge gesägt.

Es wurde nicht immer so genau, daß die Leimfuge einer Haarlinie glich.

Nun überlege ich, ob die Gehrungen nicht mit einem Fasefräser (im Frästisch) genauer und sauberer hergestellt werden könnten.

Wie sind Eure Erfahrungen?

Wie soll ich ggf. vorgehen; Fase ins volle Holz fräsen oder mit der Kreissäge vorschneiden und einen kleinen Überstand nachfräsen.

Auch einen Fräser mit 22,5° Abschrägung (für Achteck) habe ich noch nirgens gefunden. Kann da jemand helfen.

Zur Länge der Fasen: es geht um Materialstärke von max. 12 - 15 mm.

Gruß
Roland
 

Mitglied 30872

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Es wurde nicht immer so genau, daß die Leimfuge einer Haarlinie glich.
Hallo Roland,
ich denke, dass sich da nicht die Frage nach Säge oder Fräse stellt, sondern eher nach der Einstellung des jeweiligen Anschlags bzw. Neigung des Werkzeugs. Wenn die Winkeleinstellung/Neigung stimmt, müssten beide Varianten auf eine geschlossene und grade Leimfuge hinauslaufen.
 

lunateide

ww-robinie
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@Uli 2003

Hallo,
ja, die Gehrung muß in die Schmalseite des Brettchens, also quer zur Faser gefräst werden.
Bedeutet Dein ? "Finger weg, bringt nix". Wegen der Ausrisse?

Ich glaube ich habe in der Zwischenzeit etwas herausgefunden. Ich habe, wie oben, 45° Gehrungen in meine Brettchen gesägt.
Leider waren sie ca 1 mm zu lang geworden.
Ich habe meinen Anschlagreiter um 1 mm verstellt und nochmals gesägt, also weniger als die Zahnbreite meines Sägeblattes abgeschnitten.

Ich bilde mir ein, dieser Schnitt ist sauberer als alle vorherigen.

Kann das sein, ist das Zufall, besonders freundliches Holz an dieser Stelle.

Das läßt mir jetzt keine Ruhe.

Gruß
Roland
 

narrhallamarsch

ww-robinie
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Moin Roland,

normalerweise sollte das mit deiner Kity und einem, zur Aufgabe, passenden Sägeblatt kein Problem sein vernünftige Gehrungen herzustellen.

Aber die OF 2200 im Frästisch kann das auch, vielleicht sogar besser. Wichtig bei dieser Art Hirnholz zu fräsen, ist ein "Opferholz", dass dem Werkstück nachgeschoben wird.

Nur würde ich da nicht in die "Vollen" gehen, sondern vielleicht nur 2 - 3 mm auf einmal wegnehmen oder mit der TKS vorschneiden. Das wird dann extrem sauber.

Bei den 22,5° habe ich nur Spiralnutfräser für die metallverarbeitenden Gesellen gefunden.
 

Werkstattseite

ww-pappel
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Hallo Roland,
Gehrungen bei kleinen Teilen kannst du genau und fein mit einer Stosslade anpassen.

Viele Grüße
Uwe
 

GuterSchnitt

ww-ahorn
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Der Zufall wiederholt sich

Hallo Lunateide

Du hast dein Brett also nachgeschnitten!?

Ich habe da so meine eigene Theorie. Wenn du einen Gehrungsschnitt setzt und du mehr als Sägeblattstärke ansägen musst, dann habe ich immer das Gefühl, dass sich das Werkstück in Richtung Säge zieht. Es ist nur minimal, genügt aber, um den Schnitt zu ruinieren.

Wenn ich Präzisionsteile habe (und davon nicht gerade 5000), dann säge ich das Stück gerne einen Millimeter größer und dann nochmals auf genaues Maß nach. Probiere es aus. Du wirst sehen, dein Zufall wird sich wiederholen.
Wenn du Masse produzierst, kannst du dir diesen Spaß natürlich nicht erlauben. Aber auch dann gibt es Möglichkeiten (falls du, nur als Beispiel, dein Werkstück mit einer Maschinenzwinge schnell fixieren kannst).

Gehrungen mit der Fräse? Nö, nicht unbedingt. Das Hauptproblem wird sein, dass es dein Stück nicht in die Fräse zieht (denn selbst mit Vorsatzbrett musst du immerhin bis auf 0,000 mm Dicke schneiden).

Auf jeden Fall werden wir gespannt sein, wie sich deine Schnittoptimierung entwickelt.
 

v8yunkie

ww-robinie
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Stoßlade

Das was Uwe oben meint und was ich auch verwende siehst Du HIER.... 2. Bild von oben.

Damit kannst Du bis ca. 25cm lange Kanten perfekt auf 45 Grad mit dem Hobel bestoßen. Wird super sauber und exakt. Duch Unterlegen sind auch Winkel kleiner als 45 Grad sehr präzise und mit hoher Wiederholgenauigkeit möglich. Und das geht auch sehr schnell: Man spannt ein, sägt grob vor (etwas über den Hobelbacken) und bestößt dann mit einem Flachwinkel-Hobel quer zur Faser.
Man kann auch mehrere Hölzer gleichzeitig bestoßen.

Man findet die Laden teilweise gebraucht (von Ullmia) in der Bucht (z.B. HIER)... ich habe meine selbst gebaut aus Buchen-Leisten und Siebdruckplatte.

Ähnlich wir die Ziehklinge ist die Stoßlade in der heutigen Zeit leider ein wenig in Vergessenheit geraten... was ich sehr schade finde, da sie ein tolles Hilfsmittel ist. Ich habe noch kein Projekt ohne sie gemacht.

Gruß,
Thomas
 
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