Gedanken zu Nachhaltigkeit im Möbelbau/Industrie?

hlzbt

ww-eiche
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Beim letzten Satz bin ich bei dir, am Anfang nicht ganz: Es sind ja nicht nur finanzielle, sondern auch zeitliche Aspekte. In der Zeit, als unsere Kinder klein waren, war unsere Umweltbilanz auch sicherlich schlechter, als vorher oder jetzt, wo sie größer sind. (Doch noch mal eben schnell das Auto nehmen statt ÖPNV oder Rad mit Anhänger, One-Stop-Shopping beim Discounter um die Ecke statt beim mehrere km entfernten Wochenmarkt mit Bio-Stand.) Um die Janusköpfigkeit noch weiter zu treiben, haben wir andererseits viel Zeit genutzt, um unseren Kindern das Reparieren von Dingen (auch das Aufarbeiten von Möbeln, Fahrrädern und Spielzeug , die Nutzung des Gartens für den Anbau etc., das gemeinsame Benutzen von Dingen (aka "sharing")) beizubringen.
Irgendwo ist das Leben ein Kompromiss. Vieles kann man mit Erziehung und guten Beispielen gestalten.
 

yoghurt

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Hallo,
da kann ich Expertise beisteuern.

Ja und nein! Tatsächlich bemühe ich mich um gebrauchte Technik und sammle auch vieles von der Straße um es weiter zu verwenden. Ich repariere auch eher als wegzuwerfen. Gleichzeitig bemühe ich mich hochwertig zu kaufen, damit zb der Kühlschrank Energie spart und lange hält. Flugreisen und dreimal im Jahr Urlaub sind eh nicht drin.
Andererseits habe ich einen t5 der auch reichlich genutzt wird. Auch mit dem sehr guten Öffentlichen Personennahverkehr in Berlin schaffe ich es sonst nicht die Kinder zu ihren Aktivitäten und Freunden zu bringen. Auch Familienausflüge sind eher Auto-basiert. Es ist einfach extrem anstrengend mit der ganzen Bande umzusteigen, insbesondere wenn die Kleinen müde sind. Ohne Discounter würde ich meine Familie schlicht nicht satt kriegen, aber ich meide die „Mittelgang-Einkäufe“ also die Non-food-Sonderangebote der Discounter.
Ob ich nun einen kleinen ökologischen Fußabdruck habe? Ich weiß es nicht. Schon überhaupt viele Kinder zu haben ist Klima-schädlich. Ich versuche einfach keine Umweltsau zu sein.
 

yoghurt

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Zum eigentlichen Thema:
Ich denke Holz ist im Zweifelsfall immer noch ökologisch sinnvoller als viele andere Materialien. Die Produkte des Tischlerhandwerks haben schon oftmals die Lebensdauer einer Generation und sind daher keine kurzfristigen Wegwerf-Konsumprodukte. Schon die oben angesprochenen Arbeitskosten führen doch dazu, dass man Tischlermöbel nicht so schnell ersetzt wie die preiswertesten Ikea-Möbel (außerdem hat auch Ikea langlebigere Produkte im Angebot!)

Dass die Natur ohne uns Menschen besser dran wäre, ist für mich unbestritten. Wenn wir so weiter machen, werden wir diesen Gedanken nicht überprüfen können, weil wir dann nicht mehr da sind um die Überprüfung vorzunehmen.
 

ChristophW

ww-robinie
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Die Produkte des Tischlerhandwerks haben schon oftmals die Lebensdauer einer Generation und sind daher keine kurzfristigen Wegwerf-Konsumprodukte. Schon die oben angesprochenen Arbeitskosten führen doch dazu, dass man Tischlermöbel nicht so schnell ersetzt wie die preiswertesten Ikea-Möbel (außerdem hat auch Ikea langlebigere Produkte im Angebot!)
Wobei auch das natürlich eine zweischneidige Sache ist, wenn man einmal den Materialeinsatz vergleicht zwischen einem Vollholzmöbel (verschnitt etc.) gegenüber einer Wabenplatte (auch Transportgewichte müsste man berücksichtigen) und dann gefällts der nachfoldenden Generation dann doch nicht mehr (hatten ja letztens auch den Thread das die antiken Schätzen keiner mehr haben will also -> Container) wird die Betrachtung schon schwierig.

Dass die Natur ohne uns Menschen besser dran wäre, ist für mich unbestritten.
Der "Natur" ist es ziemlich egal, und "besser" gib es in diesem Sinne nicht, nur wir sind halt am A*** weil unsere Lebensgrundlage wegbricht.

weil wir dann nicht mehr da sind um die Überprüfung vorzunehmen
Dafür wird schon vorgesorgt:
https://www.rnd.de/wissen/klimawand...t-aufbewahren-KGFBOK23GBEQJE2QYHOXLAJHWA.html

aber auch dort schreiben die Autoren
Ob natürlich diejenigen, die die Blackbox in der fernen Zukunft vielleicht einmal finden, diese tatsächlich als solche erkennen, auf die gespeicherten Daten Zugriff nehmen und diese auch verstehen können – das ist eine Frage, an der sich auch die Entwickler selbst noch „den Kopf zerbrechen“.
 
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