gebogene Schrank (Schubfach)-Fronten

gleiter

ww-robinie
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Hi!

Kann man recht einfach machen, na ja, mit ein bißl Aufwand drumherum. :emoji_wink:

Bild im Anhang sollte wohl selbsterklärend sein.

Geht in jede Richtung, von so klein wie im Beispiel bis hin zu kompletten Betthäuptern 2000 x 900 mm.

Gruß, André.
 

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TomWi

ww-kastanie
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Hi und danke für das Bild.
Leider ist es nicht selbsterklärend?

Ich versuch mal zu interpretieren:

Mehrere Dünne Platten (material weiss ich nicht) auf einander leimen;
eine Vorrichtung bauen in die die verleimten platten gelegt wird;
und dann noch ne vorrichtung bauen, mit der ich die platten dann biege;
Mit schraubzwingen das ganze dann arretieren;

Muss das holz nass sein?
darf man die platten vor dem biegen verleimen, oder muss man jede platte einzeln biegen und dann am schluss miteinander verleimen?

Danke
 

Hans-Friedrich

ww-robinie
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Nicht ganz.
Außgangsmaterial ist Furnier. Und du verleimst die einzelnen Schichten IN der Form. Ein einzelnes Furnierblatt läßt sich leicht der Rundung anpassen. Wenn du mehrere zusammenleimst, behält das daraus entstehende Bündel danach seine runde Form.

Für deinen lackierten Schrank aus dem Link kann man auch spezielles Biegesperrholz oder Biegemdf nehmen.
 

gleiter

ww-robinie
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Hi!

In diesem Fall Sperrplatte Buche, 4 mm stark. Vier Stück zu einer Einheit verleimt. Das Ganze in einem Schwung gemacht, ohne Nässe oder vorspannen.

Drei Platten mit Leim bestreichen (simpler Weißleim mit 20 min offener Zeit reicht völlig), mit einem feinen Zahnspachtel vertreiben, zusammen auf die konkave Form legen und an einer äußeren Kante mit Nägeln auf der Form sichern (verhindert das Wegrutschen der Einzelteile).

Gegenstück drauf, zusammen drücken, Zwingen setzen. Einfacher geht das übrigens wenn am unteren Teil der Form irgend eine Art von "Nase" angebracht ist damit der obere Teil da "einhaken" kann.

Ist alleine machbar, zu zweit geht's natürlich leichter. Wenn Du alleine arbeitest montierst Du vier starke Schnüre mit Schlaufe an der unteren Form, an der oberen vier Schrauben, dann kannst Du mit einer Hand die Schablonen zusammen drücken und mit der anderen die Schnüre einhängen. Somit hast nun beide Hände frei für's Zwingen setzen.

Ganz wichtig ist dass Du schnell arbeitest, d.h. alles muß auf's Erste sitzen.

Für engere Radien gibt es sog. Biegesperrholz in vier oder 8 mm Stärke, und wenn Du mit Furnier arbeitest rate ich zu einem eher Stärkerem, ich nehme dann gerne ein Starkfurnier mit 2 oder 2,5 mm.

Sperrplatten lassen sich in eine Richtung leichter biegen als in die Andere, neben Buche geht das auch mit Birke oder Pappel.

Noch ein Bild, diesmal ein kleines Betthaupt. Hier innen Pappel, außen je vier Streifen Nuss, amerik., Starkfurnier mit 2,5 mm

Gruß, André.
 

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gleiter

ww-robinie
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Ach ja, noch was: Solcherart verleimt gibt es auch kaum einen Rücksprung, er ist eigentlich vernachlässigbar.

Und die Schablonen sollten schon auf's Verleimgut angepasst sein - einfach einmal auftrennen mit der Stichsäge ist zu wenig. Vier Sperrplatten Buche à 4 mm + Leim summieren sich auf ca. 17 mm, also fräse ich mit einem 16er Nutfräser die Schablonenteile, als Beispiel.

Gruß, André.
 

TomWi

ww-kastanie
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jetzt habe ich es verstanden. Danke.
Sagmal, Du musst dann für jede Form die Du biegen willst immer wieder neue Vorrichtungen bauen und auch das Holz für die Vorrichtungen kaufen.

Das wird dann aber schnell teuer, oder?
 

gleiter

ww-robinie
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Sagmal, Du musst dann für jede Form die Du biegen willst immer wieder neue Vorrichtungen bauen und auch das Holz für die Vorrichtungen kaufen.

Das wird dann aber schnell teuer, oder?

Das ist natürlich richtig, wenn ein Kunde ein solcherart gebogenes Teil möchte muß er eben auch die Mehrkosten tragen.

Andererseits lassen sich die Schablonen durchaus weiter verwenden, für gebogene Betthäupter habe ich zwei Sätze - das langt.

Gruß, André.
 
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