Gartenhaus: welcher Anstrich für optimale Dauerhaltbarkeit?

juliusb

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Liebe woodworker,

auf der Suche nach nützlichen Informationen im Netz bin ich auf dieses Forum gestoßen. Nun würde es mich sehr freuen, wenn die Profis unter Euch mir mit der Frage aus dem Betreff helfen könnten. Vorher eine kurze Vorstellung:

Ich heisse Julius, wohne in Hallein (Nähe Salzburg), bin selbständiger Energieberater und beginne in Kürze die Generalsanierung unseres vor kurzem erworbenen Einfamilienhauses BJ 1964.

Als eine der ersten "Amtshandlungen" wollen wir ein Gartenhaus mit Satteldach als Gerätelager aufstellen, damit während der Bauarbeiten Werkzeuge & Co. witterungsgeschützt untergebracht werden können. Das Gartenhaus ist eine 40mm Blockbohlenkonstruktion aus naturbelassener nordischer Fichte.

=> Nun bin ich auf der Suche nach einer möglichst guten Oberflächenbehandlung der Hölzer. Bei der Farbe bin ich flexibel, im Endergebnis habe ich "nur" folgende Wünsche an den Weihnachtsmann:

- mit möglichst wenigen Anstrich-Durchgängen auskommen (Ersparnis Arbeitszeit)

- maximale Dauerhaltbarkeit bzw. längstmögliches Streichintervall bis zur nächsten Renovierung

- wenn dann in x Jahren nachgestrichen / renoviert werden muss, soll dies ohne Schleifen möglich sein

- wie gesagt, farblich bin ich recht flexibel, wobei transparent, alle Holz-Farbtöne, oder weiss in Frage kommen (keine "echte" Farbe wie rot, blau etc.)

Wenn man im web recherchiert, stößt man zwangsläufig auf Remmers. Deren "Find.Fix.Systemfinder" (dort findet Ihr auch die genauen Produktbeschreibungen) gibt mir folgende Varianten für den Aussenbereich aus:

Variante 1 mit farbiger Lasur:

2 x Remmers HK-Lasur 3in1 (Grundierung + Imprägnierung + Lasur)
1x Remmers Wetterschutz-Lasur UV
2x Remmers Wetterschutz-Lasur farblos UV+

Variante 2 transparent:

1x Holz-schutz-Creme farblos als Grundierung
3x Remmers Wetterschutz-Lasur farblos UV+

=> Was hält Ihr von dieser Zusammenstellung? Erreiche ich damit das gewünschte Ergebnis von maximaler Dauerhaltbarkeit? Welche Variante ist haltbarer? Würdet Ihr konkrete andere Hersteller/Produkte vorziehen? Gibt es eine andere dauerhaltbare Lösung, wo ich nur 3x streichen muss, anstatt 4x?


Für den Innenbereich empfiehlt Remmers folgendes:

V1: 2x Wohnraum-Lasur (matt, wasserbasiert), oder
V2: 2x Wetterschutz-Lasur UV (seidenglänzend)

=> Welche Variante würdet Ihr bevorzugen? Spontan würde ich sagen, V1, weil es ein naturnäheres Produkt wäre.

Am Ende sei noch angemerkt, dass das Gartenhaus keinen direkten Bodenkontakt hat, sondern auf Fundamentsteinen steht. Dadurch ist immer schön Luft unterm Kiel. Und die Vorgehensweise beim Streichen hätte ich mir so vorgstellt, dass die Hölzer soweit wie möglich vor dem Zusammenbau dreiseitig gestrichen werden. Nach dem Zusammenbau dann der finale Aussenanstrich, und zuletzt die beiden Innenanstriche.

Vielen Dank für Eure Hilfe im Voraus!

Sonnige Grüße - Julius
 

Friederich

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Hallo Julius,
ausreichender Bodenabstand ist die halbe Miete. Damit ist ein Anstrich eigentlich überflüssig. Umd umgekehrt bringt dir bei zu wenig Bodenabstand ein Anstrich kaum etwas.
Jeder farbige Anstrich, auch "Holztöne" oder weiß, muß regelmäßig erneuert werden.
UV-Schutz dient nur dazu das Vergrauen zu verhindern/verlangsamen. Auf die technische Haltbarkeit hat das keinen Einfluß.
Speziell für den Innenraum vorgesehene Lasur dürfte grundsätzlich außen nichts bringen, ohne daß ich das von dir genannte Produkt kenne.
Wasserbasierte Lasur ist meiner Meinung nach nicht grundsätzlich "naturnäher". Mit dem "Natur"-Begriff wird sehr viel geschummelt.

Ich persönlich finde Holzteerprodukte überlegenswert. Enthalten u.a. meist auch Leinöl.
In Skandinavien seit Jahrunderten bewährt.
Er zieht jahrelang immer tiefer ins Holz und nach wenigen Anstrichen hat man ganz lange Ruhe bzw. braucht man überhaupt nichts mehr zu unternehmen. Der Farbton des Holzes wird dadurch dunkler.
Da die untersten Balken in Wetterrichtung um ein Vielfaches gefährdeter sind als der ganze Rest, kannst du es dir auch bequem machen und nur diesen kleinen Bereich behandeln. Der obere Bereich der Südseite dagegen hat auch ungeschützt eine quasi unendliche Lebensdauer.

PS. Die Fundamentsteine so hoch als möglich. Jeder Zentimeter bringt etwas.
 

juliusb

ww-pappel
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@ Friedrich: danke für Deinen Kommentar. Gar nicht streichen kommt für uns nicht in Frage, da das unbehandelte Fichtenholz sonst sehr schnell grau werden würde, und uns diese graue Optik nicht gefällt. Auch regnet es in Salzburg sehr häufig und viel, ich kann mir also schwer vorstellen, dass ein unbehandeltes Gartenhaus die gleiche Lebensdauer haben soll wie ein am Anfang sehr gründlich gestrichenes, und dann regelmäßig gewartetes.

Ich suche also nach einer Methode, wie mit auf langer Sicht möglichst überschaubarem Aufwand entweder der natürliche Fichten-Farbton erhalten, oder ein dunklerer pigmentierter Farbton (Kiefer, Eiche hell, Kastanie, Nuss etc.) erzielt werden kann. Neben der Optik steht aber die Lebensdauer des Holzes im Vordergrund, das Gartenhaus soll also viele Jahrzehnte überstehen.

Holzteer macht das Holz doch fast schwarz, oder? Und riecht das dann nicht streng nach Kohle, bzw. Rauch/Russ, und färbt bei Berührung schwarz ab? Ausserdem wäre uns das zu dunkel. Wenn es um eine traditionelle Konservierung für direkt im Wasser befindliche Holzbauteile ginge, wäre ich offen dafür, aber nicht beim Gartenhaus.

Die Fundamentsteine sind 8cm hoch - genug? Siehe OBI

@Winfried: danke auch für Deinen Link! Habe den Inhalt bereits gelesen, wieder sehr interessant. Ob der Fülle der Informationen ist es aber relativ schwierig, eine konkrete Entscheidung oder Handlungsanleitung abzuleiten. Es wäre sehr hilfreich, wenn Du noch ein wenig spezifischer auf die konkrete Fragestellung eingehen könntest. Ich habe bereits ganz oben konkrete Produkte und Varianten ausgesucht, die bereits als hochwertiger als die Billig-Einstiegsprodukte gelten, und relativ günstig erworben werden können. So kostet z.B. Remmers HK-Lasur im 20l Gebinde rund 200€. 10€/l halte ich fair für ein Markenprodukt. Bei Natural Holzlasur (Tipp aus Deinem Link) käme ich mit dem größten lieferbaren Gebinde (10l) schon auf 18€/l. Die Frage ist also, ob der fast doppelte Preise sich auch lohnen würde.

Mittlerweile will mein Vater auch ein Gartenhaus, dh. wir kaufen und streichen zwei Stück, insofern wirkt sich auch der Preisunterschied bei der Wahl der Anstriche aus.

Wäre allen Routiniers sehr verbunden für direktes Feedback auf meine oben genannte Zusammenstellung, nützliche Hinweise, und bei alternativen Vorschlägen bitte mit konkreten Produkten.

Vielen Dank im Voraus! Sonnige Grüße - Julius
 

McBride

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Ich sehe sowas nicht so dramatisch, sicher gibt es Unterschiede in der Qualität oder Langlebigkeit der verschiedenen Markenprodukte,
aber so riesig sind die nicht.
Ich habe meine Giebelverschalung (Fichte Fasebretter, keine Wetterseite) mit irgendeiner Remmers HK Lasur behandelt, ich glaube Aidol war der Name.
2 mal gestrichen im Oktober 2009, jetzt könnte man laaangsam beginnen nachzubehandeln.
Ich würde so einem Antrich eine Haltbarkeit von etwa 8 Jahren zutrauen, weiss aber nicht ob das ein gutes Ergebnis ist? Ich bin zufrieden mit dem Produkt.
 

Friederich

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Holzteer macht das Holz doch fast schwarz, oder?
Eher Braun, je öfter gestrichen desto dunkler. Abfärben tut er nicht, sobald er eingezogen ist. Den Geruch empfinde ich als eher angenehm, bei einem Geräteschuppen dürfte er wirklich niemanden stören.
Die Fundamentsteine sind 8cm hoch - genug? Siehe OBI
Das wär mir entschieden zu wenig. bei Blockhäusern strebt man 50cm an.
Ein paar Zentimeter mehr an Bodenabstand bringt mehr Holzschutz als die ganze Streicherei.
 

WinfriedM

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Die Remmers HK-Lasur hat in meinen Tests recht gut abgeschnitten. Ist eher eine einziehende und offene Lasur, kann damit super nachgepflegt werden. Allerdings ist die Lasur biozidhaltig, was aus konventionellem Verständnis ein Vorteil ist, ich persönlich aber vermeiden würde, wo es eben geht. Die Natural Lasur ist biozidfrei und verhält sich von der Haltbarkeit bei dunklen Farbtönen (Nuss) ganz ähnlich.

Nachträglich noch mit Dickschichtlasuren drüber zu gehen, würde ich bei Fassaden vermeiden. Dann hast du in der Regel große Probleme in der Langzeitwartung.

Von farblosen Beschichtungen kann ich nur dringend abraten, dass wird nicht gut gehen. Das haben schon zu viele Hersteller in den letzten 15 Jahren behauptet und ich kenne keinen, der das hinbekommt.

Der Hersteller schreibt auch: "Treten mechanische Verletzungen insbesondere auf dem farblosen Anstrich auf, so müssen diese umgehend mit Wetterschutz-Lasur UV "farbos UV+" ausgebessert werden"

Da müsstest du alle 8 Wochen einmal alles absuchen und Fehlstellen beseitigen. Das ist alles Illusion und nicht praktikabel. Im nicht bewitterten Bereich geht das, aber nicht dort, wo regelmäßig Wasser hinkommt.
 

hzs123456

ww-ulme
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das Problem ist, dass du Fragen stellst, welche die Fachmeinungen spalten

sehr schön ist immer das Argument, dass unbehandeltes Holz so lange halten soll, wie behandeltes ... dabei wird immer auf die romantischen Alpenhütten verwiesen, weil diese ja Jahrhunderte stehen

dabei wird außer acht gelassen, dass
> diese Bauern noch Ahnung vom Holzfällen haben, bzw. jemanden kennen der Ahnung hat (und diesen auch fragen – ja am Land wird das noch so gemacht)
> die Balken 10mal so dick sind wie die Spreißeln aus dem Baumarkt
> die Luftverschmutzung in den Bergen eine gravierend kleinere ist
> und !!!! der optische Anspruch ein völlig anderer ist

Es ist also völlig in Ordnung, wenn ich nach 15-20 Jahren das unbehandelte Holz wegschmeiße, bevor ich es alle 3-5 Jahre (je nach Material) streiche und somit deutlich länger erhalte.

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faszinieren tut mich auch die Ansicht der „Öl-Fanatiker“:
Es gibt nur einen vernünftigen Holzschutz: Öl

Sie haben im Prinzip ja auch nicht Unrecht … es gibt fast nichts Schöneres als frisch geöltes neues Holz.

Vernachläßigt wird dabei aber immer der Umstand, dass geölte Flächen maximal 1 Jahr schön sind. Danach müssen sie regelmäßig gereinigt (entgraut) und nachgeölt werden.

Es gibt natürlich das Argument, dass man es ja wunderschön (?????) vergrauen lassen könne.
Was soll daran schön sein? Ausbrechende Flader, Schiefer und Dreck

Das heißt zuerst ist es schön weil es neu geölt ist und dann wird es erst richtig schön, weil es vergraut ist. Naja – jeder wie er will.

Ganz nebenbei: Immer wieder gerne gelesen: Die Argumente für Öl.
Was dabei nicht berücksichtigt wird ist, dass es nur sehr wenige Öle gibt, die die Argumente der „Öler“ unterstützen. Das meiste was so verarbeitet wird, ist einfach nur verdünnter schleimiger Dreck … aber Hauptsache es steht Öl drauf !!!
Auch immer wieder gerne gelesen: Oberflächenschichtbildendes Öl …… der Hammer


xxxxxxxxxxxxx

Wenn nun aber ein Heimwerker daherkommt und sagt, er wolle sich um den Erhalt des färbigen Anstriches kümmern, wird dies aus unerklärlichen Gründen dahingeschmettert.

Es soll also weniger Arbeit sein das Holz 1 x jährlich zu reinigen und zu ölen, als das Holz alle 3-5 Jahre zu streichen? Was soll das?

Nächstes Argument: Unnatürliches Aussehen
Klar, graues verdrecktes Fladerholz sieht wesentlich natürlicher aus!!!!!!!!
Es könnte aber auch sein, dass genau das jemanden NICHT gefällt !!!!!!!!!!!!!!

Nächstes Argument: Ich habe mal das Material von XX gestrichen und es hat ……. blabla
Kennen wir alle … das Problem dabei ist, dass
> die meisten Fehler vom Verarbeiter gemacht werden
> einfach falsches Material verwendet wurde
> viele der Meinung sind, dass ja sowieso alles der gleiche Dreck ist

Besonders aus letzerem Grund werden dann alle Produktgruppen über einen Kamm geschert, wie z.B.
> Dünnschichtlasur hält nicht lange
> Dickschichtlasur blättert ab
> Ölfarbe trocknet ewig nicht
> Lack erstickt das Holz

Hauptproblem:
Eigentlich weiß keiner, um welches Material es sich wirklich handelt !!!!!!!

Dünnschichtlasur
Glaubt ihr wirklich, alles wo Dünnschichtlasur drauf steht, ist auch eine?
Welchen Festkörper gesamt und Harz braucht es?
Wie hoch ist der Auftrag von Pigment je m2?
Welcher Wachsanteil?
UND ich meine jetzt nicht die Obergrenze, sondern die UNTERGRENZE, damit sich das Produkt als solche nennen darf. Ja RICHTIG – gibt es keine !!!!
Aber schließlich muss ja für jede Art von Konsumenten etwas geboten werden. Es gibt garantiert mehr Käufer für eine Lasur vom Preis € 8 / 10 / 12 als von € 16 / 18 / 20 oder gar von 25 / 30 €.
Leider ist es allerdings auch Usus geworden, den Konsumenten mit überteuerten Produkten auf die falsche Fährte zu locken – also eine 18-€-Lasur, die keine 8 € wert ist.
Kennen wir doch alle: Man fängt an zu streichen und „sucht“ den Farbton … dann rührt man die Farbe nochmal auf … aber es ändert sich nichts

Dickschichtlasur
Was ist eine Dickschichtlasur? Ach ja – wenn es auf der Dose steht
Die massenhafte Verbreitung dieser Lasur hat damit begonnen, dass viele Konsumenten eine „dickere“ Lasur haben wollten, die beim Überkopf-Arbeiten nicht tropft. Weil es viele Hersteller (bis heute) nicht geschafft haben eine Dünnschichtlasur zu thixotropieren, haben sie einfach Lösungsmittel rausgenommen … natürlich kam ihnen dies auch bei der Lösungsmittelverordnung zugute.
Erst später wurde auffällig, dass dies nicht der Weisheit letzter Schluss ist.

Selbstverständlich wollen wir auch nicht unerwähnt lassen, dass eine stark thixotropierte Lasur (Gel) definitiv weniger Schutzwirkung als das Original hat – aber dem Kunden werden eben die Wünsche erfüllt und es interessiert dabei sowas von niemanden, ob dabei die Qualität nachläßt.

Zum Ende: Es gibt sehrwohl berechtigte Einsatzfelder für Dickschicht ….. und noch ein Seitenhieb: Was glaubt man was es ist, wenn man Leinöl mehrfach aufstreicht?

Und damit auch gleich zum letzten Teil:
Ölfarbe - Lack
Der böse böse Lack – alles erstickt … unnatürlich die ganze Pampe

Da kann ich mir natürlich den Seitenhieb wieder nicht verkneifen:
Was glaubt man was es ist, wenn man Leinöl mehrfach aufstreicht?

Kein Lack? Aha … stellt sich als nächstes die Frage, wie definiert man Lack?

Wenn es wirklich mit echtem gutem Leinöl ausgeführt wird und sonst noch ein paar Rohstoffe passen, ist es tatsächlich kein Lack, sondern Ölfarbe … das ist allerdings eine Begriff der aus dem Materialangebot völlig verschwunden ist.
Ölfarbe ist und war schon immer etwas ganz besonderes und ich habe sie selbst in meiner Lehrzeit hergestellt. Jeder Meister hatte seine eigenen Geheimnisse, die allerdings heute großteils nicht mehr anwendbar sind (Bleiweiß etc). …. und obwohl es mehrfach anders behauptet wird:
Diese Ölfarbe trocknet auch in 1-2 Tagen !!!

Und was ist es, wenn es eine warmgepresste sikkativierte Leinöl-Pampe ist? Kein Lack?
ok vielleicht, aber garantiert auch keine Ölfarbe …. was ist es dann?
Mit ist egal wie ihr es nennt – für mich ist es weder Lack noch Ölfarbe, sondern einfach pickender Dreck.

Und was ist mit einem ventilierenden Weißlack auf Basis Alkyd-Leinöl? Wenn man keine gute Ölfarbe bekommt eine der besten Alternativen. Lack oder Ölfarbe? Ich würde sagen Lack und ein sehr guter Ersatz für weiße Fenster.
Damit meine ich jetzt aber nicht diese wäßrigen Ventilationsfarben, die ein Marketingmanager so bezeichnet, weil er in Google einen Artikel darüber gelesen hat.

Was ist Lack?
Sagen wir einfach es ist ein Material, dass als Basis ein Harz hat.

Alkydharz
böse böse !
welches ? Leinöl – Holzöl – Sonnenblumenöl? Polyester – Urethan?
wäßrig oder lösungsmittelhaltig
Wäßrig ist völliger Schrott! Aha – wer sagt das?
Meint man damit jetzt ein Styrol-Acrylat oder ein in Wasser emulgiertes Leinöl-Alkyd oder ein mit Polyester modifiziertes Alkyd?

Epoxid, Urethan, Polyester
Ganz ganz böse!
Es sind zwar die beständigsten Farben überhaupt und sie bewahren Holzboote vor dem Verfall, aber böse bleibt böse und aus!

Seht ihr wie einfach man ALLE diese Aussagen zerpflücken kann?

Wenn man also über die genauen Bestandteile einer Farbe nichts sagen kann, weiß man nichts und kann nur Vermutungen anstellen ….. oder man testet sie.
Die Grux dabei ist, dass es aufgrund von massivsten Veränderungen im Chemikalienrecht fast KEINE Farben gibt, die gleich sind wie vor 3, 5 oder 10 Jahren und man daher auch bei bewährten Farben Änderungen hinnehmen muss.

xxxxxxxxxxxx

das habe ich jetzt eigentlich für die zahlreichen Konsumentenschützer und Warentest-Organisationen geschrieben, die allesamt keinerlei Ahnung von der Materie haben, aber sich als Schutzpolizei aufführen

gleiches gilt für meine viel geliebten Regalbetreuer in Baumärkten ….. hier mein Lieblingssatz:
das ist super – habe ich selbst schon verarbeitet
danach was sie selbst schon alles verarbeitet haben, müßte jeder 12 Mietshäuser haben

glaubt ihr wirklich, dass sich ein – sagen wir – erfahrener Maler für 1200-1500 € in den Baumarkt stellt?

xxxxxxxxxxxx

das entscheidende bei Farben ist nicht Öl – Lasur – Lack, sondern einfach das Richtige zu verwenden

dazu gehört auch, dass man Kunden nichts verkauft, wenn sie auf etwas bestehen, dass falsch ist.

oder man informiert ihn und läßt ihn etwas unterschreiben, worin man ihn auf die Folgen aufmerksam macht …. uiiiiii – großer Aufschrei der Konsumentenschützer
neee … das hat keine rechtlichen Folgen … nur die Gewähr dafür, dass der Kunde nachher nicht behauptet:
Ich habe mal von xx ein Material gestrichen und es war völliger Dreck.
 

WinfriedM

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Oh Gott, Heinz. Hast du einen Schreibanfall, bei dem du dir den Frust der letzten 20 Jahre von der Seele schreibst? :emoji_slight_smile:

Ich glaub, es ist besser, du beziehst dich nochmal ganz konkret auf das Problem des Threadstarters, anstatt eine Generalabrechnung zu machen :emoji_wink:

Gerne auch mit Kritik, was du an den bisherigen Vorschlägen nicht gut findest. Aber wirklich nur die Vorschläge, die in diesem Thread hier gemacht wurden.
 

hzs123456

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hey Winfried
kein Frust - Aufklärung !!! aber weißt ja wie das ist - wenn man mal anfängt .....

Gerne auch mit Kritik, was du an den bisherigen Vorschlägen nicht gut findest. Aber wirklich nur die Vorschläge, die in diesem Thread hier gemacht wurden

kommt noch
 

Friederich

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sehr schön ist immer das Argument, dass unbehandeltes Holz so lange halten soll, wie behandeltes ... dabei wird immer auf die romantischen Alpenhütten verwiesen, weil diese ja Jahrhunderte stehen

dabei wird außer acht gelassen, dass
> diese Bauern noch Ahnung vom Holzfällen haben, bzw. jemanden kennen der Ahnung hat (und diesen auch fragen – ja am Land wird das noch so gemacht)
> die Balken 10mal so dick sind wie die Spreißeln aus dem Baumarkt
> die Luftverschmutzung in den Bergen eine gravierend kleinere ist
> und !!!! der optische Anspruch ein völlig anderer ist

Es ist also völlig in Ordnung, wenn ich nach 15-20 Jahren das unbehandelte Holz wegschmeiße, bevor ich es alle 3-5 Jahre (je nach Material) streiche und somit deutlich länger erhalte.
Aber genau das wird ja zu Recht angezweifelt: Daß man das Holz nach 15-20 Jahren ohne Holzschutz tatsächlich wegschmeißen muß.

-Wenn unser "optischer Anspruch" der ist, daß Holz immer anders aussehen muß als es von Natur aus nun mal aussieht, dann sollte man vielleicht mal diesen "optischen Anspruch" hinterfragen.
-Daß Luftverschmutzung die Lebensdauer merklich reduziert, bezweifle ich jetzt mal. Es gibt ja auch mitten in Ortschaften uralte Holzhäuser.
-"Dicke Balken" haben keineswegs eine höhere Lebenserwartung als dünne Spreißel. eher umgekehrt. Die dünnen Spreißel trocknen nämlich viel schneller ab und halten daher sogar länger. Wie man an jedem Hochsitz im Wald erkennen kann.
-"Ahnung vom Holzfällen" trägt auch nicht zu längerer Lebenserwartung bei. Außerhalb der Saftzeit zu fällen ist auch heute Standard. Da gibts kein verlorengegangenes Geheimwissen. Auch nicht bei noch so alten Bauern auf dem Land.
Falls du auf Mondphasen abzielst- das kannst du vergessen.

Das heißt zuerst ist es schön weil es neu geölt ist und dann wird es erst richtig schön, weil es vergraut ist.
Genauso ist es ja auch: Neu ist schön, und alt ist auch schön.
 

frankundfrei

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Einfach, schnell, rationell - dann soll es lange halten und leicht nach zu pflegen sein. Diesem Idealfall sind Grenzen gesetzt. Besonders dann, wenn man Rohstoffe aus der Natur verwenden will, was für mich ein wichtiges Kriterium wäre.

So werde ich Julius nicht als "Weihnachtsmann" dienen, aber ich darf ihm erklären und begründen, welche Lösungsansätze ich für gut finde und welche nicht. Das wird immer meine subjektive Meinung bleiben. Sicherlich gestützt durch eigene Erfahrung und durch die der vielen bisherigen Anwender.

Bei den genannten Wünschen wird am Ende ein Kompromiss heraus kommen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

hzs123456

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Als eine der ersten "Amtshandlungen" wollen wir ein Gartenhaus mit Satteldach als Gerätelager aufstellen, damit während der Bauarbeiten Werkzeuge & Co. witterungsgeschützt untergebracht werden können. Das Gartenhaus ist eine 40mm Blockbohlenkonstruktion aus naturbelassener nordischer Fichte.

Hallo Julius

Noch Fragen:
Das Gartenhaus soll also nur Gerätelager sein und wird nicht evtl. zum Feiern benutzt?
Hat das Gartenhaus einen Holzboden / Terrasse ? Hast evtl. ein Bild?
 

hzs123456

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Aufklärung wäre es dann, wenn diese seltsame Polemik, die gefühlte drei Viertel des Beitrags ausmachen nicht dabei stünden.

Gruß Jörg

Hallo

Das ist keine seltsame, sondern echte Polemik - was soll es sonst sein?

Ich weiß das heutzutage Polemik nicht mehr so richtig up-to-date ist .... fühlen sich die meisten gleich angegriffen :emoji_grin:
Und wen ich jetzt sage: Na und? ...... dann wäre das ....... wieder Polemik ? :emoji_grin:

Ich bin aber auch ein Böser :emoji_grin:
 

hzs123456

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Aber genau das wird ja zu Recht angezweifelt: Daß man das Holz nach 15-20 Jahren ohne Holzschutz tatsächlich wegschmeißen muß.

Nordische Fichte unbehandelt: Die wird nicht mal 15 Jahre leben - ganz zu schweigen, wie sie nach 10 Jahren bereits aussieht.

Wenn unser "optischer Anspruch" der ist, daß Holz immer anders aussehen muß als es von Natur aus nun mal aussieht, dann sollte man vielleicht mal diesen "optischen Anspruch" hinterfragen.

Natürlich kann man diesen hinterfragen ... aber gäbe es dazu noch viel viel mehr Anlass ...
... stell dir mal vor wieviel Geld du sparen könntest, wenn man das Auto NICHT lackiert, sondern einfach mit einer verzinkten Karrosse fahren würde
... ist deine Fassade schön gestrichen oder hast du eine natürliche graue Putzoptik ?
... ist dein Dach schön im gefärbten Beton-/Ton-Dachziegel oder hast du schöne natürliche Holzschindeln oder eine Stroheindeckung?

Genauso ist es ja auch: Neu ist schön, und alt ist auch schön.

das stimmt !!!!!! auch alt ist schön .... aber dann eben nicht mehr in Ordnung und zum Wegschmeissen, weil es verfault
 

WinfriedM

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Nordische Fichte unbehandelt: Die wird nicht mal 15 Jahre leben - ganz zu schweigen, wie sie nach 10 Jahren bereits aussieht.

Wir wissen ja noch nicht mal, ob die Fassade überhaupt Regen abbekommt, weil wir den Dachüberstand nicht kennen. Aber selbst voll bewitterte senkrechte Flächen sind bei gutem konstruktiven Holzschutz nicht sehr anfällig.

Spielt aber auch keine Rolle, weil Julius ja sagte, dass ihm die graue Optik nicht gefällt und eh behandelt werden soll.

Jetzt bist du aber immer noch deinen Vorschlag schuldig geblieben, wie du so eine Fassade behandeln würdest. Das wäre doch nach den vielen destruktiven Aussagen (=was alles Mist ist und wer alles blöd ist) mal ein guter konstruktiver Ausgleich. Würde mich auch mehr interessieren.
 

hzs123456

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Jetzt bist du aber immer noch deinen Vorschlag schuldig geblieben, wie du so eine Fassade behandeln würdest. Das wäre doch nach den vielen destruktiven Aussagen (=was alles Mist ist und wer alles blöd ist) mal ein guter konstruktiver Ausgleich. Würde mich auch mehr interessieren.

Hallo Winfried
Ich brauche noch ein Detail, dann kommt der Gesamtaufbau - nicht nur die Fassade.

UND WICHTIG !!!!!
ich sage nie WER blöd ist !!!!!!! und wenn du die Aussagen nicht als destruktiv ansehen würdest, wäre ich dankbar

ich möchte aufzeigen, wie du vom geschriebenen wort, auf das sich heute alle so versteifen (in datenblättern etc), teilweise vera*scht wirst

ich weiß - das will keiner hören ... ist aber so
die medien etc haben uns darauf getrimmt, diese datenblätter als die bibel für unser handeln zu verwenden .... sie haben uns gesagt, wir sind so intelligent, dass wir sie verstehen und dass wir damit quasi die hersteller überprüfen können

ist auch so !!! wir sind intelligent genug dafür ........ aber was soll ich aus einem datenblatt herauslesen, wenn die wirklich wichtigen techn. Informationen gar nicht drinnstehen?

auch wenn ich abschweife, hier eine frage:
was glaubst du wieviel Lösungsmittel in einer lösungsmittelfreien Wandfarbe sind?
> ich will dich nicht testen
> ich will dich nicht vorführen
> ich will dir zeigen, wie du als jemand der datenblätter lesen kann, vera*scht wirst
> nimm es also nicht persönlich !!!

funktioniert natürlich nicht, wenn du es wissen solltest :emoji_slight_smile:
 

WinfriedM

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Das ist schon richtig Heinz, dass in allem, was schriftlich verfasst wird, viel gelogen, viel verschwiegen, viel absichtlich falsch ausgelegt wird. Egal, ob du die Zeitung aufschlägst, ein technisches Merkblatt oder ein Buch liest. Alle haben ihre Interessen und werden von denen gesteuert. Und Gesetzgeber verfassen unsinnige Regeln, durch die nur Unfug bei rauskommt. Ein Beipackzettel für ein Medikament ist auch so ein Ding, wo ich mich immer frage, wie hilfreich das für einen Patienten wirklich ist. Und heutige Bedienungsanleitungen für technische Geräte sind auch oft nicht mehr dazu geeigent, verstanden zu werden.

Schlussendlich braucht es Medienkompetenz und eigenes Nachdenken. Informationen bekommen wir heute überall genug, man muss aber lernen, sie richtig deuten und richtig einsortieren zu können. Das ist im Internetzeitalter die wichtigste Kompetenz, die man in der Schule lehren sollte.

Die Alternative ist ein Experte, dem man vertrauen kann und der einem die richtige Alternative nennt. Leider gibts unabhängige und umfassend informierte Experten heute nur selten, denn auch die fühlen sich von der Masse an Information auch schnell überfordert. Und auch die sind anfällig für finanzielle Anreize. :emoji_wink:
 

pedder

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bei Blockhäusern strebt man 50cm an.
Ein paar Zentimeter mehr an Bodenabstand bringt mehr Holzschutz als die ganze Streicherei.

Ich möchte das nochmal unterstreichen :emoji_wink:

Wennn man sich an 40-50cm hält, vervielfacht sich der Wartungsinervall für das Holz. Es wird dann auf der Wetterseite auch grau, aber wird nicht verfaulen. Nicht in 15 und nicht in 50 Jahren.
 

WinfriedM

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Genau, ich sammle gerne Bilder, wo etwas eher ungünstig ausgegangen ist. Hier ein schönes Beispiel nach etwa 2 Jahren. Spritzwasser hat es angerichtet...

http://www.wikidorf.de/reintechnisch/uploads/Inhalt/2015-06-13_14-52-24.jpg

Gestrichen mit einer mittelschichtigen Lasur in einem hellen Farbton.

Im Farbton Nuss kann das Holz zudem grau werden wie es will, das kann immer wieder durch neue dunkelbraune Lasur überdeckt werden. Mit einem ocker-gelb geht das nicht, es sei denn, deckend.
 

hzs123456

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nachdem ich keine Antwort mehr bekomme, für alle Anderen:

eine billige Dünnschichtlasur
wird nur verwendet, wenn für jemanden der Preis das einzige Argument ist und Qualitätsunterschiede kein Interesse finden

eine gute Dünnschichtlasur
(ist ja keine dünne Lasur)
wird von mir NUR in den Bereichen empfohlen, wo das Nachstreichen möglichst einfach geschehen soll ... also möglichst ohne schleifen, wie z.B. bei Unterdächern, Zaünen etc. ... Reinigung mit Kärcher / trocknen lassen / streichen ... ist natürlich immer abhängig wie bald man mit dem Nachstreichen anfängt

sehr wichtig dabei ist der Farbton, der bei Dünnschichtlasuren möglichst nicht hell sein sollte, da man sonst schon nach 2-3 Jahren mit dem Nachstreichen anfangen kann

Dickschichtlasur
kann man bei maßhaltigen Teilen verwenden, ich bin aber kein Fan davon

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
für Gartenhäuser
1. außen Holschutzgrund

2. außen empfehle ich eine halbtransparente mittelschichtige biozidfreie Lasur
durch die Halbtransparenz (halb deckend) kann man auch hellere Farbtöne verwenden
das Bindemittel hat leichte Tendenz zum Kreiden
bei der Renovierung muss zwar die Fläche gereinigt und mit Vlies überwischt werden, aber durch die hohen Intervalle ist dies nebensächlich … die Intervalle sind 5-7 Jahre – je nach Farbton … früh genug gemacht reicht es, nur farblos nachzustreichen

3. für den sensiblen Sockelbereich: nach Abschluss einfach die unteren 50 cm mit farblosen Bootslack (aber einen Echten! – also einen UNTERWASSERLACK !!!!!!) überstreichen und das Versiegeln der Hirnhölzer hat auch noch nie geschadet (das sollte aber VOR der Lasur geschehen)
 

hzs123456

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das Aufwerten einer Dünnschichtlasur mit einer farblosen UV-Protection hat - speziell bei hellen Tönen - wenig Sinn. Wesentlich besser ist gleich eine bessere Lasur zu streichen. Bzw. noch besser ist eine etwas dunklere Lasur zu verwenden.
Die UV-Protection wird den Intervall höchstens von 2 auf 3 Jahre erhöhen ... dann aber hat man einen deutlichen Mehraufwand durch schleifen
 
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