furnieren, Poren füllen, Schellack

Solala

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Hallo,
ich habe auf meinen Schreibtisch ein neues Furnier (Walnussfurnier) mit Knochenleim aufgebracht.
Als nächsten Schritt will ich die Poren mit Bimsmehl füllen.
Meine Frage an Euch:
muss noch ein Schritt dazwischen ausgeführt werden? z.B.
einmal Ölen um das Muster des Furniers besser zur Geltung zu bringen?
oder einmal mit verdünnten Schellack darüber ?

Es gibt ja sehr viele und gute Videos darüber aber bei keinem konnte ich diesen Schritt finden.

Danke
Gruß
Rainer
 

tomcam

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Naja, die Antwort liegt recht nahe..... Wenn Du den Schritt nirgends gefunden hast, wird es diesen Schritt auch nicht geben
 

Keilzink

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... die beste Beschreibung habe ich bei Alcouffe gefunden - der schreibt nichts von einem Ölen vor dem Füllen. Schau mal in einer Bibliothek nach "Daniel Alcuffe, "Möbel", das lohnt sich auf jeden Fall. Allerdings glaube ich mich auch daran zu erinnern, dass Walnuss gar nicht gefüllt werden muss - wegen zu kleiner Poren - aber das, wie gesagt, ohne Gewähr.

Andreas
 

welaloba

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Hallo Rainer,
m.E. hat Öl vor dem Polieren nichts auf dem Nussholz verloren.
Du solltest aber ausprobieren, wie ein dünner Schellackanstrich nach dem Feinschleifen dein Holz anfeuert.
Diesen gut trocknen lassen und dann mit dem Porenfüllen (mit grobem Tuch auf ölfreiem Ballen) beginnen, ebenfalls mit dünnem Schellack. Ballen immer sehr gut auspolieren.
Der Rest ist dir hoffentlich bekannt. Nimm dir genug Zeit für das Projekt.
Gruß Werner
PS: Wenn deine Zeit es zulässt, machtst du dir ein vergleichbares Probebrettchen. Da kannst du 1. Schellackanstrich ausprobieren und 2., was passiert, wenn du dein Holz ölst und anschließend polieren willst.
 

Friederich

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Rainer, Anfeuern mit Leinöl kannst Du durchaus machen. Es muß aber Firnis sein, also trocknendes Öl. Und natürlich muß man es nach spätestens 15 Minuten trocken abreiben, und weiter gut trocknen lassen.
Poren bei Nußbaum sind ein Problem. Selbst wenn die Oberfläche nach dem Polieren vollkommen glatt ist, werden wahrscheinlich nach Tagen oder wochen doch wieder die Poren einsacken.
Man kann zwar die Poren in einem einzigen Arbeitsgang recht gut füllen mit Bimsmehlpaste, aber sie erscheinen später hell.
Bimsmehl würde ich fast während des gesamten Poliervorgangs einsetzen. Ziel ist, daß die Oberfläche beständig angeschliffen wird, und der dabei enstehende Schleifstaub aus Schellack und Bimsmehl langsam die Poren füllt. Die Poren erscheinen dann nicht mehr weiß, wenn das Bimsmehl sozusagen einzelkornweise in den Lack eingebettet wird.
Möglichst viele und lange Trockenzeiten einlegen, damit die Poren Zeit haben einzusacken.
Direkt nach einer Trocknungsphase besonders viel Bimsmehl und besonders starke Verdünnung einsetzen.
Polierstoff doppelt nehmen, und das Mehl zwischen die zwei Stoffschichten streuen. Dann gibts keine Bimsnester auf der Oberfläche.
Gruß
Friederich
 

welaloba

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Hallo.
Was Friedrich wohl sagen wollte, war, dass Porenfüllen ohne Schellack nicht angebracht ist, weil dann die Poren weiss bleiben. Er hätte noch hinzufügen können, dass das ziemlich blöd aussieht -ausser, man strebt das an.
@ Andreas: Es stimmt was du sagst, man muss die Poren bei Nussholz nicht füllen. Man kann aber, wenn es denn eine ordentliche Politur werden soll. Und dass die Poren dafür zu klein wären, entspricht nicht meiner Erfahrung.
Gruß Werner
 

Friederich

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Die ideale Politur ist hauchdünn. So daß man sie garnicht als Schicht wahrnimmt; und die Poren sollen trotzdem gefüllt sein.
Das ist die Kunst. Bei Nußbaum mit seinenmittelgroßen Poren nicht einfach hinzubekommen.
Ich selber habe für mich noch nicht das ideale Verfahren gefunden. Außer halt durchgängig Bimsmehl verwenden und möglichst lange Trockenpaiusen einlegen.
Es macht auch durchaus Sinn, ein scheinbar fertiges Möbel nach Monaten nochmal überzupolieren. Schelllack braucht sehr lange, bis er wirklich ganz komplett durchgetrocknet ist; auch wenn er sich nach Minuten schon so anfühlt.
Gruß
Fiederich
 

had

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Hallo Solala,
ich färbe mein Bimsmehl mit Pigmenten,Umbra oder anderen Brauntönen.Nicht zu viel Pigment nehmen,brauchts nicht.
Gruss Helmut
 

TinaRestauro

ww-eiche
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Hat zwar nichts mit der der Frage an sich zu tun:
Ich würde eine neue SchreibtischPLATTE nie mit einer Schellackpolitur versehen. Wäre mir viel zu empfindlich.
In der Biedermeierzeit, aus der die Schellackpolitur stammt, wurden zwar auch Tischplatten poliert, doch bei Gebrauch wurden diese Flächen immer mit einem Tischtuch aus Molton geschützt.
 
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