Ich habe mehrere Versuche mit Eichefurnier und Knochenleim hinter mir. So richtig den Dreh raus habe ich nicht, aber ich kann ja kurz berichten, was mir Schwierigkeiten machte.
Ich habe den Knochenleim mit einem Leimpinsel auf die Trägerplatte aufgetragen und dann das Furnier aufgelegt. Damit der Furnierhammer gleiten kann auf der eher rauen Furnieroberfläche, habe ich auch Leim von oben auf das Furnier gegeben. Damit gleitet der Hammer recht gut - auch wenn es am Ende eine ziemliche Schweinerei wurde, da der Leim schnell gummiartig wird und sich dann eher als Rolle über das Furnier schiebt.
Zwischenzeitlich habe ich den Hammer immer wieder in heißes Wasser gestellt, damit das "aufbügeln" funktioniert. Bei mir war es so, dass beim kräftigen Aufsetzen des Hammers und dem Verreiben eine schwarze Verfärbung am Aufsetzpunkt entstand. Ich weiß nicht, ob dies eine chemische Reaktion der Gerbsäure der Eiche ist oder eine Brandstelle war (Temperatur < 100°C???).
Generell sollte man denke ich auch die Trägerplatte gut vorwärmen (Backofen bei entsprechender Größe oder Heißluftgebläse?) - sonst wird der Knochenleim schnell fest - teilweise schon während des Einpinselns, trotz sehr flüssiger Ausgangskonsistenz.
Ich habe nach dem Aufreiben des Gegenfurniers die furnierte Platte aushärten lassen und dann habe ich gemerkt, was der große Nachteil des Knochenleims auf der Furnieroberfläche ist. Man kriegt den Leim extrem schlecht wieder runter. Oberflächlich habe ich mit der Ziehklinge und vorsichtig mit einem Schleifer gearbeitet, aber an manchen Stellen ist der Leim tief in die Holzstruktur eingezogen und ich habe die Leimflecken nicht entfernt bekommen - auch nicht, als vom Furnier kaum noch Stärke übrig war. Vielleicht kann man vor dem Aushärten den Leim besser abbekommen? Vielleicht war mein Eichefurnier nicht geeignet. Ich hatte sehr wellige Einzelblätter.
Am Ende war ich recht gefrustet - von zwei furnierten Platten ist eine Platte recht gut geworden, die andere nicht zu gebrauchen. Jetzt ist meine Motivation, mit Knochenleim und Furnierhammer zu arbeiten stark gedämpft. Vielleicht gibt es hier ja Forenteilnehmer, die positive Erfahrungen gemacht haben und mir vielleicht auch sagen können, wo mein Fehler lag.
Viele Grüße
Christian