Furnier mit Weißleim aufbringen.

Rimorax

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Grüße! Ich habe hier mal gelesen das einige erfolgreich mit Weißleim (Ponal?) Furnier aufgebracht haben. Ich habe selbiges vor einiger Zeit ebenfalls probiert, was aber nur bedingt funktioniert hat.

Hier meine Vorgehensweise und Erfahrungen: Ich wollte ein Mahagoni Echtholz-Furnier (~1,2mm) auf eine Multiplexplatte (Birke) aufbringen. Ich habe Leim auf beides gleichmäßig aufgetragen, aufeinander gelegt, eine ähnlich große Platte (mit Folie geschützt) drauf gelegt und alles mit gewichten gleichmäßig beschwert.

Probleme:
1) Da sind Luftblasen drunter - was man zwar nicht sieht, aber wenn man mit den Fingern drüber fährt hört man es.
2) An anderen Stellen ist der Kleber durch das (doch sehr poröse) Holz durchgezogen, was natürlich das Finish fleckig gemacht hat, schleifen hat leider wenig geholfen.

Wie mach ich's richtig?
Grüße!
 

flockegogo

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Hallo Rimorax

leim einseitig auf die trägerplatte,mit einem zahnspachtel.und durch zwingen mehr druck aufbauen.

gruß Jörg
 

derdad

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Guten Morgen!
Wahrscheinlich hast du zu viel Leim aufgetragen, und zu wenig Druck aufgebaut.
Bei Furnieren genügt einseitiger Leimauftrag. Pressdruck min 0,2 N/mm²

lg
gerhard
 

Philipp

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Aufbügeln?

Oder Weißleim beidseitig auftragen, trocknen lassen und Furnier spätre aufbügeln.
Bei 1,2 mm Furnierdicke würde ich nur vorsichtig mit nicht zu großer Wärme bügeln, um Risse zu vermeiden.

Das ist zwar etwas aufwendig, aber auf alle Fälle vermeidet man Leimdurchschlag.

Gruß, Philipp
 

derdad

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Eine grobe Regel (abseits der genauen g/m² Angaben des Herstellers) wie viel Leim drauf sein soll: Man sollte eine Zeitung durch den Leimfilm lesen können.

lg
gerhard
 

wolgos

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Hi

gleiches Problem hatte ich auch.
Ich bekam den Pressdruck nicht gleichmäßig auf die Fläche. Ich hab mit Quadratrohren/Vierkantrohren gespannt und gedrückt wie wahnsinnig, bis sich die Rohre bogen. Das Furnier hatte Leimdurchschläge, quoll auf und bildete Falten, (zu viel Leim) oder Blasen (zu wenig Leim oder nicht richtig gedrückt).
Ich nehme heute einen Vakuumsack, trage den Leim mit einem feinen Zahnspachtel nur auf die Trägerplatte auf und verteile ihn noch einmal mit einer kleinen Gummirolle.
Beim Zahnspachtel bitte nur Edelstahlspachtel benutzen, wei sich der Weißleim sonst verfärbt. Ich bekam diese nicht in der entsprechenden Feinheit im Handel und nahm darum eine ausgemusterte Japansäge, die ich mit ein paar Striche auf einem Schleifpapier entschärfte. Als Gummiwalze hat sich eine kleine Tapezierrolle als ideal erwiesen.
Pressdrücke kann ich so ca 0,85 kg/cm³ absolut gleichmäßig erreichen.

Wolfgang
 

derdad

Moderator
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Hi

gleiches Problem hatte ich auch.
Ich bekam den Pressdruck nicht gleichmäßig auf die Fläche. Ich hab mit Quadratrohren/Vierkantrohren gespannt und gedrückt wie wahnsinnig, bis sich die Rohre bogen. Das Furnier hatte Leimdurchschläge, quoll auf und bildete Falten, (zu viel Leim) oder Blasen (zu wenig Leim oder nicht richtig gedrückt).

Wolfgang

Wenn du die Rohre als Zulagen genommen hast und am Rand die Zwingen angesetzt, kann es schon passieren, dass du in der Mitte kaum Druck aufbaust, weil sich die Zulagen biegen. Der ganze Druck ist dann am Rand. Ausserdem wird dabei alles nach innen gequetscht.

lg

gerhard
 

wolgos

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Hi

nee ich hatte die Rohre in Doppelreihen drübergelegt, alle ca 15 cm eine Brücke mit Gewinde eingesetzt und mit Schrauben die ganze Zulageplatte (Arbeitsplatte) gleichmäßig runtergedrückt. Vorher kontrolliert wie stark ich mit einem Drehmomentschlüssel die Schrauben anzieden kann. Also alle ca 15x15cm eine 8mm Schraube.
Das Furnier war stärker und legte sich praktisch Stellenweise in Falten. Vermutlich war auch zu viel Leim drauf und der wurde vom Furnier aufgelutscht.

Wolfgang
 

ki1968

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Ich verteile den Leim mit einer dünnen Lammfellrolle, gleichmäßiger und dünner habe ich es bisher mit keiner anderen (workaround-)Methode hinbekommen. Wenn die Ausladung der Zwingen nicht reicht, nehme ich selbst gemachte Bow clamps, auf diese Weise bekomme ich genügend Druck auch bei breiten Werkstücken.
 

Keilzink

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... genau so mache ich das auch. Leim auf den Träger, mit einem groben Zahnspachtel gleichmässig verteilen, Überstände abnehmen, mit der Mohair-Rolle auswalzen. Druckplatte drauf, passende Kanthölzer auflegen, in der Mitte unter jedes Kantholz einen oder zwei Bierdeckel drunter. An Zwingen nicht sparen.

Andreas
 

Rimorax

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Sorry für die späte Antwort und danke euch allen! Konsens ist also: Mehr druck - weniger Kleber. Aufbügeln klingt interessant! Ich wusste nicht dass ich das mit Ponal kann. Gibts dazu irgendwo mehr informationen?
 

Keilzink

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... also ich selber habe mit dem Aufbügeln keine besonders gute Erfahrungen gemacht. Hatte dauernd Stellen drunter, wo das Furnier nicht gekelebt hat, dabei war es bei mir nur 0,6 mm stark. Und mit dem Einleimen des Furniers war das auch so ne Sache: beim Trockenen rollt es sich ein, ich musste es mit Klebeband fixieren. Bei zusammengesetzten Blättern gehts dann so richtig los ...

Andreas
 

Rainer71

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Furnieren mit Weissleim funktioniert fas problemlos!
Leim leicht (mit Wasser) verdünnen
Leimauftrag auf der Trägerplatte mit Kleberpinsel oder vorab mit feiner Zahnspachtel verteilen
Furnier (wenn erforderlich gefügt und mit Papierklebeband fixiert) auflegen
Werkstück wenden und auf der 2. Seite wiederholen.
Dann ab in die Vacuumtüte; Eckenschutz und Drainvlies nicht vergessen!

Soweit zur allen bekannten Theorie!

Fehlerpotenzial:
Zu viel / zu wenig Leim
Leim nicht bis an die Kante aufgetragen
Zu kurze Offenzeit des Leims; Antrocknung des Selbigen ehe ausreichend Druck aufgebracht wird
Zu Kurze Presszeit im Vacuum; Der Leim braucht hier länger zum Anhaften als unter normaler Atmosphäre!
Werkstück nach dem Pressvorgang vor der Kantenbearbeitung ausreichend ablüften / trocknen lassen!

Auch wenn ich glaube alles richtig gemacht zu haben, gibt es dann und wann wieder mal eine kleinere Blase;
Hier hat mir dann bisher noch immer die Bügeltechnik aus der Patsche geholfen

Muss dazu sagen, dass ich im Verhältnis selten Furniere, bin meist im Massivholzbereich unterwegs;
Mein letztes Schrankprojekt wurde in Ami - Nuss furniert.
Aus meiner Erfahrung ein sehr angenehm zu verarbeitendes und feingriffiges Furnier.
 

horsthorst

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Hallo Rainer (oder jemand anderes),

könntest du mir bitte kurz erklären, was es mit "Drainvlies" auf sich hat? Ich hatte bis jetzt in Videos mit Vakuumsack immer gesehen, dass das Stück einfach reingeschoben wird und los ging's.

Danke dir.
 

Rainer71

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Hallo Jan!

Das Drainvließ oder auch vlt. nur einfach ein Stück Baumwolllappen / Altes Handtuch,..., dient im Wesentlichen dazu, dass sich das Vakuum über die gesamte Fläche ausbreitet;

Das Problem, bei der Sackvakuumierung, nicht beim Tisch mit der Membran!, liegt darin, dass das Absaugventil recht weit am Rand platziert ist und in aller Regel nicht über dem Wergstück platziert ist; Das Einlegen des Draivließes bewirkt nun, dass sich nicht die Ansaugöffnung der Tüte mit der gegenüberliegenden Tütenwand verkleben kann und somit die Ausbildung des Vakuums über das Werkstück gefährdet;
Ich für meine Zwecke verwende ein ca. 10 cm. breiten Streifen eines alten Handtuches, dies liegt, beginnend im Bereich des Ansaugventils schräg über das / die Werkstück(e).
Habe damit gute Erfolge, der zumeist nicht all zu kleine Preis für Profivließ hab ich mir damit erspart
 
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