Furnier Kanten genau und ohne ausfransen bearbeiten

_Cyber_

ww-fichte
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ähnliches projekt, anderes problem.
Für den Badezimmerspiegel werd ich die Rückseite der Spiegeltüre furnieren.

Beim Furnieren der Schubladen für meinen Waschtischunterbau hatte ich das Problem, dass ich nach dem Aufleimen der Furniere die Kanten nie zufriedenstellen abtrennen konnte.
Auf der Querseite ists gerne ausgefranst, unabhängig wie scharf das Cuttermesser war und von welcher Seite ich geschnitten habe.
Auf der Längsseite sind immer wieder in Faserrichtung beim oder nach dem Schneiden kleine Streifen bis Späne "nachgebröckelt", auch unabhängig von der Schneidrichtung, Messerschärfe oder Andruckstärke des Messers.

Mach, da ich die Ladenböden in eine Nut versenke, dort nichts aus.
Beim Spiegelrücken habe ich einen Rahmen (17 x 20mm) von dem ich dann 10mm ausnute und dort die furnierte MDF-Platte reinleime. Folglich sieht man da die Kanten und hier will ich dann auch saubere Kanten haben.

Meine aktuelle Idee: nach dem "groben" Abschneiden des Furnierüberstandes das Brett vorne und hinten "schienen", leicht (unter 1mm) überstehen lassen und mit einem Schleifgerät (Bandschleifer in diesem Fall) mit den Brettschienen Plan schleifen.

Gut? Schlecht? Alternativen?

Danke für Eure Hilfe. :emoji_slight_smile:

LG
 

DZaech

ww-robinie
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Eine Oberfräse mit scharfem Bündigfräser, am besten mit abwärts ziehenden Schnitt wäre das optimale Werzeug für diese Arbeit. Normaler Bündigfräser tuts natürlich auch, gute Schärfe vorausgesetzt. Und im Gleichlauf arbeiten ist empfehlenswert.

Das sind aber alles nur halbrichtige Lösungen, korrekt wäre es die Rückwand VOR dem zuschneiden zu furnieren, dann hat man nie Probleme mit Funierüberständen.

Gruss
 

_Cyber_

ww-fichte
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normaler, scharfer bündigfräser vorhanden. soll ich oben das furnier mit einem spenderholz "einklemmen" dass es nicht nach oben ausstellen kann oder ist das nicht notwendig?

bei der aktion werde ich die Platte auch gleich geradefräsen, die handstichsäge ist recht ungenau. :emoji_slight_smile:
das ist auch der grund warum ich zuerst die platte auf das fast-genau-maß gemacht habe und dann furniere - dass ich furnier und platte nachträglich genau anpassen kann. zu dem zeitpunkt hab ich noch nicht gewusst dass das furnier so bröckelig an den kanten ist. :emoji_frowning2:

angehängt noch mein erstlingswerk, MDF-Platte stärke 8mm, furniert mit eiche 0,9mm. :emoji_slight_smile:

LG
 

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DZaech

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Eiche...0,9mm, wenns grobe Jahrringe hat so ziemlich das mieseste Material zum fräsen :emoji_grin: Opferholz ist sicher nie verkehrt, ein Klebeband tuts aber auch. Sollte mit einem scharfen Fräser dann eigentlich ganz sauber werden, vorausgesetzt der Furnier klebt sauber bis an die Plattenkante. Gutes gelingen wünsche ich
 

wolgos

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Hallo _Cyber_

ich hatte vor einiger Zeit mal ein ähnliches Problem mit Laminat. Die Oberfläche ist so hart, dass der Fräser nach zürzester Zeit stumpf oder zerstört ist, sodass die Oberfläche an den Kanten ausreißt.

Ich habe mir unter meiner Fräse zwei Führungsleisten gemacht. Das Brett spann ich senkrecht am Tisch zwischen zwei Aluprofile und mähe dann die Kanten mit der Stirnseite des Fräsers im Gleichlauf ab, bis die Führungsleisten auf den Spannprofilen aufliegen. Bei dickeren Brettern kannst du auch zunächst in der Mitte auf Maß fräsen und anschließend die Kanten bearbeiten. Dabei soll die Schneide praktisch das Furnier auf das Plattenmaterial drücken und ohne Ausrisse abfräsen.

Der Schreiner machts nicht besser.:emoji_wink:

Wolfgang
 

Philipp

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Furniersäge

Gut geschärfte Furniersägen (für Quer- und Längsschnitt) können auch manchmal Wunder wirken. Die paar wenigen € für Furniersägen und Dreikant- oder Nadelfeilen sollte Du ggf. einmal investieren.

Gruß, Philipp
 

Snekker

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Hallo Cyber!

Ja das ist so ziemlich das problematischste Furnier, das du dir da ausgesucht hast. Mit Eichenfurnier arbeiten wir alle nicht so gerne. Es gibt ein paar Möglichkeiten, damit fertig zu werden. Eine davon ist hier schon zur Sprache gekommen. Eine andere ist, das Furnier zwischen zwei Leisten zu klemmen und es mit einem scharfen Hobel zu bearbeiten. Dazu muss das Hobeleisen aber wirklich scharf sein sonst funktioniert das nicht. Ansonsten kann man auch ein einseitig geschliffenes Messer benutzen. Normale Messer sind von beiden Seiten geschliffen und du kommst mit denen nicht ganz bis an die Liniealkante heran. Deswegen gibt es ausrisse. Wenn du kein einseitig geschliffenes Messer hast, tut es zur not auch ein breites Stecheisen oder ein Hobeleisen.
 

ministry

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also ich hab nun noch nie Eiche-Furnier ver- oder bearbeitet, aber die hier angegebenen händischen Methoden funktionieren für mich mit bisherigen Furnieren (Nussbaum, Mooreiche, Ahorn) gut.

1) Furniersäge ... zum Zurechtschneiden
2) Hobel ... am eingespannten Furnier zum fügen, oder am Werkstück zum Kanten glätten --> Auf Maserrichtung achten, immer bergauf
3) Einseitig geschliffenes Messer ... wenig Druck, auf Faser achten, lieber 8mal statt 2 mal schneiden ... und scharf muss es sein
 

mostbluza

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Ich kann jetzt nur von meiner Erfahrung mit Kirsche beim Lautsprechbau schreiben.

Hobel (Furnier Längsrichtung) und Tapeziermesser (Querrichtung - leichter Druck) für den großen Überstand. Anschließend mit der Feile den Rest Überstand (~ 3 - 4 mm) entfernt.
Beim Feilen war mir die Furnierseite immer zugewandt. Druck habe ich nur in Schubrichtung ausgeführt.
 

Joiner_Koblenz

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Eine Oberfräse mit scharfem Bündigfräser, am besten mit abwärts ziehenden Schnitt wäre das optimale Werzeug für diese Arbeit. Normaler Bündigfräser tuts natürlich auch, gute Schärfe vorausgesetzt. Und im Gleichlauf arbeiten ist empfehlenswert.

Das sind aber alles nur halbrichtige Lösungen, korrekt wäre es die Rückwand VOR dem zuschneiden zu furnieren, dann hat man nie Probleme mit Funierüberständen.

Gruss

papalapap
Was machst Du bei Türen, Kompletten Fronten mit durchlaufendem Furnierbild und 3mm Fugenmaß? :emoji_grin:

a. gibt es einen Kantenbeschneider
http://www.ulmia.de/images/Schreinerkluepfel/45_740.jpg

b. die Furniersäge

Mit beiden Werkzeugen muss man nur darauf achten wie das Holz gewachsen ist :emoji_grin:

Gruß Ralf
 

Joiner_Koblenz

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angehängt noch mein erstlingswerk, MDF-Platte stärke 8mm, furniert mit eiche 0,9mm. :emoji_slight_smile:

LG


was ist den da das Hexenwerk?
Eiche Grob oder Fein oder.... ist doch egal, man muss einiges beachten, dann ist das doch eine kleinigkeit!

Du hast gegen die Wuchsrichtung beigearbeitet, dann reißt das Furnier ein!
Immer mit der Wuchsrichtung bei Holz arbeiten!
Egal ob Furnier oder dicke Bohlen hobeln :emoji_grin:

Wie viel hast Du das Furnier überstehen?

Bei 8mm Stärke must Du den Anlaufring Also Fräser auch sauber eingestellt haben. :emoji_wink:

Auch fräse zuerst die Querkannten und immer zur Platten Mitte hin anfahren!
Mit der Furniersäge, oder Kantenbeischneider, schneidet man auch zu erst die Querseiten!
Also von sich, die Säge drückend, in Richtung Plattenmitte.
Dann von der anderen Seite, ziehend zu sich hin, so bleibt das Furnier auch auch da wo es sein soll.

Beim Furnieren ist halt schon beim Leimangeben wichtig, dass genug Leim an den Kanten angegeben ist! Bei Grobporigen Furnieren, nicht zuviel sonst gibt es Leimdurchschlag!
Nach dem Pressen, ohne Heizplatten, ist das Furnier ja noch etwas Feucht , schneidet man dann gleich die Kanten bei, ist es auch nicht so spöde.
Auch sollte das Furnier nie zuweit überstehen, ich gebe für beide Seiten Maximal 5 mm zu!
Das ganze ist halt Übung und die dazugehörige Erfahrung. :emoji_wink:

Gruß Ralf

Ps. beim beischleifen, mit dem Handschleifklotz, immer so den Klotz halten, das das Schleifpapier nicht das Furnier einreißen kann!
Also mit den hochgeklappten Seiten längs zur Kannte schleifen!
 

_Cyber_

ww-fichte
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der bündigfräser hats gebracht, die kante ist mitsamt dem furnier schnurgerade, nichts mehr eingerissen.
auch die wuchsrichtung hab ich gut erkannt und dementsprechend ich die richtige richtung gefräst.

Vielen Dank für die guten tipps!

LG
 
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