Funierschäden/Wasserschaden/Hitzeschäden

janhasse

ww-birke
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Liebe Woodworker,

ich möchte ein altes Vertiko meiner Oma restaurieren.
Vermutlich handelt es sich dabei um ein furniertes (Mahagoni oder Nussbaum, 0,6mm ???) Möbelstück. Könnt ihr das mit Hilfe der Bilder bestätigen?

Was bisher geschah:
- Erneuerung der Möbelfüße und passenden Holzklötzen auf der Rückseite
- farbliches Anpassen der Weichholzteile mit Beize
- Demontage der Platte
- Anleimen von gelösten Furnierstücken

Der Korpus befindet sich in einem recht guten Zustand. Ich habe probeweise ein kleines Stück mit Renuwell Möbelregenerator bearbeitet. Mit schönem Ergebnis.
Allerdings befindet sich auf der Oberfläche viel Dreck, Staub, und ( so wie es für mich aussieht) auch alte Farbtropfen (??? nur auf der Platte). Streife ich mit der Hand über die Oberfläche, fühlt es sich "pickelig" an.

Daher meine erste Frage, wie bekomme ich in einem ersten Schritt den Belag von der Oberfläche. Bei 0,6 mm Furnier ist schleifen wohl die schlechteste aller Alternativen fürs vorbereiten/säubern!?

Muss ich nach der Behandlung mit Renuwell Möbelregenerator noch wachsen? An einigen Stellen ist die Versiegelung (Lack?) bereits fast ab, so dass ich denke, das gute Stück braucht einen neuen Schutz?

Eigentliches Problem ist jedoch die Holzplatte. Sie hat einen Riss und weist auch ansonsten starke Gebrauchsspuren auf. Würdet ihr sie "retten", oder sollte das Furnier ab und ein neues Stück drauf?
Freu mich auf die Antworten.

Gruß
Jan
 

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Shriner

ww-eiche
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Ein schönes Jugendstil-Möbel.
Glückwunsch!

Darum würde ich allerdings auch empfehlen, nur bei sehr guter Fachkunde sich an die Restaurierung dieses Stückes zu machen.
Im besten Falle sich nach einem Fachmann umsehen, der die Überarbeitung des Möbels mit der erforderlichen Fachkenntnis durchführen kann.

1. Laß erstmal die Finger von irgendwelchen Beizen und Polituren (oder Möbelregeneratoren) und vor Allem: von Wachs und Öl.

2. Wenn ich das richtig erkennen konnte, ist Dein Hauptproblem nicht die Platte, sondern das Schubkastenvorderstück.

Die Flecken auf der Platte kannst Du nicht mehr entfernen. Den Riß sehe ich als geringes Problem an.

Der Schrank war in seinem ursprünglichen Zustand (der hier wohl noch vorliegt) mit einer Mattierung (Schellackpolitur oder Cellulosemattierung) behandelt.
Die muß erstmal runter.
Und Du hast recht, geschliffen werden darf da gar nichts.
Außerdem gehört das Möbel auch wieder fachgerecht mit einer solchen Mattierung behandelt.

Vor diesen Oberflächen-Maßnahmen müssen natürlich erstmal alle Fehlstellen untersucht und evtl. ausgebessert werden.

Wenn Du da also nicht selbst einige Fachkunde besitzt oder zumindest auf solche zurückgreifen kannst, sei Dir wirklich ans Herz gelegt, Dein Vertiko zu einem Fachmann zu bringen.

Ich meine, das ist es wert.
:emoji_wink:
 

janhasse

ww-birke
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Studenten und Ihre Lieblingsstücke

Das sich die Arbeit und bei einem Fachmann auch das Geld lohnt, weis ich :emoji_slight_smile:
Mir gefällt es auch sehr gut.
Allerdings bin ich Student und kann mir zZ eine fachmännische Restauration momentan nicht leisten.
Daher würde ich es gerne selber aufbereiten und in dem Sinn für eine spätere Restauration "vorbereiten". Ich habe auch schon das ein oder andere Teil wieder aufbereitet, zähle mich aber keinesfalls zu den Profis und Fachmännern.

Die Schubladenfront habe ich bereits in Angriff genommen. Die Mahagoni-Leisten habe ich mir auf die Stärke geschliffen und den Radius reingefräst. Die abgesplitterten Teile sind damit kein Problem mehr. Wie ich mit den Dellen und dem Riss umgehen soll weis ich noch nicht.

Die Blenden und Griffe kann ich auch problemlos aufbereiten.

Bleibt zu klären, wie unter diesen Umständen mit der Oberfläche verfahren werden sollte.
 

Joka1977

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Schöner Schrank!

...könnten die weißen Pickel eventuell Putz-, oder Wandfarbspritzer sein?

Unter einer neuen Oberfläche sehen die Dellen und der Riß ...bestimmt gut aus.
Ist nur das Furnier gerissen, oder auch die Platte und eventuell auch die Korpusseite?
 

Shriner

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Das sich die Arbeit und bei einem Fachmann auch das Geld lohnt, weis ich :emoji_slight_smile:
Ja, das sind sowieso alles Abzocker, die auch nicht mehr Ahnung von Möbelbau haben als Du.
Bleibt zu klären, wie unter diesen Umständen mit der Oberfläche verfahren werden sollte.

Ganz ehrlich:
Wenn es Dir wirklich um dieses Möbelstück geht:

Mach nix daran.
Damit meine ich wirklich: gar nix.

Pass´ einfach auf, daß nicht noch eine weitere Beschädigung dazukommt.
Bloß damit es einmal Derjenige, der sich mit der Restauration dieses schönen Möbels befasst, nicht noch mehr zu tun bekommt.
 

janhasse

ww-birke
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Unterseite Holzplatte

Habe mir heute die Platte genauer angesehen, um zu versuchen, an Hand meiner Bücher die Holzart zu bestimmen. Mahagoni oder Nussbaum?? oder etwas anderes?


Auf den eingestellten Bilder seht ihr nun die Unterseite der Platte, das Furnier scheint hier unbehandelt. Es hat einen leichten rötlichen Stich.

Ich hatte angedacht, die Rückseite als Testfläche zu benutzen:
Furnier ablösen, neu decken, behandeln und wie es mir erscheint, auch farblich anzugleichen. Wenn es hier nicht klappt, lasse ich die Finger davon und folge dem Rat, das gute Stück zu pflegen und nicht zu restaurieren. Wobei dann die Frage wäre wie: einfach ins Schlafzimmer stellen?

An anderer Stelle wurde von einer Mattierung "(Schellackpolitur oder Cellulosemattierung)" gesprochen. Ich habe in meinen Büchern gewälzt... meintest Du eine Ballenmattierung?
Demnach gehe ich wie folgt vor:
Ich prüfe erst auf der Unterseite ( den Seitenrändern), ob die Mattierung auf Schellack beruht (und mit Spiritus und einem Schuss Salmiakgeist abgeht), oder ob es Zellulose-Mattierung ist. Hilft bei Zellulose wirklich nur die Ziehklinge ? Leidet dann nicht sehr die Holzoberfläche?

Im Fall der Platte und des Furniers: Ich nehme an, dann muss erst die Mattierung runter, sonst klebt es ja am Bügeleisen, oder? [gab es zu der Zeit überhaupt schon Heißkleber?]
 

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welaloba

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Lieber Jan, die Arbeit, irgendwelches Furnier mit einem Bügeleisen zu lösen, solltest du dir sparen. Du solltest gar nicht erst damit anfangen. Wenn du das mal probieren willst, hol dir doch mal ein Stück Sperrholz mit diesem Sipo - irgendwas Mahagoni FurnierZeugs von einem Sperrmüllhaufen. Du wirst sehen, am besten gehts mit dem Elektrohobel ab. Die Möbel aus dieser Zeit sind oft mit Caseinleim verleimt, welcher sich eher schlecht abbügeln lässt. Ansonsten ist die Überlegung, Furnier abnehmen und wieder aufleimen bei einem Möbel dieser Qualität völlig daneben und überflüssig. Die weißen Pickel von Wandfarbe kannst EINZELN mit einem Messer vorsichtig abschaben, wenn sie stören. Ansonsten schließe ich mich diversen Vorrednern an: Lass einfach die Finger davon, bis du es dir leisten kannst, einen Fachmann zu beauftragen. Du solltest nicht erwarten, dass du hier für irgendwelche Knorzaktionen großartig Unterstützung erfährst...
Alle Mattierungen, egal ob Schellackm. oder Cellulosemattierungen lassen sich mit Alkohol lösen. Manche brauchen etwas länger zum Weichwerden. Bevor ich was abwasche, sollte ich aber einen Plan haben, wie ich diese Oberfläche rekonstruiere.
Und noch ein Zitat von anderer Stelle:
Selten habe ich eine Gesprächsrunde wie diese erlebt. Selten hatte ich so viel Freude über die wirklich grenzenlose Zugewandtheit und Geduld der zahlreichen Ratgeber im mittlerweile soundsovielten Thread. Noch viel seltener habe ich erlebt, dass ein Thread-opener trotz wirklich fundierter Kenntnisse in Sachen Vertikodeckel und TischPlatten neu furnieren, Rahmen zerlegen und neu verleimen nicht aufhört zu fragen und sich immer tiefer in die Materie versenken möchte...
Gruß an alle Geduldigen, Werner
 

janhasse

ww-birke
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Restaurierungsarbeiten

Liebe woodworker,

aus dem Zitat bin ich schon bei der ersten Nennung nicht schlau geworden. Das es hier viele User gibt, die mir bisher super geholfen haben und mit Tipps und Tricks zur Seite standen, ist mir bewusst. Den zweiten Teil kann und will ich anscheinend nicht richtig deuten.

Wenn ich mir jedes Mal die Möbelstücke ohne Arbeit in die Ecke stelle oder es extern machen lasse, lerne ich es nie und werde dazu noch arm. Das will ich aber nicht. Und das selbstständige, eigenständige und schöpferische Arbeiten steht fast im Vordergrund.
Dabei muss ich mich selbstverständlich an verschiedene handwerkliche Regeln halten. Einige kann man sich aneignen, andere kenne ich bereits, die nächsten lernt man nur in weiteren praktischen Tätigkeit. Das hier davon ausgegangen wird, dass man dies nicht durch sauberes Arbeiten und Recherchieren lernen kann, war mir nicht bewusst. Vielleicht war meine Erwartung an einen "Arbeitsplan/Ablaufplan" hier auch einfach zu ambitioniert.

In welchen Zustand das Möbelstück gebracht werden soll, kann ja alleine aus den oben beschriebenen Regeln abgeleitet werden. In den Zustand, der ursprünglich vorlag. Also soll auch die gleiche Oberfläche wieder drauf. Das Möbelstück soll nicht geleckt oder neu aussehen, aber gepflegt und restauriert.

Und wenn ihr mal ehrlich seid: Wer von Euch würde sich den Schrank mit abgefaulten Füßen, abgesplitterter Schubladen und der verdreckten und beschädigten Oberfläche ins Schlafzimmer, geschweige denn ins Wohnzimmer stellen?????

um auf den zweiten Aspekt einzugehen: Ich habe nur eine Architektur Ausbildung mit einem Praktikum bei einem Tischler und einer Metall-Ausbildung. Aber wer sagt, dass ich nicht sauber und fachgerecht arbeiten kann?
 

helen

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was mir auffällt ist die Tatsache, dass du von vorneherein alles "besser wissen zu glaubst" und einen riesigen Anspruch an dich selber hast.

Ein blah blah Tisch wird für dich zu so einem Problem, dass du schon jetzt daran denkst was deine (teilweise noch nicht) geborenen Kinder damit anstellen könnten; da ein Brösel, dort ein Glas umgefallen..... wie grauenhaft ?
Du willst und musst ALLES kontrollieren ? Du wirst jeden deiner Gäste beobachten ?

Holz will das nicht, Holz ist ein Material für Menschen um damit "leben" zu können
Kinder wollen keinen Vater der ständig im Internet nach Selbstbestätigung sucht

geh ma an die frische Luft und mach ma die Kiste aus - für eine Woche

damit verabschiede ich mich und bedanke mich für jede Antwort, die ich sehr gerne annahm
__________________

ciao
 

janhasse

ww-birke
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musste kurz über Deine Tiefenanalyse nachdenken, habe mich aber jetzt wieder gefangen. :emoji_slight_smile::emoji_slight_smile: Du hast natürlich Recht!!! Das ist auch der Vorteil im Internet, man kennt sich lang genug, um sich solche Urteile erlauben zu können. :rolleyes:

Das beste wird sein, wir vertagen die Diskussion bis zu den ersten Ergebnissen, dann wird sich das Bedürfnis an psychologischen & erzieherischen Ratschlägen auch wieder legen :emoji_slight_smile:

Trotzdem herzlichen Dank für all die Ratschläge hier!
Gruß
Jan
 

GertG

ww-robinie
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Ich hab keine Ahnung von nix, aber eine Meinung dazu:

Keiner ist allwissend auf die Welt gekommen und mein Klassenkamerad, der sich in allem Praktischen ziemlich dämlich angestellt hat, ist heute Chefarzt der Chirurgie in einer Universitätsklinik.

Ich dagegen habe eine kaufmännische Ausbildung gemacht und in meiner Freizeit unzählige Oldtimermopeds zu Tode restauriert.

Aber jetzt macht mir auf dem Gebiet keiner mehr was vor.
Und die vielen zerbastelten Mopeds, über die man sich grämen könnte, wären, wenn sie nicht von mir "behandelt" worden wären, schon vor 20 Jahren in die Schrottpresse gewandert.
Es gibt also keinen Grund zur Aufregung.


Und genau so sehe ich das mit dem Schrank vom Jan.
Er fragt hier freundlich, geht auf jede Antwort ein und macht sich darüberhinaus Gedanken.
Wenn es ihm passt, darf er sogar seinen Schrank im Ofen verheizen.
Er gehört ihm.

Eventuelle Fehler oder Mängel bei seiner Restaurierung fallen für mich unter "Lehrgeld".
Wenngleich ich auch die geäußerte Meinung nachvollziehen kann, daß man ein solch schönes Stück vielleicht doch besser stehen läßt.

Aber was soll ihm das jetzt helfen?
 

janhasse

ww-birke
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1. Waschung

Nachdem ich mir also noch einmal rechte Gedanken gemacht habe, was ich mit dem Vertiko genau anfangen will bzw. in welchem Rahmen ich hier tätig werden will, bin ich zu folgendem Ergebnis gekommen:

- Furnier bleibt drauf!
- alte Oberfläche kommt runter
- neue Ballenmattierung wird aufgebaut. Habe mir heute Nachmittag eine alte Platte vom Sperrmüll geholt. Dort werde ich erst üben, Furnier aufzutragen, und dann die Ballenmattierung üben.

Habe mir daher Brennspiritus und Schleif-Vlies (superfein) besorgt und die ersten 30 cm mit dem Alkohol bedeckt. Ca. 2 Minuten stehen lassen, danach mit dem Vlies eingerieben und die gelhaltige, braune Flüssigkeit mit einem Baumwolltuch abgenommen.

Ergebnisse laut Bilder.

Für mein Empfinden löst der Alkohol also die Oberfläche auf. Nach 30 Minuten Trockenzeit kommt jetzt eine rötliche, popoweiche Oberfläche zum Vorschein. Das Abwischen der 30cm. mit einem leicht angefeuchteten Tuch bringt keine Verfärbungen mehr.

Wie kann ich mir aber sicher sein, dass ich auch alle Schellack-Reste entfernt habe, um ein optimales Ergebnis beim späteren "Mattieren" zu bekommen?

Die Beschläge und Blenden habe ich demontiert und mit einer Lösung aus Citronensaft & Kartoffelstärke. Nach 1 Std. mit feiner Stahlwolle "poliert".
Sieht fast zu neu aus :emoji_frowning2: Was denkt ihr? Sollte man das gute Stück wieder altern lassen? (Im Bild die Gegenüberstellung von Alt & Neu)

Euch ein schönes Wochenende!
Gruß
Jan
 

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welaloba

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Wie kann ich mir aber sicher sein, dass ich auch alle Schellack-Reste entfernt habe, um ein optimales Ergebnis beim späteren "Mattieren" zu bekommen?

Ob noch Schellack auf deinem Furnier drauf ist, würdest du auch beim Befeuchten mit Alkohol sehen. Du kannst das Furnier an rauhen Stellen durchaus auch mal von Hand feinschleifen / glätten mit Korn 180, in Faserrichtung.
Schilder altern / oxydieren ohne Zaponlack wieder, das dauert aber. Wenn diese zu dunkler werden sollen auf die Schnelle, kann kann sich helfen mit einem dunklen Lackauftrag; wahrscheinlich gibts auch eine Chemie, da musst du aber selbst mal recherchieren.
Gruß Werner
 

janhasse

ww-birke
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Lieber Werner,

danke für den Tipp.
Nachdem ich mir am Wochenende die Zeit genommen habe, um gewissenhaft den Schellack zu entfernen, sind jetzt die Kürschner und die beschädigten Stellen dran. Schleifen werde ich erst nach diesen Schritten vor allem im letzten Drittel noch einmal mit der von Dir angegebenen Stärke, hier ist das Furnier sehr rau und grau geworden.

Dir Kürschner an sich sind kein Problem. Habe mir Einwegspritzen besorgt, eine entsprechend große Zulage, Backpapier & Klemmen liegen bereit. Im Grunde tauchen die Kürschner nur an der Längsseite zur Wand hin auf. Daher werde ich alle auf einmal einspritzen und dann die Zulage über die ganze Länge fest "schrauben".

- Ich habe vom letzten Küchenbau noch wasserfesten Weissleim (D3), ist der für die Kürschner geeignet?, oder sollte man besser wasserlöslichen (Fischleim) verwenden)? Als Zulage hätte ich eine alte zugeschnittene Küchenplatte genommen. Die lässt sich aber nicht erwärmen, ist das unbedingte Voraussetzung?

- wie würdet ihr mit dem Längsriss auf Hälfte der Platte verfahren?

- an zwei Stellen ist das Furnier abgeplatzt. Im "Spannagel" und "Schnaus-Lorey" habe ich nachgelesen, wie mit diesen Stellen zu verfahren ist. Was ich noch nicht in Erfahrung bringen konnte, wie groß die Furnierstellen mindestens sein sollten, damit ein guter Halt garantiert ist!?!?

Danke auch an dieser Stelle an die vielen Tipp-Geber.
In weiterer Schaffenslaune
Jan
 

welaloba

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Fischleim

Hallo Jan, wenn du Fischleim vorrätig hast, solltest du den auf jeden Fall verwenden.
Sonst kleine Menge einkaufen z.B. bei weeweewee kremer-pigmente dee eee" (nicht verwandt oder verschwägert)
Bei Fischleim sind wir einigermaßen sicher, dass dieser sich mit altem Leim verbindet. Moderne Leime stehen oft als Film vor altem Leim und das Furnier hält nicht wirklich.
Ein Riss in der Platte: Lässt er sich mit einer Zwinge zusammendrücken oder brauchts einen eingepassten Streifen Nussbaum? In der Regel ist es besser, ein Stück passendes Holz einzuleimen, dann erzeugt man da keine neue Spannung.
Die Größe von Furnierflicken ist nicht relevant. Gut passen müssen sie und die Leimflächen müssen gut vorbereitet sein: Möglichst alten Leim wegnehmen mit scharfer Klinge und etwas aufrauhen. Auch hier empfehle ich Fischleim.
Gruß und frohes Schaffen. Werner
 

janhasse

ww-birke
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Den Fischleim muss ich mir besorgen, dank Internet und Deinem Link ist das aber eben geschehen. Hatte bisher einen anderen Lieferanten, da soll die gleiche Menge aber 40 % mehr kosten. Lässt sich denn die Gelantine auch spritzen, oder muss ich sie erst erwärmen, damit sie flüssiger wird?

Der Riss ist 1-2 mm und ca 150mm lang. Da lässt sich doch bestimmt der Riss zusammendrücken, oder ist der Riss bereits für die von Werner angesprochenen Zugkräfte zu groß?

Wie kriege ich im Falle des "Zusammendrückens" die Innenflächen so sauber, dass der Leim auch hält?
 

welaloba

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Lässt sich denn die Gelantine auch spritzen, oder muss ich sie erst erwärmen, damit sie flüssiger wird?

Was meinst du denn mit Gelatine? Den Fischleim? Wenn ja, evtl. leicht erwärmen und bisschen mit Wasser vedünnen...manchmal ist es sinnvoller, die Blasen vorsichtig mit schrägen Schnitten aufzuschneiden, dann kriegen wir den Leim sicherer rein und den Übeschuss sicherer wieder raus.
Der Riss ist 1-2 mm und ca 150mm lang. Da lässt sich doch bestimmt der Riss zusammendrücken, oder ist der Riss bereits für die von Werner angesprochenen Zugkräfte zu groß?
Das musst du selbst mit einer entsprechenden Zwinge ausprobieren und entscheiden, das ist aus der Ferne nicht zu sagen. Einen Streifen einpassen ist immer eine sichere Sache, aber ausprobieren würde ich das Zusammendrücken auf jeden Fall. Riss saubermachen geht zB. mit dem Haken vorn an der Japansäge oder einer traditionellen Feinsäge - ich habe einen Abschnitt von einem Bandsägeband für den Fall, dass der Riss durchgeht und ich das Band durchstecken kann.

Wie kriege ich im Falle des "Zusammendrückens" die Innenflächen so sauber, dass der Leim auch hält?

Schöne Grüße und weiterhin frohes Schaffen. Gruß Werner
 
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