Fuge bei verleimen

MasDom

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Hallo,

Ich habe heute Buche Leimholz verleimt, also in meinem Fall stumpf aufeinander geschraub mit leim dazwischen. Dabei ist bei allen Verbindungen eine Fuge zu sehen. Ich habe allerdings die Seiten vorher geschliffen 240er. Hätte ich das besser lassen sollen?

Wie bereite ich mein Holz richtig vor, bevor ich etwas verleime? Hobeln geht leider nicht, da ich keinen Platz für eine Hobelbank habe.

Vielen Dank schon mal

Gruß

MasDom
 

Dusi

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Beim Verschrauben muss man so vorbohren, dass die Schraube nicht in beide Bretter "greift", sprich für eine 4,5er Schraube z.B. mit einem 5er Borher nur das oberste Brett durchbohren. Dann werden beim verschrauben beide Bretter aneinander gepresst.

Vorraussetzung ist aber natürlich auch, dass beide zu verleimenden Teile genau aufeinander passen.

Vielleicht stellst du mal ein Bild ein, dann können wir dir viellciht noch mehr sagen.
 

narrhallamarsch

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ich gehe mal davon aus, dass es sich um eine breitenverleimung handelt.

dazu müssen die kanten genau rechtwinklig oder zueinander passend gehobelt werden. schleifen kannst du da getrost vergessen, damit verschlimmerst du das problem nur, da du ungewollt die kanten verrundest und gerade die sollten exakt, glatt und scharfkantig sein an der zu verleimenden stelle.

idealerweise hobelt man eine leichte hohlfuge an, das bedeutet, dass die bretter in der mitte einen ganz kleinen spalt haben, wenn sie kante auf kante gelegt werden, den man mit den zwingen oder schrauben schließen kann. damit vermeidet man ein späteres öffnen der leimfugen an den brettenden.

ich schreibe hier viel von hobeln, aber du kannst das ja nicht, wobei man zum abrichten einer längsseite keine hobelbank für 1000.- braucht, ein stabiler und gerader tisch tut es da auch, auf den die bretter gespannt werden. natürlich braucht es auch noch die passenden hobel, ein schlichthobel und eine rauhbank sollten es schon sein. eine abricht-/ dickenhobelmaschine geht natürlich auch, damit sparst du dir die hobelbank:emoji_grin:

alternativ wäre es natürlich möglich, sich die bretter vom schreiner des vetrauens abrichten zu lassen aber das kostet ein wenig geld.

ist dir das alles zu viel, wirst du mit offenen und instabilen leimfugen, die zudem schlecht aussehen, leben müssen.
 

MasDom

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Vielen Dank schon mal für die Antwort. Ich hatte sowas vermutet.

Muss das mit einem Handhobel gemacht werden oder geht auch elektrohobel. Wird das Hirnholz auch gehobelt? Das stelle ich mir schwer vor.
 

SteffenH

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Muss das mit einem Handhobel gemacht werden oder geht auch elektrohobel. Wird das Hirnholz auch gehobelt? Das stelle ich mir schwer vor.

Das sog. fügen geschieht normalerweise mit einer Abrichthobelmaschine. Von Hand geht auch, aber das will gelernt sein. Je länger die Teile, desto schwieriger. Mit einem Elektrohobel wird das nichts. Mit einem feinen Blatt gesägte Kanten kann man u.U. auch verleimen. Im Prinzip geht es darum, dass die Kante gerade ist, rechtwinklig zur Fläche und glatt.
Das einfachste ist wirklich, du fragst mal in einer Tischlerei nach.
 

inotzloh

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hirnholzhobeln

normalerweise ist hirnholz schlecht zu hobeln, aber es geht, es wirkt sich aber recht abstumpfend auf das hobelmesser aus und kann bei einer handhobelmaschine (z.b.) recht tief einreißen. auch beim hirnholzhobeln gibt es "faserrichtungen" - sprich geht leichter oder schwerer je nach richtung. als handhobel gibt es eigene hirnholzhobeln die sich in der neigung des hobelmessers zu herkömlichen unterscheiden. zum fügen (bzw. leimfuge schaffen) stelle ich mir alle methoden (maschine, handmaschine, hand) nahezu unmöglich vor ein gutes ergebnis zu erreichen; es ist auch fachlich falsch, den hirnolzverleimungen halten in der regel nichts (man müsste mindestens zusätzlich eine längsfeder einfräßen, oder auch lamello(fischerl)). um eine hirnholzfläche recht plan hinzubekommen funktioniert es, diese auf einer planen unterlage mit aufgeklebtem schleifpapier hin- und her zu schieben, sprich schleifen (gilt aber nur bei hirnholz, denn leimfuge schleifen bewirkt wie in anderen antworten schon erwähnt kein gutes ergebnis). (außer du hast eine geschweifte fuge - würde da aber jetzt die antwort sprengen)
grüße aus österreich, toni!
 

Besserwisser

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Hä?
MasDOM hat zwei Platten aufeinander geleimt!
Das kann nix werden ohne grössere Ausstattung. Sicher nicht mit ein paar Schrauben.
 

MasDom

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Erst einmal vielen Dank für die ganzen Antworten.
Ich denke bei meinem nähsten Versuch werde ich mit einem feinen Blatt sägen und dann direkt zusammenleimen. Mal schauen, wie das wird.

Ich kann ja dann mal berichten :emoji_slight_smile:

Hier ein paar Bilder.

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michaelhild

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Du siehst ja beim Blick auf die Kante (2. Foto), dass die Hirnholzkante rund ist. Mittig liegt sie an, außen nicht.

Entweder direkt sauber sägen oder die Kante hobeln. Dazu braucht es auch nicht unbedingt eine Hobelbank.
 

Pendejo

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Im zweiten Bild sieht man wirklich sehr gut, wie die Kanten durch das Schleifen abgerundet sind. Das passiert beim Schleifen immer, egal wie man es versucht. Ich hab dafür auch shcon extra harte Schleifböcke genommen. Bringt alles nichts. Bessere Ergebnisse habe ich erhalten durch möglichst präzises zusägen und dann direkt verleimen. So bin ich für mich mit ausreichend Zwingendruck zu anständigen Ergebnissen gekommen...
Werde aber gleich heute einmal in eine Freizeitwerkstatt gehen und dort mein Holz abrichten und schauen wie dann das Ergebniss aussieht. Vielleicht hast du eine solche Möglichkeit?
 
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