Fußbodenaufbau Holzbalkendecke Schalldämmung

Malz

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Hallo,

ich möchte unseren bisher nur als Abstellraum genutzen Dachboden zum Arbeitszimmer ausbauen und brauche ein paar Ratschläge. Ich hab' schon einige Beiträge gelesen, möchte mich dann aber doch nicht auf das verlassen was ich verstanden habe, sondern lieber nochmal direkt die Profis fragen.

Die Ausgangssituation ist folgende (von unten nach oben):
- 12,5 mm Gipskartonplatte auf Dachlatte, Dachlatte am Sparren befestigt (Decke OG)
- Sparrengröße 6x18 cm, Sparrenabstände ca. 60 cm
- Sparrenhohlräume mit 180 mm Wärmedämmung Mineralwolle ausgelegt
- auf Balken wurden OSB-Platten (Nut/Feder) mit 18mm verschraubt

Die Schalldämmung sollte gut sein, aber der Aufwands- und Kostenaspekt überschaubar sein. Der Bodenaufbau sollte nicht allzu hoch werden, da die Raumhöhe eher knapp ist.

Ich habe mir folgenden Aufbau überlegt:
- auf die OSB-Platten werden zur Schalldämmung Fermacell Trockenestrich-Platten verlegt (entkoppelt mit Randstreifen) - keine Ahnung welche Variante der Fermacell-Platten die richtige ist.
- darauf entweder Korklaminat (reicht Korklaminat zur Trittschalldämmung oder sollte darunter noch etwas liegen?) oder Teppichboden.

Mir kommt es so vor als ob die OSB-Platten leicht gebogen sind. Kann es sein,. dass sich da Spannung aufgebaut hat, was könnte man da machen?

Was haltet ihr davon? Was könnte man besser machen, wobei die Kosten überschaubar bleiben sollen?

Danke und Gruß
Thomas
 

wicoba

ww-robinie
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Hallo Thomas,

grundsätzlich sind Böden mit Fermacell- Estrichelementen machbar. Diese gibt es mit 2x10mm Fermacell und mit 10mm Holzfaserplatte (etwas stabiler als Mineralwolle) darunter. Diese werden einfach verklebt und verschraubt/ geschossen.
Mir kommt es so vor als ob die OSB-Platten leicht gebogen sind. Kann es sein,. dass sich da Spannung aufgebaut hat, was könnte man da machen?
Das lässt sich aus der Ferne schlecht beurteilen. Angenommen es kam nur durch das Arbeiten deiner Balken zustande, könntest du die Unebenheiten mit Perlitte ausgleichen, bevor du die Estrichelemente legst. Wenn allerdings wirklich Spannung drauf ist wüsste ich spontan keine andere Lösung als diese zu entfernen :emoji_frowning2: und neu zu verschrauben...
Nach dem Verspachteln und Grundieren kann man gut Teppich (günstig, Schalldämmend) oder PVC, sicher auch Laminat legen.

Gruß
Wilfried
 

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Hallo,

bei Büroräume betragen typischerweise die Nutzlast 3 kN/m2 und die Einzellast 3 kN. Ausgleichsschüttungen sind hier nur bedingt (oder gar nicht) zulässig.

Zum Schallschutz sind Estrichplatten mit Polystyrolunterlage weniger gut geeignet, da zu geringe Masse. Besser ist verdichtete Mineralwolle, allerdings Lasten beachten (Im Privathaushalt gehts aber auch mit 2kN/m2).

Der Zuwachs an Schalldämmung ist allerdings nicht berauschend, z.B. bei Knauf Brio-Estrichplatten Lwr max. etwa -11 dB auf Holzbalkendecke, habe keine Xella Unterlagen zur Hand.

Die Estrichplatten müssen immer auf eine feste, nicht federnde Unterlage schwimmend verlegt werden, in Nut/Feder/Falz verkleben und verschrauben, keine direkte Berührung mit senkrechten Bauteilen wegen Körperschall. Falls die dünnen OSB Platten entfernt werden müssen, würde ich überlegen, ob nicht die vorhandene Mineralwolle gegen eine hochverdichtete (nicht vom DIY Baumarkt!) ausgetauscht werden kann, falls es besonders auf den Schallschutz ankommt. (Inwieweit das mit EnEV2009 kollidiert müßte man überprüfen.)

Habe gerade etwas über Fermacell Estrichelemente gefunden, aus meiner Sicht dürfte die 2E31 passen. Allerdings sind keine Lwr Werte angegeben.

Teppichboden ist eine gute zusätzliche Schalldämmmaßnahme.

Googel mal nach holzbalkendecke.pdf von institutfuerlaermschutz.ch, da findet man einige Hinweise über Schallschutz.

-- veter
 

wicoba

ww-robinie
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bei Büroräume betragen typischerweise die Nutzlast 3 kN/m2 und die Einzellast 3 kN. Ausgleichsschüttungen sind hier nur bedingt (oder gar nicht) zulässig.
Hallo, wer spricht denn hier von Büroräumen? :emoji_frowning2:
Wenn ich das richtig sehe, geht es um ein privates Ausbauvorhaben für ein "Arbeitszimmer"...
Inwieweit das mit EnEV2009 kollidiert müßte man überprüfen.)
...gehts noch??? Was hat der Schallschutz in einem Privathaus (Annahme) mit der EnEV zu tun? Es geht doch hier wohl eher um praktische Hilfestellung als um Bürokratendeutsch
 

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Hallo, wer spricht denn hier von Büroräumen? :emoji_frowning2:
Wenn ich das richtig sehe, geht es um ein privates Ausbauvorhaben für ein "Arbeitszimmer"...

...gehts noch??? Was hat der Schallschutz in einem Privathaus (Annahme) mit der EnEV zu tun? Es geht doch hier wohl eher um praktische Hilfestellung als um Bürokratendeutsch


Nicht jede Estrichplatte verträgt rollende Bürostühle, anhand der von mir angegebenen Lasten kann er sich aber die passenden Estrichplatten aussuchen.

Und dann zitiere ich mich mal selbst: "Im Privathaushalt gehts aber auch mit 2kN/m2", alles klar?


Wenn der was an der oberen Decke zum Dachboden/Spitzbogen ändert, egal, ob er nur einen neuen Belag draufmacht, Schalldämmung einbringt etc., dann ist er nach der neuen EnEV2009 gesetzlich verpflichtet, eine Wärmedämmung einzubauen, die einen Wärmedurchgangskoeffizient von mindestens U= 0,20 W/(m²⋅K) besitzt. Und die Schornsteinfeger sind nun zu Prüflingen erhoben worden, die ALLE Verstöße (also nicht nur bei Heizung, WW) gegen EnEV'09 den zuständigen Behörden (meist Landratsämter) melden sollen, und die verhängt jetzt Bussgelder nach Katalog.

-- veter
 

Raumteil

ww-birnbaum
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Wenn der was an der oberen Decke zum Dachboden/Spitzbogen ändert, egal, ob er nur einen neuen Belag draufmacht, Schalldämmung einbringt etc., dann ist er nach der neuen EnEV2009 gesetzlich verpflichtet, eine Wärmedämmung einzubauen, die einen ...
-- veter

Ball flach halten - solange das neue Arbeitszimmer innerhalb der normalen und ordnungsgemäßen thermischen Hülle liegt (Dach rundum gedämmt), ist die EnEV irrelevant. Falls die oberste Decke zu wenig gedämmt ist, muss man sowieso dämmen (Nachrüstpflicht).

Aber zum Thema:

Fermacell hat recht ausführliche Produktinformationen zur Verarbeitung. Z.B. für Bodensysteme:
Downloads - xella International GmbH
 

weissbuche

ww-robinie
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Hallo,
die Schornsteinfeger als Wärmeschutzspione? Der Schornsteinfeger kommt 2mal in Jahr. Wenn ich zwischen seinen Besuchen etwas verändere, z.B. meine Zwischendecke o.ä., muß ich dann nachweisen was ich wie gemacht habe? Bohrt er gegebenenfalls Löcher in meine Decke um zu überprüfen was ich eingebaut habe? Muß ich dem Schornsteinfeger melden wenn ich beim Kunden neue Fenster einbauen will oder muß er die Leistung abnehmen? Bitte antworten mit Hinweis wo das alles steht. Bislang war der Schornsteinfeger ein Glücksbringer, wird er jetzt zum Unglücksboten? Ich habe Angst, big brother is watching you.
Gruß aus der Heide, der Lüneburger
Eckard
 

Malz

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Danke für die vielen Antworten!

Ich bleibe also erstmal bei meinem Plan Fermacell zu verwenden.

Der Schallschutz ist zwar nicht unwichtig, aber es bleibt nunmal ein Einfamilienhaushalt. Also werde ich nicht übertreiben.

Ich werde mit die OSB-Platten bezüglich Spannung nochmal näher anschauen. Aber eigentlich habe ich keine sonderlich Lust die alle wieder neu zu befestigen.

Nochmals Danke!
 
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