Fragen zur Holzbestimmung (Tonholz)

[tsaG]

Hallo,

Ich habe auf dem Dachboden meins Opas zwei Holz Platten gefunden. Da wir leider nun die Sachen verkaufen müssen, muss ich zuerst einmal herausfinden was ich da überhaupt habe . Geplant war es wohl die Teile in eine Gitarre zu formen.
Es lag mindestes 7 Jahre auf dem Dachboden.

Anbei die Bilder, es sind zwei Bretter
Einteilig: 55x36x4
Zweitilig: 57:37:4

Grüße

 

[dascello]

Ich sachma: 1 und 4 ist Esche.
2 und 3 linde oder pappel.
Wenn du 2/3 anschleifst, riecht das nach Weihrauch?
Dann ist es Lindenholz. Beides ist kein Tonholz im engen Sinn, wird aber für solid body Bässe und E-Gitarren benutzt.
Gruß von der Wupper

Michael

 

[Fenart]

Tonholz?

Hallo dascello,tsaG,
bin auch der Meinung dass 1u.4 Esche ist,wobei 1u.4 das gleiche,nur linke und rechte Seite ist.
2u.3 das gleiche in Pappel,Linde hat nicht so braune Flecken in dieser Breite so ist mehr auf Pappel zu setzen.
Beide Platten taugen als Tonholz nicht viel,weil Seitenbretter und auch nicht
spiegelbildlich verleimt (bookmatched).So fuer Instrumente waere die Arbeit
daran verschwendet.Man nimmt da besser Mittelbretter (Rift oder Viertelgesaegt)
weil die ein besseres Standvermoegen haben!
Gruesse aus Canada
Fritz

 

[uli2003]

Esche und Pappel, schließe mich an. Die Pappel mit falschem Kern.

Grüße
Uli

 

[Mathis]

Moin moin,

erstes und letztes Bild: Sumpfesche, kommt aus den USA (Swamp ash) und wird für den Bau von Gitarren oft verwendet. normale europäische Esche ist heller und feinporiger.

Bild zwei und drei: Birnbaum, gedämpft, ganz eindeutig.

 

[Fenart]

Tonholz

Hallo Mathis,
ich revidiere meine Aussage,
mit dem Birnbaum kannst du recht haben,fuer Pappel ist die Maserung zu prononziert und die ausgerissene Oberflaeche vom Hobeln waere bei Pappel
nicht so stark,bzw nicht zu sehen.
Die Sumpfesche ist schon klar,ich habe sie haufenweise hier rumliegen und
habe in meinem Haus eine ganze Treppe davon gebaut,wuerde sie aber nicht
fuer Instrumente verwenden,speziell nicht so gefladerte Stuecke!
Man muss so ein Stueck Holz aber schon in die Hand nehmen und beriechen
koennen um klar zu Bestimmen!
Fritz aus Canada

 

[Mitglied 30872]

... normale europäische Esche ist heller und feinporiger...

Schade, dass ich keine Digitalkamera habe, sonst würde ich Dir das Gegenteil zeigen können, was Farbe und Porenbild angeht. Zumal die Beispiele in Deinem link zur Sumpfesche ohnehin recht hell sind.
Ich würde mich also anhand der Bilder nicht wirklich so festlegen wollen.
Aber Esche stimmt schon.

 

[Fenart]

Hallo Stephan,
von der Sumpfesche gibt es da etwa 6 Abarten,wie brown-ash die mehr zu
den Brettchen passt.Die grosse Fladerung zeigt auf recht schnellen wuchs hin.
Ich hab mal so einen Stamm aus dem Wasser gefischt und auf meiner
fahrbaren Saege geschnitten.Das war ein ganz schoenes Erlebnis zu sehen,wie
das Wasser aus den Poren geschossen ist vom Saegeblatt getrieben.
Dieser Stamm war etwa 90Jahre unter Wasser, er war noch mit der Axt gehauen.
Fritz

 

[had]

Hallo tsaG,
wie hart und schwer ist das Holz 2/3? Nur so vom Bild her ist es schon recht schwierig
eine einigermassen sichere Bestimmung durchzuführen. Vielleicht noch ein Bild in befeuchtetem Zustand?
Wenn du es nicht nassmachen willst,nimm Alkohol/Spiritus.
In dem Fall und bei diesen Bildern definitive Aussagen zu machen halte ich für etwas grossspurig. Könnte Birne,oder Apfel sein,aber auch ganz was anderes. Bei der Esche liegt der Fall einigermassen klar, die Unterart zu benennen ist allerdings auch gestochere im Nebel.
Gruss Helmut