Fragen zu Schreibtisch mit integriertem PC

Amarekratio

ww-pappel
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Hallo zusammen,

kurz zu mir: Bin handwerklich nicht sonderlich begabt und habe auch keine Erfahrung mit Tischlerei oder ähnlichem. Dennoch möchte ich einen Schreibtisch mit integriertem PC selbst bauen und deshalb wende ich mich mit hoffentlich nicht allzu dummen Fragen an die Community hier.

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte heißt es so oft, deshalb beginne ich auch damit. Diese habe ich in Sketchup erstellt. Kleine Anmerkung: Mir ist klar dass eine Schwalbenschwanzverbindung anders aussieht. Nachdem ich die Verbindung aufwändig in Sketchup erstellt hatte, haben sich die Parameter des Gehäuses verändert und jetzt sieht es doof aus, in echt würde ich es natürlich korrekt machen, da kann ich aber auch ein Brett nicht einfach so verlängern oder verbreitern.

Mit Klick auf ein Screenshot kommt man zur großen Version auf OneDrive.



Nun zu meinen konkreten Fragen:

  1. Holzart
    Welche Holzart sollte ich verwenden? Bei meiner Recherche bin ich auf MDF und Multiplex gestoßen. Der Plan ist auf Schrauben in der Konstruktion weitgehend zu verzichten (will mit Holzdübeln, Schwalbenschwanz und Leim die Verbindungen sichern), es gibt aber bestimmte Bereiche die geschraubt werden müssen (z.B. die Halter für die Lüfter und das Netzteil). Ebenfalls sollte der Tisch nach Fertigstellung gestrichen werden, muss aber kein "Holzmuster" aufweisen.
  2. Schwalbenschwanzverbindung
    Da ich keine Maschine für Schwalbenschwänze habe dazu eine Frage. Überall werden relativ kleine Schalbenschwänze verwendet, was spricht gegen größere (z.B. 3-4 Schwalben auf 30 cm) Abstände? Leidet die Stabilität darunter?
  3. Brettstärken
    Wie sieht es mit Brettstärken aus? Für den PC-Kasten habe ich 19mm veranschlagt, damit ich darin sicher 10mm Holzdübel versenken kann. Ist das vielleicht zu viel für PC Bauteile die zusammen ca. 5 Kilo wiegen? Wenn ich das ganze hängend anbringe, kann Leim, Holzdübel und 4-6 L-Winkel das ganze sicher halten? Die Tischplatte soll 2cm oder dicker sein, ist das ok, oder ebenfalls zu schwer?
  4. Vibrationen
    Es ist davon auszugehen, dass die vielen Lüfter einige Vibrationen verursachen. Ist Holz dazu in der Lage diese von alleine zu schlucken? Kann man es durch die Konstruktion weiter unterstützen? Die "Gehäuselüfter" werde ich mit den mitgelieferten Anti-Vibrationsklammern an einer Metallplatte befestigen (die dann wiederum fest mit dem Holzgerüst verschraubt wird), diese sollten also kein Problem darstellen.
    Anders sieht es beim Mainboard-Tray (das ist das Metallgerüst, das Mainboard und Grafikkarte trägt) und Netzteil aus. Hier weiß ich noch nicht so recht, wie ich das Verbindung zum Holz hinbekomme ohne die Vibrationen zu übertragen. Gibt es etwas vibrationshemmendes das man zwischen Tray und Holz kleben/schrauben kann? Mache ich mir vielleicht zu viele Sorgen und Holz absorbiert Vibrationen besonders gut?
  5. Tischbeine
    Der Schreibtisch soll elektronisch höhenverstellbar sein und eine Fläche von ca. 200 x 80-90 cm haben. Die passenden Tischbeine habe ich schon bei Linak gefunden (oder gibt es auch Anbieter die direkt an Privatkunden verkaufen?). Reicht es, wenn ich 4 Tischbeine in die Ecken schraube oder wird der Tisch irgendwann "durchhängen"?
  6. Stabilität ohne Quer-Traverse
    Wenn ich unter dem Tisch ein Metallgestell verwende (schon allein um dem "durchhängen" vorzubeugen), kann ich dann auf Quer-Traversen verzichten? Wo kann man an ein solches Gestell kommen? Zum Schweißen fehlt mir die Ausrüstung und viel wichtiger noch, die Erfahrung...

Vielen Dank schon mal für alle hilfreichen Antworten. Wenn mir dadurch auf die Sprünge geholfen werden kann, dann werde ich mein Projekt sicher auch hier vorstellen, sobald es mal abgeschlossen ist.
 

Indirubin

ww-buche
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Welche Kenntnisse außer keine bei Holz- und Metallverarbeitung hast du?

Allgemein würde ich mal mit was kleinerem anfangen. Zum Beispiel einfach zwei 30cm breite Fichtebretter (4 Euro im Baumarkt) mit 4 Schwalbenschwänzen verbinden.
Die kannst du ja dann später im Computergehäuse weiterverarbeiten...
 

tract

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@Amarekratio

aus welchem Grund möchtest Du eine Schwalbenschwanzverbndung?

Wenn es um die reine Haltbarkeit geht, kannst Du problemlos mit 10mm (oder sogar dünner) Material arbeiten. Die Dübel hin zur Tischplatte benötigst Du nicht, Winkel halten das locker.
Vibrationen dürftest Du durch die Lüfter nicht haben, selbst wenn fest verschraubt - hier kommt es natürlich auf die Auswahl an, ebenso beim Netzteil: bei besseren drehen die Lüfter so niedrig (was ja bereits wegen der Geräuschkullisse erstrebenswert ist), da gibt es keine Probleme.
Viel hängt daher mit der Auswahl der Komponenten zusammen.
(für die Festplatte hast Du Dir sicher eine Lösung überlegt - in Deinen Zeichnungen sieht man ja nur graue Kästen)

Wie willst Du die Glasplatte befestigen? da diese sicher plan mit der Tischoberfläche sein soll, benötigst Du entweder darunter einen zus. Rahmen oder doch eine größere Materialstärke ... oder eine Oberfräse.

Welches Werkzeug/Maschinen besitzt Du?
 

WinfriedM

ww-robinie
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Für Elektronikentwickler ist so ein Design der reinste Horror wg. elektromagnetischen Emissionen und fehlender Störfestigkeit. In Sachen Brandschutz ist es ebenso Horror.
 

tiepel

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...
Mit Klick auf ein Screenshot kommt man zur großen Version auf OneDrive.
....

Hi,
da muss man sich aber offensichtlich erst anmelden. Das werde ich aber sicherlich nicht tun, um diese Skizzen anzusehen.
Den Punkt von Winfried finde ich sehr wichtig. Der Computer gehört nicht in ein Gehäuse aus Holz.
Gruß Reimund
 

falco

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Offtopic:

@ tiepel

Nein muss man nicht, zumindest ich muss es nicht.

Das Computer nicht in ein Gehäuse aus Holz gehören mag in der Theorie richtig sein, in der Praxis habe ich noch keine Auswirkungen feststellen können und nein, mein Nachbar hat auch noch nicht geklingelt weil sein Fernseher nicht geht. Zum Thema Brandschutz, mit einigermaßen aktuellen Komponenten und korrekter Installation ist das Risiko doch sehr überschaubar und selbst wenn: Wie groß ist der Unterschied ob der Tower unter dem Tisch brennt oder die Komponenten gleich im Tisch?

Ontopic:

Ohne ein Mindestmaß an Werkzeug wird das Unterfangen zur Unmöglichkeit. Wäre es eine Alternative wenn du dir einen günstigen Tisch besorgst (Ikea?) und nur den Kasten obendrauf selber baust? Der ist selbst mit einfachen Mitteln und Zuschnitten aus dem Baumarkt zu bewerkstelligen. Dann kannst du zwar noch nicht in den Rechner reingucken, aber es wäre ein Anfang. Solltest du Zugang zu Werkzeug haben kann man da sicher was machen, aber auch dann ist das doch recht ambitioniert für einen Anfänger. Von Schwalbenschwänzen würde ich da sowieso absehen, die sehen nicht besonders gut aus zu Anfang (bei einigen auch später nicht, räusper) und bringen nicht deeen Vorteil bei deiner Konstruktion. Da tut es auch Weißleim und ein paar Zwingen.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Zum Thema Brandschutz, mit einigermaßen aktuellen Komponenten und korrekter Installation ist das Risiko doch sehr überschaubar und selbst wenn: Wie groß ist der Unterschied ob der Tower unter dem Tisch brennt oder die Komponenten gleich im Tisch?

Holz brennt, ein Blechgehäuse nicht.

Und was das Störpotenzial angeht: Wenn ich offene Rechner zu Servicezwecken rumstehen habe, kann ich im Umkreis von 5 Metern diverse Radiokanäle so stören, dass man sie nicht mehr empfangen kann.
 

falco

ww-robinie
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Als erstes brennt der Kunststoff im Rechner und das bei beiden gleich gut. Dann dürfte der Tisch darüber genauso Feuer fangen wie der Tisch "um den Rechner" herum.

Das Störpotenzial scheint dann doch sehr unterschiedlich zu sein, seit Jahren läuft neben dem AV-Receiver (Stereoanlage für die nicht so Technik-Affinen) ein PC im Kunststoffgehäuse, abgesehen von den unzähligen Malen früherer Zeiten in denen der Rechner als Provisorium nur halb zusammengebaut war. Wenn man sich ganz viel Mühe geben möchte steht es natürlich jedem frei feine Drahtgitter zur Abschirmung zu verwenden.

Aber darum geht es hier nicht.
 

tract

ww-robinie
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Für Elektronikentwickler ist so ein Design der reinste Horror wg. elektromagnetischen Emissionen und fehlender Störfestigkeit.

https://www.million-dollar-pc.com/systems-2010/cygnus-x1/cygnus-x1.htm :emoji_slight_smile:

die Panik mit den Emissionen ging vor Jahren schon durch die Foren, als Gehäuse mit Fenstern auf den Markt kamen.

In Sachen Brandschutz ist es ebenso Horror.

RockinHorse sieht das wohl auch nicht so eng ....

https://www.woodworker.de/forum/fraestisch-meinem-geschmack-t94510-8.html#post514055

.... und muß man eigentlich auch nicht.

Denk' z.B. an aktive Subwoofer
Die sehen z.B. so aus:
http://www.areadvd.de/images/2015/10/Sunfire-XTEQ12-Innenleben1.jpg
oder mal ein €2000-Teil von Teufel:
http://www.areadvd.de/images/2010/teufel_system8/subwoofer_offen.jpg
Bei div. Gitarrenverstärkern ist es wohl ähnlich.

Da gerät seltsamerweise niemand in Panik.

Würdest Du auch kein altes Röhrenradio aus Holz betreiben - oder einen solchen, schönen Verstärker aus den 70ern:
http://product-images.highwire.com/7257435/1833-5.jpg der Holzdeckel

Das Hauptproblem geht vom Netzteil aus - und das läßt man ja zu.


Natürlich nicht falsch darauf hinzuweisen das man schon sicher sein muß, was man macht, gewissenhaft zu arbeiten und im Zweifelsfall selber die Verantwortung dafür zu übernehmen.
Aber dann ...

Hier nochmal das Bild vom Motor meiner Kreissäge, als ich diesen nach dem Kauf geöffnet hatte:
woodworker
Wenn sich da ein Verschraubung gelockert hätte und es dadurch Funken gegeben hätte - eher weniger gut.
Und ich bin mir sicher, daß es viele Maschinen gibt, die an dieser Stelle so aussehen.


Wenn ich offene Rechner zu Servicezwecken rumstehen habe, kann ich im Umkreis von 5 Metern diverse Radiokanäle so stören, dass man sie nicht mehr empfangen kann.

das geht einfacher: Moped mit nicht funkenstörten Zündkerzenstecker :emoji_wink:
 

Biker1002

ww-kirsche
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Endlich mal ein Thema zu dem ich als Kommunikationselektroniker und passionierter PC Bastler eine fundierte Auskunft geben kann :emoji_slight_smile:

1.) Störungen
Da sehe ich kein Problem. Wenn überhaupt Störungen entstehen, sind diese im Hochfrequenzbereich mit sehr geringen Reichweiten.
Diese würden aber auch bei einem Metallgehäuse mit großem Window entstehen.
Viele PC Gehäuse sind so aufgebaut, das auf der Frontseite ein oder mehrere große Lüfter eingebaut sind. Diese sind dann nach vorne durch eine Plastikabdeckung verkleidet. Die Löcher für die Lüfter sind unter EMV-Gesichtspunkten ebenfalls durchlässig für Störungen. Also: kein Problem

2.) Hitzeentwicklung
Im normalen Betrieb gibt es in dem PC keine Bauteile deren Betriebstemperatur ausreicht um Holz zu entzünden.
Im Fehlerfall, führt das durchbrennen von Bauteilen in nahezu 100% aller Fälle zur Abschaltung des PC bzw. zum Auslösen der Haussicherung.
Es kann im Extremfall natürlich vorkommen, das es durch das Abrennen von Kondensatoren im Netzteil zu Hitze und Rauchentwicklung kommt. Die Brandlast liegt dabei aber bereits im Netzteil. Auch in einem normalen PC Gehäuse könnte es in dieser Konstellation zu einem Brand kommen. Das ist kein Holz spezifisches Problem.
Ich persönlich halte das Risiko für vernachlässigbar. Auserdem sitze ich in der Regel davor, wenn mein PC arbeitet.

3.) Lärmentwicklung/ Enkopplung
AmS ist es zwingend notwendig, das alle drehende Bauteile (Lüfter, Festplatten, Optische Laufwerke, falls vorhanden Wasserpumpen) enkoppelt werden.
Da das PC Case in diesem Fall fest mit der Tischplatte verbunden werden soll, entsteht ein erstklassiger Resonazkörper. Kleinste Schwingungen können wurch die Tischplatte wie bei einer Lautsprechermembran enorm verstärkt werden.
Ausserdem wird man solche Schwingungen durch die Hände spüren, da diese ja während der Arbeit auf der Tischplatte liegen.

4) 19mm MDF reichen für das Case locker aus.

5) Ich würde auf die Höhenverstellung verzichten. Das ist meist nur dann sinnvoll, wenn du häufig wechselnde Nutzer mit unterschiedlicher Körpergröße hast. In den meisten Fällen reicht aber das Verstellen des Stuhls aus um eine adäquate Arbeitsposition zu erzielen.

6.) Ich würde auf die Schwalbenschwänze verzichten und mit Holzdübel, Leim und Schrauben arbeiten. Ist viel einfacher :emoji_slight_smile:

Grundsätzlich finde ich das ein spannendes Projekt und könnte mir sogar vorstellen etwas ähnliches zu bauen. Ich halte das allerdings für einen Anfänger für ein sehr, sehr ambitioniertes Projekt. Da würde ich persönlich erstmal an was etwas einfacherem üben.

Falls du es trotzdem baust, stell dein Werk bitte in der Projekten vor. Interessiert mich.

LG Andreas
 

Amarekratio

ww-pappel
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Vielen Dank für die vielen Antworten, ich versuche mal alles abzudecken ohne lauter Zitate zu verwenden.

Mir ist schon klar dass das Projekt für einen Anfänger sehr groß ist. Dementsprechend werde ich auch genügend "Probeteile" einplanen. Ebenso werde ich meinen handwerklich begabten Vater involvieren. Was Maschinen angeht, so hat mein Vater einen gewissen Fuhrpark. Die Zuschnitte würde ich aber im Baumarkt/in einer Tischlerei machen lassen.

Die Schwalbenschwanz-Verbindung wollte ich, weil sie sehr stabil wirkt. So kann ich die "Bodenplatte" halten ohne Schrauben zu müssen. Bei der Auswahl der Komponenten setze ich schon seit Jahren auf eine geringe Geräuschkulisse, deswegen habe ich mir auch über Vibrationen Gedanken gemacht. Als Festplatte verwende ich ausschließlich SSDs im Tisch, normale Platten laufen in meinem NAS. Die Glasplatte liegt auf einem "Vorsprung", den würde ich beim Zuschneiden der Tischplatte mit "reinfräsen" lassen.

Was Störfrequenzen mache ich mir keine allzu großen Sorgen, werde aber mal rein aus Interesse, probieren wie sich der RAdioempfang verändert im Vergleich zum aktuellen (gekauften und geschlossenen) Gehäuse.

Was Brandgefahr angeht halte ich diese ebenfalls nicht für deutlich höher als in einem klassischen Gehäuse. Die Zündtemperatur von Holz liegt bei min. 280 Grad, solche Temperaturen werden in einem PC niemals erreicht. Bleibt die Gefahr einer offenen Flamme, in dem Fall setzt man dann aber darauf, dass in einem klassischen Gehäuse nichts brennbares in unmittelbarer Nähe ist, wie Teppich, der Schreibtisch usw.

Es wäre schön wenn jemand auch noch etwas zur Holzart, sowie den Tischbeinen sagen könnte. Vor allem bei der Tischbein-Konstruktion bin ich besonders unsicher, schließlich will ich auf keinen Fall dass der Tisch zur Seite kippt, nur weil ich statisch falsch vorgegangen bin.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Mit der Brandgefahr sehe ich auch nicht so kritisch.
Wenn er das Netzteil im Gehäuse läßt ist das ok.
Mit den Störungen kann man nur eines sagen: ausprobieren. Kann stören muss aber nicht.
 

Amarekratio

ww-pappel
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3.) Lärmentwicklung/ Enkopplung
AmS ist es zwingend notwendig, das alle drehende Bauteile (Lüfter, Festplatten, Optische Laufwerke, falls vorhanden Wasserpumpen) enkoppelt werden.
Da das PC Case in diesem Fall fest mit der Tischplatte verbunden werden soll, entsteht ein erstklassiger Resonazkörper. Kleinste Schwingungen können wurch die Tischplatte wie bei einer Lautsprechermembran enorm verstärkt werden.
Ausserdem wird man solche Schwingungen durch die Hände spüren, da diese ja während der Arbeit auf der Tischplatte liegen.

Kannst du mir spezielle Tipps zur Entkopplung geben? Welche Materialien eignen sich am Besten? Oder kann man einiges auch mechanisch erreichen?
 

tract

ww-robinie
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Die Schwalbenschwanz-Verbindung wollte ich, weil sie sehr stabil wirkt. So kann ich die "Bodenplatte" halten ohne Schrauben zu müssen.

Leim reicht da locker aus - wenn Du, sagen wir mal, 10mm Wandstärke verwendest und die Kanten stumpf aufleimst, dann kannst Du Dich an den Boden dranhängen - bei einer ordentlich verleimten Verbindung bricht man Holzstücke, wenn überlastet, aus dem Holz.


Bei der Auswahl der Komponenten setze ich schon seit Jahren auf eine geringe Geräuschkulisse, deswegen habe ich mir auch über Vibrationen Gedanken gemacht.

wie erwähnt: kommt auf die Komponenten an.
Berühre ich hier z.B. bei normalem Betrieb den Gelid Tranquillo, dann spüre praktisch keine Vibrationen.
Ebenso bei direktem Berühren des Enermax Modu 82+
Bei den besseren Komponenten können die Lüfter sehr niedrig drehen und da die Gewichte, selbst bei möglicher Unwucht, gering sind, spürt man dann 'nichts'.

Solltest Du dennoch die Sache dämpfen wollen, dann könnte man z.B. unter das Mainboard Schrauben mit großen U-Scheiben schrauben und so mittels 'Stelzen' alles auf eine Schaumstoffmatte stellen.
Oder eine Zwischenplatte und dann eine Schaumstoffmatte (solltest Du das Blech von einem vorhandenen Gehäuse zum Aufschrauben des Mainbords verwenden, dann darunter einfach eine Schaumstoffmatte)
Oder aber Du baust Längsstreben darunter und hängst so das Mainboard an Gummis auf (auf diese Art habe ich mal meine Eheim-Wassepumpe vom Gehäuse entkoppelt - man kann in diesem Fall aber auch einen simplen Küchenschwamm oder mehrere Lagen Lappen drunterlegen - kann man auch fertig kaufen: Aquacomputer Shoggy .... oder man bastelt eben mit genannten Schwämmen aus dem Baumarkt selber :emoji_wink: )
Ein wenig problematisch bei solchen weichen Aufhängungen sind jedoch immer die vielen Kabelverbindungen, welche am Mainboard 'ziehen'.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Entkopplung: Alles muss weich augehängt werden. Für Lüfter und Festplatten gibts dafür vorgefertigte Lösungen aus Gummi.

Nochwas zu Brandschutz: Kunststoffe sind in der Regel alle mit Flammschutzmitteln ausgestattet und sind selbstlöschend. Im Fehlerfall kann durchaus eine kleine Flamme im Gehäuse entstehen. In einem Blechgehäuse kein Problem, weil es sich nicht ausdehnen kann. Da wird das Blechgehäuse maximal etwas warm von außen.

@Biker1002: Du würdest keinen PC durch die EMV-Prüfung bekommen, wenn da ein Loch drin wäre, was so groß wie ein Gehäuselüfter ist. Alle mir bekannten zugelassenen Gehäuse haben da maximal 4 mm Löcher, wo es durchbläst. Bei diesen Frequenzen sind Löcher ab 1cm schon problematisch. Ich stand schon mehrfach im Testlabor und uns sind graue Haare gewachsen, wie wir die Gehäuse EMF-dicht bekommen.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Nochwas zu Brandschutz: Kunststoffe sind in der Regel alle mit Flammschutzmitteln ausgestattet und sind selbstlöschend. Im Fehlerfall kann durchaus eine kleine Flamme im Gehäuse entstehen. In einem Blechgehäuse kein Problem, weil es sich nicht ausdehnen kann. Da wird das Blechgehäuse maximal etwas warm von außen..

Ich kann da nur von den Prüfungen beim TÜV sprechen, erst unter einem gewissen Abstand verlangt da der TÜV entweder eine Glühdrahtprüfung oder ein entsprechendes Flammenhemmendes Material. Ich meine mich zu erinnern, dass der kritische Abstand 5mm betrug. Bei Niederspannung mit niedrigen Strömen aber wohlgemerkt.
 

ministry

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Ich empfinde das Entkoppelugsproblem auch als elementar bei dem Projekt. Mich nervt schon der Lärm meiner dreckigen Lüfter.Vielleicht könnte man das gesamte Gehäuse kapseln und entkoppeln.
 

WinfriedM

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Vielleicht könnte man das gesamte Gehäuse kapseln und entkoppeln.

Entkoppeln immer so früh wie möglich an der Ursache. Je weniger schwingendes Material, um so besser. Ganz ähnlich, wie in der Werkstatt: Staub dort absaugen, wo er entsteht.

Wenn Vibrationen erstmal auf dem gesamten Gehäuse sind, ist es irre aufwändig, da was gegen zu tun.

Mich machen störende Geräusche von Geräten auch verrückt. Hatte letzten einen ganz fiesen Rechner, der pulsierend ganz hohe Piepsgeräusche entwickelte. Da müssen irgendwelche Kondensatoren oder Spulen geschwungen haben. War nicht in den Griff zu bekommen.
 

ministry

ww-robinie
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Filter vorsetzen, vernünftige Lüfter kaufen :emoji_wink:
zumindest vernünftige lüfter hab ich. filter nicht. allerdings war auch keine laufzeit von so vielen jahren geplant.

ist auch nur bei ruhe nervig. sobald ich den rechner töne entnehme, (radio, tv, sonstiges) ist nichts mehr zu hören
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Amarekratio

ww-pappel
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Was die Komponenten angeht, setze ich bei den Lüftern auf die SilentWings von beQuiet, auf meinem Prozessor sitzt ein Prolimatech Genesis, ebenfalls mit Lüftern von BeQuiet. Das Netzteil ist auch aus der Pro-Serie (Dark Power?) von BeQuiet. Einzig bei der Grafikkarte habe ich mich noch nicht festgelegt, wobei ich auch hier darauf Wert lege, dass sie bei offiziellen Tests nicht mehr als 1,5 Sone unter voller Last an Lärm verursacht.

Die Gehäuselüfter machen mir weniger Sorgen, hier habe ich für alle eine Metallplatte geplant, an der ich die Lüfter mit der BeQuiet Anti-Vibrations-Lösung anbringe.

Da ich aber die Lüfter der Grafikkarte und des CPU-Kühlers nicht sinnvoll vom Mainboard entkoppeln kann, muss ich vermutlich den ganzen Mainboard-Tray entkoppeln. Damit man es mal genauer sehen kann, dies ist mein favorisierter Tray:

https://www.highflow.nl/hardware/be...-mods-modular-removable-motherboard-tray.html

Wenn ich jetzt die Seite die das Gehäuse berührt mit Schaumstoff unterlege, könnten die Schwingungen vermutlich reduziert werden. Wenn ich den Tray dann aber mit dem Gehäuse verschraube, schaffe ich dann nicht eine neue "Brücke"? Gibt es vielleicht Schrauben oder Eindrehmuffen, die Vibrationen schlucken können?

Den Überbau habe ich so geplant, um die CD-Laufwerke und USB-Ports vernünftig unterzubringen. Möglicherweise ist dadurch im Sitzen der Bildschirm etwas hoch, aber der Tisch soll ja auch im Stehen genutzt werden, deshalb die höhenverstellbaren Tischbeine.
 
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