Fragen zu Holzverschraubung

elfstone

ww-birke
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Hallo erstmal,

ich bin totaler Anfänger was Holzbauen betrifft, möchte mich aber mal ein bißchen einarbeiten. Ich träume davon mir irgendwann mal eine Schrankwand zu bauen, davor muss ich aber noch einiges lernen. Daher fange ich jetzt mal mit was kleinem an, und habe dazu fragen:

In unserer Küche soll ein "Regalbrett" für einen Brotkasten eingbaut werden,
unten ist eine Skizze. Bretter habe ich schon zurechtgeschnitten gekauft, ca 16mm dick als "Regalboden", ist wohl Pressspanplatte.

Code:
##############################################
#       #                            
#       #     Schrank                  
#       #                            
#       #                            
#       #####################################
#       #        |
#       #        |    <-Brotkastenhalter
#       # --------
#       # 
#       # 
#       # 
#       ##########################
#       #                                                             
#       #           Arbeitsplatte                             
#       #                                                            
#  ^    #                                                           
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Apothekerschranke
Fragen

1. Der Brotkasten inkl. Brot ist nicht schwer, welche Variante ist besser:
Code:
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       |
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oder:

Code:
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      |
======|
Instinktiv würde ich die erste Variante bevorzugen.

2. Ich möchte die beiden Bretter miteinander und an die anderen Schränke verschrauben. Welche Schraubendicke/Länge empfiehlt sich dafür wenn die Bretter 16mm Dick sind?
3. Vorbohren muss ich immer nur in eins der beiden Stücke, richtig?
4. Zum Vorbohren nehme ich einen Holzbohrer (die mit der Spitze vorne?) der ca. 50% kleiner ist als die Schraube?
5. Welche Schraue nehme ich? Gibt ja Holzschrauben und Spanplattenschrauben.


Ok, vielen Dank für die Antworten, hoffe mal meine Fragen sind nicht all zu unsinnig.
Grüße,
Thomas
 

marxi

ww-kirsche
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variante 1 ist auch ok,da brot nich zu viel wiegt ,rein technisch gesehen ist variante 2 besser...

da die "last" immer auf den boden drücken wird,und bei var.2 der boden nicht einfach nach unten mit der schraube rausgedrückt werden kann! (ganz im ernstfall gesehen)

wenn du die beiden verschraubts,bohrst du (angenommen var.2 ) die aufrechte seite mit 4mm vor und ich denke 3,5x50 schrauben sollten reichen(du hast ja nur eine plattenstärke von 16mm)

denn bohrst du den unterboden mit 2-2,5mm vor..damit dort wo die schraube ziehen soll nichts aufplatzt!


p.s. auch 4mm oder 4,5mm schrauben würden gehen,jedoch denn gut vorbohren!

schrauben sind fast egal ,spanplattenschrauben und holzschrauben unterscheiden sich meines erachtens nich viel !

,ja holzbohrer sind gut ,aber es gehen auch normale hss metallbohrerbei holz,kein thema! präziser sind die holzbohrer da sie eine zentrierspitze haben und auch für holz bessere schneiden !
 

elfstone

ww-birke
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Ok, danke für die Antwort..

Meine Befürchtung bei Variante 2 war folgende:

Die Schraube ist 3,5mm Dick, wenn das Bohrloch nicht exakt in der Mitte sitzt habe ich zwischen Schraube und Oberseite des waagrechten Brettes nur ca. 5mm auf denen das ganze Gewicht lastet. Ich hatte die befürchtung, dass der rot markierte Bereich nachgibt. Bei dem Brotregal ist es denke ich egal, da die Belastung wirklich klein ist, aber ganz allgemein:

Ist bei schrauben ein "Drehmoment" immer besser als ein "Zugmoment" wenn ich es mal laienhaft formuliere?

Grüße,
Thomas

P.S.: Ich hab nen 4mm SDS-Betonbohrer, kann ich damit die großen Löcher vorbohren? Für die kleinen muss ich noch nen 2er kaufen, da nehm ich dann gleich Holzbohrer.

Grüße,
Thomas
 

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marxi

ww-kirsche
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hm ,ok bei dem einwand hast du recht ! ich vergesse immer das du nur 16mm stärke hast !

abr das sollte trotzdem kein roblem sein....rein technisch wäre es richtig ,aber da gibt es auch immer noch abwegungen die der tischler rein gefühlstechnisch entscheidet:emoji_wink:

hast du noch eine rückwand dahinter? wenn du die auch noch mit festschraubst bekomt das ganze ja noch ein besseren halt !



und NEIN betonbohrer gehen nicht....bloß nich versuchen!

wenn bitte metall oder gleich holzbohrer!
 

raziausdud

ww-robinie
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Zu der letzten Abbildung:

a) der Boden drückt die Schraube nach unten, also eher unterhalb der Mitte zu bohren, halte ich für angebracht.

b) das Bohrloch am senkrechten Brett so knapp wie möglich vorbohren, auf keinen Fall zu weit. Denn nur wenn die Schraube schon stramm im senkrechten Brett sitzt, wirkt man dem Verkanten der Schraube durch das Gewicht des waagrechten Bretts entgegen. Das Verhindern dieser Verkantung wirkt somit auch einem Ausbrechen des Brettes entgegen.

Zur Verdeutlichung: es gibt diese kleinen Zylinderstifte von ca. 20mm Länge und ca. 5 mm Stärke als Bodenträger für Regalbretter, wenn Seitenwände vorhanden sind. Die halten eine Menge aus, owohl sie nur ca.10mm zu beiden Seiten eintauchen. Sie halten deshalb soviel, weil der Stift straff im Bohrloch sitzt und keinerlei Spiel hat. Bei dieser Befestigungsart genügen sogar kleine Kerben oder Bögen an der Unterseite des Regalbretts, um ein Verrutschen nach vorn zu verhindern. Die Seitenwände dürfen nur nicht die Möglichkeit haben zur Seite auszuweichen, das Regalbrett würde unweigerlich herausfallen. Dies verhindern in Deinem Beispiel die Schrauben. Bei einem Schrank genügt daher nur in bestimmten Höhenabständen eine seitliche Verschraubung.

Schau Dir mal die Schränke bei Dir zuhaus an ...

Viele Grüße und viel Erfolg
Rainer
 

raziausdud

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Hallo nochmal,
ich (übrigens Amateur und sog. Autodidakt) habe gerade Schrauben sortiert (mein kleiner Werzeugkasten ist am Wochenende beim Segeln umgekippt ...:mad: ) und habe sie mir - eigentlich erstmalig - genau angeschaut. So könnte ich meinen obigen Rat noch ergänzen:

- Spanplatten-Schrauben sind am "Hals" meist dünner als am Gewinde.

- Holzschrauben haben einen "dicken Hals", erfüllen also besser die oben erwähnte Forderung nach strammem Sitz in Deinem senkrechten Seitenbrett.
Es hat wohl alles seinen Grund .... :emoji_frowning2: :confused: :emoji_open_mouth: :emoji_wink: :emoji_slight_smile:

Schwierige Entscheidung also, denn Spanplattenschrauben halten natürlich besser in Spanplatten. Bestimmt kann da ein Profi noch was zu sagen, bestimmt gibt es da auch Schrauben, die ich noch nicht kenne.

Nochmals Grüße
Rainer
 

500/1

ww-esche
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Hallo,
Spanplattenschrauben sind auch gehärtet damit sie sich in Spanplatten besser einschrauben lassen. Die billigen sind durchgehärtet und brechen deswegen einfach mal ab. Qualitätschrauben haben noch einen ungehärteten Kern und sind deswegen eigentlich immer vorzuziehen.
Ich würde mich jetzt nicht so sehr darauf festlegen ob denn die Schrauben nun mittig oder doch lieber 2mm aussermittig angebracht werden.
Das wichtigste dürfte sein exakt zu arbeiten.
Eine Alternative wäre vielleicht noch das Arbeiten mit Holzdübeln, wobei das ohne Werkzeug nur sehr schwer möglich ist.
Als Alternative könntest du vielleicht unten an dem senkrechten Teil eine breitere Leiste anleimen auf dem dann der Boden aufliegt.
Sieht vielleicht sogar ganz net aus.
Vorteil wäre die Lösung ohne Schrauben, die meiner Meinung im Möbelbau nicht exakt genug sind.
So kleine Bohrer verlaufen gerne mal.
In die bestehenden Schränke wirst du es bei der hängenden Bauweise schrauben müssen.
Alternative hierzu wäre ein eigenständiger Schrank der in den Zwischenraum gestellt wird.
 

raziausdud

ww-robinie
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Danke für die Aufklärung über Spanplatten-Schrauben. Dann etwas zum genauen Arbeiten:

ich würd es selbst inzwischen auch mit Holzdübeln machen, weil man diese Verbindung von aussen nicht sieht und weil man kleine Ungenauigkeiten der Erstbohrung (hier im Bodenbrett, s. u.) ausgleichen kann.

Nur für diesen Zweck habe ich mir mal einen Bohrständer für die Handbohrmaschine unter 10 Euro zugelegt. Diese Billigst-Teile haben natürlich extremes Spiel und sind alles andere als stabil, aber eine annähernd senkrechte oder oberflächenparallele Bohrung bekommt man damit ordentlich hin. Und Bohrer mit Zentrierspitze wandern so gut wie nicht aus (ich weiss allerdings nicht, ob auch die ganz kleinen Holzbohrer 1-3 mm diese haben).

Dazu Markierstifte für ein paar Euro. Dann würd ich zuerst die Löcher im Bodenbrett - jetzt also möglichst mittig - bohren. Dann die Markierstifte in die Bohrlöcher und das Bodenbrett passend an die Unterseite des senkrechten Bretts drücken. Selbst wenn die ersten Bohrungen nicht exakt mittig sitzen, bekommt man mit der Spitze der Markierstifte den genauen Ansatzpunkte für die Bohrungen im Seitenbrett.

Das ganze hat auch ohne Bohrständer immer ganz gut geklappt, wenn man beim Bohren ein wenig penibel schaut, ob rechter Winkel oder Parallelität stimmen.

p.s. es gibt z.Zt. ein Thema hier zum exakten Bohren. Ich hatte sogar verwechselt, dass ich nicht hier sondern dort auch schon "meinen Senf" dazu gegeben habe bezüglich Bohrständer etc.

Nochmals viele Grüße
Rainer
 

elfstone

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Ok, vielen Dank für die vielen Antworten. Eine Frage hätte ich noch:

Was nimmt man zum Bohren am besten? Ich habe einen 9-Eur Bohrer und einen 80-Eur-Bohrhammer mit SDS-auf-Normalbohrer-Adapter. Bei beiden Maschinen kann man den Schlag ausstellen was ich bei Holz natürlich machen muss.

Grüße und nochmal Danke für die hilfreichen Antworten
Thomas
 

carsten

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Hallo

äh wie jetzt ne Bohmaschine für 9 € in Worten neun ? Ich hab schon für einen Bohrer also das Werkzeug allein mehr ausgegeben. Also sparen in allen Ehren aber das ist geiz ist geil in Vollendung. Ist schon einige Jahre her da hatte ein Kollge eine Bohrmaschine für 33.33 DM ( ja DM) in einem Bausupermarkt in der Hand. Die sah optisch schon instabil aus. Also mal kurz getest. Stecker in die Steckdose und eingeschaltet. Naja da ist ja tatsächlich ein Motor drin. Kollege hat Bohrfutter festgehalten und mal Gas gegeben. Die Maschine hat gleich angehalten, Rauchzeichen von sich gegeben und dann durchgedreht. Motor lief aber der Kollge hat das Bohrfutter moch immer festgehalten.
Neben den hier geschilderten mechanischen Mängel wären mir evtl elektrische Fehler bei so einem billigteil zu Ungewiss um so ein Teil überhaupt in die Hand zu nehmen. Der Verkauf von so nem Schrott gehört meiner Meinung nach Verboten, nicht nur wegen potetieller Gefährdung der Anwender sondern schlicht und einfach wegen Resourcenverschwendung. Hoffe die andere Maschine ist nicht aus dem gleichen geiz ist geil billig Bereich. Dann würde ich die nehmen, rein aus Gründen der Sicherheit.
 

elfstone

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Ich bin mir nicht mehr sicher, evtl waren es auch 15,-, aber eine baugleiche Maschine gab es auch mal für 9,- im Baumarkt. Für meine Bohrer habe ich übrigens auch mehr ausgegeben :emoji_wink:

Mit der Maschine habe ich einige Jahre Löcher in Wände gebohrt, bis ich in einen "Betonbunker" umgezogen bin. Hier konnte ich nur mehr Löcher in den Putz bohren und hab mir nen Skill-Bohrhammer gekauft.

Die Frage ist halt, ob ein SDS-Bohrhammer für Holzarbeiten geeignet ist, ich würde befürchten dass der mit dem SDS-Normalbohradapter eher noch ungenauer Bohrt als die Billigbohrmaschine.
 

raziausdud

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Hallo,

ich war gespannt, ob es für meine Forderung (s.o.) nach strammem Sitz in der Seitenwand und festem Halt im Bodenbrett die entsprechenden Schrauben gibt. Ich habe mal zwei einfache Schränkchen bei uns zuhause erforscht. Und hier ist sie nun, die "ultimative Schraube für Schrank- und Regal-Bau mit Spanplatten ...":emoji_wink:. Im ernst: diese beiden Schraubenarten habe ich in gekauften Möbeln gefunden.

Grüße
Rainer
 

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raziausdud

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und noch etwas zu Billig-Teilen:

auf meinen Einwand, dass ich nur noch Qualitäts-Ware (für mich als Amateur so ab Bosch aufwärts) kaufen werde, weil mich einige Billig-Teile schon nach kurzer Zeit und vor allem gerade im unpassendem Moment verlassen haben, wurde mir vom Verkäufer (!) in einem Baumarkt tatsächlich gesagt, ich könnte das Kaputtgehen doch bewusst einkalkulieren, denn wegen der Garantie könnte ich ja ein neues Gerät bekommen ...

Von einem Bekannten weiss ich, dass die Qualitäts-Kontrolle und -Sicherung bei der Herstellung einen großen Anteil der Kosten verursacht. Ich könnte mir gut vorstellen, dass bei Billig-Geräten wir Verbraucher die Qualitäts-Tester sind. Ob wir das wirklich wollen ...? So ein Billig-Teil kann also mehr oder weniger zufällig in Ordnung sein - oder auch nicht ...

Besonders bei elektrischen Geräten wäre ich da wie Carsten schon geschrieben hat sehr abgeneigt.

Grüße
Rainer
 

carsten

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Hallo

die Schrauben sind absolut üblich im Korpusbau. Hab ich auch schon verwendet. Laufen unter der Bezechnung Confirmatverbinder oder -schraube. Es gibt auch extra Bohrer dafür.
Sowohl Schrauben als auch der Bohrer sind nicht ganz preiswert.
Ich hab auch kein Problem damit einen Korpus mit normalen Spax zu verschrauben. Vorzugsweise Korpusse deren Außenseite man später nicht mehr sieht ( z.B. Küchen / Einbauschränke). Die Verschraubung wird bei diesen Konstruktionen eh nicht oder nur sehr gering belastet.
 

elfstone

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Hallo,
war gerade im Bauhaus, dort hab ich aber nur stinknormale Spanschrauben gefunden, einmal mit durchgehendem Gewinde bis oben und welche mit glattem Oberteil.
Schrauben mit verdicktem Oberteil habe ich nicht gefunden.. wie heißen die, und wo bekommt man sowas am ehesten bezahlbar in kleinen Mengen?

Werde es jetzt aber einfach mit den normalen Schrauben probieren, falls es nicht stabil genug ist gibts noch ne angenagelte Rückwand.

Grüße,
Thomas
 

elfstone

ww-birke
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Hallo,
ich habe jetzt die L-Form fertig geschraubt, die ist auch ohne Rückwand schon ausreichend stabil für einen Brotkasten.

Mir stellt sich allerdings noch eine möglicherweise triviale Frage:
Wie versenke ich die Schrauben so, dass sie Bündig im Holz sind? Hier mal ein Foto von der bisherigen Verschraubung und den schrauben:


An der Seite stört es mich nicht, dass die Schraube raussteht, aber bei der Verschraubung mit dem Hängeschrank würde ja alles was ich reinstelle an den Schraub hängen bleiben. Die Schrauben sind 3,5mm vorgebohrt habe ich mit 2mm Metallbohrer (2er Holzbohrer gabs nicht).
An der Seite habe ich versucht die Versenkung mit einem Schraubenzieher vorzudrehen, das hat aber (offensichtlich!) nicht geklappt. Wie macht man das richtig?
 

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