Fragen an Lackierprofs: 2 Bar - Lack erwärmen - Rühren wie - 2ter Wasserabscheider

Silbercue

ww-fichte
Registriert
14. November 2012
Beiträge
21
Hallo Leute,

mal eine kurze Frage an die Lac(k/h)experten:

1. Einmal bitte bestätigen: Mein Eingangsdruck meiner Sata Pistole ist mit 1,5 - 2 bar angegeben. Diesen Druck lese ich vom Druckreduzierer ab, wenn die Pistole im Ruhezustand ist. Drücke ich ab, is 2bar in der Pistole und der Druckreduzierer zeigt einen viel niedrigeren Druck an - bis ich natürlich die Pistole wieder anhalte. Oder spinn ich jetzt und muss 2bar auf dem Druckreduzierer stehen, wenn ich die Pistole abdrücke??? Bin eben irritiert etwas.... logisch wäre ersteres...

2. Kann/sollte man 2k Wasserlack zwecks Viskositäts Verbesserung in jedem Fall leicht anwärmen oder ist das nur ein Trick, wenn man eine zu geringe Außentemperatur hat? Falls ja, einfach auf ne Herdplatte stellen und rühren? Wie mißt man dann am schlausten die Temperatur im Lack?

3. Mit was rührt ihr den Lack? Standard Akkuschrauber und kleinen Aufsatz?

4. Kollege gab mir einen Tipp, da sich im Schlauch auch Kondenswasser bildet einen 2. Wasserabscheider beim Druckreduzierer. Ist das nötig? Auch bei einem 5m Schlauch?

5. Im Lackarbeitsblatt steht 2mm Düse. Ich hab jetzt nur eine 1,8er hier. Das sollte doch gehen. Beim Füller das gleiche...

6. Is schon jemand mal explodiert beim Lackieren? :eek:
kleiner Scherz... :emoji_stuck_out_tongue:

Vielen Dank für Eure Antworten
 

checkalot

ww-robinie
Registriert
1. Juni 2009
Beiträge
979
Ort
Süddeutschland
Hallo silber,

ad 1.: der Druck wird bei abgezogener Pistole gemessen (also wenn Luft durchfließt), schau mal auf der SATA-Homepage nach, da gibt es einen Film "richtig lackieren", da wirds auch gezeigt

ad 2.: kA, ich verwende keine 2K Wasserlacke

ad 3.: für Lack im Gebinde nehme ich einen Akkuschrauber + Rühraufsatz, aber zum Lack mit Härter anmischen nur einen Stab und dann von Hand umrühren

ad 4.: meinst du den Druckreduzierer an der Pistole? Wäre das nicht sehr unhandlich, dort auch einen Wasserabscheider zu befestigen? bei 5m Schlauch sollte einer am Kompressor beim dortigen Druckreduzierer (da hat man doch idR ne Kombieinheit aus Druckminderer und Wasserabscheider) reichen...

ad 5.: Probier's aus, das dürfte noch passen

ad 6.: :emoji_slight_smile: Bei Wasserlack wird's eher schwierig, ein befreundetet Chemiker hat für mich mal spaßeshalber abgeschätzt, wie viel Lösemittellack man ohne Absaugung verspritzen müsste, um ein explosives Gemisch zu erhalten, das war schon eine ziemliche Menge - die aber in einer Lackiererei natürlich locker erreicht wird, daher sind die EX-Schutzvorschriften schon nicht ganz von der Hand zu weisen, falls mal was mit dem Absaugen nicht ganz klappt...
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
Registriert
12. Februar 2012
Beiträge
3.194
zu 1: Der Druck wird bei gezogener Pistole eingestellt, 2bar Eingangsdruck geben etwa 0.7 bar Düsendruck

zu 2: 2K Wasserlack darf nicht über 30°C kommen, er wird sonst unkontrollierbar dickflüssig durch die chemische Reaktion

zu 3: immer mechanisch anrühren, nie von Hand

zu 4: Wasserabscheider vor dem Schlauch ist genug, wie soll sich im Schlauch noch Kondens bilden können wenn die Luft schon wasserfrei ist.

zu 5: Düsen verwenden die vom Hersteller vorgeschrieben sind, die Verhältnisse Düse/Viskosität/Druck sollten exakt sein für perfekte Ergebnisse, sonst kannst Du ja auch mit einer Baumarktpistole lackieren :emoji_stuck_out_tongue:

zu 6:Mit Wasserlack kann es nie zu einem explosivem Gemisch kommen, diese sind ja lösemittelfrei.

Der Druckregler an der Pistole ist praktisch um auch während der Arbeit den Arbeitsdruck kontrollieren zu können und notfalls bei zu regeln, auch vorkommt er Druckverluste oder Erhöhungen in den "Spritzpausen".
 

Holz-Ralle

ww-eiche
Registriert
3. November 2012
Beiträge
378
zu 6:Mit Wasserlack kann es nie zu einem explosivem Gemisch kommen, diese sind ja lösemittelfrei.

Achtung pauschal nicht richtig, es gibt auch Wasserlacke mit Lösemittel, nur eben sind dort weniger vorhanden (Im Grunde vollkommen falsch denn Wasser ist ja bei Wasserlacken das Lösemittel :emoji_stuck_out_tongue:)
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.467
Alter
57
Ort
Wadersloh
Kollege gab mir einen Tipp, da sich im Schlauch auch Kondenswasser bildet einen 2. Wasserabscheider beim Druckreduzierer.

Ist das bei Wasserlack wirklich von Bedeutung?? :emoji_grin:

Ich rühre kleine Gebinde auch von Hand. Gar kein Problem.

Grüße
Uli
 

Silbercue

ww-fichte
Registriert
14. November 2012
Beiträge
21
Ahoi erst mal an alle.

Ich bin auch explodiert nachdem ich meine erste Füllerfläche bewundert hab. Stolz wie Oskar! Hehe.. Vielen Dank für Eure Antworten! Das hat mir sehr weitergeholfen und mit Blick auf die Sata Homepage wars mir dann auch klar. Der Druck wird natürlich gemessen während die Pistole läuft.

Hab ein 3l Gebinde. Ich klau mir mal den Mixstab von meiner Frau =).

@uli2003 Der Typ meinte "Jaaa, irgendwie bildet sich auch im Schlauch Wasser! Pass bloß auf und mach Dir noch einen Wasserabscheider hin!" Keine Ahnung vielleicht wollte er bloß wichtig tun. Wie auch immer ihr habt natürlich recht: Wasser = Kein Problem bei Wasserbasis.

Das ging heute eigentlich alles gut. Hab in den Einmalbecher schön brav 10:1 Härter gemischt. Als ich dann loslegen wollte kam eigentlich nur sehr fein was raus, also hab ich nochmals 5% Wasser zugesetzt. Dann ging es gut. Überlege aber gerade, ob ich mir nich noch 100 EUR aus der Rippe beiße und eine 2mm Düse hole.... hmmm

Habe aber noch ein paar Fragen an Euch:
1. Wie sollte die erste Füllerschicht eigentlich aussehen im optimal Fall? Schön glatt und etwas dickere Schicht - faktisch wie das Endergebniss (wobei man das ja dann vielleicht erst mit dem zweiten Füllerdurchlauf erst erreicht) oder rauhe Obefläche und dünnere Schicht. Im Klartext: Kann man zu dick Füllern bzw. woran sieht man dass man zu dick füllert?

2. Wie macht ihr das mit dem Licht? Mein Arbeitsplatz hat ordentlich Leuchstoffröhren von oben am Start. Aber irgendwie finde ich es schwierig meine Bahnen zu sehen. Mein erster Test is ne weiße Tür. Die Weiße Füllerschicht sieht man so die meiste Zeit fast nicht und das Bahnen ziehen üben fällt schwer. Baulicht anders aufstellen nehm ich an. Oder gibts nen Trick?

3. Zum Säubern soll man ja ein Mikrofasertuch nehmen. Nehmt ihr ein besonderes oder einfach Standard aus dem Baumarkt/Drogerie?

4. In meinem jugendlichen Leichtsinn hab ich die Tür jetzt bis zu einer 320 Körnung vor dem Füllern geschliffen. War das Kontraproduktiv? 150 reicht und besser?

5. Wenn ihr Objekte die senkrechte Wände haben füllert/lackiert, reduziert ihr dann den Materialfluss bei den Senkrechten, um Tropfenbildung zu reduzieren? Oder bleibt er in der Regel gleich?

Vielen Dank für Eure Zeit und Mühe. Das hilft sehr.
 

checkalot

ww-robinie
Registriert
1. Juni 2009
Beiträge
979
Ort
Süddeutschland
Das ging heute eigentlich alles gut. Hab in den Einmalbecher schön brav 10:1 Härter gemischt. Als ich dann loslegen wollte kam eigentlich nur sehr fein was raus, also hab ich nochmals 5% Wasser zugesetzt. Dann ging es gut. Überlege aber gerade, ob ich mir nich noch 100 EUR aus der Rippe beiße und eine 2mm Düse hole.... hmmm
.

Du hast ja offenbar 'ne SATA-Pistole - wenn du dazu einen nicht völlig exotischen Lack hast: schau mal dort unter Lackdatenblatt nach, z.B. erreichbar wenn du dein Pistolenmodell anwählst. Du findest dort die SATA-Empfehlung für so ziemlich alle üblichen Lacke. Das ist sogar noch 'nen Tick exakter als die Angabe im Datenblatt des Lackherstellers bzw. manchmal gibt es bei SATA ja nicht genau die Düse wie im Lackdatenblatt, z.B. für manche Pistolen gibts 1,7 und 1,9 Düsen, aber nicht 2,0...
 

checkalot

ww-robinie
Registriert
1. Juni 2009
Beiträge
979
Ort
Süddeutschland
Achtung pauschal nicht richtig, es gibt auch Wasserlacke mit Lösemittel, nur eben sind dort weniger vorhanden (Im Grunde vollkommen falsch denn Wasser ist ja bei Wasserlacken das Lösemittel :emoji_stuck_out_tongue:)

So ist es, Wasser erfüllt natürlich die Funktion des Lösemittes, nur bezeichnet man es verkürzt nicht als Lösemittel, um klarzumachen, dass man organische Lösemittel meint :emoji_slight_smile: Dabei haben die meisten wasserlöslichen Lacke noch organische Lösemittel, ganz ohne gehts meist nicht - nur ist deren Anteil bedeutend geringer als bei den klassischen Lösemittellacken.
 

Holz-Ralle

ww-eiche
Registriert
3. November 2012
Beiträge
378
2. Wie macht ihr das mit dem Licht? Mein Arbeitsplatz hat ordentlich Leuchstoffröhren von oben am Start. Aber irgendwie finde ich es schwierig meine Bahnen zu sehen. Mein erster Test is ne weiße Tür. Die Weiße Füllerschicht sieht man so die meiste Zeit fast nicht und das Bahnen ziehen üben fällt schwer. Baulicht anders aufstellen nehm ich an. Oder gibts nen Trick?

Das beste wäre eine Art Streifenlicht welches vor einem quasi blendend steht. Dann spiegeln sich die Streifen auf dem Lack und du kannst ziemlich genau erkennen wo und wieviel du gespritzt hast.

Wenn du die Muße hast kannst du das aus mehreren Leuchstofflampen (die kosten ja nicht mehr die Welt) eine Streifenlichtlampe schnell selber bauen. Das heißt mehrer Leuchten senkrecht mit Abstand nebeneinander auf ein Brett schrauben und dies hinter deinen zu lackierenden Teile stellen.
 

Silbercue

ww-fichte
Registriert
14. November 2012
Beiträge
21
Aha. ok mehr Licht muss her. Hmmmm...

Ich soll nächsten Monat ein Treppengeländer spritzen. wie ist das mit dem Sprühnebel. Ist der dann unputzbar auf den Fensterscheiben? Oder geht das dann leicht wieder weg?
 

buniq

ww-eiche
Registriert
27. Juli 2011
Beiträge
347
Ort
Seelze/Letter (Hannover)
Ich soll nächsten Monat ein Treppengeländer spritzen. wie ist das mit dem Sprühnebel. Ist der dann unputzbar auf den Fensterscheiben? Oder geht das dann leicht wieder weg?
Ich halte mich ja eigentlich was das Thema "Spritzen" angeht, aus den Themen raus.
Nur bei dem von Dir geschriebenen Satz, kann ich es jetzt nicht lassen.

Wenn Du wirklich auf die Idee kommen solltest, ein Treoppengeländer im geschlossenen Raum zu spritzen, hoffe ich mal, dass der Eigentümer nicht Freunde, Belannte oder Du selber mit deiner Frau/Freundin bist.
Denn wenn dem so ist, wirst Du keine Freunde, Bekannte, Frau oder Freundin mehr haben.:emoji_grin:

Egal welches System Du im geschlossenen Raum ohne Absaugung benutzt, musst Du komplett Abdecken.
Der Nebel zieht Dir in jede Ritze des Hauses.
Um den ganzen Dreck wieder vernünftig zu entfernen, braucht Du erstmal deinen Jahresurlaub.
Ich würde mir das ernsthaft mit dem Spritzen überlegen.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
55
Ort
Bonn
Aha. ok mehr Licht muss her. Hmmmm...

Ich soll nächsten Monat ein Treppengeländer spritzen. wie ist das mit dem Sprühnebel. Ist der dann unputzbar auf den Fensterscheiben? Oder geht das dann leicht wieder weg?

Um ein gründliches Abkleben wirst Du nicht drumherum kommen. Für sowas würde ich airless empfehlen.
 

checkalot

ww-robinie
Registriert
1. Juni 2009
Beiträge
979
Ort
Süddeutschland
Treppengeländer: auauau... das kommt auch stark drauf an, wie groß / in welchem Zustand.

Wenn es ein verrostetes Metallgeänder ist, dann lohnt sich vielleicht sogar demontieren und sandstrahlen lassen.

Wenn die Flächen überschaubar und man einigermaßen gut ran kommt, dann würde ich eher zu Pinsel tendieren.

Den Sprühnebel kannst du wirklich kaum kontrollieren. Schlimmstenfalls legt der sich nass auf deine Einrichtungsgegenstände und du kriegst ihn praktisch nicht mehr weg, bestenfalls härtet er schnell aus und legt sich dann als feiner Staub in jede Ritze und kriecht durch jedes Schlüsselloch...
 
Oben Unten