Frage zur Handhabung von Tauchsägen

Hainling

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Ich habe eine Frage zu einem Widerspruch, der mir schon einige Mal begegnet ist. Es geht um Tauchschnitte.

Die BGHM schreibt vor:
Nach dem Einschalten der Maschine Sägeblatt in das Werkstück eintauchen und Maschine bis zum vorderen Anschlag vorschieben. Sägeblatt aus dem Werkstück schwenken und Maschine ausschalten.

Festool sagt dagegen:
Versuchen Sie nie, die Säge aus dem Werkstück zu entfernen oder sie rückwärts zu ziehen, solange das Sägeblatt sich bewegt, sonst kann ein Rückschlag erfolge.

Ich habe es bisher so gehandhabt, wie es die BGHM empfiehlt. Was jedoch ist richtig? Lässt man die Säge im Werkstück auslaufen oder schwenkt man das Blatt erst aus dem Spalt, bevor man sie zum Stillstand kommen lässt?
 

Sägenbremser

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Hallo @Hainling

was die BG schreibt ist für mich zwar nicht heilig, aber
in diesem Fall schon sehr praxisgerecht angelegt.

Da unsere Arbeitschutzorganisation ja auch ältere Sägen
berücksichtigen muss, bei denen das meditative Abwarten
bis zum Sägeblattstillstand schon etwas dauern könnte, ist
das beherzte Ausschwenken schon sinnvoll.

Wenn es die Strategen bei Festool anders haben möchten, so
halte dich an ihre Vorgaben. Falls dir bei stillstehendem Blatt
die Zahnflanken eine Beschichtung zu Mäusezähnchen macht,
schreib ihnen einen geharnischten Brief, fordere Kompensation.

Gruss Harald
 

Hainling

ww-eiche
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Vielen Dank, für deinen Beitrag, Harald. Es geht mir bei der Arbeit mit der Tauchsäge um ein Höchstmaß an Sicherheit. Bisher gab es noch keinerlei Zwischenfälle und das soll nach Möglichkeit so bleiben. Insofern wüsste ich schon gern, welches Vorgehen weniger Gefahrenpotential bietet. Ich sehe als Laie bei beiden Verfahren etwaige Risiken. Der Tauchmechanismus der TS 55 REBQ+ hat im Bereich zwischen 0 bis 5mm etwas Spiel und so könnte es zum Verkanten kommen, wenn man zuerst das Sägeblatt aus dem Spalt schwenkt und dann auslaufen lässt. Anderseits verliert das Sägeblatt mit nachlassendem Schwung die Kraft sich gegen ein Klemmen zu stemmen. Dies spricht dagegen es im Spalt auslaufen zu lassen. Womöglich mache ich mir da viel zu viel Gedanken und es spielt überhaupt keine Rolle. Es fiel mir halt nur bei Durchsicht der Materialien auf. Widersprüche sind selten, wenn es um die Arbeitssicherheit geht und so stach es mir besonders ins Auge.

Wie dem auch sei, ich wünsche dir noch einen angenehmen Abend.

MfG Hainling
 

Sägenbremser

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Ja @Hainling

da Sicherheit in der Holzbearbeitung uns allen ein sehr
hohes Gut seien sollte, wird das bei deiner Problemstellung
schon etwas schwieriger. Etwas flapsig könnte ich jetzt die
weitere Verwendung der HKS als prinzipielle Gefahr ansehen.
Dagegen sprechen aber viele Einsätze ohne Schäden:emoji_slight_smile:

Solch eine einseitig gelagerte Tauchsäge hat nun einmal im
Dauereinsatz einiges Spiel. Genau aus dem Grund verwende
ich auch keine Tauchsäge im Schnittbereich von über 55mm
mehr, nein auch nicht als Rentner, das ist Sicherheitsdenken.

Es gibt nun einmal deutlich bessere Systeme einer anderen in
Deutschland produzierenden Firma und die habe ich mir danach
auch einmal leisten können. Nur wenn ich mir aus der langen
beruflichen Verwendung von Handkreissägen mal vorstelle wie
oft es eigentlich zum Einsatz eines "Tauchschnitts" kommt, ist
mir diese Problemstellung eher etwas fremd. Lass das Gerät in
der Schnittfuge auslaufen, zieh sie vorsichtig hoch und gut ist.
Damit folgst du den eindeutigen Anweisungen deines Lieferanten,
verletzt keine BG Vorschriften und kannst dich sicher fühlen.

Liebe Grüsse, Harald
 

mj5

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N' Abend

Festool sagt dagegen:
Versuchen Sie nie, die Säge aus dem Werkstück zu entfernen oder sie rückwärts zu ziehen, solange das Sägeblatt sich bewegt, sonst kann ein Rückschlag erfolge.
Quellenangabe? Ein link waere nett.

Ich finde exakt diesen Wortlaut nur bei einigen anderen Herstellern und alle so beschriebenen Maschinen sind keine Tauchsaegen.
Wo es natuerlich Sinn macht, das rotierende Saegeblatt nicht aus dem Schnitt zu zerren.

Mit einer Tauchsaege folge ich weitgehend der BG Empfehlung. Besonders das Ausschalten.
(Da koennte die Anweisung durchaus noch ausfuehrlicher sein: Maschine nur bei vollstandigem Stillstand des Saegeblatts abstellen! Oder hab ich das ueberlesen?)
Gut, der Anschlagklotz ist bei mir meistens ein Bleistiftstrich...
Tauchschnitte mit einer Handkreissaege ohne Tauchmechanismus mache ich, oehemmm ... Nein - sowas macht man nicht! :rolleyes:

Gruesse
Mattes
 

Hainling

ww-eiche
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Der Satz stammt aus der beiliegenden Betriebsanleitung. Im Ergänzenden Handbuch von der Festool USA Seite steht es jedoch genauso beschrieben.
 

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