Frage zu Hobelmaschinen

buzemobil

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Hallo
Ich bin Anfänger (Elektriker der mit dem Holzbasteln gerade anfängt )was Holzmaschinen betrifft darum meine Frage an euch. Ich lese hier bezüglich Hobelmaschinen immer wieder die Begriffe Klappenmesserwelle die gefährlich sein soll oder Keilleistenwelle. Was ist der Unterschied und wie kenne ich das als Laie auseinander? Auch habe ich schon den Begriff Spiralmesserwelle gelesen, für mich sind das alles Böhmische Dörfer. Ich selber habe noch keine Hobelmaschine aber ich werde mir bestimmt noch eine zulegen und da wollte ich im vornherein schon wissen auf was ich achten muss.
Danke

buzemobil
 

schrauber-at-work

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Klappenmesser-Welle = Uralt und gefährlich.
Streifenmesser werden Radial mit den Klappen an der Welle fixiert. Messer und Klappen gehen fliegen wenn die Verschraubung versagt.

Keilmesserwelle = Mittelalt, ungefährlich da die Streifenmesser (HSS) mittels Keil und Druckschrauben fixiert werden. Muss man einstellen können.

Spiral-Messerwelle = Heutige Bauweise, die Messer sind Hartmetallplatten die Spiralförmig angeordnet sind. Höhere Standzeit, weniger Lärm, besser zum Absaugen, kein einstellen der Messer erforderlich.

Spiral-Messerwelle meines ADH:

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Gruß SAW
 

willyy

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Hallo an die Spiralmesserwellenbesitzer:

war 2018 auf der Holzhandwerk und da sind von einigen Firmen die Spiralmesserwellen angepriesen worden als das ultra Geilste und Hippste was man unter der Sonne nur kaufen kann.
Die anderen haben gesagt, bevor ich 1 Million17 Schrauben löse und wieder festschraube stelle ich lieber 3 Messer ein. Dauert unterm Strich kürzer.
1. Wie ist das in der Praxis ?

2. z.B. am Bild oben, wenn die Schneide an der Kante 2-3 verbraucht ist und ich drehe den Einsatz noch 2x dann liegt die verbrauchte Schneide an der Welle an. Sind dann alle Schneiden gleich tief abgenutzt, so dass sich dann wieder eine glatte Fläche beim Hobeln ergibt ? Man dreht doch dann alle Schneiden eins weiter, oder ?

3. Wie sind die Schrauben eigentlich gesichert ? Setzt man die alle mit Schraubensicherung an ?
Theoretisch kann sich da auch was lösen, was man vermutlich zuerst am Hobelbild merken wird, bevor es kracht.

Ich selber hab eine Scheppach HM2 mit zwei HSS (Keil) Messern. Fürs Wechseln brauche ich geschätzt eine Stunde bis ich mit mir und der Maschine zufrieden bin. Aber das mache ich vielleicht 1x im Jahr.

Grüße
Thomas
 

elchimore

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2. z.B. am Bild oben, wenn die Schneide an der Kante 2-3 verbraucht ist und ich drehe den Einsatz noch 2x dann liegt die verbrauchte Schneide an der Welle an. Sind dann alle Schneiden gleich tief abgenutzt, so dass sich dann wieder eine glatte Fläche beim Hobeln ergibt ? Man dreht doch dann alle Schneiden eins weiter, oder ?

Die Schraube gibt hier die Ausrichtung vor, nicht der "hintere" Anschlag --> Man kann also alle 4 Seiten bedenkenlos nutzen, bevor man die Messer entsorgt.....
Grüssle Micha
 

schrauber-at-work

ww-robinie
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Mahlzeit,

Die anderen haben gesagt, bevor ich 1 Million17 Schrauben löse und wieder festschraube stelle ich lieber 3 Messer ein. Dauert unterm Strich kürzer.
1. Wie ist das in der Praxis ?

Bei mir sind es 30 Schrauben. I.d.R. wird man eher selten alle 30 Platten drehen/ tauschen müssen. Wenn eine Platte beschädigt wird wird genau diese gedreht.

Sind dann alle Schneiden gleich tief abgenutzt, so dass sich dann wieder eine glatte Fläche beim Hobeln ergibt ?
Abnutzung ist eher gering (im Vergleich zu HSS Streifenmessern) die Schneidkanten sind immer auf der selben Höhe.

3. Wie sind die Schrauben eigentlich gesichert ? Setzt man die alle mit Schraubensicherung an ?
Theoretisch kann sich da auch was lösen, was man vermutlich zuerst am Hobelbild merken wird, bevor es kracht
Die Schrauben sind nicht weiter gesichert. Klar kann sich theoretisch was lösen, ist aber eher unkritisch. Ist bewährte Technik bei Fräsern etc. falls wirklich mal eine Platte "fliegen" gehen sollte sind die Massen in Bewegung sind überschaubar.

Ich selber hab eine Scheppach HM2 mit zwei HSS (Keil) Messern. Fürs Wechseln brauche ich geschätzt eine Stunde bis ich mit mir und der Maschine zufrieden bin. Aber das mache ich vielleicht 1x im Jahr

Hatte bisher einen kleinen Flottjet ADH mit 2 HSS Streifenmessern. Bei schwierigem Holz, Fremdkörpern (eingewachsener Stein, Draht, Nagel...) musste ich da schon häufiger mal Messer verschieben/tauschen da diese schartig werden. Dies im dümmsten Fall auch nach wenigen Metern. Die erste Kante der Hartmetall Platten haben >>500m gehobelt, bisher nichts auffälliges.

Gruß SAW
 

Mitglied 67188

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weil es gerade reinpasst:
Klappenmesserwelle.

habe gestern meine BS abgeholt und auch begonnen den ADH zu zerlegen für den Abtransport.
(weiß noch nicht was ich damit mache... verwendet wird er nicht mehr...Deko vielleicht...2kW/380V Motor ist noch gut.)

ein paar anschauliche Bilder, habe bis dato noch keine zerlegt und mußte das natürlich sofort nachholen...
mit einem verstellbaren Maulschlüssel und einer großen WaPuZa in Kombination habe ich diese Schrauben aufgebracht.

Das sind schon riesen Brummer diese Schrauben ohne Zweifel und mit passendem Werkzeug läßt sich auch
heftig Druck aufbauen.
Das Messer welches mir entgegenkam hatte nur noch 12 mm Breite (Klemmbereich) das war wahrscheinlich schon
elfundneunzigmal geschliffen worden.
Kenne aber die damalige Vorschrift nicht welche die Mindestbreite des Messers vorgibt.

Die Maschine ist eine franz. Pallas (wie meine BS) mit Riemenantrieb über freiliegendem Motor.

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Maho68

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die spiralmesserwelle heutzutage ist aber auch nicht ungefährlich ! vor allem an der Abrichte :emoji_head_bandage: von wegen : geschlossener wellenkörper ? sind doch mit tiefen spiralnuten versehen.
ich ziehe Tersamesserwelle vor --allenfalls an der dickenhobelmaschine solo kann man Spiralmesserwellen vorziehen wegen besserer Oberflächengüte
 

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Paulisch

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Demmin
weil es gerade reinpasst:
Klappenmesserwelle.

habe gestern meine BS abgeholt und auch begonnen den ADH zu zerlegen für den Abtransport.
(weiß noch nicht was ich damit mache... verwendet wird er nicht mehr...Deko vielleicht...2kW/380V Motor ist noch gut.)

ein paar anschauliche Bilder, habe bis dato noch keine zerlegt und mußte das natürlich sofort nachholen...
mit einem verstellbaren Maulschlüssel und einer großen WaPuZa in Kombination habe ich diese Schrauben aufgebracht.

Das sind schon riesen Brummer diese Schrauben ohne Zweifel und mit passendem Werkzeug läßt sich auch
heftig Druck aufbauen.
Das Messer welches mir entgegenkam hatte nur noch 12 mm Breite (Klemmbereich) das war wahrscheinlich schon
elfundneunzigmal geschliffen worden.
Kenne aber die damalige Vorschrift nicht welche die Mindestbreite des Messers vorgibt.

Die Maschine ist eine franz. Pallas (wie meine BS) mit Riemenantrieb über freiliegendem Motor.

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Wunderschöne Maschine.
Glückwunsch
 
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na wenn du alle drehen musst hast du aber auch ne stahlplatte durchgeschoben und kein Holz. Oder du hast 2 Jahre durchgehobelt

Gruß Matze

ok interessant, das heisst ihr dreht nicht alle pauschal sondern nur die betroffenen? Aber woher merkst das welches Plätchen "hinüber" ist? Dachte immer es müssen alle gleichzeitig gedreht werden für ein gutes Hobelbild
 

Mitglied 67188

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Wunderschöne Maschine.

ja gefällt mir auch sehr gut wenn da die Spassbremse Klappenmesserwelle nicht wär...
Auf der anderen Seite, die Tische sind sehr kurz für eine 40er Hobelbreite.
Das sind die Tische an meiner 31er Robland deutlich länger...

Wenn ich meine Frau überredet bekomme kommt die ins Wohnzimmer
allerdings schön aufgearbeitet und in frischem schwarz.
Als Bar vielleicht...
Ist aber viel Arbeit, glaub das wird nix....
 

Diesel1982

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ok interessant, das heisst ihr dreht nicht alle pauschal sondern nur die betroffenen? Aber woher merkst das welches Plätchen "hinüber" ist? Dachte immer es müssen alle gleichzeitig gedreht werden für ein gutes Hobelbild

ne man muss nicht alle drehen. Da wo der Nagel war war die Schneide hinüber und das sah man in jedem anderen Brett natürlich. So war auch klar welches Plättchen hinüber ist. Das hab ich gedreht und alles ist wieder gut. Gibt keinen Grund alle zu drehen außer es sind alle stumpf aufgrund der Menge die man gehobelt hat. Dann alle drehen. Das ist ja auch der Vorteil von dem System- man muss kein ganzes Messer rauswerfen wegen nem Nagel wie es bei streifenmesser der Fall wäre
 

joh.t.

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Hallo an die Spiralmesserwellenbesitzer:

war 2018 auf der Holzhandwerk und da sind von einigen Firmen die Spiralmesserwellen angepriesen worden als das ultra Geilste und Hippste was man unter der Sonne nur kaufen kann.
Die anderen haben gesagt, bevor ich 1 Million17 Schrauben löse und wieder festschraube stelle ich lieber 3 Messer ein. Dauert unterm Strich kürzer.
1. Wie ist das in der Praxis ?

2. z.B. am Bild oben, wenn die Schneide an der Kante 2-3 verbraucht ist und ich drehe den Einsatz noch 2x dann liegt die verbrauchte Schneide an der Welle an. Sind dann alle Schneiden gleich tief abgenutzt, so dass sich dann wieder eine glatte Fläche beim Hobeln ergibt ? Man dreht doch dann alle Schneiden eins weiter, oder ?

3. Wie sind die Schrauben eigentlich gesichert ? Setzt man die alle mit Schraubensicherung an ?
Theoretisch kann sich da auch was lösen, was man vermutlich zuerst am Hobelbild merken wird, bevor es kracht.

Ich selber hab eine Scheppach HM2 mit zwei HSS (Keil) Messern. Fürs Wechseln brauche ich geschätzt eine Stunde bis ich mit mir und der Maschine zufrieden bin. Aber das mache ich vielleicht 1x im Jahr.

Grüße
Thomas
SUFU benutzen. Endlose Diskussionen ob , ob nicht etc.
Habe selber Hammer A341 mit Spiralmesserwelle.
Habe vor kurzem 2 Wochen das erste Mal die Messer 1x weitergedreht, nach 3 Jahren.
Bin professionell und Einzelkämpfer. Hoble zu 80 % FI, TA, KI.
Oft sind hier auch Glaubenskämpfe.Letztlich muss jeder selbst wissen was er will.
 

yoghurt

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Hallo,
nur noch als Ergänzung, es gibt auch Spiralmesserwellen die nicht aus einzelnen Wendeplatten bestehen, sondern durchgehende HSS-Messer haben. Der gängige Fachbegriff oder Markenname fällt mir gerade nicht ein (@magmog ).
Zum eigentlichen Thema: Klappenmesserwellen sollten wirklich nicht mehr verwendet werden. So etwas darf man sich nicht kaufen.
 
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