fräse mit entgegengesetzter drehrichtung?

mookee

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hallo

ich stelle quadratische holzteile aus edelholz her, deren kanten mit einem 6 mm radius viertelkeis-fräser mit der tischfräse (eigentlich einer umgedrehten oberfräse) abgerundet werden. leider ist immer nur eine seite schön, die andere bissi ausgefranzt... kennt man ja scheinbar


jedenfalls dachte ich mir dass sich die drehrichtung vielleicht umdrehen lässt und ich mir einen fräser anfertigen lasse, der verkehrt aufgebaut ist ..
kennt ihr eine fräse die das kann, bzw. wisst ihr wie man bei einer normalen die drehrichtung ändert?


ansonsten, alternative lösungsvorschläge nehm ich auch gerne an )anke und lg

christoph
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Guten Abend Christoph

erst einmal willkommen im Forum.

Nun sind 6mm Radius schon für eine Oberfräse
eine ordentliche Abtragsleistung. Sollte die Fräse
aber ab 1400 Watt schon meistern können.

Drehrichtungsänderung geht leider bei Fräsen
mit einem Lichtstrommotor kaum, wäre mit den
bauüblichen Aufspannungen auch nicht so ganz
ungefährlich, die Verspannungen sind eigentlich
nur für "rechtslauf" ausgelegt.

Um den Druck beim Materialabtrag etwas geringer
halten zu können, wäre noch das Vorfräsen mit
einem kleineren Radius/Fasefräser möglich. Bei so
schwierigen Hölzern wird auch zuweilen im Gleich-
lauf leicht vorgefräst, das ist aber nur bei einiger
Erfahrung mit so schnell drehenden Werkzeugen
wirklich eine Option.

Gruss Harald
 

holz-wurmmm

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Beim Kanten fräsen hat man in der Tat nicht die Möglichkeit das Werkstück umzudrehen um immer mit der Faser zu fräsen. Da habe ich im Gegenlauf auch schon schönes Holz zu Feuerholz verarbeitet.

Ich mache das zur Zeit sehr wenig Abtrag in mehreren Durchgängen im Gleichlauf. Meist genügt es das auf 2-3 cm Länge zu machen und dann im Gegenlauf fertig zu fräsen. Super sicher ist das meines Erachtens nicht. Man spührt wie der Fräser das Werkstück wegziehen will. Gut festhalten und Finger weit weg vom Fräser sind geboten.

Wenn jemand eine bessere Idee hat: Her damit!
 

ranx

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moin,

links rum schneidende Fräser wären eine Alternative ...
nur, schneiden werden die nicht sondern brennen .

Mit dem Hobel vorarbeiten wäre noch eine Wahl.
Dabei merkt man auch gleich wie rum die Faser liegt.

LG uwe
 

Komihaxu

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Zweimal fräsen.
Im ersten Durchgang den Hauptteil des Materials abnehmen.
Dann 1 bis 2 Zehntel zustellen und das ganze nochmal im Gleichlauf fräsen.

Dies bitte ausschließlich dann machen, wenn man sehr genau weiß, was man tut. Auch niemals mehr als einen Hauch Material im Gleichlauf abnehmen. Es besteht die große Gefahr, dass es einem das Werkstück aus der Hand reißt und man sich schwer verletzt.
 

WinfriedM

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Müsste es nicht auch klappen zunächst mit verringerter Tiefe zu fräsen oder habe ich einen Denkfehler? :confused:

Wenn du in beide Richtungen für mehr Abstand sorgen kannst, geht das (Frästiefe und Anschlag). Bei Fräsern mit Anlaufkugellager gehts nicht, weil du dann ja ein dickeres Kugellager bräuchtest.

Wobei man das auch nicht ganz so kritisch sehen muss. Nur mit verringerter Frästiefe kann auch schon funktionieren.
 

mookee

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hallo


erst mal auch vielen dank für eure zahlreichen antworten!

das mit dem letzten zehntel im gleichlauf klingt finde ich am machbarsten, für den anfang. ich werde mal probieren wie gut und schnell das zu bewerkstellingen ist

trotzdem, für serielle herstellung! wird die anfertigung eines entgegengesetzten fräsekopfs und die drehrichtungsumkehr der maschine wohl doch das beste sein. laufen denn alle fräsen mit einem lichtstrommotor, bzw. gibt es wirklich keine maschinen bei denen sowetwas vorgesehen ist?
vielleicht müsste ich mich mal in einem elektronikerforum oder elektromotorforum schlau machen :eek:


wäre für serielle herstellung schon wünschenswert...


lieben dank, christoph
 

tirogast_2018

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Wie groß ist die Kantenlänge?
Auf halber Kantenlänge einsetzen, und dann rundum fräsen,
Über die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen beim EINSATZFRÄSEN
informieren sicher gerne andere Forumsteilnehmer,
Ich habe wenig Lust mich wegen Themen der ersten Klasse Berufschule
hier öffentlich schelten zu lassen, drum belasse ichs beim Hinweis:emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:
 

mookee

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oje :emoji_wink:)


120mm x 30mm kantenlänge, nur die längskanten werden bearbeitet..


ich mach mich mal schlau zum thema einsatzfräsen!

danke
 

tirogast_2018

Gäste
Mein Gedankenfehler: ich habe gedacht du musst 4-seitig fräsen!

in diesem Fall:
Am besten ein gleiches Stück am Ende zulegen, so reißt es am Ende kaum bis gar nicht aus.
Weitere Möglichkeit wäre es auch die Teile mit Überlänge zuzuschneiden, dann die Kante abrunden und hernach auf die genaue Länge zu schneiden.

Edit: wenn du schreibst dass es am Ende ein wenig ausreisst, so nehme ich an du fräst die Kante mit dem Hirnholz, richtig so?

Andererseits schreibst du du fräst nur die LÄNGSkanten, aber das kann ja sein dass du das nur auf die Länge, nicht auf den Verlauf der Maserung beziehst:emoji_wink:
klär mich auf^^:emoji_slight_smile:
 

mookee

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hallo hannes

also ich fräse nur entlang der faserrichtung (längskante), das hirnholz wird nicht gefräst (schmalkante). das ausfransen wirkt sich leider auch auf die ganze seite aus, nicht nur den anfang bzw. das ende.
auch kann ich nicht vorarbeiten, weil die dinger erst auf der cnc fräse 1/10l mm genau bearbeitet werden, dann ausgeschnitten und ich erst danach die kanten abrunde (was auf der portalfräse so einfach nicht geht)...

komplizierte gschicht :emoji_wink:-
 

WinfriedM

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Hast du auch wirklich scharfe und hochqualitative Fräser? Davon hängt viel ab.

Und um welche Hölzer handelt es sich?

Sind bestimmt mal wieder Tischtennisschläger...
 

mookee

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haha, keine tischtennisschläger ))


bislang nuss dunkel, mahonie, teak.....dazu kommt noch kirsche, eventuel olive und ein paar helle edelhölzer (wahrscheinlich ohne eiche da zu fransig)

naja , der fräser ist ein 40euro teil vom baumarkt (workzone?) , allerdings ganz neu.

teak macht die wenigsten probleme (das ist sooo tranig das zeug, unglaublich!) , die nuss sieht auf einer seite allerdings wirklich nicht so gut aus, und man spürt es auch leider..
 

Besserwisser

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Stimmt denn die Drehzahl?
Im Gegensatz zu Harald sehe ich einen 6er Abrundradius nicht für ne nennenswerte Belastung einer Oberfräse. Da runde ich ohne mit der Wimper zu zucken ganz andere Radien. Zwar nicht unbedingt in Teak, aber schon in ernsthaftem Holz. Und zwar mit meiner Lieblingsoberfräse, ner ganz alten und billigen 700W von ferm. Da bleiben die Festools fast immer im Schrank. Simpel, leicht, handlich, wie die alten Elus. Aber besser zu greifen.
 

Benston

ww-ahorn
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Bei 6 mm Viertelkreis werden nicht mal 8 mm² Material weggenommen. Da sollten selbst kleine Fräsen keine Probleme mit haben.
Was meinst du denn genau damit, dass nur "eine Seite" gut wird? Gegenüberliegende Kanten mal gut, mal schlecht? Kannst du evtl. mal eine Detailaufnahme einstellen oder schematisch ein Bild, wo eine "gute" und eine "schlechte" Seite an deinem Werkstück zu finden sind? :emoji_slight_smile:

Grüße
Ben
 

husky 928

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trotzdem, für serielle herstellung! wird die anfertigung eines entgegengesetzten fräsekopfs und die drehrichtungsumkehr der maschine wohl doch das beste sein.
Den Teil habe ich nicht so richtig verstanden.

Du benutzt zur Zeit eine Oberfräse, die im Tisch eingebaut ist, richtig?
Diese Fräse dreht rechts rum, der Fräser schneidet rechts rum und das Werkstück wird von rechts herangeführt = Gegenlauf.
Bei gleicher Drehrichtung und gleichem Fräser und Werkstück heranführen von links = Gleichlauf.

Wenn man jetzt seine Fräse so umbaut, dass sie links rum dreht, und sich dazu noch einen Fräser anfertigen lässt der links herum schneidet, von welcher Richtung soll dann das Werkstück zugeführt werden, damit sich an der vorigen Situation etwas ändert?

Tut mir leid, aber ich stehe echt auf der Leitung. Vielleicht kann das ja jemand auflösen.

MfG, Wilfried
 

WinfriedM

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@Wilfried: Stell dir eine Katze vor, die du nicht gegen den Strich streicheln willst. Dazu braucht es zwangsläufig eine Richtung. Mit Gegenlauf und Gleichlauf hat das erstmal nichts zu tun.

Zur Sache: Also Ami-Nuss und Buche verrunde ich öfter mit einem ordentlichen Guhdo-Fräser, aber auch mal mit günstigeren Edessö-Fräsern. Das funktioniert in aller Regel problemlos. Ich denke, dass kannst du durch reine Optimierung in den Griff bekommen.

Im Baumarkt kauft man keine Fräser. :emoji_wink: Nicht weil die unbedingt schlecht sind, sondern weil man nie weiß, was man da bekommt.
 

husky 928

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@Wilfried: Stell dir eine Katze vor, die du nicht gegen den Strich streicheln willst. Dazu braucht es zwangsläufig eine Richtung.
Witzig, meine Katze liegt gerade auf meinem Schoss und schnurrt, ich vermute mal im Gleichlauf.:emoji_grin:
Meine Frage ist damit aber noch nicht beantwortet. Mehr als zwei Richtungen gibt es nun mal beim Fräsen nicht, und wenn man die Drehrichtung noch so oft umpolt:rolleyes:

MfG, Wilfried
 

uli2003

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Mehr als zwei Richtungen gibt es nun mal beim Fräsen nicht, und wenn man die Drehrichtung noch so oft umpolt

Richtig, es gibt nur zwei Richtungen. Einmal rechtsherum, einmal linksherum. Und beides kann im Gleich- oder in Gegenlauf passieren. :emoji_slight_smile:

Mit einem vernünftigen Fräser und passender Drehzahl passiert das aber nicht - soll heißen mit der Oberfräse wird das nix für eine Serie.
Damit schaffst du vielleicht 15-18 m/s Schnittgeschwindigkeit, das ist für ein sauberes Fräsergebnis in alle Richtungen zu wenig.

Grüße
Uli
 
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