Fräse fast von dem Hand geflogen, was habe ich falsch gemacht?

Jyge

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Ich habe gerade Schwalbenschwanzzinken gefräst und aus reine Inspiration wollte ich sie auf die lange Kante von der Buchenplatte fräsen der Versuch ist ziemlich daneben gegangen. Der Fräse hat angefangen zum stottern und ist fast von dem Hand geflogen und vom Holz gab es auch dann ziemlich grosse Splitterstücke - in normale Richtung (Fräserachse parallel zur Maserung) ist es gerade vorhin butterweich gegangen.

Ist Fräsen von einer Leimholzplatte in der Dickenrichtung und Quer zur Maserung ein Absolute Tabu oder was habe ich falsch gemacht?
 

holzpaul

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Hallo,
eigentlich bist Du schon selbst drauf gekommen. Selbst wenn es geklappt hätte, wären die Zinken quer zur Faser total instabil. Sie würden über kurz oder lang abbrechen. Wozu dann eine so aufwendige Verbindung? Aber ein Vorteil hat das ganze - Buche ist auch ein gutes Kaminholz.
Nichts für ungut - learning by doing.

Guten Rutsch
 

Jyge

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Hallo,
eigentlich bist Du schon selbst drauf gekommen. Selbst wenn es geklappt hätte, wären die Zinken quer zur Faser total instabil. Sie würden über kurz oder lang abbrechen. Wozu dann eine so aufwendige Verbindung? Aber ein Vorteil hat das ganze - Buche ist auch ein gutes Kaminholz.
Nichts für ungut - learning by doing.

Guten Rutsch

Danke - nein die Festigkeit war nicht im Visier sondern es war so ein Idee wegen Design - wollte Sockelleiste ein wenig aufgefallen einbinden - na ja so fällt es auch suf :emoji_wink:

Was mich trotzdem überrascht hat war das ziemlich gewaltige Reaktion...
ja,learn by doing
 

Besserwisser

ww-robinie
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Da stimmt was nicht. Längszinken sind zwar konstruktiver Unsinn. Aber sie müssen sich problemlos herstellen lassen.
Ich denke, du hast im Gleichlauf gefräst. Da entsteht immer ein heftiger Rückschlag.
Vorschubrichtung immer gegen die Werkzeugrotation!
 

yoghurt

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Hallo,
nach meinem Verständnis taucht man beim Zinkenfräsen mit dem Fräser vollständig und beidseitig in Material. Dadurch gibt es keinen Gleich- oder Gegenlauf - oder?

Was für ein Fräser ist es denn?

Ich habe die gleiche Erfahrung gemacht, ein Spiralnutfräser ging ohne Probleme an der Hirnholzkante durch das Holz, an der Längsholzkante ging es nur schwierig und ist verlaufen.
Ich vermute, dass dieser Fräsertyp geeignet ist, um (beim fräsen an der Hirnholzkante) relativ wenig Fasern im Zinkengrund quer zur Faser abzuschneiden und relativ viele Fasern längs an den Zinkenflanken zu schneiden. Ändert man nun diese Zerspanungsrichtungen bzw. deren Anteile am Fräsvorgang, ist der Fräser überfordert. Besser wäre hier (aber das ist nur meine Spekulation!) wahrscheinlich ein klassischer Fingerfräser mit HM-Bestückung.
 

CineRaptor

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Hallo,
nach meinem Verständnis taucht man beim Zinkenfräsen mit dem Fräser vollständig und beidseitig in Material. Dadurch gibt es keinen Gleich- oder Gegenlauf - oder?

Was für ein Fräser ist es denn?

Ich habe die gleiche Erfahrung gemacht, ein Spiralnutfräser ging ohne Probleme an der Hirnholzkante durch das Holz, an der Längsholzkante ging es nur schwierig und ist verlaufen.
Ich vermute, dass dieser Fräsertyp geeignet ist, um (beim fräsen an der Hirnholzkante) relativ wenig Fasern im Zinkengrund quer zur Faser abzuschneiden und relativ viele Fasern längs an den Zinkenflanken zu schneiden. Ändert man nun diese Zerspanungsrichtungen bzw. deren Anteile am Fräsvorgang, ist der Fräser überfordert. Besser wäre hier (aber das ist nur meine Spekulation!) wahrscheinlich ein klassischer Fingerfräser mit HM-Bestückung.


Bzgl. Gleich-, Gegenlauffräsen: Beim vollständigen Fräsereingriff (Nut) hat man beides.

Gruß und ein frohes neues Jahr.
Olli
 

Mitglied 42582

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Wäre es vieleicht einfach möglich, das die Fräse nicht plan auf der Schablone aufgelegen hat? Wenn die Fräse leicht schief angelaufen ist, kann dabei ein Rückschlag entstehen, der nicht zu verachten ist.
 

Jyge

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Hallo,
nach meinem Verständnis taucht man beim Zinkenfräsen mit dem Fräser vollständig und beidseitig in Material. Dadurch gibt es keinen Gleich- oder Gegenlauf - oder?

Was für ein Fräser ist es denn?

Ich habe die gleiche Erfahrung gemacht, ein Spiralnutfräser ging ohne Probleme an der Hirnholzkante durch das Holz, an der Längsholzkante ging es nur schwierig und ist verlaufen.
Ich vermute, dass dieser Fräsertyp geeignet ist, um (beim fräsen an der Hirnholzkante) relativ wenig Fasern im Zinkengrund quer zur Faser abzuschneiden und relativ viele Fasern längs an den Zinkenflanken zu schneiden. Ändert man nun diese Zerspanungsrichtungen bzw. deren Anteile am Fräsvorgang, ist der Fräser überfordert. Besser wäre hier (aber das ist nur meine Spekulation!) wahrscheinlich ein klassischer Fingerfräser mit HM-Bestückung.

Ja stimmt, wenn man glatt durchfräst ist es kein Gleich- oder Gegenlauf. Ich hatte 16 mm Bündigfräser. Ich glaube auch dass die Buche in diese Richtung einfach zu viel war, aber ich bin nirgends an diese Thema angestossen und es hat mich etwas nachdenklig gemacht
 

holzpaul

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Hallo,
Ich hatte 16 mm Bündigfräser. Ich glaube auch dass die Buche in diese Richtung einfach zu viel war, aber ich bin nirgends an diese Thema angestossen und es hat mich etwas nachdenklig gemacht
Mit Zitat antworten
Also was denn jetzt: Mit einem Bündigfräser kann man keine Schwalbenschanzzinken fräsen. Dazu nimmt man einen speziellen Gratnutfräser. Ein Bündigfräser hat in der Regel einen Anlaufring und man kann somit auch keine Fingerzinken fräsen. Dazu nimmt man einen Nutfräser. Möglicherweise hast Du einiges durcheinander gebracht.
 

yoghurt

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Hallo,
also wenn das jetzt wichtig ist: Olli hat Recht, Gleich- und Gegenlauf gleichzeitig.

Nur: Wenn beides gleichzeitig vorliegt, bringt imho keine Punkte darüber groß nachzudenken...
 

Jyge

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Hallo,

Also was denn jetzt: Mit einem Bündigfräser kann man keine Schwalbenschanzzinken fräsen. Dazu nimmt man einen speziellen Gratnutfräser. Ein Bündigfräser hat in der Regel einen Anlaufring und man kann somit auch keine Fingerzinken fräsen. Dazu nimmt man einen Nutfräser. Möglicherweise hast Du einiges durcheinander gebracht.

Also die Gegenzinken fräst man schon mit einem Bündigfräser, Anlaufring oberhalb, führt ja an der Schablone - Schablone von hmdiff.
 

holzpaul

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Hallo,
Also die Gegenzinken fräst man schon mit einem Bündigfräser, Anlaufring oberhalb, führt ja an der Schablone - Schablone von hmdiff.
Wußte nicht was für ein Zinkenfräsgerät Du hast. Manche funktionieren mit Kopierringe manche auch mit Anlaufring und manche ohne beides. ich selbst habe mir erst unlängst die Vorrichtung für den "Template Master" gebaut. Hierzu braucht man spezielle Fräser, nämlich beide mit Anlaufring! Scheint aber hier im Forum eher ein Exote zu sein. Ich mache meine Zinkungen meistens auf einem OF-Frästisch, entweder mit dem Template Master ( Schwalbenschwanz) oder mit der Fingerzinkeneinrichtung nach Guido Henn (beide Bauanleitungen ). Für halbverdeckte Schwalbenschwanzzinkungen habe ich bis jetzt einen sog. Dovetail Jointer benutzt mit dem beide Werkstücke gleichzeitig mit einem Gratnut- bzw. Schwalbenschwanzfräser und Kopierring gefräst werden. In einer "Holzwerken" war vor einiger Zeit auch eine Bauanleitung speziell für Führungen, wenn man es "händisch" machen möchte, diese habe ich auch nachgebaut aber bisher noch nicht damit gearbeitet. Im Netz gibt es noch einige Lösungen mit Bandsäge (Matthias Wandel) oder eine interessanter Lösungsansatz mit Dekupiersäge
 
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