Formatsägeblatt f. beschichtete Platten

wicoba

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Hallo zusammen,
ich habe ein „Problem“ beim Formatschneiden beschichteter Spanplatten. Es geht mir hier weniger um ein Problem unten (da Vorritzer) als um kleine Ausrisse oben. Schon nach dem Aufteilen von 3- 4 Platten (2,8x2m) in Schrankteile bzw. Fronten lässt die Standzeit der Sägeblätter spürbar nach. Ich habe schon einige Jahre keine besch. Platten mehr verarbeitet, kann mich aber an eine so kurze Standzeit nicht mehr erinnern...
Ich verwende ein Sägeblatt der Profi- Ausführung von Felder, TZ/FZ, 80Z.
Da ich mit dem Schnittergebnis nicht mehr zufrieden war, habe ich mir im Fachhandel ein zweites Sägeblatt (Flury) gekauft (hatten nichts anderes Vorrätig, Made in Germany...?), scheint Baugleich zu sein, ähnliches Schnittergebnis bzw. Standzeit. Die Preise liegen bei ca. 60-70€ Netto. Felder bietet das gleiche Sägeblatt in Industrie- Qualität an, Preis ca. 90€, allerdings nur 60 Zähne...
Wer hat Erfahrung bzw. kann mir bessere, andere Sägeblätter empfehlen? Sind die Blätter von Leitz und Co. Automatisch besser? Hab allerdings noch keine Preisvorstellung...
Vielen Dank und euch allen ein gutes neues Jahr 2009.
Wilfried.
 

johannes79

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Hallo Wilfried,
Deine Beobachtung, dass die Standwege der Sägeblätter früher länger waren, kann ich nur bestätigen. Meiner Meinung nach hängt das mit der Qualität der Rohspanplatten zusammen, da immer mehr Recyclingmaterial (Obstkisten usw.) und immer weniger frisches Nadelholz verarbeitet wird.
Wenn Du Deinen Fertigschnitt auf der Formatkreissäge machen musst, wirst Du im großen und Ganzen so damit leben müssen. Viel besser sind andere Hersteller auch nicht, allerdings können verschiedene Sägeblätter (Zahnform, Zähneanzahl, Winkel) auch bei verschiedenen Platten zu unterschiedlich guten Eregebnissen führen. Ansonsten mal probieren: Sägeblattüberstand, Schnittgeschwindigkeit, Vorschubgeschwindigkeit.
Und ansonsten auf Horizontale Plattensäge, Formatieren auf BAZ oder Kantenanleimmaschine mit Vorfräsaggregat ausweichen, was meiner Meinung nach auf Dauer das erfolgversprechendste sein wird.

Viele Grüße und alles Gute für 2009

Johannes
 

wicoba

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Hallo Thomas,
Drehzahl: 4700, Durchmesser 250 (mehr Möglichkeiten bietet leider die Säge nicht), Überstand ca. 15mm, leicht positiver Zahnwinkel.
Die Ergebnisse am Anfang sind in Ordnung...
Wilfried.
 

carsten

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Hallo

wenn du unten nen Vorritzer hast kannst du eigentlich mit recht großen Sägeblattüberstand schneiden.
Kann mich erinnern das wir vor Jahren in einer Fa. das Problem mit plötzlich nachlassender Schnittqualität hatten.
Der Werkstattmeister damals hat was von schlechtem Schärfdienst gefaselt und diesen gewechselt. Danach war das Problem behoben.
Flury ist übrigens ein schweizer Hersteller.
 

wicoba

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Hallo,
das Sägeblatt höher stellen hat nur bedingt geholfen. Man sieht es der Schneide an (Schreinerblick, der Leihe wohl weniger), dass die Ecken des Flachzahns schon leiden...

Schweizer Firma, drauf steht Made in Germany.

Wie seht ihr die Möglichkeit der geringeren Stahlqualität bei günstigeren Sägeblättern? Kann man da mit höher preislichen Werkzeugen was gewinnen oder macht das weniger Sinn? Ich verwende diese ja nicht jeden Tag. Macht da öfteres Schärfen mehr Sinn?
Wilfried.
 

Jono

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Wie schon erwähnt hat Die Qualität der Spanplatten die letzten Jahre deutlich nachgelassen. mehr Fremdkörper, immer dünnere Feinschicht, weniger Leimanteil und auch die Dekore werden immer empfindlicher. In der Berufschule und auch in der Meisterschule wurde immer behauptet, dass MDF Werkzeugschädigender ist als Spanplatte. Nach meiner täglichen Erfahrung ist jedoch längst das Gegenteil der Fall. Zumindest kann ich am BAZ lange MDF-Fräsen und bekomme bei Span noch eine Weile ein akzeptables Ergebnis. Umgedreht kannst du vollkommen vergessen.
 

Chris70

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Hi

Das mit der nachlassenden Spanplattenqualität kann ich auch bestätigen !!!

Wir haben das Problem, dass oftmals beim Bearebieten der Platten Späne aus der obersten Schicht "herausgerissen" werden und somit das Dekor beschädigt wird. Meiner Meinung nach sind da die Späne in der Deckschicht zu grob !!

Oftmals haben wir auch schon Unterschiede in den verschiedenen Dekoren feststellen können. Allgemein gesagt lassen sich bei uns Holzdekore "einfacher" verarbeiten als UNI-Dekore.

In extremen Fällen fräsen wir die Platten auf dem BAZ mit einem Schruppfräser vor ( +2mm) und denn mit einem Dia-Fräser nach. :emoji_frowning2:

Gruß Chris
 

SimonS

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Hallo,
Wenn mit einem Vorritzer gearbeitet wird, kann / soll der Sägeblattüberstand groß bzw. möglichst groß sein. So wird die Standzeit erheblich verlängert, da die Zeit, in der ein Zahn im Eingriff ist (d.h. Materialkontakt hat) möglichst kurz ist. Bei einem bereits stumpfen Blatt bringt das natürlich nichts mehr. Von Anfang an mit hohem Sägeblattüberstand arbeiten.
Als Anregung
Grüße
Simon
 

Jens Jensen

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Das liegt auch meiner Meinung und Erfahrung nach tatsächlich an der schlechten Qualität der Spanplatten. Wir haben uns sehr lange mit diesem Thema beschäftigt und nicht wirklich eine vernünftige Lösung gefunden. Selbst beim Nuten und Fälzen ist die Standzeit der Schneiden extrem zurückgegangen.
Die Auswahl der Platten und der Wechsel des Herstellers hat uns etwas geholfen, aber letztendlich wird die Qualität immer schlechter.
 

wicoba

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Hallo zusammen,
danke schon mal für die Antworten bis jetzt.
Gibt es noch Ideen, was das Werkzeug, also die Sägeblätter angeht? Ich meine Qualität oder/ und Hersteller? Dass es Unterschiede ist klar, zumindestens wird das gesagt. Wie ist es nun wirklich? Nach was für Kriterien kauft ihr (und Wo) eure Blätter?
Wilfried.
 

Mautaler

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Hallo

habe Kanefusa Sägeblatt ausprobiert, bin recht zufrieden mit dem Schnittergebnis Oberseite ausrissfrei und unten fast auch ( ohne Vorritzer ). Hatte es aber noch nicht beim schärfen. Nachteil es ist schon ziemlich teuer.

Gruß Mautaler
 

Thomes

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Spanplatte Ausrisse

Hallo,

also die Qualität der Spanplatten haben schon deutlich nachgelassen. Vor eineinhalb Jahren hörte ich was Amüsantes von meinem Schärfdienst. Eine größere Firma kalkulierte für einen Großauftrag wobei ja klar ist dass diese nur mit Dias fertigen. Kurze Rede langer Sinn.

Nach einer Weile stellten sie fest das Dias nach einem Monat Ausrisse zeigten wo normalerweise
erst nach drei Monaten auftauchen. Sie suchten das Problem erst bei dem Schärfdienst. Am
Ende stellte sich heraus das der Produzent wegen der gestiegenen Nachfrage nach Holzpellets
ein Engpass hatte und einfach etwas Müll in die Produktion mit hineinwarf in großem Stile.
Der Produzent erklärte sich bereit die Kosten zu Übernehmen. Es dauerte schon länger, war nicht einfach, gab ein langes hin und her aber es klappte. Er gab es sogar am Ende zu, lach.

Ich habe bis vor vier Jahren auch immer etwas gerätselt. Doch dann beschloss ich ein Schlafzimmer Schrank zu machen. Hebte ein altes Paket Platten frei Jahrgang ca. ende 1990.
Der Witz an der Sache war, da es Privat für mich war wollte ich kosten sparen und lies den alten Satz der Säge drinnen. Mit dem ich Ausrisse von mindestens einem guten halben bis knappen Millemeter hatte. Ich legte die Platte mit dem Sauger auf die horizontale Säge…. Startete und kuckte nicht schlecht. Perfekte Schnittgüte ohne Ausriss, wie frisch geschärft…da kuckte ich schon nicht schlecht. Soviel zum Thema früher war mal die Qualität
besser :emoji_wink: . Die Ausrisse übrigens mit dem alten Satz waren durchgehend, nur mal so am Rande erwähnt im Bezug auf die neuen Platten.

Vor zwei Monaten habe ich vier Pakete aufgeteilt von Risokal Farbe weiß. Ich habe sage und schreibe fünf Sätze gebraucht. Risokal ist eh mies von der Qualität aber so ein Müll wie vor paar Monaten ist mir schon lange nicht mehr von denen unter gekommen. Sage nur eins, sie haben sich selbst übertroffen!:rolleyes::eek::rolleyes:

Für Risokal mag das zwar innerbetrieblich ganz nett sein um innerbetrieblich Geld zu sparen. Aber als Bediener, Verarbeiter kommt man sich doch dann schon ganz schön doof vor. Zusätzlich brauch ich ja nicht sagen wie viele Zeitintensive Spannungsschnitte zusätzlich anfallen ; ) … … …

Zusätzlich muss ich noch sagen, das ah und oh ist natürlich ein guter Schärfdienst! Erst dann
stellt man fest das man Müll verarbeitet, schmunzel. Finde es aber trotzdem sehr unverschämt von denen!

Zum Abschluss ein guter Schärfdienst ist wichtig. Das beste Blatt nützt nix wenn nicht gut geschliffen wurde.

Grüße, Thomes

P.S. Der Name des Plattenwerkstoffes wurde aus rechtlichen gründen
durch einen Fantasienamen ersetzt.
 

magmog

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am hessischen Main, 63500
guude,

vorsicht mit negativen aussagen im zusammenhang mit namen des herstellers oder des produkts. das kann zu nervigen und teuren abmahnungen durch rechtsanwälte führen. ist gerade einem forumsfreund passiert.
selbst wenn man recht hat, kann es pasiern, daß man es vor gericht beweisen muß!

gut holz. justus.
 
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