Flugzeugsperrholz

lunateide

ww-robinie
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Guten Abend Woodworker,
was versteht man unter Flugzeugsperrholz. Ich habe in Google zwar jede Menge Anbieter für dieses Material gefunden, aber keine Definition.

Ist das nur die Bezeichnung für extrem dünnes Sperrholz oder weist es gegenüber normalem Sperrholz auch noch andere Besonderheiten auf.

Und vor allem, für welchen Verwendungszweckk wird es hergestellt.

Gruß
Roland
 

carsten

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Hallo

dünn, gut biegbar, geringes Gewicht. Heute meist nur noch im Modellbau verwendet.
Früher auch im Flugzeugbau, besonders Segler alá Grunau Baby oder Rhönsperber.
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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So wie es der Name schon sagt, für den Flugzeugbau :emoji_grin:
Die grössten Unterschiede sind:
Mehr Schichten als "normales" Sperrholz bei gleicher Dicke, dadurch erhöht sich natürlich die Festigkeit.
Kochwasserfest verleimt, so kann man es ohne Probleme dampfbiegen und wässern.
Es ist von ausgesuchter Qualität ohne Astlöcher (Baumarkt Klasse 3, Modelbau Klasse 2, Luft- und Raumfahrt Klasse 1)
 

Auflauf

ww-ahorn
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Unterschiede zu normalem Sperrholz:
-sauteuer
-dünnere Schichten. Wo normales Sperrholz 3 Schichten hat, Bootsbausperrholz vielleicht 5, hat Flugzeugbausperrholz z.B 7
-standardisiert, und das ist das wichtigste. Du bekommst es (auch) getestet, so daß die Materialkennwerte, mit denen der Konstrukteur gerechnet hat, auch erreicht werten.

Es gibt übrigens noch einige Holzflugzeuge. Sie sind bei gleicher Stabilität im Vergleich zu GFK-Flugzeugen z.B. 15-20% leichter, im Vergleich zu Aluminium vielleicht 10% leichter und im Vergleich zu Kohlefaser etwa gleich schwer. Die Beliebtheit hat nachgelassen, im Wesentlichen, weil die Arbeitskraft und das Material in den letzten Jahrzehnten teurer geworden sind und es schwer geworden ist, gutes Holz zu bekommen.

Ein paar aktuell produzierte Flugzeuge:
Robin
Pioneer
 

v8yunkie

ww-robinie
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Sperrholz

Bis 2003 bin ich oft in Holzflugzeugen geflogen - als Segelflieger. Grunau-Baby, Bergfalke (obwohl da der Rumpf aus Stahrohr besteht).

Segelkunstflug habe ich auf der Lo100 gemacht... die war komplett aus Holz. Ich war damals bei schlechtem Wetter auch oft in der Werkstatt und hab etwas zugeschaut. Die haben da alles selbst repariert, Kufen neu geleimt, Tragflächen repariert... nach original Plänen. Und ich kann mich erinnern, daß man das Holz für den Hauptholm der Lo100 nur noch schwer bekommt. Das hatte wohl besonders viele Schichten pro cm.

Und an den komisch dunklebraunen Leim, den die verwendet haben, kann ich mich noch erinnern. Hab leider den Namen vergessen.

Damals habe ich noch nicht soviel mit Holz gemacht (außer Flugmodellbau)... wenn ich da heute nochmal hinkäme, wär ich wohl mehr in der Werkstatt, als in der Luft.. würde auch viel Geld und Nerven meiner Holden sparen :emoji_wink:)

Gruß,
Thomas
 

lunateide

ww-robinie
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Hallo,
ich denke, die Antworten haben mir sehr geholfen, das richtige Material zu finden.

Es geht bei mir um Schablonen, nicht um Schablonen an denen man bündigt fräst, sondern um Schablonen, mit denen man Formen auf auf kleine Leimholzplatten überträgt.
Diese Platten sind jedoch nicht flach, sondern konkav gewölbt. Damit ist das Aufbügeln eines Laserdruckes nicht möglich.

Bisher habe ich die Formen gedruckt, laminiert und mit der Schere ausgeschnitten. Ungenauigkeiten beim Ausschneiden konnte ich aber nicht durch Schleifen bereinigen.

Ich werde jetzt versuchen, meinen Ausdruck auf besagtes Sperrholz zu kleben, auszuschneiden, präzise die Rundungen beizuschleifen und das Ganze dann auf dem gewölbten Werkstück zu fixieren und die Konturen nachzuzeichnen.

Gruß
Roland
 
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