Fingerzinken hintere Zange

ice2

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Hallo,
ich bin gerade dabei eine Werkbank zu zerlegen und zu renovieren. Eine der Fingerzinken Verbindung der hinteren Zange war locker sodass ich beide ganz lösen konnte und nun sauber machen und neu verleimen möchte.
Ganz so viel Material darf ich ja nicht wegnehmen damit die Verbindung am Ende nicht herum wackelt. Wie würdet ihr die Klebe-Flächen zwischen den Zinken säubern?




Gruß,
Michael
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Hallo, Michael,

ist erkennbar, mit welchem Leim die Zinken verbunden wurden?
Ich neige zu 2 Verfahren:
Bei beiden würde ich mit einer groben Raspel eine evtl. Leimschicht aufreißen, so daß neuer Leim wieder Verbindung mit Holz bekommen kann, ohne Holz zu entfernen.
Dann ist abzuwägen, welcher Leim paßt.
Bei groben Ungenauigkeiten, klappernden Zapfen würde ich die Leimflächen leicht mit Wasser einsprühen und die Zinken mit PU-Leim satt einstreichen und spannen. PU-Leim füllt durch Aufschäumen Hohlstellen aus.
PU-Leim hat leider nicht die höchste Festigkeit.
Eine Alternative wäre ein 2k-Epoxikleber der in sich eine größere Festigkeit hat, aber nicht ausgleicht. Ein wasserlöslicher Holzleim (PvAc) erreicht seine beste Haftung auf Holz, anders als die beiden vorerwähnten, und nicht auf altem Leim.

Dies sind nur Gedankenspiele.

von
Fritz
 

welaloba

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Hallo. da ist nix zu säubern. Leicht anrauhen wie Fritz schon sagte, und Glutinleim wie Knochenleim oder Fischleim rein. Wenns arg wackelt, eher Knochenleim, angedickt mit Schleifstaub. Füllt perfekt jeden Ritz. Vor dem Verleimen die Werkstücke gut anwärmen.
Gruß Werner
 

ice2

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Hallo Fritz,
leider nein, bzw. ich kann es nicht erkennen. Ich kann versuchen das morgen nochmals mit der Kamera zu fotografieren.
Ich habe die Zange jetzt nicht vor mir, ich meine aber dass da keine geschlossene Leimschicht ist sondern flächige Abblätterungen vorhanden sind. Grob aufraspeln war auch mein erster Gedanke. Klappernde Zapfen sind das nicht, die Verbindung saß so noch ziemlich stramm. Wie ich euch verstehe böte sich dann Weißleim an.
Mir kam noch in den Sinn ein Buchenstab beim Verleimen gleich noch mit durch die Zinken zu jagen, weiß aber nicht ob das schon verbindungstechnisch völlig daneben ist.

Gruß Michael
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Michael,
Weißleim (PvAc) hatte ich gerade wegen der geringen Saugfähigkeit der Flächen für kritisch gehalten, Warmleim wollte ich wegen der Wärmeproblematik und der wahrscheinlich nicht vorhandenen Routine damit nicht empfehlen. Der ist wahrscheinlich auch schon auf dem Holz. Also käme für mich ein 2k-Epoxi mit langer, offener Zeit zum Einsatz, z.B. UHU endfest 300.
Der erreicht seine höchste Festigkeit zwar erst mit hoher Abbindetemperatur, bleibt ungewärmt aber auch elastischer. (Kannst Du oberflächlich mit dem Heißluftfön anheizen, damit die Überstände besser zu entfernen sind) 2k-Epoxileime sind für mich die Kleber für kritische Hölzer, wie Grenadill, Cocobolo, Teak, die wenig Wasser aufnehmen). 24 Std. abbinden lassen!

Gruß Fritz
 

Mitglied 30872

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Hallo Michael,
das Problem hatte ich just vor einer Woche. Die Teile sahen bei meiner Bank ganz ähnlich aus. Nun habe ich von den Leimen und Klebern nicht so viel Ahnung wie die Profis hier und habe deshalb die beiden Teile einfach mit D3-Weißleim wieder miteinander verleimt. Aufgrund der bisherigen Beiträge hatte ich nun Zweifel und habe grade mal ein Stück Buche eingespannt. War kein Problem, obwohl ich schon stärker festgedreht habe, wie ich normalerweise ein Werkstück einspannen würde. Womit das alles vorher verleimt war, weiß ich allerdings nicht.
Grüße
Stefan
 

pasch

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Epoxifüllung

Hallo Michael,
Epoxid-Kleber lässt sich mit Schleifstaub auf gewünschte Konsistenz einstellen und ist so spaltfüllend.
Leimreste grob entfernen > Klebeflächen mit angemischtem Kleber benetzen > angedickte Klebemasse auftragen > zusammenfügen und fixieren.
Den Kleber von R&G gibt es auch bei Conrad.
viel erfolg
günther
 

ice2

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UHU endfest 300 kenne ich noch aus meinen Modellbauzeiten. Wie lange kann man eigentlich 2k-Epoxi aufbewahren?, ich habe noch angebrochene Flaschen - ich meine sogar von R&G - die ca. 10 Jahre + alt sind.
 

ice2

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ok, mache ich an einer Probeleimung.
Wenn ich die Zange leime und mit Zwingen presse, wie stell ich denn sicher dass sie dann später noch passt?
 

ice2

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das verstehe ich auch unter einer Probeverleimung Fritz :emoji_slight_smile:
Die Frage die dann folgte sollte nicht in Zusammenhang mit dem Probieren verstanden werden.
 

ice2

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Hier sieht man noch einmal die Stelle etwas genauer, viel Leim ist da nicht.



Weiter ist das oberste Brett der Zange gerissen, das vordere schmale Stück hängt noch dran, das hintere Stück hab ich nur für das Foto drauf gelegt. Das möchte ich auch gerne erneuern. Ich denke die Zange ist Buche. Das neue Stück auch mit Epoxi kleben oder sollte ich hier dann Weißleim nehmen?



Gruß Michael
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Weißleim ist "Leim", der seine Verbindung über eine Verkrallung in die Holzporen erreicht.
Kleber verbindet die Teile über Adhäsion an der Oberfläche.
Kleber habe ich empfohlen, weil die Verankerung des Leimes in die Holzporen durch Verschluß der Poren durch den vorhandenen ersten Leim nicht mehr gegeben ist.
Wenn neue, originale Holzoberflächen zu verbinden sind, ist ein PvAc-Leim (Weißleim) der richtige.
Wenn Du Deine Teile sauber, überall mit Rechtem Winkel zusammenleimst (pardon "klebst"), muß das wieder so stimmen, wie vorher.
Ein paar Millimeter Korrektur sind nachher noch drin.
Es reicht natürlich auch, die zerrissene Deckplatte zu leimen.

Gruß fritz
 

ice2

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Ah ok verstehe, dass heißt selbst wenn ich die Fläche auf die ich die neue Deckplatte aufbringen möchte mit Maschine sauber schleife reicht das unter Umständen nicht aus da ich nicht weiß wie tief der Weißleim eingedrungen war und somit die Poren verschlossen sind.
Die Deckplatte möchte ich erneuern da sie nicht mehr schön aussieht und einen recht tiefen Schnitt einer Säge abbekommen hat.
 

ice2

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Hallo,
kann jemand abschätzen wie viel Kleber ich für die Zange brauche wenn zusätzlich auch die Deckplatte erneuert werden soll? Weiter habe ich noch eine Bankhaken Leiste die 70mm dick und etwa 1800mm lang ist, für diese Klebung soll der Epoxid-Kleber auch noch reichen.
Gibt es Kleber die ähnliche Eigenschaften haben wie UHU Plus Endfest 300? Das Zeug ist ja nicht gerade preiswert wenn man etwas mehr benötigt.

Auf der Seite von UHU habe ich das hier gefunden:

Verarbeitung:
Klebeflächen müssen trocken, staub- und fettfrei sein. Glatte Flächen aufrauen. Binder und Härter im Verhältnis 1:1 (gleich lange Stränge) mischen. Klebstoff einseitig, bei rauen Materialien beidseitig auftragen. Teile passgerecht ohne Pressen zusammenfügen.

Die Zange kleben ohne in die Zwinge zu spannen, soll ich das wirklich tun?

Gruß, Michael
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Michael,
Du kannst spannen, wenn es notwendig erscheint.
Maßhaltiger bekommst Du es vielleicht, wenn Du das Teil mit dem Winkel ausrichtest und ruhig liegen läßt.
Leimen und Kleben sind unterschiedliche Vorgänge.
Billigere Epoxikleber gibt es natürlich. Wie gut sie sind, kann ich nicht sagen. Ich habe aber bei 5-Minuten-Epoxi schon den Eindruck geringerer Festigkeit, ohne den Beweis dafür durch Vergleichtests erbringen zu können.
UHU gibt es auch in großen Tuben. Epoxi-Kleber sehe ich an der Baustelle auch in großen Gebinden, wenn Estrich-Risse vergossen werden.

Gruß Fritz
 

pasch

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Epoxidkleber

Hallo Michael,
Epoxidkleber 50/50 (Harz+Härter) in größeren Gebinden bekommst du bei R&G. Den Kleber gibt es mit verschiedenen Topfzeiten.
Zur Verarbeitung:
1. Je rauher die Oberfläche umso inniger wird die Verbindung > keine Grundierung auftragen!! (s. 4.)
2. Hohlräume lassen sich gut mit einem Gemisch aus Kleber + Schleifstaub füllen
3. Für die Verklebung ist kein Druck erforderlich > nur fixieren
4. Der Kleber von R&G dringt sehr gut in Holz ein (Kapillarität)
5. Größere Mengen in weiten Gefäßen anmischen, damit die Reaktionswärme abgeführt wird und nicht eine beschleunigte Aushärtung verursacht.
viel Erfolg
günther
 
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