Festool CMS oder richtige Tischfräse?

viggo

ww-ulme
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Hallo,

könnt ihr mir bitte mal mit eurer Erfahrung beistehen? ich bin Besitzer einer gut funktionierenden Scheppach tischfräse HAF 3000, ich habe auch einige gute Fräser dafür und komme damit zurecht.

ich frage mich jetzt, welchen Vorteil es bringen würde, auf das Festool CMS mit Fräsaufsatz und montierter Oberfräse umsteige. Ich hab einfach sehr viel gutes davon gehört. und ich denke, wenn ich die Scheppach mit schiebeschlitten und allem drum und dran verkaufe, kann ich mir davon das CMS-System mit Fräse leisten.

Ansonsten bin ich nämlich ein Festool-Fan, alle Elektrowerkzeuge sind von denen und ein MFT/3 ist auch vorhanden.

Jetzt die Fragen:
Ist das Festool-System denn Präziser als die richtige tischfräse?
Lässt sich das Festool-System einfach einstellen? Vor allem für Leute, die das nicht jeden Tag machen?
Gibt es etwas das einer der beiden Kandidaten kann und der andere nicht?

Mich würden eure Meinungen interessieren. Bei mir geht es übrigens und Möbelbau und um alles was man so im Haus braucht :emoji_slight_smile:

viele Grüße, Markus
 

bello

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Hallo,

wenn Du jenseits von 3200.-€ investieren möchtest und die Kombi auf Montagen benötigst, dann ja.

Ich habe mit einer Basis und dem 1010 Modul angefangen und damit alle Arbeiten zufriedenstellend hinbekommen. Allerdings waren wohl meine Anforderungen auf Leisten und ähnliches begrenzt. Später habe ich um einen Schiebetisch und Tischverlängerungen erweitert.
Dann kam vor einigen Jahren die CMS mit der OF 2200 ins Haus.
Dies ist nun schon eine vernünftige Kombi, wo auch locker der Falzfräskopf betrieben werden kann.
Da mir allerdings die Anbauteile des CMS-Grundgestells zu teuer waren, betreibe ich seitdem das CMS-Modul mit der OF 2200 in der alten Basis. Mein Tisch hat eine Gesamtlänge von zwei Metern, so daß sich jetzt auch wunderbar Balken/Kanteln bearbeiten lassen.
Allerdings benötige ich diese Kombi auch gelegentlich für Montagen.
Aufbau, Fräserwechsel und Einstellung geht leicht von der Hand, allerdings sind die Markierungen zur Einstellung des Fräsanschlags als grob zu bezeichnen.

Sollte bei Dir der Wunsch nach einer Neuerwerbung Vorrang haben, so solltest Du Dir doch in diesem Preissegment einige Tischfräsen ansehen.

Gruß
 

beppob

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grüß dich markus,

eine oberfräse (mit tisch) kannst du nicht mit einer normalen fräse vergleichen :emoji_frowning2:
für manche kleinst-arbeiten habe ich manchmal schon an einen zusätzlichen Frästisch gedacht, aber meist spanne ich dann nur die fräse in die hobelbankzange :emoji_stuck_out_tongue:
eine stationäre fräse hat aber viel größere Arbeitsbereiche, da die fräser auch größer sind.
da würde ich eher in eine etwas größere fräse mit vorschub und ein paar zusätzliche fräser investieren. vielleicht mal einen maschinenkurs besuchen :emoji_frowning2: da lernt man viel über Sicherheit und richtigen Einsatz von Werkzeug und Maschine. eine tischfräse ist schon auch sehr vielseitig :emoji_stuck_out_tongue:
eine Kombi von säge und fräse ist im heimwerkerbereich natürlich ideal :cool:

@ Bello, einen frästisch wird man wohl eher selten mit auf Montage nehmen, eine oberfäse evtl. schon. zumindest wurden bei uns fräsarbeiten immer in der Werkstatt ausgeführt und dann die fertigen Möbel eingebaut und nicht erst beim kunden gefräst :rolleyes:
 

blankscheit

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wenn es geht, dann beide

Hallo Markus,

Du vergleichst sehr unterschiedliche Fräsen. Nach meiner Meinung kann das CMS-Modul eine große Tischfräse nicht ersetzen, sondern nur ergänzen. In meiner Werkstatt verfahre ich nach dem einfachen Prinzip: Große Werkstücke zur großen Fräse und die Kleinen zum CMS-Tisch. Den Unterschied der beiden Fräsen macht z. B. ein Blick auf den jeweiligen Falzkopf deutlich. Im direkten Vergleich ist ein Festool-Falzkopf geradezu niedlich.

Das Einstellen geht im Prinzip beim CMS-Modul ähnlich wie bei der großen Fräse. Erst wird die Fräshöhe eingestellt, dann mit dem Anschlag das seitliche Maß. Dann wird eine Probefräsung gemacht. Achtung: Bein CMS-Fräsmodul ist keine Feineinstellung zu Verschiebung des gesamten Anschlages dran. Die Feineinstellung erfolgt durch mehr oder weniger gefühlvolles Klopfen gegen den leicht gelösten Anschlag.

Die erreichbare Genauigkeit ist hier auch vom Menschen und weniger von der Maschine abhängig. Aber eine Messbrücke oder Messuhr erleichtert das Leben ungemein.

Kurz und knapp: Tausch kann ich nicht empfehlen! Wenn der Platz da ist, dann beide.
 

wolgos

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Hi
ich habe die CMS mit OF Einsatz. Ich muß leider gestehen, nicht zufrieden zu sein. Ich habe einige Zeit mit dem Kleinen Tisch von Elu und einer alten Elu-Fräse gearbeitet. Dabei wurde mit einer Einstellschraube die Maschine im Tisch verschoben und so zugestellt. Bei Festool löst du die Befestigungsschrauben vom Anschlaglineal, schiebst den Anschlag nach Gefühl auf den Tisch hin und her bis du glaubst die richtige Stellung gefunden zu haben und ziehst ihn wieder fest. Von genauer Einstellung kann hier nicht die Rede sein. Ich überleg mir den Anschlag von Incra zuzulegen.
Im Übrigen läßst sich die Maschine mit der Kurbel nicht sauber in der Höhe verstellen, weil die Verstellungspindel die Maschine nur auf einer Seite nach oben drückt und die Andere irgendwie hinterherhinkelt und nicht sauber nachkommt. Ich muß die Maschine auf der anderen Seite von Hand unterstützen. Der oft gezeigte, selbstgebaute Frästisch mit Wagenheber-Höhenverstellung läßt sich in der Höhe sicher besser einstellen, die Anschlagschine von Festool läßst sich praktisch gar nicht zustellen.
Fazit:
Ich kann die CMS-OF nicht weiterempfehlen.
Wolfgang
 

viggo

ww-ulme
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Hallo OK, danke Leute ihr habt mich kuriert.
ich bleibe dann bei meiner Scheppach. Das mit der fehlenden Feineinstellung bei Festool möchte ich nicht hinnehmen ...

viele Grüße, Markus
 

Komihaxu

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Wenn es jetzt das TF 2200-Set statt im CMS lieber im MFT 3-VL (Verlängerung des Multifunktionstisches) gäbe, dann könnte ich schwach werden.

Das Set ist ja doch rund 200 Euro günstiger als der Kauf der Einzelteile...
 

heiko-rech

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Hallo,

wie schon geschrieben, kann man beides nicht vergleichen. Wenn du mit deiner Tischfräse zufrieden bist, bleib dabei und bau dir eventuell mal einen ganz einfachen Frästisch selbst.
Bei Festool löst du die Befestigungsschrauben vom Anschlaglineal, schiebst den Anschlag nach Gefühl auf den Tisch hin und her bis du glaubst die richtige Stellung gefunden zu haben und ziehst ihn wieder fest. Von genauer Einstellung kann hier nicht die Rede sein. Ich überleg mir den Anschlag von Incra zuzulegen.
Tausende von Tischfräsen wurden über ganze Schreinergenerationen hinweg mit solchen Anschlägen betrieben und es wurden damit genau gefräste Werkstücke erzeugt. Wenn man natürlich beide Schrauben löst, um eine kleine Korrektur zu machen, kann das nicht funtionieren. Man löst nur eine der beiden Schrauben und verschiebt durch leichtes Klopfen an einem Anschlagende den Anschlag sehr feinfühlig.

Was das Problem mit der Höhenverstellung angeht, kann ich das bei meiner OF1400 im CMS nicht nachvollziehen.

Gruß

Heiko
 

sommerboy34

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Ich würde mal die Führungsrohre reinigen und schmieren. Dann klappt es sicher wieder richtig.

Ich grätsch da mal kurz aus Neugier dazwischen. Ich hoffe es stört nicht zu sehr.
Auf der Nürnberger Messe habe ich die OF 1400 von Festool in der Hand gehabt und mich gewundert, wie schwergängig die Höhenverstellung war. Nachfrage beim Messeteam ergab, das ist normal. Erstaunt fragte ich nochmal mit dem selben Ergebnis. So wie Ihr das hier schreibt, kann das aber nicht sein oder?
 

blacksaxon

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Hallo OK, danke Leute ihr habt mich kuriert.
ich bleibe dann bei meiner Scheppach. Das mit der fehlenden Feineinstellung bei Festool möchte ich nicht hinnehmen ...

viele Grüße, Markus

Ich kann da nur zustimmen. Das CMS ist sicher nicht schlecht, aber für das Geld sind mir FESTOOL-untypisch ein paar Dinge nicht zu Ende gedacht bzw. wirken eher bastel-mäßig.

Gruß
Paul
 

michaelhild

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Ich grätsch da mal kurz aus Neugier dazwischen. Ich hoffe es stört nicht zu sehr.
Auf der Nürnberger Messe habe ich die OF 1400 von Festool in der Hand gehabt und mich gewundert, wie schwergängig die Höhenverstellung war. Nachfrage beim Messeteam ergab, das ist normal. Erstaunt fragte ich nochmal mit dem selben Ergebnis. So wie Ihr das hier schreibt, kann das aber nicht sein oder?

Es gibt Oberfräsen da geht das sicher leichter. Z.B. bei Festool die 1010.
Bei der 1400er muss man schon etwas drücken, man gewöhnt sich aber dran und da die Tauchmechanik schön gleichmäßig und ruckfrei funktionert ist das weiter kein Problem.
 

Komihaxu

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@heiko-rech:
Wie zufrieden bist du mit der Kombination aus MFT und des Fräsmoduls in der MFT-Verlängerung?

Ich schwanke für meine nächste Anschaffung noch zwischen deiner Kombination wie bei dir und einem komplett selbstgebauten Tisch incl. einer Casals.
Wenn ich bei letzterer das ganze Material rechne, bin ich auch fast bei 900 Euro. Und wenn ich den Wert verdopple, komme ich auf die fertige Festool-Lösung, die vermutlich präziser ist.
 

bello

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das kommt nur drauf an, wie genau du beim bau des tisches arbeitest :rolleyes::emoji_stuck_out_tongue:

Es kann sehr gut werden oder eine Bastellösung. Persönlich halte ich von den Selbstbautischen nicht viel, überflüssige und störende Schubladen neben der Fräse, Wagenheber oder ähnliches zur Verstellung, zudem kostet alles zusammen auch ein hübsches Sümmchen.
Warum nicht so eine Übergangslösung, die von verschiedenen Anbietern angeboten wird:
Bernardo: Produktansicht
oder um beim Eingangsthema zu bleiben CMS-Modul oder so etwas:
Bernardo: Produktansicht
und als Zubehör Wechselspindeln.
Das muss man meiner Meinung nach auch nicht kritischer betrachten als Fräsen von Bosch, Trend, Casals ....
 

Komihaxu

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oder so etwas:
Bernardo: Produktansicht
und als Zubehör Wechselspindeln.
Das muss man meiner Meinung nach auch nicht kritischer betrachten als Fräsen von Bosch, Trend, Casals ....
Da ist deutlich mehr Material dran für die paar hundert Euro.
Lässt ein "kann doch nix taugen" in meinem Kopf aufploppen.
Wo fängt da "was ordentliches" an? 1.500 Euro? 2.500?

Mit der Wechselspindel kann ich normale Schaftfräser einsetzen, wenn ich mal kleinere Arbeiten machen will? Von denen habe ich mittlerweile schon so einige hochwertige.
Bei der Verwandschaft liegt auch noch eine Scheppach HM Kombi rum, die nie genutzt wird. Wie ist die einzuschätzen?
 

samatthias

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Hallo Zusammen

Ganz ehrlich: 2000.- und mehr Euro für eine MFT / CMS und was weiss ich für eine Kombination zum Fräsen auszugeben würde ich mir gut überlegen, solange es sich um eine stationäre Lösung handelt.

Warum? Man bedenke auf dem Occassionsmarkt bekommt man alte Kehlmaschinen von solider Bauweise Martin, Panhans, etc. ab ca. 4500.- Euro aufwärts. Ich würde lieber auf sowas setzten, solange stationär gefräst werden soll, genügend Platz und ein 400V Anschluss vorhanden ist.
Die Maschinen sind nicht tot zu bekommen, lassen sich super warten, sind ohne Elektronik Hickhack und haben richtig Wums. Der Nachteil hier ist allerdings, dass die Werkzeuge natürlich bissle was Kosten, sind dafür aber bis in alle Ewigkeit durch Nachschärfen einsetzbar.

Der Vorteil vom Eigenbau Frästisch ist ganz klar: Man kann ihn so gestalten, wie man gerne möchte. Das ist bspw. für spezielle Anwendungen doch eigentlich super. Der Nachteil liegt wohl darin, dass man sehr präzise Arbeiten muss um ein gutes Ergebnis zu bekommen.

Beste Grüsse
Matthias

P.S. Mir steht eine Panhans zur Verfügung in der Werkstatt (paar Km weiter weg) -. Bei mir zu Hause überlege ich mir einen Frästisch a la Guido Henn zu bauen, um kleinere Werkstücke zu fertigen.
 

bello

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Da ist deutlich mehr Material dran für die paar hundert Euro.
Lässt ein "kann doch nix taugen" in meinem Kopf aufploppen.
Wo fängt da "was ordentliches" an? 1.500 Euro? 2.500?

Mit der Wechselspindel kann ich normale Schaftfräser einsetzen, wenn ich mal kleinere Arbeiten machen will? Von denen habe ich mittlerweile schon so einige hochwertige.
Bei der Verwandschaft liegt auch noch eine Scheppach HM Kombi rum, die nie genutzt wird. Wie ist die einzuschätzen?

Da ist doch nur ein einfacher massenhaft gefertigter Fräsmotor drin und drum herum dickes Blech, also absolut geringer Kostenfaktor in der Herstellung.

Probier doch die Scheppach aus, dann weißt Du doch was geht - ich kenne sie leider nicht.
 
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