Festo Rotex E 150 Getriebeschaden

Holz-Fritze

ww-robinie
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Hallo Leute,

bei Ebay steht gerade ein Festo Rotex E 150 mit Getriebeschaden zum Verkauf. Meine Frage an euch läßt sich sowas wirtschaftlich reparieren. Mein Arbeitskollege bekommt das als Maschinenbauer bestimmt alles demontiert. Die Frage ist aber was kosten eventuelle Ersatzteile und sind die für das alte Modell (mit Gussgetriebe) noch zu bekommen.
 

Srosskamp

ww-kastanie
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Guten Abend!

Den Rotex 150 E Patienten kenne ich in- und auswendig, daher maße ich mir einen Meinung an:

Wenn das Getriebe hin ist, dann bau den Kram maximal aus und nutze den Schleifer als reinen Exzenter, um ihn zu "verbrauchen". Gerade bei einem Rotex gemacht, beim zweiten (im Profi-Einsatz) warten wir auf das Ende des Getriebes. Ist irgendein Kunststoff-Guss, der halt irgendwann aufgibt... Letzte Aussage von Festool: Getriebe nicht mehr lieferbar.

Außerdem Aussage von Festool: "Nach zwei bis drei Satz Kohlen ist halt irgendwann der Anker dran..., das lohnt dann selten"

Damit ist klar: Finger weg, die Maschinen sind meistens sehr verbraucht. Außerdem ist die Konstruktion des Umschaltgetriebes durch die asymmetrische Ansteuerung relativ unglücklich gelöst und erfordert eine gute Wartung/Schmierung wenn die Maschinen in die Jahre kommen.

Falls Du alternativ über den "neuen" Rotex nachdenkst: Ein Top Gerät mit überarbeitetem Design/neuer Technik, vor allem mit zentraler Umschaltung. Spare ein wenig und kauf Dir den..

Gruß

Sebastian
 

gleiter

ww-robinie
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Grüße Dich, Ralf!

MEINEN Rotex kenne ich seit knapp 25 Jahren, außer mir hat niemand mit dem Gerät gearbeitet, da hat sich der Tausch des defekten Getriebes vor gut fünf Jahren gerechnet - die Maschine tut nach wie vor was sie soll.

Demgegenüber hatte ich in der Zeit der Reparatur den Rotex eines Freundes ausgeliehen - hatte er via Bucht und gebraucht gekauft.

Diese Kiste war aber so was von niedergeritten - dreckig, verschrammt, laut bis zum Abwinken - und nach ein paar Minuten arbeiten hat sie fast zum Glühen angefangen, so heiß ist sie gelaufen.

Oder, anders rum gesprochen: Gebraucht von Unbekannt ist ein ziemlich heikles Unterfangen. Da kannst Du nie wissen wie mit dem Gerät umgegangen, ob es je gewartet wurde. Der Dichtring Teller/Getriebe neigt zum Reissen - gerissen kommt Staub ins Getriebe, Maschine läuft immer schwerer, Umschalter geht nur noch mit Brachialgewalt zu betätigen. Was die Maschine ebenfalls gar nicht leiden kann - Arbeiten ohne Absaugung und dann vielleicht auch noch an wie auch immer feuchtem Schleifgut - der Scheifstaub verklebt die Maschine nachhaltig.

Ergo: Es wird schon einen Grund haben warum das defekte Gerät verkauft wird (siehe mein erster Satz :emoji_wink: ...), falls auch nur irgend welche Zweifel bestehen sollten - Finger weg.

Dann besser Neukauf - und ja, das tut weh in der Börse. Dafür hast Du gutes Gerät für viele Jahre...

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

Komihaxu

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Außerdem ist die Konstruktion des Umschaltgetriebes durch die asymmetrische Ansteuerung relativ unglücklich gelöst und erfordert eine gute Wartung/Schmierung wenn die Maschinen in die Jahre kommen.
Kannst du ein Wort mehr dazu sagen, bei welcher Stelle genau die Schmierung zu beachten ist?
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Vielen Dank für eure Ratschläge, ich hatte nur drüber nachgedacht weil das Angebot bei momentan unter 10 Euro steht. Aber ich habe momentan einfach keine Zeit mir sowas anzutun und wenn die Getriebe nicht mehr lieferbar sind birngts ja eh nix. :eek:
 

Srosskamp

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Moin!

Klar kann ich noch was zu der Schmierung sagen :emoji_slight_smile: wie gleiter vollkommen richtig gesagt hat, ist die Dichtung (eine Art Gummideckel, Pos. 42 im EKAT), der das Getriebe von unten abdichtet und verschließt, anfällig auf Risse. Die gleicht nämlich auch die Bewegung der Exzenterwelle gegenüber dem Guss-Gehäuse mit aus. Wenn der langsam reißt, kommt Staub in das Getriebe. Der "Schaltring" Pos. 33 gleitet gut gefettet im Gussgehäuse, ist aber über den Schalter Pos. 17 über einen Exzenter asymmetrisch an seiner Außenseite angesteuert. Er wird also an der Seite hoch und runter gedrückt, soll aber als ganzes schön gleichmäßig nach oben und unten gleiten und dabei in Waage gegenüber dem Gehäuse bleiben. Der Ring Pos. 33 muss also zum Gehäuse Pos. 13 schön saftig in Fett eingesetzt werden, was auch gleichzeitig das Getriebe schmiert (alles ein Bauraum, in dem das Fett dann rumschwirrt. Ist da wie o.g. Staub drin, versagt die Schmierung ratz-fatz.

Fazit: Dichtung Kontrollieren (sieht man direkt, wenn der Teller ab ist), zerlegen/reinigen, saftig neu Fetten, mit neuer Dichtung wieder zusammensetzen. Das würde ich sofort machen, wenn ich noch einen alten und gut erhaltenen Rotex hätte. Wer weiß, wie lange die Dichtung noch zu bekommen ist.

Gruß

Sebastian
 
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