Fensteranschluss

hutch

ww-esche
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Hallo an die Mitforisten.

Ja ich weiß das Thema kommt immer wieder mal und ja ich habe gesucht und bin zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen.

Zur Zeit bin ich auf einer Baustelle die arg durcheinander ist und der Bauherr auch notgedrungen der Bauleiter ist.
Ich bringe dort die Fassade an.
Nun hab ich ein Problem zu erst, dass die Metallrahmenfenster, zum Teil nicht dicht mit dem Holztragrahmen verbunden sind und ich offene Fugen dazwischen hab und die warme Luft gegen mein Leibungsbrett strömt und das die Fensteranschlüsse meiner Ansicht nach zu wünschen übrig lassen. Die Terrassenfront ist in die Öffnung gesetzt worden mit reichlich 3cm Luft, dann hat man ein Kompriband dazwischengesetzt welches ca.1,5cm breit ist und max 4cm aufgeht also das hängt dort sehr sehr locker drinn, ich kann da die Hand problemlos durchstecken denn dahinter ist nichts.
Der Rahmen ist ca.16cm tief und dann kommt das rosa klebeband, welches noch nicht angeschlossen ist. Jetzt hab ich ihn wegen Dämmung Winddichtigkeit usw gefragt und er meinte da kommt noch Schaum rein das wäre das beste was man zur Zeit macht. Ich hab mit Schaum eingesetzte Fenster das letzte mal vor 4 Jahren gesehen, meine auch gehört zu haben, das man das nicht mehr macht man nimmt dazu 3E Kompriband oder Mineralwolle.
Gibts da neuerer Vorschriften, darf man Schaum noch nehmen wenn ja welchen usw. bzw Schaum mit definierten Dämmwert. oder oder? Ich kann mir auch nicht vorstellen das man mit dem Schaum den 3cm breiten und ca 16cm tiefen Spalt so ausschäumt das dort keine größeren Holräume sind. Zumal das ja dann das lavede und lückenhafte Kompriband nach außen drückt.
 

carsten

Moderator
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Hallo

also Schaum ist immer noch erlaubt und auch gängig.
Fenster sollten anch dem Grundsatz Innen dichter als Außen eingebaut werden. Und außen Schlagregendicht.
Wenn ich das so lese vermute ich mal das neben der unzureichenden Montage bzgl Dämmung auch noch andere Fehler vorhanden sind.
So ein Fenstereinbau gehört heute geplant und nicht nur ein ungefähr passendes Bauteil mit Glas in ein zufällig vom Maurer gelassens Loch reinkloppen.
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo Hutsch

habe mit Fenster heute zwar nur noch in
eigenen Häusern zu tun, aber für die Bau-
vorgaben bei Verwendung von Kompriband
liefert uns Illbruck doch schon sehr genaue
Vorgaben/Einbaubeispiele. Die nutze ich schon
gerne bei Diskussionen mit den Fensterbauern.

Warum da jetzt eine so grosszügige Wurfpassung
gewählt worden ist, kann ich genausowenig wie
unser Moderator verstehen. Nur Kompriband mit
direkt anliegender Schaumhinterfüllung ist in der
Form bei den Leverkusenern nicht vorgesehen.

Gruss Harald
 

yoghurt

Moderator
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Hallo,
ich bin auch nicht der größte Fenstermonteur, habe aber doch auch das ein oder andere Fenster gesetzt....

Ohne mich jetzt auf Zahlen festzulegen möchte ich behaupten, dass ein Kompriband das lose auf ca. 40mm aufgeht vermutlich eher für 12-15mm Fuge gedacht ist. Klar geht es weiter auf, dann ist aber die Schlagregendichtigkeit nicht mehr gegeben.

Insofern gehört dort ein passendes Kompriband montiert, dass sicherlich auch breiter als 15mm sein muss um dort zu bleiben, wo es hingehört. Es gibt von (Illbruck & Würth) ein vorkomprimiertes "Trioflex-Band", dieses Band hat einen trapezförmigen Querschnitt bei Breiten von mehr als 55mm. Durch den trapezförmigen Querschnitt ist es automatisch innen dichter als außen und übernimmt die Funktion der Dämmung wie der Schlagregendichtigkeit - dann kann m.W. auch auf die innere Abdichtung verzichtet werden. Ich würde ein solches Band (außen) verwenden und dahinter zusätzlich schäumen.

Das war jetzt zugegebenermaßen die Abteilung "gefühltes Wissen"! Soll aber hier nur als Hinweis dienen in welche Richtung die Recherche gehen kann. Wie Harald oben schreibt, bietet z.B. Illbruck ganz gute Handreichungen zum Thema. Nach ein wenig lesen weiß man mehr (als ich fühle :emoji_grin: ).
 

obsidianhydra

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Guten Morgen.

Die gegebenen Informationen sind doch recht dürftig.
Ein paar Fotos wären nicht schlecht.
Jedoch vorab auf Basis deiner Infos:
Bei 160 mm Rahmentiefe muss ohnehin der Spalt noch verfüllt werden. Dabei sind sowohl Schaum als auch Dämmwolle zulässig.
Das "rosa Band" auf der Innenseite wird später wohl den Dampfdichten Innenabschluss darstellen.
Es ist durchaus üblich das Dichtband erst dann zu verkleben wenn der Maurer für eine brauchbare "Klebefläche" gesorgt hat. Dises Dichtband sollte nunmal nicht auf eine vollkommen unebene Bruchsteinfläche geklebt werden da sie ja nahezu luftdicht sein soll.
Auch stellt sich die Frage ob das Kompriband in Zukunft überhaubt dem Wetter ausgesetzt bleibt oder ob es vollständig von der Aussenfassade überdeckt wird.
 

magmog

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Guude,

Der Anschluß Fenster-Bauwerk steht in der Verantwortung der Fenstermonteursfirma, mache Dich durch eigenes Handeln nicht unglücklich, also Finger weg!

Den Bauherrn-leiter schriftlich auf die Mängel hinweisen und auch auf die zwangsläufig nicht mögliche Termineinhaltung Deinerseits.

Fachdienliches Schlagwort:
RAL Montage
 

Holz-Fritze

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Das "rosa Band" auf der Innenseite wird später wohl den Dampfdichten Innenabschluss darstellen.
Es ist durchaus üblich das Dichtband erst dann zu verkleben wenn der Maurer für eine brauchbare "Klebefläche" gesorgt hat. Dises Dichtband sollte nunmal nicht auf eine vollkommen unebene Bruchsteinfläche geklebt werden da sie ja nahezu luftdicht sein soll.

Ich kenne es so dass dieses Band mit eingeputzt wird, das ist dann am dauerhaftesten.
 

obsidianhydra

ww-kastanie
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Natürlich wird es mit eingeputzt :emoji_slight_smile:
Jedoch kann bei frisch gebrochenen Fensteröffnungen (z. B. Hohlblock-Ziegelwand) der Untergrund so uneben und löchrig sein das man das Band erstmal nicht aufkleben kann.
Hier ist bauseits dafür zu sorgen das entsprechende Laibungsflächen hergestellt werden.
Anschließend kann das Band verklebt werden und später auch eingeputzt werden.

Es ist ein Irrglaube das der Fenster-Monteur der einzige ist der dafür zu sorgen hat das ein Fensterelement korrekt eingebaut wird.

Der AG hat die Pflicht dafür zu sorgen das entsprechende Anschluss-Flächen vorhanden sind.
Ausgenommen sind Arbeiten welche, schriftlich fixiert, dem Fenster-Monteur übertragen wurden.
 

magmog

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Natürlich wird es mit eingeputzt :emoji_slight_smile:
Jedoch kann bei frisch gebrochenen Fensteröffnungen (z. B. Hohlblock-Ziegelwand) der Untergrund so uneben und löchrig sein das man das Band erstmal nicht aufkleben kann.
Hier ist bauseits dafür zu sorgen das entsprechende Laibungsflächen hergestellt werden.
Anschließend kann das Band verklebt werden und später auch eingeputzt werden.

Es ist ein Irrglaube das der Fenster-Monteur der einzige ist der dafür zu sorgen hat das ein Fensterelement korrekt eingebaut wird.

Der AG hat die Pflicht dafür zu sorgen das entsprechende Anschluss-Flächen vorhanden sind.
Ausgenommen sind Arbeiten welche, schriftlich fixiert, dem Fenster-Monteur übertragen wurden.

Guude,

die Verantwortung liegt eindeutig beim Fenstermontörer. Dass er sachgerechte Vorarbeiten verlangen kann steht auf einem anderen Blatt. Tut er es nicht liegt die Verantwortung bei ihm.
 

TomfromMuc

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Hallo Hutch,

Du machst nur die Außenfassade? Dann ist Dein Problem meiner Meinung nach gar nicht so groß.

Die wichtigsten Antworten sind schon gegeben.

- Schaum ist zulässig (aber seine einzige Aufgabe: Wärmedämmung in der Montagefuge)

- Fensteranschlußfugen gehören richtig geplant, innen und außen

Von innen muß die Konstruktion luftdicht sein. Da Du einen Holztragrahmen erwähnst, ist es wohl ein Holzbau (?). Innen rosa Band ist da schon mal nicht schlecht (muß Zulassung für innen = dampfdicht haben). Dort muß dann auch die Dampfsperre angeschlossen sein.

Kompriband außen wird sehr wahrscheinlich vom Schaum rausgedrückt, da hast Du recht. Mit Mineralwolle ausstopfen wäre da die bessere Wahl. Streng genommen solltest Du Deine Fassade nicht ohne Hinweis darauf montieren, sonst bist Du "mit im Boot".

Hast Du evtl. einen VOB-Vertrag? Melde Bedenken gegen die Vorleistung an. Diesen formellen Schritt sollte man sich nicht ersparen. Kann ja ganz freundlich sein und mit dem Hinweis, daß man als Handwerker dazu verpflichtet ist. Kein Bauherr sollte das übel nehmen, denn eigentlich ist das in seinem Interesse. Weise ihn darauf hin, daß da innen noch etwas fehlt und es schief gehen kann. (bis jetzt klingt es Deiner Beschreibung nach nur unvollständig, nicht unbedingt falsch). Bedenkenanmeldungen müssen aber gut begründet sein. Was die meisten machen, diese Ein- bis Zweizeiler: "...... ich haben Bedenken gegen die Vorleistungen...... " ist i.d.R. nicht ausreichend.
Verlangt Dein Bauherr die Fortsetzung der Arbeiten, dokumentiere die Vorleistungen, Deine eigenen Arbeiten und halte in der Abnahme fest, was Dir nicht gefällt / Deine Bedenken.

Gruß vom Bauleiter, LG Tom
 
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