Fenster "windschief"

JVE

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Hallo zusammen
Ich bin selber Schreinermeister und habe letzte Woche mit einem "alten Hasen" d.h. Schreinermeister in Rente eine interesante Diskusion:

Ich habe gerade in meiner Werkstatt ein altes Fenster aus- und wieder eingeglast.
Da kam er an und sagte mir:

Beim einglasen eines Fensters müssen die Böcke zueinander gerade stehen ( Wasserwage)
da sonst das Fenster windschief wird!

Und man könne andersrum ein windschiefes Fenster durch entsprechendes auflegen auf die Böcke wieder gerade richten.

Ich glaub ja mal nicht so dran.
Aber der man hat mehr Berufsjahre als Schreinermeister wie ich Lebensjahre.


Was haltet Ihr davon???
 

DoktorHolz

ww-pappel
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Könnte schon was dran sein, da die Scheibe ja verklotzt werden sollte.
Bei windschiefen Einbau könnte sich bei großen Fenster was verziehen.
 

derdad

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Als Schreinermeister müsstest du aber wirklich wissen, dass man ein Fenster (oder auch eine Tür) beim verglasen oder einsetzen einer Füllung sehr leicht windisch bekommt oder auch halbwegs ausrichten kann. Je größer das Fenster umso gefährlicher ist es, es windisch zu bekommen.

gerhard
 

derdad

Moderator
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Guten Morgen!
Ja, sie wurden (und werden zum Teil noch) verkittet.
verklotzen heißt: Die Luft zwischen Glasscheibe und Rahmen wird an den Ecken mit kleinen "Klötzchen" ausgefüllt. Einerseits um das Verrutschen zu verhindern und auch um den Flügel "im Winkel" zu halten.
Verklotzen ist also nicht Einleisten.

gerhard
 

garfilius

ww-robinie
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ich weiß, was verklotzen ist.
Als ich noch Kitt aus alten Fenstern rausgekratzt habe, waren da nie extra Klötzer drunter, nur diese kleinen dreieckigen Stahlplatten. Die Klotz-Funktion übernimmt doch der Kitt mit, oder nicht?

Gruß
Gero
 

Eurippon

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Meine ich aber auch. Bei Trockenkitt-Verglasungen in Alurahmen muss man klotzen. Bei Leinölkitt wird ja die Scheibe in das Kitt-Wurstbett gedrückt und anschliessend mit Stiftchen oder Dreicksplättchen gegen das herausfallen gesichert.
 

Rühl

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Um auf die ursprüngliche Frage zurück zu komme.

Der alte Meister hat recht, wobei die Gefahr der Windschiefigkeit beim einglasen bei größeren Flügeln höher ist.

Drück, wenn das Glas noch nicht fest ist, den Flügel mal windschief, dann siehst du das sich das Glas dabei verschiebt.

Eine ebene Unterlage ist ohnehin nie verkehrt:emoji_wink:



Gruß Ulf
 

Dingsda42

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Das was ihr hier alle meint, würde ich als "im Winkel" bezeichnen. Darum hab ich es auch immer so gemacht, das ich die Flügel im Rahmen verglast hab, da konnte man gleich sehen, ob der Flügel hängt und ihn gegebenenfalls noch höher drücken.

Unter Windschief versteh ich eher, das eine Ecke vom Blendrahmen absteht.
Aber dabei hat man dann schon Probleme, das doch flache Glas wirklich eingebaut zu bekommen. Und wenn das durch schräg zueinander stehenden Böcken verursacht wird, sollte sich der Flügel beim hinstellen eigentlich wieder richten.
 

DoktorHolz

ww-pappel
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Hallo Leute,

nur noch ne kurze Anmerkung zum Verklotzen von Fenstern.
Diese verhindern auch das Anstossen der Glasscheibe am Falz und somit das Entsehen von Spannungen im Glas die letztendlich zu Sprüngen in der Scheibe führen können. Habe leider solche Scheiben schon zur genüge ausgewechselt.
Aber Ihr legt die Scheiben ja sicher bis zum Aushärten mit exatem Abstand zum Falz ein.
 

Pumuckl

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Hallo Leute,
DoktorHolz hat Recht was das verklotzen angeht.
Das ein Fenster windscheif wird, streite ich nicht ab, jedoch glaube ich kaum dass es so extrem wird, dass man beim einsetzen Probleme bekommt. Viel Eher sehe ich die Gefahr, dass es aus dem Winkel gerät, aber dazu Böcke ausrichten...
Hmm
Gruß
 
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