Feinbau vom Holz

Kiwi100

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Hallo leute

ich habe hätte mal ein paar fragen und hoffe das ihr mir die antworten sagen könnt. vielen danke schonmal

1.Warum ist die festigkeit von Laubhölzern in der regel größer als die von nadelhölzern ?

2.Warum schwindet bzw. quillt das holt in tangentialer richtung und in radialer richtung unterschiedlich stark ?

3.Warum arbeitet das holz bei aufnahme von feuchtigkeit ?
 

raftinthomas

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1) weil nadelhölzer auch dichter sind-> mehr material

3) weil die zellwände durch feuchtigkeitsverlustaufnahme eine volumenänderung aufweisen

2) auf dem falschen fuss erwischt. liegt vermutlich an der wuchsrichtung bzw dem aufbau der jahreringe.
 

WinfriedM

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2.) Warum werden übergewichtige Menschen dicker aber nicht länger? :emoji_wink:

Irgendwie scheint die Natur in die Breite und nicht in die Länge gehen zu wollen...
 

Dingsda42

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Die Fragen sind echt gut, ich hab eben auf Wikipedia mal nachgeguckt, weil ich eigentlich darauf verweisen wollte, aber da gibts tatsächlich keine Antworten auf deine Fragen.

Als Ergänzung zu 1: Laubholz wächst in einem Zeitraum weniger an Raum als Nadelholz, es wächst aber um die gleiche Menge an Material. Dadurch sind die Zellen kleiner. Das hat die Folge, das die Hohlräume in den Zellen natürlich auch kleiner sind. Insgesammt ist also mehr Masse auf der gleichen Grundfläche. Das macht Laubholz härter als Nadelholz (Ausnahmen bestätigen die Regle).

Zu 3 hat Thomas ja schon alles gesagt.

Zu 2 hab ich auch absolut keinen Plan, würde aber auch auf die Wuchsrichtung als Grund tippen.
 

anobium60

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Holz schwindet wenn das gebundene Wasser in den Zellwänden "verdunstet". Die Dicke der Zellwände ändert sich. Da in tangentialer Richtung mehr Zellwände sind schwindet es in dieser Richtung auch mehr. Und da die Zellwände im Spätholz dicker als die des Frühholzes sind, verzieht es sich entgegengesetzt zu den Jahrringen.
 

raftinthomas

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nee anobium,

ganz so einfach isses nicht. denn "Da in tangentialer Richtung mehr Zellwände sind" ist imho nicht ganz korrekt.
ums konkreter zu machen (mich hat das früher nie interessiert, da hab ich auch nie aufgepasst): wie ist denn die geometrische zellform im querschnitt? rund oder oval?
wenn die oval-länglich sind, stimmt die aussage natürlich. ich hab mir die immer rund wie bei ner tulpe vorgestellt.
 

anobium60

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Wenn ich mir einen Würfel betrachte bei dem der(die) Jahrring(e) quer (horizontal) liegt (liegen), habe ich über die ganze Breite die Zellwände des Spätholzes. In der Höhe aber vielleicht ein,zwei oder drei Jahrringe. Die Anzahl der Zellwände ist dann geringer. Das Markstrahlen z.B. auch Auswirkungen auf das Schwundverhalten haben ist der Einfachheit hier unberücksichtigt. Wen es genauer interessiert dem sei das Buch von R.Bruce Hoadley, Holz als Werkstoff empfohlen.
 

Kiwi100

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Also ich habe auch mal ein bisschen gesucht

1. Hat das nicht etwas damit zu tuen das bei laubhölzern im gegensatz zu den nadelhölzern die librimformfasern besitzen die zur festigung dienen und bei den nadelhölzern nur im spätholz die tracheiden haben ?

3. Und habe ich das richtig verstanden das dass wenn das holz arbeitet das es daran liegt das sich die zellwände mit feuchtigkeit voll saugen und die dadurch größer werden ?
 

raftinthomas

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nee,

die zellwände.
von nass bis fasersättigungspunkt zellen selbst -> kein nennenswerter volumenschwund
fasersättigungspunkt bis darre - zellwände -> volumenschwund (arbeiten)
 

Eurippon

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nee,

die zellwände.
von nass bis fasersättigungspunkt zellen selbst -> kein nennenswerter volumenschwund
fasersättigungspunkt bis darre - zellwände -> volumenschwund (arbeiten)

Die Zellwand ist doch eine Membran, also nur Durchlassverkehr, speichert imho also nix. Der Unterschied freies/gebundenes Wasser ist schon klar.
Freies Wasser = bis 30% keine Volumenänderung da Wasser zwischen den Zellen
Gebundenes Wasser = Wasser in der Zelle = Volumenänderung durch Austritt

Schlagt mich wenn ich jetzt falsch liege.
 

anobium60

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Freies Wasser in den Zellhohlräumen- Abgabe ohne Volumenänderung des Holzes. Gebundenes Wasser in den Zellwänden- Abgabe (Aufnahme) führt zu Schwinden (Quellen)
Austausch zwischen den Zellen durch Tüpfel (Nadelholz)oder durch (?-)Poren (Laubholz).
Zu Festigkeit: Eine wirklich allgemeine Aussage ist eigentlich nicht möglich. Z.B. das mir bekannte weicheste Holz ist Balsa -ein Laubholz. Erle, Pappel u.s.w. i.d.R.auch sehr weich.Allerdíngs fällt mir zu den schweren Nadelhölzern nur die Eibe ein.
 

Kiwi100

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Danke für die beantwortung

Mir ist aber noch eine frage eingefallen.

Könnt ihr mir mit hilfe des holzaufbaues erklären warum holz in tangentialer richtungund in radialer richtung unterschiedlich stark schwinden bzw. quillt ?
 

anobium60

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Habe ich schon in #7 versucht. In tangentialer Richtung sind die Zellwände der Spätholzzonen konzentiert (und die bestimmen zum größten Teil das Arbeiten des Holzes). Dass sich in radialer Richtung der Wert nur auf ca.die Hälfte bewegt, liegt zum einen an den Frühholzzonen, mit wesentlich dünneren Zellwänden- und an den radial velaufenden Holzstrahlen, die das Ganze aussteifen.
Ich habe wegen der Frage der Festigkeit noch mal meine Unterlagen durch gesehen: Die Zellwandsubstanz ist bei Laubbäumen wesentlich höher als bei den Nadelbäumen. Deshalb schwinden (quellen) auch Laubbäume i.A. mehr als Nadelbäume, die sich deshalb i.A. auch schlechter imprägnieren lassen.
Allgemein: Zu meiner Lehrzeit lernte man noch:Weichhölzer=Nadelhölzer (ohne Eibe), Harthölzer=Laubbäume(und Eibe).
Davon ist man ja sinnvollerweise abgerückt.
 

500/1

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Hallo,
1. Es liegt tasächlich, in diesem Fall (Festigkeit) ausschließlich, an den Libriformfasern, die auch als Sklerenchym bekannt sind.
2. Das liegt an der unterschiedlichen Massenverteilung, tangential sind durch den Jahrringaufbau Bereiche mit relativ viel Material (Frühholz) vorhanden. Diese Massereichen Bereiche weisen die stärksten Volumenänderungen auf. In radialer Richtung dient das Spätholz als Puffer.
3. Wasser aus Luftfeuchtigkeit lagert sich an freien Stellen (OH-Fransenenden) zwischen den Holzfasern an und drückt diese dadurch auseinander, mit der Folge, dass das Holz quillt, dadurch erklärt sich 2. von selbst.


Gruß
 

500/1

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Hallo,
Anobium hat mich noch auf einen Fehler in meiner Antwort aufmerksam gemacht:

2. Gilt so wie ich geschrieben habe nur für Laubholz, bei Nadelholz ist es umgekehrt. Hier ist das Spätholz massereicher (stärkere Schwund und Quellvorgänge) und das Frühholz der Puffer (wenig Masse durch Längsparenchym).


Gruß
 
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