Führung der Fräse

holzdaniel

ww-kiefer
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Hallo ihr Lieben,

da ihr mir bei meinem letzten Problem (Fräse im Tisch) so gut und ausführlich geholfen habt, ist es mir schon fast unangenehm eine solche Frage zu stellen. Bevor ich allerdings Risiko fahre, etwas Grundlegendes falsch auszuführen, frage ich dann doch nochmal nach.

1. Zum Fräsen eines Rechtecks in ein Werkstück (zb. einem kleinen Sichtfenster), säge ich bis aus wenige Millimeter mit der Stichsäge den Großteil heraus und nutze dann 4 aufgeklebte MDF-Streifen und einen Fräser mit Kugellager (ich glaube man nennt sie Bündigfräser mit oben liegendem Anlaufring) um eine saubere Kante zu erhalten. Dabei Fräse ich immer im Uhrzeigersinn/Gleichlauf. Das funktioniert tadellos. Nun zur Frage: Wie ist das Werkstück zu führen, wenn die Fräse im Tisch eingebaut ist? (Selbstverständlich muss ich dann einen normalen Bündigfräser verwenden. Aus Blickrichtung kommt dann erst das Kugellager, dann der Fräser).

2. Bisher führe ich meine Fräser bei Werkstücken außen zb. beim Abrunden, oder Nuten von Hand immer von rechts nach links, also gegen den Uhrzeigersinn/Gegenlauf. Wieso führt dieser Youtuber die Fräse von links nach rechts? https://youtu.be/ZKS5lVdKOPE
 

wolgos

ww-robinie
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Hi
zu 1:
Im Tisch ist die Fräse um 180° gedreht. also muß auch zu Zuführung gedreht werden. Also gegen den Uhrzeigersinn arbeiten.
zu 2:
Er führt die Fräse im Gegenlauf und macht es so genau richtig.

Versuche mal den Unerschied Gleichlauf, Gegenlauf zu ergründen. Dann eröffen sich eigentlich 90% aller Fragen von ganz alleine.

Wolfgang
 

rafikus

ww-robinie
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... Dabei Fräse ich immer im Uhrzeigersinn/Gleichlauf.
Und das ist schon mal nicht richtig. Bei einem Ausschnitt in der Fläche und Arbeiten mit handgeführter Oberfräse im Uhrzeigersinn arbeitest Du im Gegenlauf. So muss es heißen und so soll es sein.

Ich verstehe immer noch nicht, warum es immer wieder zu diesen Mißverstdändnissen kommt?
Wahrscheinlich kommt es daher, dass viele Menschen gerne sowas lesen wie "du musst von links nach rechts", bzw. "linksrum" oder "rechtsrum" arbeiten.
Es gilt immer : im Gegenlauf fräsen! also sich vergegenwärtigen, wie rum der Fräser dreht, und dabei achten, dass der Fräser sich das Werkstück nicht heranzieht, sondern man es gegen den Fräser drücken muss.

Rafikus
 

michaelhild

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Es ist gut, den den Unterschied und das Prinzip vom Gleichlauf/Gegenlauf verstanden zu haben.

Bei handgeführten Fräsen hilft anfangs auch der "Fingertrick".
Rechte Hand, Daumen und Zeigefinger ausstrecken. Daumen gegen die zu fräsende Kante und der Zeigefinger zeigt in die Fräsrichtung.
 

yoghurt

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Hallo,
wobei ich es immer sinnvoll finde, sich den Fräser im Stillstand anzusehen. Dann erschließt sich von ganz alleine in welche Richtung er fräst und genau in die Gegenrichtung muss dann das Werkstück oder eben die OF geführt werden.

Es gibt Ausnahmen, in denen es vielleicht sinnvoll sein kann nach einer Abwägung der Risiken im Gleichlauf zu fräsen. Z.B. kann eine kleine Profilierung mit der OF an der Hirnholzseite eines Brettes im Gelichlauf ausgeführt potentielle Ausrisse minimieren. Ich meine die Oberfräse, nicht die Tischfräse!
 

wolgos

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rafikus
du hast recht. Ich muß das Brett im Uhrzeigersinn bewegen und das ist Gegenlauf.
(hatte Zeitdruck, und mich daher ...)

yoghurt
Stimmt. Es gibt Ausnahmen: Wenn die Gefahr besteht, das ich mit dem Fräser das Werkstück aufreiße. zb an den Enden der Umleimer oder bei Hirnholzbearbeitung
Dann versuche ich aber immer noch zuerst die Fläche bis kurz vor der Kante abzufräsen und anschließend den kleinen Steg im Gegenlauf zu beseitugen.

Wolfgang
 

dew-tool

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rafikus
du hast recht. Ich muß das Brett im Uhrzeigersinn bewegen und das ist Gegenlauf.
(hatte Zeitdruck, und mich daher ...)

yoghurt
Stimmt. Es gibt Ausnahmen: Wenn die Gefahr besteht, das ich mit dem Fräser das Werkstück aufreiße. zb an den Enden der Umleimer oder bei Hirnholzbearbeitung
Dann versuche ich aber immer noch zuerst die Fläche bis kurz vor der Kante abzufräsen und anschließend den kleinen Steg im Gegenlauf zu beseitugen.

Wolfgang

Dem schließe ich mich an.

Gruß Jürgen
 

matchesder

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Bei handgeführten Fräsen hilft anfangs auch der "Fingertrick".
Rechte Hand, Daumen und Zeigefinger ausstrecken. Daumen gegen die zu fräsende Kante und der Zeigefinger zeigt in die Fräsrichtung.

Funktioniert auch bei der Tischfräse.
Nur, dass hier eben das Werkstück bewegt wird.
Aber aufpassen, dass der Handrücken dabei oben liegt.

Grüße

Martin
 
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