EZB deutet Zinserhöhung an

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Nach der Sitzung des EZB-Rats am 2. August hat Präsident Jean-Claude Trichet eine Leitzinserhöhung um weitere 25 Basispunkte auf dann 4,25% für September signalisiert. Damit bleibt die Europäische Zentralbank (EZ:emoji_sunglasses: bei ihrem eingeschlagenen Kurs kleiner Zinsschritte, auch wenn die Kredit- und Aktienmärkte derzeit von hoher Verunsicherung geprägt sind. Die EZB achtet weiterhin auf die fundamentalen Daten und befürchtet vor dem Hintergrund der niedrigsten Arbeitslosigkeit seit 26 Jahren in Euroland Kapazitätsengpässe und Lohndruck, der kombiniert mit hohen Energie- und Rohstoffpreisen die Inflationsgefahr erhöht. Dementsprechend wachsam sind die Notenbanker. Die US-Notenbank (FED) bleibt vorerst ebenfalls bei ihrer restriktiven Linie und hält die Leitzinsen unverändert bei 5,25%. Die Flucht der Investoren in Staatsanleihen hat sich aber auch diese Woche fortgesetzt und die Renditen für zehnjährige US-Treasuries auf 4,75% getrieben. Damit liegen sie wieder deutlich unter den 5,32%, die sie im Höchststand Mitte Juni erreicht hatten. Auch die Renditen in Euroland haben weiter nachgegeben und die Zinsstrukturkurve ist wieder extrem flach geworden. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Anleger an den Zinsmärkten damit rechnen, dass die US-Notenbank aufgrund der dortigen Probleme im Immobilienmarkt kurzfristig gezwungen sein könnte, die Leitzinsen doch zu senken. Die Notenbanken halten aber vorerst das Pulver trocken und betrachten die Korrekturen an den Kreditmärkten als eine längst überfällige Normalisierung, die sie mit den Zinsanhebungen der letzten zwei Jahre auch erreichen wollten. Sollte sich in den nächsten Monaten zeigen, dass das reale Wirtschaftswachstum von den Turbulenzen nicht nachhaltig beeinflusst wird, werden die Zinskurven in USA und Euroland durch höhere langfristige Zinsen wieder ihre positive Form zurück erlangen. Für die nächsten Wochen erwarten wir allerdings nervöse Schwankungen um das aktuelle Niveau.

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