Extra dicke Tischplatte aus verleimten Leimholzplatten?

cardoso81

ww-pappel
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Hallo,

habe mich hier neu angemeldet und mir für meine kommenden Projekte ein paar fachmännische Ratschläge zu holen.

Ich plane als nächstes einen neuen Couchtisch, passend zur bisherigen Einrichtung aus Fichte. Dabei soll die Tischplatte eine Dicke von ca. 7-10 cm bekommen. Habe mir überlegt dafür jetzt 4-5 18 m Leimholzplatten (ca. 60x110 cm) aufeinander zu leimen um auf die angepeilte Höhe zu kommen. Könnte in die Platten rundrum noch Flachdübel einsetzten und bis zur vorletzten Platte noch Schrauben eindrehen die dann durch die letzte Platte verdeckt werden. Ist das so machbar (in Sachen Verzug) oder gibt es Alternativen die dem vorzuziehen wären?

Habe schon einige Möbel aus den Leimholzplatten gebaut, aber bisher immer nur an den Kanten verleimt und noch keine flächige Verleimung vorgenommen. Daher wäre ich für ein paar Ratschläge dankbar.


mfg
 

Time_to_wonder

ww-robinie
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Warum so eine dicke Platte? Wegen der Optik? Dann würde es reichen, am Rand ein paar Streifen anzuleimen und die restliche Platte weniger stark zu machen.

Gruß Jörg
 

Schlagschnur

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Randbereiche aufdoppeln reicht vollkommen. Und um erkennen zu können das es sich nicht wirklich um eine dicke Platte handelt müsste man sich schon auf den Boden legen und unter den Tisch schauen.
 

WANNA1904

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Hey Cardoso

Dabei soll die Tischplatte eine Dicke von ca. 7-10 cm bekommen. Habe mir überlegt dafür jetzt 4-5 18 m Leimholzplatten (ca. 60x110 cm) aufeinander zu leimen

Wenn Dir aus optischen Gründen ein reines aufdoppeln (-trippeln, -quadren ...) des Randes nicht reicht, würde ich statt 5x massiv leimen zumindest hohl bauen.
Also die (drei) mittleren Lagen nur als Rand ausführen, je nach Fläche auch noch 1-2 "Inseln".

Wie willst Du die dicke Kante weiterverarbeiten/plan kriegen? Hast Du entsprechendes Werkzeug?
Ich hab meine aufgedoppelte Platten t.w. wieder zum Holzhändler gebracht und die Kante einmal "glattsägen" lassen - dann aber vorher klärten, welche Dicke machbar ist.

Gruß Jens
 

cardoso81

ww-pappel
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Erstmal vielen Dank für die raschen Antworten. Gewicht ist bei dem Projekt für mich nebensächlich, kann ruhig etwas mehr wiegen, käme mir sogar entgegen.
Würde mir die Platten beim Händler exakt auf Maß sägen lassen so dass nach dem verleimen eigentlich nur noch geschliffen und eventuell ein minimaler Überstand abgenommen werden muss. Diverse Schleifmaschinen sind vorhanden.

Ein reines aufdoppeln an den Kanten kommt nicht in Frage. Optisch für mich persönlich nicht ansprechend und erschwert mir mit meinen bisherigen Kenntnissen wahrscheinlich den Einbau der Mittelsäulen.
Die Platten im Hohlverfahren zu bauen hab ich auch schon überlegt. Jeweils die oberen und unteren Platten am Stück und dazwischen einen Rahmen aus günstigerem Trägermaterial oder eben auch Leimholz zu setzen. Abschließend noch Leisten in entsprechender Höhe auf die Seiten aufleimen, das hätte auch den Vorteil das die Stirnseiten der Leimholzplatten nicht mehr zu sehen sind. Weiß nur nicht ob ich das sauber auf Gehrung geschnittten bekomme so das hinterher alles spaltlos zusammenpasst. Eine ordentliche Kappsäge ist zwar vorhanden aber bei 100% passgenauen Gehrungen tu ich mich noch ein bischen schwer. Aber die Leisten stumpf zusammengeleimt sähe ja wohl auch nicht so toll aus.

Eventuell sollte ich mir mal ein paar Reststücke in der Garage zusammen suchen und mir ein kleines Probestück zusammenbauen um die Möglichkeiten mal auszuprobieren ...



mfg
 

cardoso81

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Moin,

so, habe jetzt mal eine kleines Probestück angefertigt. Nachdem ich einige Nachjustierungen der Winkelanschläge der Kappsäge vorgenommen habe hat es nun doch ganz gut funktioniert. Habe zum Test drei kleine Platten Leimholz bündig aufeinander geleimt und eine Leiste in der passenden Höhe auf Gehrung gebracht. Die Leisten wurden zum ausprobieren nur mal provisorisch angeschraubt und das hat schon recht spaltfrei geklappt. Denke mal durch eine flächige Verleimung an den Kanten und dem passenden Druck wird es ein ansprechendes Ergebnis geben.

Werde die beiden Tischplatten jetzt wohl im Sandwich Prinzip bauen. Ober- und Unterseite der beiden Platten wird jeweils aus einer Leimholzplatte bestehen und dazwischen kommen drei Lagen 19 mm Spanplatte als Füllmaterial. Abschließend schneide ich aus einer Leimholzplatte dann noch die Kantenleisten und bringe sie auf Gehrung an. Denke mal dadurch entsteht ein optischer Eindruck wie ich ihn mir vorgestellt habe. Als Oberflächenfinish wird wie bei meinen anderen Möbeln auch eine dunkle Lasur aufgetragen und das ganze dann abschließend mit 3 Durchgängen Leinölfirnis geölt.


mfg
 

Mathis

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Im Dorf in 'ner Stadt
hauptsächlich wegen der Optik, möchte folgendes Design übernehmen
Dann bau es doch auch so wie beim Tisch auf dem Foto, der ist auf keinen Fall aus so dickem Massivholz gebaut, sondern aus maximal 20 mm dicken Brettern zusammengebaut.

Wenn du dir das Foto genau ansiehst, wirst du sehen, dass anhand des Maserungsverlaufs keinesfalls durchgehende Holzdicken irgendwo sichtbar sind, sondern ganz sicher auf Gehrung verleimte Bretter diese Gestaltung ausmachen. An der linken Seite ist sogar stumpf ein dünnes Splintholzbrett gegengeleimt, da müsste sonst nämlich Hirnholz sichtbar sein.

Die Stütze ganz links hinten zeigt übrigens genau die verwendete Holzdicke von 18 - 20 mm. Ich kenne diese Möbel sehr gut und deren Konstruktion ist immer sehr primitiv und einfach, aber niemals aus so unnötig dickem Holz gebaut.

Hier gibts diesen Tisch in mehreren Ausführungen, von dort sind wohl auch die Fotos des anderen "Holzdsigners" geklaut, auf den Fotos dieses Ebayangebots sieht man aber gut, dass die Konstruktion jedenfalls nicht so ist, wie du vermutest.

Ich bin sicher, dass du massive Probleme beim flächigen Verleimen von mehreren Lagen Leimholzplatten bekommen wirst, denn die verziehen sich schon dann, wenn man die nur falsch lagert, so dass z.B. nur eine Seite austrocknen kann. Wenn dann aber auf nur eine Seite Leim aufgetragen wird, geht aber das gesamte Paket Leimholz sowas von ab, dass du dich nur noch wundern wirst.

Genau da fängt nämlich Tischlern an, das ist nicht einfach nur zusammenkleben von Leimholzplatten.
 

cardoso81

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N´Abend,

mir ist bewusst das der verlinkte Tisch nicht aus massivem Vollholz besteht, vor allem nicht zu den angebotenen Preisen. Es war ja nur die Frage ob man es auch so wie von mir vorgeschlagen realisieren könnte.

In meinem letzten Beitrag hatte ich ja bereits davon Abstand genommen die Platten komplett massiv aus Leimholz zu fertigen und überlegt einen Kern aus Spanplatten rundrum mit den Leimholzplatten zu verkleiden. Ist es denn möglich das so wie zuletzt beschrieben zu machen oder kommt es dabei auch zu Problemen mit dem Holz?

Am liebsten würde ich für die Optik an den Kanten dann nur dünne Streifen aufleimen die nur wenige Milimeter dick sind. Allerdings konnte ich die Leisten in der gewünschten Höhe nur in maximal 90 cm Länge finden was für die Längsseite des Tisches nicht ausreicht (stückeln möchte ich nicht). Daher müsste ich mir die Leisten ebenfalls aus den 18 mm Leimholzplatten schneiden da ich mit meinem Werkzeug keine Möglichkeit habe der Länge nach auf Dicke zu sägen (hoffe es ist halbwegs verständlich wie ich das meine).



mfg
 

cardoso81

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Hallo,

ich frage noch mal kurz nach da ich leider keine Antwort zu meiner Überlegung mit dem verkleidetem Spamplattenkern bekommen habe. Wäre so etwas sinnvoller? Die Spanplatten sollten sich ja nicht verziehen und man hätte dann rundrum nur eine Lage Leimholz die auf Dauer arbeiten würde.


mfg
 

cardoso81

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Hallo,

bin mittlerweile seit 2-3 Wochen an dem Projekt zu Gange. Bin bei der Variante mit dem Spanplattenkern geblieben und habe drei Lagen 19 mm miteinander verbunden. Rund rum kam dann das Fichtenleimholz so das ich bei einer Gesamtstärke von 9,3 cm liege. Macht optisch für meinen Geschmack schon was her. Habe die Kantenleisten allerdings doch nicht auf Gehrung gesägt sondern die Ecken einfach stumpf verleimt. Optisch vielleicht die schlechtere Wahl aber deutlich einfacher zu handhaben und für mich als Laien ein geringeres Fehlermaß. Zusätzlich konnte ich bei der stumpfen Variante in den Ecken auch noch Flachdübel einsetzten, hätte ich bei einer Gehrung nicht hinbekommen.

Die "Säulen" zwischen den Platten habe ich ebenfalls aus Leimholzplatten hergestellt. In 9 cm breite Streifen geschnitten und auf eine Länge von 34 cm zu 9 x 9 cm dicken Beinen verleimt und danach plan geschliffen. Allerdings hab ich das gewünschte Design doch noch abgeändert und in jede Ecke ein Bein gesetzt.
Habe eine Verleimung auf so eine Dicke zum ersten mal selber gemacht und war überrascht das man nach den ganzen Schleifdurchgängen nur Anhand der Maserung erkennt das die Beine ursprünglich nicht am Stück hergestellt wurden sondern aus mehreren Schichten bestehen.

Nachdem ich heute die letzte Leiste an den Platten angeleimt habe kann ich als nächstes mit dem Schleifen der Ober- und Unterplatte beginnen. Werde mit 60-80-120-180-240 Korn schleifen, wonach ab 120 jeweils Pro Körnung zwischengewässert wird. Habe die Beine bereits so bearbeitet und eine super schöne glatte Oberfläche erhalten.

Als Finish werde ich den Tisch an meinen bisherigen Möbel anpassen. Das heißt zweifach dunkelbraun lasieren und 3-4 Schichten Leinölfirnis auftragen. Wenn alles fertig ist werde ich mal ein Bild machen.


mfg
 

cardoso81

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Hallo,

mittlerweile steht der Tisch seit ein paar Wochen im Wohnzimmer. Im großen und ganzen bin ich mit dem Projekt für mich als Laien zufrieden. Die Holzverarbeitung finde ich für meine Möglichkeiten ok, allerdings habe ich diesmal die Farbgestaltung verhunzt. Habe eine neue Lasur ausprobiert und beim auftragen etwas geschlampt so dass das Ergebnis teilweise fleckig geworden ist. Beim Probestück hat es noch ganz gut geklappt aber beim Tisch sieht es nicht ganz so dolle aus.
Das der Tisch nicht komplett deckend in einem Farbton darsteht war zwar gewünscht, aber die scheckigen Stellen sollten nicht unbedingt sein. Habe dann trotzdem in mehreren Schichten geölt und werde ihn auf jeden Fall behalten. Ist zwar kein perfektes Ergebnis, aber für mich halt immer noch was selbst gemachtes ...
 

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Komihaxu

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Bin bei der Variante mit dem Spanplattenkern geblieben und habe drei Lagen 19 mm miteinander verbunden. Rund rum kam dann das Fichtenleimholz so das ich bei einer Gesamtstärke von 9,3 cm liege.
Ich habe ein paar alte Schränke zu entsorgen. In so einem Fall könnte man sich mit deiner Variante die Sperrmüllkosten sparen. :emoji_wink:
In allen anderen Fällen bleibt mir nur Kopfschütteln, wie man die guten Vorschläge der anderen Nutzer so in den Wind schießen mag und trotzdem so ein Konstrukt baut... :confused:
 
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