Exportanteil Holzbearbeitungsmaschine aus Deutschland nach Russland der letzten 10 Jahre ?

Maho68

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Hallo,
Soll keine politische Bewertung der Sanktionen werden , mir gehst nur um die Statistik !
Wieweit müssen deutsche Hersteller Geschäftsverluste hinnehmen zu den Sanktionen gegen Russland aktuell ?
 

Maho68

ww-robinie
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Mj5 hat nur geschrieben "Que???" soll das Französisch sein ? :emoji_wink:
Ich hatte eigentlich ein zielführenden Link von Euch erwartet :emoji_thinking::emoji_blush:
Werden doch täglich immer neue Sanktionen beschlossen, immer mehr westliche Firmen kündigen die Koroperationen mit Russland auf !
 

M-G_White

ww-ahorn
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Ob man sowas runter gebrochen nur für Holzbearbeitungsmaschinen, frei zugänglich, findet kann ich nicht sagen. Statista hat einige Dokumente, aber keines davon ist frei zugänglich und die meisten "veraltet".

Was man machen könnte, schauen ob und welche Hersteller Geschäftsberichte veröffentlichen die Rückschlüsse auf Umsätze in bestimmten Märkten/Regionen zulassen.

Wenn es generell um Maschinen bzw. den Außenhandel mit Russland geht, ist das hier aktuell & belastbar.

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/02/PD22_N010_51.html

(...) Dagegen exportierte Deutschland im Jahr 2021 vor allem Maschinen (5,8 Milliarden Euro, +5,7 %) (...)

VDMA zur aktuellen Konjunkturlage: https://www.vdma.org/documents/34570/4802302/22-03-11+PI+VDMA-Grafiken_Konjunkturlage.pdf


Etwas älter (2019) findet sich hier noch ein Dokument des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestag, das sich mit den - bis dato - geltenden Russlandsanktionen und deren Auswirkungen auf den deutschen Maschinenbau beschäftigt. https://www.bundestag.de/resource/b...1271d01953944518ffb2/WD-5-061-19-pdf-data.pdf

Mit ein bisschen "google-fu" findet man dann z.B. heraus dass die WEINIG Gruppe in 2019 erst ein neues Büro in Moskau eröffnet hat.

https://www.euwid-holz.de/news/sons...t-neue-niederlassung-in-moskau-eroeffnet.html

2018 wurde dieser Ausbau des Engagement in Russland angekündigt: https://www.weinig.com/de/weinig-gruppe/presse-portal/pressemeldungen/detail.html?no_cache=1&tx_news_pi1[news]=2899

( Darüber findet man dann z.B. Informationen zum "Deutschen Pavillon" auf der russischen Messe für Holzernte/Holzbearbeitung: https://lesdrevmash.german-pavilion.com/en/home/ )

Jetzt muss man wissen dass die Michael Weinig AG nur bis 2002 börsennotiert war, und auch schon seit 1984 mehrheitlich kuwaitischen Investoren gehört.

Warum habe ich gerade die jetzt als Beispiel rausgesucht? Die weisen aufgrund ihrer Aktivität in Russland auch Rubel in der Bilanz aus. Jahresabschluss und Konzernabschluss zum 31.12.20 kannst du unter bundesanzeiger.de abrufen.

Quelle Zitat: Weinig International AG Tauberbischofsheim Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020 (03.01.22) (öffentlich abzurufen unter http://www.bundesanzeiger.de)

(...)
Gesamt- und branchenwirtschaftliches Umfeld:

(...)
Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau hat das Geschäftsjahr 2020 mit einem deutlichen Rückgang im Auftragseingang - ohne Berücksichtigung von Preisbereinigungen - in Höhe von 9 % abgeschlossen.

Die Branche der Massivholz- und Holzwerkstoffbearbeitungsmaschinen hat sich mit einem Rückgang in Höhe von 15 % deutlich schwächer entwickelt als der deutsche Maschinen- und Anlagenbau insgesamt. Für den Bereich der sekundären Holzbearbeitungsmaschinen, der die Produkte der Weinig Gruppe am aussagekräftigsten repräsentiert, wurde im Auftragseingang ein Rückgang - ohne Berücksichtigung von Preisbereinigungen - in Höhe von 9 % verzeichnet. Während die Inlandsnachfrage auf dem Niveau des Vorjahres lag, verzeichnete der Export einen Rückgang um 12 %.

Der Branchenumsatz im Bereich der sekundären Holzbearbeitungsmaschinen verzeichnete in 2020 einen Rückgang um 15 %. Die Umsätze im Inland und im Export gingen jeweils um 15 % zurück.
(...)

(...)
Umsatz
Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte ein Umsatz in Höhe von EUR 386 Mio. (Vorjahr: EUR 454 Mio.) realisiert werden. Der deutliche Umsatzrückgang wurde geprägt durch die COVID-19-Pandemie und lag im prognostizierten Rahmen.

Der Export verzeichnete einen Rückgang von 15 %, der Inlandsmarkt lag 18 % unter dem Niveau des Vorjahres. Der Anteil des Inlandsmarktes am Gesamtumsatz beträgt in 2020 15 % (Vorjahr: 15 %).

Mit einem Anteil von 44 % (Vorjahr: 45 %) bleibt die Europäische Union (ohne Deutschland) für den Weinig Konzern der wichtigste Absatzmarkt. Die wichtigsten Regionen waren somit Österreich, Polen und Frankreich.

Der Umsatz in Nordamerika ist proportional zum Konzernumsatz gesunken. Der Anteil am Gesamtumsatz liegt in 2020 gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 22 %.

Der Auslandsanteil am Umsatz beträgt im abgelaufenen Geschäftsjahr 85 % (Vorjahr: 85 %). Der Umsatz basierend auf der Erfüllung der Leistungsverpflichtung über einen Zeitraum beträgt im abgelaufenen Geschäftsjahr EUR 71,0 Mio. gegenüber EUR 73,6 Mio. im Vorjahr.
(...)

Konzernanhang
1 Grundlegende Informationen


Die Weinig International AG und ihre Tochtergesellschaften sind ein international führender Konzern im Bereich der Holzbearbeitungsmaschinenindustrie. Als Komplettanbieter bietet die Unternehmensgruppe Maschinen, Anlagen und Service im Bereich der Massivholz- und Holzwerkstoffbearbeitung an. Die Geschäftstätigkeit des Konzerns beinhaltet vor allem die Entwicklung, die Fertigung und den Vertrieb von Holzbearbeitungsmaschinen, Werkzeugen und alle dazu ergänzenden Dienstleistungen.

Bei der Muttergesellschaft handelt es sich um eine deutsche Aktiengesellschaft, gegründet und ansässig in Deutschland. Die Adresse des eingetragenen Gesellschaftssitzes lautet Weinigstraße 2/4, 97941 Tauberbischofsheim.

Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts Mannheim (HRB 560568) eingetragen.

Die Weinig International AG befindet sich im Besitz mehrerer persönlicher sowie institutioneller Anleger, überwiegend mit Sitz in Kuwait. Die Kuwaiti German Holding Company, K.S.C., Dasman, Kuwait, hält die Mehrheit der Stimmrechte und ist auch oberstes Mutterunternehmen.

Die Weinig International AG ist nicht an einer Börse gelistet.

Die Weinig International AG hat mehrere Tochtergesellschaften in Deutschland sowie in den USA, Kanada, China, Singapur, Australien, Großbritannien, Frankreich, Luxemburg, Spanien, Italien, Österreich, Russland und der Schweiz.
(...)

85% Export: 44% Europäische Union, 22% Nordamerika (bleiben 19% ROW). 15% Inland.

Ich würde behaupten, die Russlandsanktionen bzw. ein eventueller Rückzug sind bzw. wäre für Weinig zu vernachlässigen. Bisher habe ich jedoch nichts von einem Rückzug aus Russland gelesen! (Nur der Vollständigkeit halber!)

Soweit eine schnelle Recherche & meine völlig unmaßgebliche Meinung dazu.

Für andere Hersteller kann das selbstverständlich völlig anders aussehen. Da wird man aber sehr wahrscheinlich nicht umhinkommen entsprechend selber zu recherchieren, fertig aufbereitet wird das zur aktuellen Stunde wohl keiner haben.

Gruß,
M-G
 
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mj5

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Moin,

ich bekenne mich schuldig - Es sollte Spanisch sein, kam aber wohl nicht rueber. "Wie meinen???"

Deshalb hier die Langversion.

Ich verstehe nicht, wie man ueber den russischen Angriff auf die Ukraine reden kann, ohne eine "politische Bewertung der Sanktionen".
Tun wir genug? Was koennen wir tun? Was wollen wir tun? Wozu sind wir bereit?

"Statistisch gesehen" sind da bestimmt auch schon jede Menge Altendorfs und Martins kaput gegangen. Und es platzen grade Auftraege.
Aber die "Geschaeftsverluste der deutschen Hersteller" interessieren mich angesichts der Verluste an Menschenleben derzeit ueberhaupt nicht.

Winterolympiade in Sochi 2014, Berlin '36.
Angeblich Donbass befreien... Sorry, aber meine Grossvaeter hatten da auch schon mal nix zu suchen!

Und sollte es gelingen einen noch groesseren Krieg mittels Wirtschaftsanktionen zu vermeiden, dann waere ich sehr froh.
Es waere mir auch recht egal, welches Unternehmen zwischen durch Hopps geht. Denn am darauf folgenden Wiederaufbau verdienen doch wieder alle.
"immer mehr westliche Firmen kündigen die Koroperationen mit Russland auf !" Und das finde ich richtig.
Man dealt nicht mal mit Schulfhof-Bully. Selbst wenn er das billigste Lakritz hat.

Aber während ich das tippe und Ihr das lest sterben Menschen.

Puck Futin!

Mattes




 

M-G_White

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Ich habe volles Verständnis für deinen Standpunkt und Teile ihn weitgehend. Aber genau diese Art der Diskussion ist hier nicht erwünscht.

Der TE hat eine berechtigte & sachliche Frage die zum Hauptthema des Forum passt gestellt, und ich bin der Meinung die kann man versuchen genauso sachlich, von mir aus sagen wir mit "Scheuklappen" oder "Tunnelblick", versuchen zu beantworten.

Gruß,
M-G
 

mj5

ww-robinie
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Hi M-G,

ich bin schon ein Weilchen Mitglied in diesem Forum :emoji_wink: und mir sehr bewusst, dass mein Beitrag "grenzwertig" ist.
Auch moeglicherweise nicht erwuenscht. Haette auch kein Problem damit einen Rueffel seitens der Moderation zu erhalten.
Eh, trotzdem Danke fuer den Hinweis. :emoji_sunglasses:

Aber das verstehe ich jetzt nicht:
" von mir aus sagen wir mit "Scheuklappen" oder "Tunnelblick", versuchen zu beantworten"
Moechtest Du mir "Scheuklappen" oder "Tunnelblick" unterstellen? Bei Tunnelblick waere ich etwas beleidigt, als "gelernter" Raketenartillerist. :emoji_thinking:

Gruesse
Mattes
 

M-G_White

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Nein, ganz im Gegenteil. Ich habe die Scheuklappen aufgesetzt bzw. den Tunnelblick, und dem TE meine sachliche Antwort auf seine Frage geschrieben. Und dabei für mich, im Rahmen dieser Antwort, das Leid der Ukrainer & den Grund für die berechtigten Sanktionen ausgeblendet.

Gruß,
M-G
 

mj5

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Hi M-G,

eine sachliche Antwort ist nie verkehrt! Finde ich.

Du hast da ja einiges an Recherche betrieben. Und Quellen verlinkt, Danke dafuer!
Auch wenn ich den links grade nicht folgen mag, weil mir Anderes wichtiger ist.

Sich auf einen Aspekt zu fokussieren ist auch nicht verkehrt.
Solange wir alle zusammen in verschiedene Richtungen schauen, sehen wir rundum.

Cheers
Mattes
 

buckdanny

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Wenn man Sanktionen liest sollte sich man mal anschauen was diese Sanktionen bedeuten, was da wirklich sanktioniert also verhindert wird. Es wurden ja schon 2014 Sanktionen verhängt und man wunderte sich das dass Ausfuhrvolumen gen Russland sich vergrösserte. Hier mal die aktuelle Verordnung der EU. Kurz gesagt wurde mich wirklich wundern wenn diese Sanktionen da irgendwen beeindrucken sollten. Wenn die deutschen Holzbearbeitungsmaschinenhersteller nicht von sich aus verzichten werden Sie aufgrund der Sanktionen keinen Euro Umsatzverlust haben.
 

yoghurt

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Hallo,
ich lass das jetzt alles mal so stehen. Ich fühle mich aktuell sehr betroffen. Ich habe familiäre Beziehungen in die Ukraine wie nach Russland. Ich war oft in der Ukraine und im Gegensatz zu den meisten Menschen in Deutschland kenne ich Kiev, bin mehrfach in Lviv gewesen, bin durch diesen jüngst beschossenen Ort an der Polnisch-ukrainischen Grenze gefahren. Ich weiß genau, auf welcher Straße die Russen nördlichwestlich von Mikolaiv so einen seltsamen „Stummel“ Territorium erobert haben. Für mich ist das alles sehr konkret und daher vielleicht besonders schrecklich.

Trotzdem möchte ich das nicht in diesem Forum diskutieren. Wer da meine Meinung wissen möchte, kann mir eine PN schreiben. Aber hier im Forum kommen wir schnell zu schiefen Vergleichen, provozierenden Äußerungen und Missverständnissen. Die großen Zeitungen haben in ihren Online-Ausgaben die Möglichkeit Kommentare abzugeben und zu diskutieren. Dahinter sitzen bezahlte Moderatoren, die sich um solche Diskussionen kümmern mögen. Ich mag es nicht. Das hat nichts mit einem Tunnelblick zu tun, ganz im Gegenteil.
 
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