Excenterschleifer ETS EC 150/5 Festool

Broetchenbacke

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Hallo,

Das Thema Schleifer habe ich bisher immer recht stiefmütterlich behandelt. Aktuell besitze ich einen grünen Bosch PSS 250 Ae und eine kleine 3eck Maus ebenfalls Bosch grün. Die Maus setze ich kaum noch ein, da mir der Schleifabtrag zu gering ist. Den PSS 250 habe ich mir passend zum 35er Festool Absaugschlauch umgebaut und ein Plug IT Anschlusskabel installiert. In dieser Ausstattung ist es der Schleifer für alles.

Aktuell hätte ich gern einen noch effizienteren Schleifer. Aus diesem Grund habe ich mir zum einen Bosch Blau Excenterschleifer angeschaut. Danach kam ich auf den Mirka Deros und aktuell bin ich bei dem ETS EC von Festool.


Für mich ist das Gefühl mit dem Gerät kann man ewig arbeiten wichtig. Die Gewissheit man hat sein Geld vernünftig investiert und nicht zuletzt die Ergebnisse in Form von Absaugung, Abtrag, Gewicht, Handling und Oberfläche.

Denn entweder ich kaufe alle Jahre wieder einen <100 Euro Schleifer und ärger mich weiter über dessen Ergebnisse oder investiere in hochwertigeres und habe Ruhe.

Daher meine Frage, wer kennt den Festool Schleifer? Wie schlägt sich die angeblich nahezu verschleissfreie Motortechnik in der Praxis? Wie laut ist der Schleifer? Wie gut lässt er sich Absaugen? Was sind dessen Stärken und Schwächen im Vergleich zur Konkurrenz?
 

Komihaxu

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Aktuell hätte ich gern einen noch effizienteren Schleifer.
Was bedeutet "effizient" bei dir?
Sprichst du von einem großen Abtrag? Dein Bosch PSS hat ja auch nur 2mm Schwingkreis.

Wenn du richtig was wegschleifen willst, dann würde ich eher zu einem Exzenter mit Zwangsdrehung greifen, z.B. dem Rotex von Festool.
Wird dessen Getriebe umgeschaltet, dann nimmt er mächtig Material ab, ist aber auch mit beiden Händen kräftig festzuhalten. In der anderen Stellung eignet er sich aber auch für den Feinschliff, bis zum Polieren.
Kommt damit der "eierlegenden Wollmilchsau" ziemlich nahe, ist aber auch schwer und teuer.
 

Komihaxu

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Das ist richtig. Würde ich aber nicht als Killer-Argument sehen. Die letzten 100 Jahre gab es auch nichts anderes als Bürsten. Und dem Hobbyschreiner hält ein Satz Kohlebürsten auch 10 bis 20 Jahre.

Und die Rotex sind recht gut zu reparieren. Das weiß ich, weil meiner erst kürzlich einen heftigen Sturz nicht gänzlich unbeschadet überstanden hat.
 

Broetchenbacke

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Rotex ist mir zu schwer und auch fast zu teuer in Anbetracht dessen, dass er keinen Brushless Antrieb besitzt um den es mir ja auch geht. Mal Unabhängig inwiefern sich das auf die Lebensdauer auswirkt, ist meine Erfahrung mit BL Antrieben das sie leichter sind und weniger Wärme erzeugen. Ich habe einfach ein besseres Gefühl wenn der oft genutzte Schleifer keine Bürsten besitzt.

Aus diesem Grund wurde der ETS 150/5 bestellt und ich werden ihn die nächsten Tage mal ordentlich testen.
 

Jan1990

ww-ulme
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Hallo,

@Broetchenbacke
könntest du dann deine Erfahrungen zum Schleifer mitteilen? Bei mir steht im nächsten Jahr auch der Kauf eines neuen Excenterschleifers an (oder Rotex oder anderes an :emoji_wink:).

Ich hab mit solchen brushless Motoren andere erfahrungen gemacht. Das diese doch deutlich schneller wärmer wurden als die mit Bürsten (zumindest bei makita Schraubern). Aber die laufen alle trotzdem ohne probleme.

Mfg Jan
 

HeikoB

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Moin,
zum Motor wenn man einen höheren Wirkungsgrad hat wird weniger Wärme(Verlust) erzeugt! Den Festoolschleifer finde ich interessant bei mir leistet aber der Mirka CEROS noch gute Dienste und was Plan auf der Werkbank liegt schleifen ich mit nem Metabo Exzenter bzw. immer öfter mit nem Mafell UVA115
Gruß Heiko
 

tomcam

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Dass ein BL leichter ist als ein konventioneller Motor ist so nicht wahr, zumindest bei der Arbeit nicht spürbar....
 

Wandschrank911

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Dass ein BL leichter ist als ein konventioneller Motor ist so nicht wahr, zumindest bei der Arbeit nicht spürbar....

Kann ich so nicht unterzeichnen. Mag sein das man bei "normalen" Schleifen es nicht merkt. Aber sobald man die Maschine vertikal oder gar Überkopf führen muss wird man bestimmt einen direkt Unterschied bemerken.

Zum ETS selber. Ich finde, dass das Gerät durch die Elektronik schon wirklich sehr innovativ ist. Allerdings finde ich den Preis zu hoch angesiedelt. Im direkten Vergleich zum Deros würde mich persönlich der Einschaltknopf beim Deros stören. Das löst Festool besser. Wobei die Bauhöhe beim Deros wiederrum genial klein ist.
Ist aber denke ich persönliche Vorliebe.

Gruß
Euer Wandschrank
 

Broetchenbacke

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Der Mirka bleibt aber wohl deutlich schneller stehen, wenn man ihn mit Druck belastet. Zumindest hatte ich das irgendwo mal gelesen. Ansonsten fand ich den auch richtig gut.
 

Holz-Fritze

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Moin,
zum Motor wenn man einen höheren Wirkungsgrad hat wird weniger Wärme(Verlust) erzeugt! Den Festoolschleifer finde ich interessant bei mir leistet aber der Mirka CEROS noch gute Dienste und was Plan auf der Werkbank liegt schleifen ich mit nem Metabo Exzenter bzw. immer öfter mit nem Mafell UVA115
Gruß Heiko

Das ist vor allem interessant da der Rotex doch ziemlich heiß wird nach längerer Benutzung.
 

HeikoB

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Das liegt eher an zu hoher Füllmenge meine wird nicht übermäßig warm da ist meine Metabo Lackfräse deutlich heißer. Bosch GST140 und 160 werden aber z.B. am Motor sehr schnell sehr warm!

Gruß Heiko
 

Broetchenbacke

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Ich hab da aktuell so ein Projekt bei dem es nicht um Holz sondern um Faserverbundwerkstoffe geht. Ich werde mit dem neuen Excenterschleifer sehr viel Glas und Kohlefaser schleifen müssen, in nicht horizontaler Orientierung. Das angehängte Bild soll die Form in der die Aufgaben stattfinden verdeutlichen.

Gibt es einen Politur Aufsatz für den Schleifer oder ist dies dem Ro mit seinem Getriebe vorbehalten?
 

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HeikoB

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Beim Polieren (zumindest im Lackbereich)arbeitet man ja eigentlich mit hohem Andruck was nur mit nem Getriebexzenter wie dem Rotex oder ner Poliermaschine geht. Mit nem normalen Exzenter kannst du nur ohne Druck arbeiten aber man kommt auch zu einem Ergebnis.

Gruß Heiko
 

michaelhild

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Polieren geht ja eigentlich nur mit einer Drehbewegung. Daher ist ne Zwangsrotation schon wichtig, mit einem reinen Exzenter ist das suboptimal.
 

Dietrich

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Hallo,

Poliermaschinen gibt es von Flex, Fein und auch von Metabo, vermutl. aber noch von vielen anderen Anbietern.
Ja nach Anwendungsgebiet sollte man die Maschine mit passendem Drehzahlbereich auswählen.
Fein hat Maschinen die auch sehr geringe Drehzahlen anbieten, so aus der Erinnerung 200-900 U/min und auch von 900-2... U/min.
Metabo hat einen Allrounder für Lacke, mit 700-2200 U/min und recht brauchbares Zubehör, auch die 175 mm und 200 mm Aufsätze werden in niedrigster Drehzahl ausdauernd angetrieben.

Gruß Dietrich
 

Broetchenbacke

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Meine Hoffnung war einen ultraleichten Polierer gleichzeitig zu erhalten.

Dann werden ich wohl eine extra Maschine anschaffen. Vielen Dank für eure Meinungen.
 

uglyripper

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In Lackierer/Autoforen ist man teilweise ganz begeistert von den Poliereigenschaften des Ceros in Verbindung mit Abralon. Warum sollte das mit dem Festool nicht auch gehen? Musst mal googlen. Wenn da allerdings nass geschliffen/poliert wird, weiß ich nicht in wie weit der ETS dafür geeignet ist...

Gruß, ugly
 

Broetchenbacke

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In Lackierer/Autoforen ist man teilweise ganz begeistert von den Poliereigenschaften des Ceros in Verbindung mit Abralon. Warum sollte das mit dem Festool nicht auch gehen? Musst mal googlen. Wenn da allerdings nass geschliffen/poliert wird, weiß ich nicht in wie weit der ETS dafür geeignet ist...

Gruß, ugly

Danke, ist bestellt in 2000 und 4000.
 

Broetchenbacke

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Heute kam ich mal dazu den neuen Schleifer zu testen. Die Anwendung war 2 Buche-Kisten zu verschleifen. Eine davon steht auf den Bildern neben dem Schleifer. Die Rundungen wurden gefräst. Der Schleifer sollte die Frässpuren beseitigen und nicht 100% passende Übergänge beischleifen.

Die Leistung ist für jemanden der nur einen grünen Bosch Schwingschleifer gewohnt ist brachial. Unglaublich was da abgeht, da bekommt man ja direkt Mitleid mit dem Holz. Sehr Vorteilhaft fiel mir das Handling auf. Da der Schleifer recht flach baut, hat man eine hervorragende Kontrolle des Schleifprozesses. Man ist einfach näher am Geschehen.

Die Elektronik hätte sich Festool schenken können. Ich verstehe nicht wozu es gut sein sollte den Schleifer zu sperren wenn der Sauger nicht läuft. Zumindest habe ich dafür keine Anwendung.

Das Gewicht von 1,2kg ist akzeptabel. Dabei hat der Schleifer eine geniale Haptik. Es mach einfach Spaß ihn in die Hand zu nehmen in der er Platz nimmt, als wäre er hinein gegossen. Dieser Umstand tröstet ein wenig über das Gewicht hinweg. Beim arbeiten fiel mir dann auch einfach gar nix auf. Als wäre man schon jahrelang an den Schleifer gewöhnt. Ich habe mir den Schleifer eigentlich wegen dem Motor gekauft, jetzt schätze ich die Bauform am meisten.

Bei der Bearbeitung fiel mir noch auf das man es nicht schafft die Rotation des Schleiftellers einzubremsen. Egal wieviel Druck aufgebaut wird, der Schleifer arbeitet sich gerade zu stoisch in das harte Buche Holz und man meint er nimmt keinerlei Notiz von der Krafteinwirkung. Die Schleifergebnisse waren einwandfrei.

Besonders Positiv fiel der Sauger Anschluss auf, der fällt garantiert nicht mehr während der Bearbeitung ab. Festool ist einfach ein durchdachtes System. Die Absaugung arbeitet Top, eine Reduzierung des Saugstrom hat sich fast nicht bemerkbar gemacht, weshalb ich den CTL Mini auf volle Leistung stehen hatte.

Bei der erst Inbetriebnahme kam alles wie es kommen musste und der Schleifer segelte mit 2 zwischen Landungen auf dem Frästisch im hohen Bogen auf den Betonboden. Diese Tortur hat der Schleifer zum Glück weder optisch noch technisch gewürdigt. Offenbar ein stabiles Gerät.

Der Preis im Karton mit einem Schleifpapier und dem Anschlusskabel ist mit 440 Euro (Onlinepreis) fast schon unverschämt. Die Leistung tröstet ein wenig darüber hinweg. Wünschenswert wäre bei dem Preis ein Systainer sowie ein Starterset an Schleifmittel. Dafür muss man bei Festool aber leider deutlich mehr investieren, weshalb ich mich für einen Makita Systainer und 3M Schleifmittel entschieden habe. Dies hat mich ca 30% von dem Festool Aufpreis zu einem Systainer und Schleifzeug gekostet.

Festool.JPG

Abralon.JPG

1DS_8556.JPG
 

michaelhild

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Die Elektronik hätte sich Festool schenken können. Ich verstehe nicht wozu es gut sein sollte den Schleifer zu sperren wenn der Sauger nicht läuft. Zumindest habe ich dafür keine Anwendung.

Im Holzbereich braucht man das auch nicht.
Ist eher für Bereiche gedacht, wo Stäube gefährlich sind oder das Schleifergebnis negativ beeinflussen können.
 
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