Esszimmertisch aus Eiche

MUD

ww-pappel
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Hallo
Zunächst ein dickes Lob für die vielen Beiträge hier. Durch mein stundenlanges Stöbern im Forum habe ich einige meiner Ideen schon wieder begraben. Trotzdem habe ich für einige meiner Fragen noch keine Antwort gefunden.
Deshalb möchte ich, bevor ich in die Detailplanung einsteige, mein Entwurf hier zur Diskussion stellen.
Das Ziel: Es soll ein Esszimmertisch aus Eiche werden.
Masse ca. 200cm * 100cm Links und rechts jeweils noch eine Ansteckplatte ca. 50 cm
Das ganze in einer leichten Bootsform: Stirnseite des Tischs etwa 90cm breit, Stirnseite der Ansteckplatten etwa 80 cm breit (siehe Skizze im Anhang)
Die Füsse aus jeweils 2 "Platten" mit kleinem Abstand dazwischen
Die Tischplatte mit einer großen Fase.

Als Material möchte ich fertige Leimplatten 40mm stark mit durchgehenden Lamellen benutzen. Das Holz soll möglichst hell sein, damit es zur übrigen Einrichtung passt.
Hier fängt das Problem schon an. Ich weiß noch nicht, ob ich die 40 mm starken Platten bekomme, eventuell muss ich auf 27mm zurückgreifen.

Folgende Fragen habe ich jetzt noch.
A angenommen ich bekomme 40mm starke Platten:
1. Soll ich trotzdem mit Gratleiste arbeiten, oder bleibt diese dicke Platte auch ohne stabil?

2. Durch die starke Fase und wegen der Optik möchte ich die Zarge unter der großen Platte etwa in einem Abstand von 20 cm von der Außenkante laufen lassen. (siehe 2. Skizze im Schnitt) Auch die Gratleiste wäre dann etwa 20-22 cm von der Außenkante weg. Ist das ein Problem? wie weit sollte eine Gratleiste normalerweise bis an die Kante ran gehen?

3. Wie weit sollte die Gratleiste von der Stirnseite her weg sein (bei einer Plattenlänge von 2m)

4. reicht an der Ansteckplatte 1 Gratleiste?

5. Ist eine Zarge mit 40*70mm in Ordnung


B wenn ich nur 27mm starke Platten bekomme:
1. Gratleisten sind dann sicherlich ein muss.
Frage 2 und 3 sind dieselben.
4. Dann wäre es hier wohl sinnvoller die Ansteckplatten zu drehen (Maserung entgegen der großen Platte) und 2 Gratleisten zu verwenden.
5. Als Zarge würde ich dann 27*70 mm verwenden. reicht das?

6. Für die Füsse würde ich in diesem Fall 2 Platten aufeinander leimen. (Diese hätten dann ein Maß von ca. 700*200*54mm) Muss man beim Zusammenleimen dieser großen Fläche etwas beachten?

Das wäre für heute erst mal alles. Schonmal vorab herzlichen Dank für eure Antworten
 

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Neumayr Robert

ww-eiche
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Folgende Fragen habe ich jetzt noch.
A angenommen ich bekomme 40mm starke Platten:
1. Soll ich trotzdem mit Gratleiste arbeiten, oder bleibt diese dicke Platte auch ohne stabil?

Ich würde dir auf alle Fälle zu einer Gratleiste raten.
Bleibt dir die Platte hinterher nicht stehen, ärgerst du dich grün und blau.
Vor allem wie du dein Projekt beschreibst hängt viel Energie und Materialwert darin.

2. Durch die starke Fase und wegen der Optik möchte ich die Zarge unter der großen Platte etwa in einem Abstand von 20 cm von der Außenkante laufen lassen. (siehe 2. Skizze im Schnitt) Auch die Gratleiste wäre dann etwa 20-22 cm von der Außenkante weg. Ist das ein Problem? wie weit sollte eine Gratleiste normalerweise bis an die Kante ran gehen?

Ich denke dass dies kein Problem ist.
Bei Gratleisten wende ich sogar nur eine 1/3 teilung an.
In deinem Fall wäre das etwa 50 cm vom Rand entfernt.
Es gibt sicher noch genauere Berechnungen, habe aber so meine erfahrungen gemacht und die Platten stehen.

Hier fängt das Problem schon an. Ich weiß noch nicht, ob ich die 40 mm starken Platten bekomme, eventuell muss ich auf 27mm zurückgreifen.

40 mm solltest du bekommen. Auf alle fälle in Eiche, Ahorn in verschiedenen Arten und Buche.
Hier heisst das Zauberwort "Treppenstufen"
Bei meinem Holzhändler bekomme ich die 200x65 cm. Du müsstest halt dann 2 Platten in der Breite nehmen und verleimen um auf dein Maß zu kommen.
Für eine Platte müsstest du allerdings um die 115 Euro ohne Märchensteuer rechnen.
Bei Fichte bekommst du 500 x 120 cm als max. Maß. Ob Fichte als Tischplatte geeignet ist, lasse ich mal dahingestellt.

4. reicht an der Ansteckplatte 1 Gratleiste?

Kommt auf die Konstruktion an.
Evtl. kannst du die Gratleisten gleichzeitig in der Verlängerung als Aufnahme nutzen.
Zwei Fliegen mit einer Klatsche Prinzip.

5. Ist eine Zarge mit 40*70mm in Ordnung

Benötigst du wirklich eine Zarge?
Nach deiner Zeichnung würde ich sagen nein.
Bei ausreichend Gratleisten und den Beinen im Faserverlauf wäre es nach meiner Ansicht ohne Zarge Ausreichend.

B wenn ich nur 27mm starke Platten bekomme:
1. Gratleisten sind dann sicherlich ein muss.

Ja.

4. Dann wäre es hier wohl sinnvoller die Ansteckplatten zu drehen (Maserung entgegen der großen Platte) und 2 Gratleisten zu verwenden.

Nein, lasse die Maserung weiterlaufen und nimm trotzdem zwei Gratleisten die du verlängerst und eine Aufnahme für den Tisch baust (unter der Platte)
Problematisch ist, wenn du die zwei Ansteckplatten woanderst lagerst als der Tisch steht.
Also wieder auf das Unterschiedliche Schwundverhalten achten und in der Konstruktion der Aufnahme bedenken.

6. Für die Füsse würde ich in diesem Fall 2 Platten aufeinander leimen. (Diese hätten dann ein Maß von ca. 700*200*54mm) Muss man beim Zusammenleimen dieser großen Fläche etwas beachten?

Druck,Temperatur und Leim.
Vieleicht hast du kontakte zu einem Tischler der die Teile für dich kallebriert an der Breitband und dann in der Furnierpresse verleimt.
Auf alle Fälle die Maße größer lassen und nach dem Verleimen auf Maß schneiden.



Woher kommt meine Meinung?
Mein Tisch aus Kirsche ist drei Jahre alt, hat die gleichen Maße (allerdings kein Schiff)
und steht in der nähe des Kachelofens. Die Ansteckplatten liegen im Keller (Weiß der Teufel warum ich die gemacht habe. Habe ich bis heute nicht gebraucht bei der Tischgröße)
 

MUD

ww-pappel
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Hallo
Vielen Dank für die Antwort.

Ich habe in der Zwischenzeit nun etwas weiter geplant.
Eine Eichenplatte in 40mm Dicke habe ich inzwischen bei einem Schreiner bestellt. 2000*122*40 mm .
Hoffe sie kommt in den nächsten Tagen.
Ich habe mir auch noch mal in einem Möbelhaus die verschiedensten Konstruktionen angeschaut. Bei vielen Tischen mit einer 35-40mm Platte ist anstelle einer Gratleiste ein Winkeleisen eingelassen.
Dies werde ich nun auch so ähnlich machen: entweder 2 Winkeleisen jeweils 20*20 *3 mm, oder ein T-Träger etwa bzw 40*20mm. aus Edelstahl.
Langlöcher rein bohren (oder fräsen) lassen und dann nur eine Nut 3-3,5 mm breit in die Tischplatte fräsen, und den senkrechten Schenkel des T oder jeweils ein Schenkel der Winkeleisen darin versenken. Dies ist zwar keine besondere Holzhandwerkliche Methode, hat aber den Vorteil, dass nichts unter der Platte raus schaut.
Diese Lösung kommt mich deutlich billiger, als das hier oft zitierte Meyer-System, da ich Beziehungen zu einem Edelstahl verarbeitenden Betrieb habe. Hab mal eine schnelle Handskizze drangehängt, um es zu erklären.

Eine Längs-Zarge werde ich nun machen, die ich gleichzeitig als Auszugs-Schiene ausgebildet ist.
Das Gegenstück zur Schien "die Auszugzarge" wird über die "Querzarge" mit den Füßen verbunden.
(siehe 2. Bild)

Beim Ausziehen werden dann die Füße mit ausgezogen.

Die Querzarge werde ich im gleichen Faserlauf wie die Tischplatte machen und mit meiner "Edelstahl-Gratleiste" verstärken. In dieser Richtung trägt sie zwar nichts, (deshalb die Gratleiste) aber ich habe dann keine Querrichtung des Faserverlaufs und damit keine unterschiedlichen Schwund.

Was ich jetz noch nicht weiß, ob ich die Auszugsschiene einfach Holz auf Holz machen soll, oder mit einer Filzunterlage versehen, (habe ich im Möbelhaus auch gesehen)

.
 

MUD

ww-pappel
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Hier noch die Bilder zu obigem Beitrag.
 

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Neumayr Robert

ww-eiche
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Wenn ich deine Skizzen und die Maße deiner Winkel richtig verstanden habe, denke ich, wirst du ein Problem bekommen.
Wenn deine Tischplatte sich Schüsseln will, werden die Winkel das nicht verhindern.
Die werden sich meiner Ansicht nach mitbiegen. Ich würde wirklich zu ausreichend großen Gratleisten für die Tischplatte raten.
Die Führungsschienen deines Auszuges werden vermutlich klemmen, da der Tisch ein enormes Gewicht mit sich bringt und auf die Schiene aus Holz drückt. Solche Laufleisten evtl. bei einem Schub verwenden. Bei einem Tisch hätte ich jedoch bedenken.
Frage eher nach einer Auszugslösung aus Metall bei deinem Bekannten aus der Metallverarbeitenden Zunft.
Alternativ gibt es auch fertige Auszüge für Tische.
 

gleiter

ww-robinie
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Hi!

Zum Thema Holzauszug zwei Bilder im Anhang. Dürfte selbsterklärend sein.

1000 x 500 geschlossen, 1000 x 1000 mm geöffnet.

Gruß, André.
 

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Graf_Dracula

ww-birke
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Ich werde mir auch demnächst nen Tisch bauen, gleiche Größe, ebenfalls mit 50cm Ansteckplatten, nehme allerdings 26mm dicke keilgezinkte Buchen-Kernholz-Platten her.

Eins gleich vorweg ... ich will einen stabilen Tisch bauen, der von der Optik her von außen nach stabilem Holztisch aussieht, ich habe nicht den Anspruch einen Tisch aus 100% Holz ohne jedwede Verwendung von Metall zu bauen.

An den Rändern des Tisches werde ich in der gleichen Holzrichtung wie die Platte ist eine 10cm breite Doppellage von unten anleimen und evt. noch zusätzlich in engem Schraubenabstand anschrauben. Von innen an den Tisch werde ich dann wie im Bild dargestellt 50x50x5mm V2A-Leisten ebenfalls in engem Schraubenabstand anschrauben (mit Rampamuffen in der Tischplatte, da diese mit größerer Fläche in der Tischplatte befestigt sind). Die Löcher im V2A-Winkel werde ich als Langlöcher bohren, damit die Tischpaltte ggfls. quer arbeiten kann. Unter dem Tisch dann das ganze nochmal, allerdings nur eine zusätzliche Lage 26mm Holz und dementsprechend auch ein V2A-Winkel mit 25x25x3mm. Der Tisch wird auch mein erstes größeres Projekt werden, und mir ist auch klar, dass sich windendes Holz stark ist, aber nen 50x50x5mm dicken V2A-Winkel biegt das garantiert nicht durch. Durch möglichst engmaschiges Setzen der Verschraubungen und die größere Verschraubungsfläche dank der Rampamuffen werden die auch bestimmt nicht aus dem Holz ausreißen können.

Ich werde auf jeden Fall von dem Tisch und dem Bau desgleichen hier im Forum berichten ...

Das Bild soll einen Schnitt mittig in Längstrichtung des Tisches darstellen:
 

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MUD

ww-pappel
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Michelbach-Bilz
Wenn ich deine Skizzen und die Maße deiner Winkel richtig verstanden habe, denke ich, wirst du ein Problem bekommen.
Wenn deine Tischplatte sich Schüsseln will, werden die Winkel das nicht verhindern.
Die werden sich meiner Ansicht nach mitbiegen. Ich würde wirklich zu ausreichend großen Gratleisten für die Tischplatte raten.
Die Führungsschienen deines Auszuges werden vermutlich klemmen, da der Tisch ein enormes Gewicht mit sich bringt und auf die Schiene aus Holz drückt. Solche Laufleisten evtl. bei einem Schub verwenden. Bei einem Tisch hätte ich jedoch bedenken.
Frage eher nach einer Auszugslösung aus Metall bei deinem Bekannten aus der Metallverarbeitenden Zunft.
Alternativ gibt es auch fertige Auszüge für Tische.

Hallo Robert
Danke für deine Antwort. Diese verunsichert mich allerdings ein wenig.
Meinst du wirklich, das sich eine 40 mm Platte so schüsselt, dass sie von den Winkeleisen nicht gehalten wird? Die oft zitierte Meyer-Gratleiste hat zwei Stahleinlagen mit 15*5 mm. Ich hätte mit 2 Winkeleisen dann ein tragende Komponente von 20 * 6 mm. Und die 5 mm mehr in der Höhe tragen doch mehr zur Festigkeit bei als die Breite. (wie bei einer vernünftig dimensionierten Holz-Gratleiste ja auch)

Das Problem mit einer Gratleiste aus Holz ist eben, dass ich dann Probleme mit dem Auszug bekomme, Da habe ich noch keine vernünftige Idee.
Das 2. Problem mit einer Gratleiste aus Holz ist dass ich dann relativ weit weg von der äusseren Kante der Tischplatte wäre. (wegen der unten abgschrägten Platte, siehe mein erster Beitrag) Da komme ich mit meiner Winkeleisenlösung weiter raus.

Einen fertigen Tisch-Auszüge habe ich im "freien Markt" leider noch nirgens gesehen. Wenn hier irgend jemand eine Bezugsquelle oder einen Anbieter kennt, bin ich für jeden Tip dankbar.
Eine reine Metallische Auszugslösung ( Metall auf Metall) ist ja auch nicht viel besser als Holz auf Holz. Und eine Lösung mit Kugellagern oder der gleichen (ähnlich einem Schubladenauszug) bekomme ich selbstgemacht in Metall nirgens her.

Gruß MuD
 

derbergruft

ww-kastanie
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Schau mal unter Massivholztisch aus Eiche, Nussbaum, dort kannst einiges abschauen oder bekommst sogar fertige Systeme welche dann nur noch einzubauen sind.
Das mit derm T-Profil wirkt nur bedingt. Wichtig ist dass die Massivholzplatten trocken sind: 7% alles was mehr wie 8% ist ist zu viel für eine Tischplatte.
Der oben genannte Anbieter hat auch Plattenstabilisierungen. Diese sind dann aus sehr massiven Spezialmetallplatten gefertigt, nicht ganz leicht aber stabil.
 
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