Erika: Brandspuren beim Sägen von Bucheleisten

spiceminer

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Hallo!

Ich bin Anfänger und bin sicher, daß es nicht am Werkzeug liegt, sondern an mir.

Bisher habe ich immer weiche Hölzer gesägt, hat prima geklappt.

Ich möchte Abschlußleisten aus Buche - Leimholz sägen
(Dicke:19mm, Länge 1200mm, Breite 40mm mit einer 30° Schräge oben).

Hierzu habe ich ein Bucheleimholz-Brett 120x60x1.9 cm gekauft.

Zum Zuschneiden habe ich meine Mafell Erika 85Ec verwenden wollen.

Leider habe ich Brandspuren an den Leisten.

Zum Sägen habe ich folgendes Setup verwendet:

A.) - siehe Bild 1
Anschlaglineal am Multifunktionsanschlag parallel zum Sägeblatt rechts davon im Abstand von 40mm fixiert, mit Klemmstück hiner dem Sägeblatt ein 2. Mal fixiert.
Starke Brandspuren. Haupstächlich dort, wenn der Sägevorgang beendet ist.
(Ich stehen seitlich links von der Säge und führe das Brett mit der Hand. Wenn das
Sägeblatt das Brett durchtrennt hat, schalte ich die Säge ab und entferne die Werkstücke nachdem das Blatt zum Stillstand gekommen ist).

B.) - siehe Bild 2
Anschlaglineal nur vorn befestigt, Lineal endet hinten auf Höhe des Sägeblattes.
(So wie man es eigentlich machen soll)
Schwächere Brandspuren.
Aber leider ist dieses Setup nicht so stabil und die Leisten werden unterschiedlich
hoch, weil wenn die hintere Klemmung am Lineal fehlt es hinten ein paar mm
verschiebbar ist.

Schiebestock mag ich nicht nehmen, weil zwischen Lineal und Sägeblatt nur so wenig Platz ist.

Es würde mich freuen, wenn mich hier jemand belehren könnte, wie man es richtig
macht?

Oder verwende ich das falsche Zubehör? Es gibt ja noch den "Parallelanschlag mit Feineinstellung" von Mafell. Dieser ist aber auch nicht hinten geklemmt.
Wäre das die bessere Lösung für solche Anwendungen.

Die Säge läuft auf voller Drehzahl. Ich habe auch schon geringere Drehzahlen probiert,
ohne Erfolg.

Ich verwende das Standardsägeblatt. Ich glaube es ist noch gut, da ich noch nicht so viel gesägt habe mit der Erika.

Ich würde mich sehr freuen über ein paar Tips der Fachleute.

Vielen Dank und Gruß
Stephan
 

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ww-ulme
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Anschlag zurückziehen wäre die korrekte Lösung, von der Vorderkante vom Sägeblatt sollten es 45° bis zum Ende des Anschlags sein. Wenn der dann natürlich rumwackelt, bringt das auch wenig. Idee: Mach den Anschlag vorne und hinten fest, und säg Dir eine Leiste, die so lang ist wie der Anschlag im zurückgezogenen Zustand. Die klemmst Du dann mit 2 Maschinenzwingen fest. Also eine Art Hilfsanschlag.
Die Leisten würde ich auch komplett durchschieben, sei es mit dem Schiebestock oder einfach von hinten durchziehen.
Und ganz wichtig: was für ein Blatt benutzt Du?
 

hemmi1953

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B.) - siehe Bild 2
Anschlaglineal nur vorn befestigt, Lineal endet hinten auf Höhe des Sägeblattes.
(So wie man es eigentlich machen soll)
Schwächere Brandspuren.
Aber leider ist dieses Setup nicht so stabil und die Leisten werden unterschiedlich
hoch, weil wenn die hintere Klemmung am Lineal fehlt es hinten ein paar mm
verschiebbar ist.

Schiebestock mag ich nicht nehmen, weil zwischen Lineal und Sägeblatt nur so wenig Platz ist.

Hallo Stephan,

ich würde den MFA an der rechten Seite platzieren, dann hat das Lineal mehr Stabilität. So gehe ich zumindest mit meiner Erika 60E vor, kenne das aber auch von einer 85er.

Und warum keinen Schiebestock? Deiner ist wahrscheinlich zu breit. Ich würde mir schnell eine schmale Schiebehilfe aus einem Restbrettchen oder Leiste schneiden, dann kannst du damit beim Sägen nachschieben bzw. runterdrücken.

Gruß Christof
 

michaelhild

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Da die Leisten eher lang sind, ist Dein Setup schon richtig.
Das von arrow genannte zurückziehen ist bei kurzen Teilen wichtig, damit die sich nicht verkanten und zurück geschleudert werden.

Ich denke Dein Problem ist eher das Sägeblatt, das ist zu fein, Du bräuchtest eines mit möglichst wenig Zähnen für Längsschnitte.

Ich sehe grad noch, dass Du die Leiste neben dem Blatt lässt und dann die Maschine ausschaltest. Das kann auch die Brandspuren erzeugen. Die Zähne reiben ja die ganze Zeit am Holz.
Stell das Sägeblatt doch in die mittige Position und Schiebestock verwenden und den letzten Rest kannst Du ja dann hinten herausziehen, aber Finger weit vom Blatt weg ansetzten.
 

spiceminer

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Hallo!

Vielen Dank für die Antworten.

Ich verwende ein: HW 250x2.8x30 mit 40 Zähnen / WZ
Alternativ habe ich noch ein 250x2.8x30 mit 60 Zähnen /WZ

Beide von Mafell.

Was wäre denn die ideale Lösung für diesen Fall?

Und, bringt der Mafell-Parallelanschlag 035358 was für solche und ähnliche Fälle?

Vielen Dank!
Stephan
 

arrow

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Dann liegts an den Sägeblättern. Kauf einen Flachzahn mit möglichst wenigen Zähnen (ein Wechselzahn mit wenigen Zähnen würde auch noch gehen, das wäre etwas universeller)
 

spiceminer

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gibt bei Mafell eins mit 24 Zähnen als WZ, wäre das brauchbar? Flachzahn gibts dort nicht. Hättest Du einen alternativen Tip für ein Blatt für mich?
 

derdad

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Hallo Stephan,
die Tipps sind ok. Doch ich kann dir nur sagen, ich kenne keinen Tischler, der schräge Leisten in Hartholz komplett ohne Brandspuren schneiden kann. Ein gröberes Sägeblatt ist sicher die richtige Wahl, (auch wegen der geringeren Rückschlaggefahr) doch der Schnitt wird dadurch natürlich auch rauher. Um wirklich saubere Leisten zu bekommen, werden normalerweise die Leisten anschließend noch gehobelt und/oder geschliffen.

lg
gerhard
 

Beppone

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Anschlag zurückziehen wäre die korrekte Lösung, von der Vorderkante vom Sägeblatt sollten es 45° bis zum Ende des Anschlags sein (...)

Entschuldige, Arrow,

aber ist das so wirklich richtig? Ein guter Freund, mein Mentor und Schreinermeister erklärte mir zur Anschaffung meiner TKS verständlich, dass und warum das Anschlagende in der 45°-Verlängerung zur Sägeblattmitte (nicht zum Sägeblattanfang) eingestellt werden muss.

Nachzulesen auch in der Informationsschrift der Berufsgenossenschaft Holz über sicheres Handhaben von Tisch- und Formatkreissägen, Seite 8:

http://rzlpws50.hbk-bs.de/~vogt/maschinen/tfksaege.pdf

Beste Grüsse,

Bep)
 

ranx

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Hallo Bep,

so versuche ich bei nachher sichtbaren oder technisch wichtigen Schnitten auch den Anschlag erst einmal einzustellen.
Sinnvoll ist es auch ein Muster oder Probestück durch zu schieben ... brauche ich nur ein Abstands oder Einstellmaß was ich an einem Rest anschneide nehme ich auch schon mal die Einstellung wie sie zurückgeblieben ist.

lg uwe
 

arrow

ww-ulme
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Hallo Bep,
jetzt hast Du mich doch grade etwas verunsichert, ich hab in meiner Ausgabe grade noch einmal nachgeschaut. Deine Ausgabe ist von 97, meine die aktuelle. Bei mir steht tatsächlich die Vorderkante vom Sägeblatt drin. Bei Bedarf kann ich morgen ein Foto machen. Im Endeffekt ist es wahrscheinlich ziemlich egal, man misst das ja nicht mit einem Winkel nach, sondern peilt das so grob. Es geht wohl eher darum, das nichts am aufsteigenden Zahn anliegt.
 

heiko-rech

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Hallo,

du kannst diese Schnitte mit dem Z40 Blatt machen, wenn es scharf ist. Die Brandspuren kommen daher, dass du beim Schneiden anhälst, also nicht püermanent und gleichmäßig schiebst. Das wiederum kommt durch deine Arbeitsweise.

Mach dir einen solchen Anschlag:
Zusatzanschlag für die Tischkreissäge (mit Video) | Holzwerkerblog von Heiko Rech

Dan kannst du mit dem Schiebestock arbeiten, gleichmäßig dein Holz durchschieben und musst die Säge am Schluss nicht abschalten.

Das Sägeblatt aber in Mittelstellung.

Den Anschlag kannst du in diesem Fall ruhig durchgehend machen.

Gruß

Heiko
 
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