End-Grain Cutting Board

Dusi

ww-robinie
Registriert
30. Juni 2006
Beiträge
1.768
Ort
Oftersheim
Irgendwann ist glaube ich der Zeitpunkt in jedem Hobby Holzwerker Leben gekommen, wo man ein Hirnholz-Schneidebrett machen muss.

Bei mir hat es gedauert bist zu dem Zeitpunkt, wo ich einen Abricht- und Dickenhobel mein Eigen nannte. Gut es dauerte 9 Monate von der Lieferung bis ich es geschafft habe ihn in Betrieb zu nehmen, die Absaugung zu installieren und alle anderen Schwierigkeiten zu umschiffen. Danach habe ich festgestellt, dass die Arbeit mit einem Abricht- und Dickenhobel eigentlich ganz einfach ist. Zumindest hatte ich keine Probleme und habe eine gute Passgenauigkeit für mein Schneidbrett erreicht.
 

RockinHorse

Gäste
Bild vergessen...

Solche Schneidebretter sind ein Traum. Deine Arbeit natürlich auch. Mich begeistert eine solche Arbeit immer wieder.

Irgendwo im Netz gibt es einen Russen, der solche Schneidebretter in 3D-Optik herstellt - in einem Youtube-Video konnte man auch den Einblick in seine Werkstatt bekommen, die, wie soll's sonst anders sein, vom Feinsten ausgerüstet ist. Der von dem Russen verwendete Dickenhobel hatte schon gewaltige Ausmaße, von denen ein Heimwerker noch nicht einmal zu träumen wagen darf.
 

Dusi

ww-robinie
Registriert
30. Juni 2006
Beiträge
1.768
Ort
Oftersheim
Also die Herstellung ist eigentlich nicht so schwer, wobei man genau abgerichtetes Holz herstellen muss, sonst hat man immer irgendwo Lücken.

Man schneidet zuerst Leisten aus unterschiedlichen Hölzern und verleimt diese dann abwechselnd. Sobald das getrocknet ist, schneidet man das Holz wieder quer und verleimt es dann versetzt.

Ich glaube in einem Video ist das besser beschrieben. Den Russen auf youtube kenne ich auch. Er hat hier zwei Videos veröffentlicht, die das beschreiben. Ich habe es ziemlich ähnlich gemacht, nur habe ich keinen Dickenhobel mit einer Breite von >26cm, so dass ich zum Schluss nicht mehr hobeln könnte, sondern das Brett geschliffen habe... Das ist eine ziemliche Arbeit, weil man Hirnholz nicht wirklich gut schleifen kann.

https://www.youtube.com/watch?v=nbT5kLmbN6s
https://www.youtube.com/watch?v=YdFnXW4b0c8
 

RockinHorse

Gäste
.....nur habe ich keinen Dickenhobel mit einer Breite von >26cm, so dass ich zum Schluss nicht mehr hobeln könnte, sondern das Brett geschliffen habe... Das ist eine ziemliche Arbeit, weil man Hirnholz nicht wirklich gut schleifen kann.

Genau das ist es :emoji_frowning2: was mich bisher davon abgehalten hat, an ein solches Vorhaben überhaupt zu denken.
 

Dusi

ww-robinie
Registriert
30. Juni 2006
Beiträge
1.768
Ort
Oftersheim
Sooo viel ist es dann auch wieder nicht. Man muss ja nur ganz zum Schluss schleifen und halt beim Verleimen ein bisschen drauf achten, dass es keine zu großen Versatz zwischen den einzelnen Lamellen gibt.
 

WoodenCarpenter

ww-esche
Registriert
21. Dezember 2012
Beiträge
590
Ort
Middlfranggn
Hallo zusammen,

Schönes Brett!

Viel Erleichterung kriegt man da aber schon durch die Wahl des richtigen Sägeblattes zum ablängen der Streifen. Dann muß nicht sehr viel geschliffen werden, wenn beim Verleimen aufgepasst wird daß alles schön eben gezwungen ist.

Bei vorhandenem Dickenhobel (geht auch mit der Abrichte, dann ist die Gefahr aber groß, daß es ungleich dick wird) geht das mit dem umleimen von Leisten in der Stärke des Schneidbrettes, so daß die letzten Holzfasern nicht herausgerissen werden können. Das funktionierte bei mir ganz gut. Die beiden Längsleisten länger lassen, damit das Brett nicht schon abkippt wenn die Hobelwelle noch am Schneidbrett ist sondern erst hinterher... So vermeidet man dann den Hobelschlag am Ende des Werkstückes.

Nach dem aushobeln die Leisten wieder abgesägt und aufgehoben für das nächste Brett.

Genial für sowas ist auch eineZylinderschleifmaschine mit Dickeneinstellung und Vorschub. Ich will mir - sofern wieder Zeit vorhanden ist - auch so was in der Art selber bauen.
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.547
Alter
57
Ort
Wadersloh
Von den 3D Brettern hab ich schon viele gebaut. Eigentlich recht easy, wenn man genau arbeitet.

Leider Material und zeitintensiv.

Grüße
Uli
 

Dusi

ww-robinie
Registriert
30. Juni 2006
Beiträge
1.768
Ort
Oftersheim
Ich habe gesehen, dass die Bildqualität nicht ganz so gut ist und habe es nochmal bearbeitet. So kommt es dem echten Brett noch ein bisschen näher
 

Anhänge

  • Schneidebrett klein.jpg
    Schneidebrett klein.jpg
    147,5 KB · Aufrufe: 349

stefanhapper

ww-pappel
Registriert
12. Januar 2015
Beiträge
2
Ort
Brüssel - Belgien
@Dusi Würdest Du die Hirnholzflächen bei kleineren Brettern durch die Maschine lassen? Habe mal gelesen, dass das angeblich recht gefährlich sein kann.

Wegen Schleifen: ich habe mein erstes End Grain Cutting Board fast zur Gänze mit dem Handhobel gemacht. War auch eine intensive Arbeit - aber immer noch deutlich schneller als mit der Schleifmaschine (und genauer, da die Fläche mit dem Hobel gerade bleibt/wird)
 

moto4631

ww-robinie
Registriert
28. Dezember 2014
Beiträge
2.442
Ort
Upper Austria
Hört sich aber lange nicht so cool an.

Und (leider) ist es heute schon so das man gewisse Dinge mit dem englischen Begriff leichter unters Volk bringt als mit dem deutschen Gegenstück dazu.

Mich selbst schließe ich da gar nicht aus.
 

stefanhapper

ww-pappel
Registriert
12. Januar 2015
Beiträge
2
Ort
Brüssel - Belgien
... und Hirnholzscheidebretter sind bei uns irgendwie nicht besonders populär bei den Holzarbeitern (im Gegensatz zu den USA wo man angeblich selbst die fertigen Holzstreifen zum verleimen als Set im Baumarkt kaufen kann).

Aber zurück zum Thema: verwendet ihr im letzten Schritt beim Hirnholzschneidebrett den Dickenhobel oder Handhobel/Schleifmaschine?
 

WoodenCarpenter

ww-esche
Registriert
21. Dezember 2012
Beiträge
590
Ort
Middlfranggn
Hallo,

guck Dir mal dieses Video an, wenn Du wie gezeigt mit Opferhölzern arbeitest geht das mit dem Hirnholz hobeln ganz gut, allerdings darf das zu hobelnde Werkstück nicht so dünn sein, daß es in der Hobelmaschine zerbricht. Bei dünneren Werkstücken sollte evtl. mit einer Hobellade gearbeitet werden. Aber wie schon geschrieben ist hier die Auswahl des richtigen Sägeblattes oberste Priorität, dann funktioniert das auch nur mit schleifen, und das nicht mal mit übermäßig viel Aufwand...

Anbei mal eines von meinen :rolleyes:

Esche und Eiche.
 

Anhänge

  • 20140815_100143.jpg
    20140815_100143.jpg
    497,8 KB · Aufrufe: 203

MarioM

ww-esche
Registriert
19. Februar 2014
Beiträge
427
Ort
Fränkisches Seenland
Sehr schönes Brett.
Auf den Russen bin ich auch schon aufmerksam geworden.
Habe zur Zeit eines seiner 3D Bretter im Nachbau.
wenn es fertig ist kommst auch in die Projektvorstellung.
 

Fritze

ww-eiche
Registriert
21. November 2011
Beiträge
347
Ort
Lauchhammer
Hallo!
Sieht gut aus.
Nun verrate uns doch mal mit was du geleimt hast und welches Holz das ist.
Gruß!
 

Snekker

ww-robinie
Registriert
2. Dezember 2012
Beiträge
1.754
Der Boden in meiner Werkstatt wird auch so aussehen, wenn er denn fertig ist. Allerdings werde ich nur einfaches Fichtenhirnholzparkett verlegen. In vielen Sporthallen findet man das auch. Es gibt sogar Autowerkstätten, die haben ihre Böden mit Hirnholzparkett ausgelegt.
Mal Scherz beiseite das Holzbrett gefällt mir. Allerdings weiß ich mal wieder mehr. Schaut euch mal das hier an.
tunbridgeware - Google-Suche

Das nennt sich Tunbridgeware. Ist eine alte Technik, dabei werden auch wie hier verschiedenfarbige Hölzer miteinander verleimt. Später werden diese allerdings auf eine Unterlage geleimt.
 
Oben Unten