Elektra Beckum BAS 315 rappelt mächtig - was tun?

khkb

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Moin alle miteinander,

so, da habe ich, bis auf neue Bänder, alles an- und eingebaut, was imho neu musste (3 Bandführungsrollen, eine neue Bandage, neue Einlage im Zentrum des Tisches). Das alte Band habe ich noch mal geschärft, weil die neuen Bänder noch nicht überkommen und losgelegt. Das Band bleibt brav in der Mitte der Rollen nach entsprechendem Rumprobieren und die Säge sägt ordentlich, aber sie rappelt und schüttelt sich mächtig dabei :confused: .

Wahrscheinlich eine Unwucht in einer der Laufrollen; soweit ich das sehe, ist es die obere, die mit der neuen Bandage - irgendwie schüttelt es oben mehr. Stärkeres Spannen des Bandes hilft ein wenig, aber nicht durchschlagend.

Meine Frage: Wie kriege ich heraus, wo die Unwucht sitzt? Bei seitlichem Draufgucken erkennt man zumindest kein deutliches 'Eiern', was ja auf einen schiefen Sitz hindeuten würde. Und zweitens: könnte man mit den gängigen Autoreifengewichten, die ja auch nur aufgeklebt werden, so etwas ausgleichen? Wenn es denn eine Unwucht ist und nicht was Anderes, Schreckliches... :eek:
 

Janek

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Guten Abend.
Oft ist einer der Lagerbolzen, auf den die Bandführungsrollen mittels Kugellager gelagert sind, eingelaufen.
Ich würde empfehlen diese auszubauen und zu kontrollieren, ebenfalls die Kugellager kontrollieren. Meistens sind diese Kugellager beschädigt. Die genaue Bezeichnung findest Du seitlich auf dem Außen- oder Innenring und sind übers Internet sehr günstig zu beziehen. Eines von beiden wird es sein.
Viel Erfolg!
Gruß,
Jan
 

khkb

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Moin Jan,

dank Dir für die Antwort. Allerdings ist mir nicht recht klar, was Du mit dem Ausdruck "eingelaufen" meinst - ich kenne das normalerweiase nur von eingelaufener Wäsche :confused:

Darüber hinaus habe ich mit beiden Händen kräftig an den Rädern gerüttelt - man schrieb mir, dass das eine ziemlich sichere Methode sei, um defekte Lager zu entdecken. Das Spiel sei dann recht groß. Das aber war es bei mir definitiv nicht.

Du siehst mich also nach wie vor recht ratlos...
 

Janek

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Hallo,
Mit "eingelaufen" meinte ich, dass das Kugellager seiner Aufgabe nicht nachgekommen ist, und somit der innere Ring des Kugellagers auf dem Lagerbolzen dreht. Das führt zur einseitigen Abnutzung des Lagerbolzens. Dreht sich das Kugellager ordnungsgemäß, würde es keine Reibung auf dem Lagerbolzen und somit Abrieb geben. Das meinte ich mit einlaufen.
Ich hoffe es ist verständlich.... .
Gruß,
Jan
 

khkb

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Moin Jan,

ahja, jetzt begreife ich (Licht aufgeh :emoji_grin: !). Danke für die Erläuterung.

Aber würde das nicht auch ein erhebliches Spiel bei meinem oben beschriebenen Verfahren nach sich ziehen?
 

Janek

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Eigentlich schon, aber wenn Spannung durch das Sägeband drauf ist, wäre ich mir nicht sicher.
Deshalb würde ich es ausbauen. Dafür musst Du nur den Sprengring entfernen und anschließend das Laufrad abziehen. Ist der Lagerbolzen eingelaufen, wirst Du etwas "ruckeln" müssen, damit du das Lager über den Absatz bekommst.
Wenn alles einwandfrei ist, sollten die beiden Lager relativ leicht über die Welle rutschen.
Ansonsten würde ich den Keilriemen vom Motor abnehmen und überprüfen, ob der Motor einwandfrei läuft.
 

Janek

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Über die Elektra Beckum BAS315 gibt es hier im Forum auch einen gut dokumentierten Reparaturbericht. Vielleicht hilft Dir das auch weiter.
 

khkb

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Moin Jan,

wirklich HIER im Forum? Ich habe wohl etwas im Nachbarforum (woodworking.de) gefunden, aber die "Schüttelproblematik" ist dort, so meine ich, auch nicht dezidiert angesprochen worden.

Ich hatte auch dort eine Anfrage gestellt, in der Hoffnung, eine Antwort zu bekommen, gerade WEIL dort verhältnismäßig viel zur BAS 315 zu finden war. Aber leider hat sich dort noch niemand gefunden, der darauf antworten mochte :emoji_frowning2:

Aber mal grundsätzlich: mit "etwas ruckeln", so fürchte ich, werde ich nicht hinkommen. Ich hatte ja schon versucht, die obere Laufrolle runterzukriegen, aber da war gar nichts zu machen. Sie ließ sich vielleicht 2 - 3 Millimeter auf dem Lagerbolzen vor und zurück bewegen, aber dann war Schluss. Ohne fetten Abzieher kriege ich das Ding wohl nicht runter. Und weil das Spiel eben kaum wahrnehmbar war, die Rolle bei freiem Anwerfen fast 20 sek. nachläuft, bis sie zum Stillstand kommt, war ich der Meinung, das mir das erspart bleibt...
 

Janek

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Sorry, kann wirklich das Nachbarforum gewesen sein.
Ich hatte selber die BAS315 und habe sie komplett zerlegt.
Und das Du die Laufrolle nicht vom Lagerbolzen bekommst, kenne ich nur zu gut.
Auf keinen Fall mit einem Abzieher dabei! Dann wird das Laufrad aus Alu nachgeben. Ich habe sehr viel Zeit und Energie benötigt, um das Laufrad abzuziehen. Pro Laufrad sind zwei gedichtete Lager im Einsatz. Mit viel Geduld habe ich es dann abbekommen. Aus meiner Sicht, ist dass das Problem. Bei mir war es so. Nachher lief sie wie geschmiert.
 

khkb

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Moin Jan,

Auf keinen Fall mit einem Abzieher dabei!

ja aber wie denn dann? Ich kann ja nicht gut mit 'nem Stemmeisen drin rumbrechen...


@ Mark: dank Dir, allerdings hatte ich diese Liste sehr wohl schon auf dem Schirm. Aber wenn Du die mal alle kritisch durchgehst, wirst Du feststellen, dass sich zu der hier in Rede stehenden Problematik leider nicht viel Hilfreiches finden lässt.
 

Fiamingu

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Hier auf der Insel muss man sich selbst
helfen können und da haben wir solche
Probleme schon öfter gelöst. Nur habe
ich sowas dann vor mir auf dem Tisch
liegen. So als Ferndiagnose geht das
mit dem helfen nicht sooo leicht. Ich
würde dir gerne zur Hand gehen aber
da ist die Entfernung oder auch das
Porto zu hoch. :emoji_grin:
 

Dietrich

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Hallo,

wenn man nach Fehlern an einer Maschine sucht, darf man nicht vor den 4 wichtigsten Lagern Halt machen. Und natürlich ist der Abzieher (in dem Fall einer mit 3 Armen) genau das richtige Werkzeug um Räder von Achsen ab zu ziehen. Klar bei Alu braucht es etwas Gefühl, das braucht es bei Grauguß aber auch.

Gruß Dietrich
 

Janek

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Hallo zusammen,
@Dietrich: Natürlich ist ein Abzieher ein gutes Werkzeug, ich empfehle nur extrem vorsichtig zu sein!!!

Die beiden Kugellager sind nicht als Festlager auf dem Wellenende konstruiert, dafür ließen sich die beide zu leicht montieren. Die "flutschen" wirklich leicht auf die Welle.
Es gibt doch nur drei Probleme, die dazu führen, dass die Bauteile sich nich trennen lassen:
1. Korrossion; dann wäre ein Abzieher ideal. Wenn keiner vorhanden ist mit einem Durchschlag und Hammer vorsichtig auf den inneren des Kugellagers schlagen, damit es sich löst.
2. Korrosion und Schmutz auf dem äußeren Wellenende, so dass man das Kugellager nicht sauber darüber abziehen kann. Dann ist der Abzieher auch hilfreich, dennoch empfehle ich zuvor das Wellende mit Vlies und Röstlöser zu reinigen.
3. Die Welle ist eingelaufen. Dann ist ein Absatz vorhanden, über den Du die gehärtete Lagerschale nicht gezogen bekommst. Der Hinterschnitt blockiert die Lagerschale dann. Da hilft auch kein Abzieher. Davor habe ich Angst, denn dann wird das Laufrad beschädigt.
Das Problem ist, dass der Lagerbolzen relativ "weich" ist. Dadurch kann sich bei beschädigten, verschmutzten Lagern der innere Lagerring in den Lagerbolzen einschleifen, dann ist der Absatz vorhanden.
Dieses Problem habe ich schon bei zwei Bandsägen BAS315 gehabt, identisches Fehlerbild. Daher rate ich zur Vorsicht.
Ich hoffe, man versteht meinen Ansatz und meine Bedenken bzgl. Abzieher. Ansonsten würde ich Dietrich niemals widersprechen - ich bin immer ganz begeistert von seinen Beiträgen.
So und nun mit entsprechendem Gefühl und Kraft das Lager abgezogen. Das wird schon!

Gruß Jan
 

Komihaxu

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3. Die Welle ist eingelaufen. Dann ist ein Absatz vorhanden, über den Du die gehärtete Lagerschale nicht gezogen bekommst. Der Hinterschnitt blockiert die Lagerschale dann. Da hilft auch kein Abzieher. Davor habe ich Angst, denn dann wird das Laufrad beschädigt.
Wenn die Welle eingelaufen ist, sollte man das aber doch merken, wenn man mit den Händen am Rad wackelt, ggf. an mehreren Stellen!?

Meine alte Scheppach wackelt auch ganz nett vor sich hin, es wird bei Belastung auch stärker. Ich werde mal die Räder prüfen, ob sich da was rührt, wenn ich Hand anlege.
 

tract

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Wenn die Welle eingelaufen ist, sollte man das aber doch merken, wenn man mit den Händen am Rad wackelt, ggf. an mehreren Stellen!?
.

eigentlich schon.

Hatte solche Fälle zweimal beim Auto: harte Lagerschale arbeitet sich in weiche Radnabe ein.
Aber wenn man am Rad wackelt, dann ist das zwar deutlich sicht und spürbar (bin damit sogar noch durch die HU gekommen: ... müssen Sie mal schauen ob man das Spiel noch einstellen kann ... , was natürlich konstruktionsbedingt an der Stelle überhaupt nicht ging :emoji_wink: ) aber nicht hörbar, da die Lager ja noch in Ordnung sind.


Ohne die Maschine zu kennen und nach dem Anschauen der ET-Liste:
kann man das obere Rad nicht mitsamt Bolzen vom Gehäuse trennen?
In diesem Fall würde ich das tun; dann entsprechende Holz- oder Metallunterlagen fertigen, eine massive U-Scheibe, das alles zwischen Rad und auf dem Bolzen aufgeschraubter Mutter legen und anschließend über das Gewinde des Bolzens versuchen diesen aus den Lagern zu ziehen.

Denn sollte so das Rad aussehen:
http://static2.auctelia.com/en/resource/picture/elektra-beckum-bas-3154-gwn-55-bandsaw-71347L.jpg
kann man da auch mit einem 3-Arm-Abzieher nicht besonders gut ansetzen.
Zieht man jedoch am Bolzen, dann kann die Zwischenlage vollflächig auf der Nabe aufliegen.


Bekommt man den Bolzen nicht mitsamt Rad ab und muß mit einem Abzieher arbeiten; dann ist es oft hilfreich, nach dem man etwas 'Spannung' aufgebracht hat, auf den Skt. der Spindel zwischendurch immer mal mit einem Metallhammer zu schlagen (natürlich nicht so stark, daß man den Skt. umschmiedet).
Durch die Erschütterungen löst sich manches leichter.
 
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