Hier mal eine Anleitung, wie man die Auszugswalze ersetzt. Dasselbe gilt auch für die Einzugswalze. Da zieht man die Walze nur auf der anderen Seite raus. Dazu später mehr.
Man braucht auf jeden Fall:
-M13 Schlüssel für die Motorabdeckung links (ich nenne das im Verlauf die linke Seite), ebenso für die gefederten Schrauben, die den Walzendruck regulieren
-M8 Schlüssel um die Sicherungsmuttern rechts zu entfernen bei der Vorschubseite des Gehäuses
-Kreuzschraubenzieher
-Einen Hammer
-Einen Splintentreiber M4, wer Glück hat wie ich, findet beim Spaziergang einen Monat davor eine Stück M4 Alu-Rundstange vor seinen Füßen. Wer Pech hat, wie ich, verliert diese beim Umbau und missbraucht einen M4 Metallbohrer und haut mit dem Hammer auf die Spitze des armen.
-W40 oder vergleichbares
Bei Schwierigkeiten erweitert sich das Werkzeugangebot um:
-Akkuschrauber
-Metallbohrer M2 oder M3
-Eine neue Spannhülse M4X20
-Einen Heißluftföhn
-Einen Magneten
-Sauger
Gerne würde ich das Schritt für Schritt nachmachen und fotographieren. Ich habe aber keine Ersatzspannhülse mehr, die würde mir dabei jetzt kaputt gehen.
Zunächst einmal werden links und rechts die Schrauben für die Abdeckungen der Gehäuseseiten entfernt.
Dann nimmt man den M13 Schlüssel und entfernt die Schrauben des Druckapparates.
Jetzt geht es darum die Spannhülse, die das Zahnrad mit der Walze befestigt, zu entfernen. Dazu der Sauberheit halber den Antriebsriemen entfernen, die Kette von dem Zahnrad abnehmen (evtl. auch von dem anderen Zahnrad der anderen Walze, und die Kette dann unterhalb der Hobelwelle hinlegen. Die ganze Kette muss nicht entfernt werden).
Es lohnt sich irgendwie Papier unterhalb des Zahnrades zu befestigen, in der Hoffnung, dass die Spannhülse dann nicht ins Getriebe fällt und da verschwindet. Bei "Schwierigkeiten" hält das Papier auch alles sauber.
Die Spannhülse wird dann in WD40 getränkt. Das Zahnrad so drehen, dass die Spannhülse vertikal steht. Da der Spannstift von einer Seite eingetrieben wurde, finden wir diese, und schlagen von der anderen Seite den Spannstift wieder "zurück". Die Seite von der hier gehauen werden muss, hat den Spannstift deutlich dünnerer verformt. Hier mal ein Beispiel:
Dann mit dem Splintentreiber oder der stumpfen Seite eines M4 Metallbohrers, den man damit mindestens stumpf macht, auf die Hülse zielen, und anfangen mit dem Hammer auszutreiben. Dafür ist sehr viel Kraft notwendig, also beherzt zuschlagen, man muss nur aufpassen mit dem Hammer bloß nichts anderes zu treffen.
Ist die Hülse draußen, kann das Zahnrad entfernt werden. Ist sie nicht, ganz unten weiterlesen. Du hast "Schwierigkeiten".
Auf der gegenüberliegenden Seite findest du dann das hier an.
Da einmal bitte mit dem Kreuzschraubenzieher beide Schrauben entfernen, dir kommt das Blech entgegen.
Jetzt kannst du von dieser Seite aus die Walze rausziehen. Dir kommen beide Walzlager entgegen. Am besten vom Dickentisch aus die Walze festhalten und darauf achten, dass das Walzlager, die Unterlegscheibe, und das Unterlegblech von der rechten Seite nicht wegfallen und verschwinden.
Dann bitte alle Teile saubermachen.
Jetzt wird die neue Walze mit den Teilen bestückt. Es lohnt sich nur die linke Seite zu bestücken, die rechte dann, wenn die Walze schon zum Teil im Dickentisch ist.
Zwei Sachen müssen beachtet werden:
-Die Unterlegscheiben links und rechts sind unterschiedlich dick. Bei der Auszugswalze ist auf jeden Fall die dünne Scheibe rechts und die dicke links. Wenn man diese vertauscht, hat man beim Einsetzen des Zahnrades keine Luft mehr zum Gehäuse und man muss von vorne anfangen.
-Die Unterlegbleche sind auf ihren gegenüberliegenden Seiten unterschiedlich dick bzw. keilförmig. Die dicke Seite zeigt zum Tisch hin, die dünne Seite zum Gehäuse. Ich glaube das ist, damit der Federdruck die Walze jeweils zum Gehäuse drückt, und nicht zum Dickentisch.
Dann wird das Blech auf der linken Seite wieder angeschraubt.
Jetzt kann man sich entscheiden, ob man den Spannstift zuerst eintreibt, oder zuerst die Federschrauben wieder verschraubt.
Bei den Schrauben sollte man mit einer Hand Druck aufbauen, mit der anderen die Zange drehen. Man muss schließlich den Federdruck überwinden, um die Schraube erstmal weit genug einzuschrauben, dass sie nicht im Gewinde abrutscht und entgegen kommt.
Den Spannstift auflegen und wieder mit WD40 benetzen. Kurz warten, dann eintreiben.
Wenn man denselben Stift wiederverwendet, muss man darauf achten, dass dieser weder schön regelmäßig ist, und der Schlitz breit genug ist.
Wenn nicht, in einem Schraubstock korrigieren. Messschieber verwenden kann lohnenswert sein.
Wärme hilft auf beim Ein- und Austreiben.
Kette wird wieder aufgespannt, alles geschmiert, Deckel überall drauf, fertig.
"Schwierigkeiten":
Die Spannhülse steckt fest.
Folgende Möglichkeiten:
-Wärme hilft den Stift elastischer zu machen. Normalerweise nimmt man bspw. bei Kugellagern Kälte auf der Welle, Wärme an den Lagern. Bei festsitzenden Schrauben nimmt man sehr viel Hitze. Das geht hier alles nicht bzw. bringt nichts. Die Spannhülse klemmt, weil sie deutlich breiter ist als das Loch (die M4 Hülse hatte bei mir 4,30mm Durchmesser). Das ist außerhalb dessen, wie sich Metall bei Hitze/Kälte verformen kann. Aber sie klemmt bzw. hält fest, weil sie elastischer ist. Es kann also helfen den Apparatus mit einem normalen Föhn zu erwärmen.
-Mehr WD40
-Mehr Kraft
-Ausbohren. Das geht ganz einfach. Man bohrt hier nicht den ganzen Stift weg, sondern setzt einen kleinen Bohrer in das Loch des Stiftes. M3 oder M2. Das Loch führt den Akkuschrauber problemlos und man kann nicht schief bohren. Damit nimmt man von der Innenseite genug Material des Stiftes weg, wodurch dieser elastischer wird, und sich besser austreiben lässt. Ich hatte das Problem, und konnte meinen dann auch wiederverwenden, weil der Spannstift hier nicht viel Kraft braucht um das Zahnrad sicher zu fixieren.
Das Problem sind die Späne, die an einer Hobelmaschine nichts zu tun haben und gerne kleben. Da geht man folgendermaßen vor:
-Man saugt viel ab
-Man nimmt einen Magneten
-Man kann den Magneten auch verwenden, um den Bohrer zu magnetisieren. Damit fliegen die Späne beim Bohren weniger weg.
PS: Die Bilder gehören alle mir.