Einschraubmuffe in Hirnholz - dann einkleben

harris

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Ich habe ganz gut Erfahrungen mit Einschraubmuffen gemacht - bisher aber nur in Querholz. Mein erster Versuch in Hirnholz (Nussbaum) ging völlig schief.

Muffe: 12 x 12 mm, Gebohrt: 10 mm

Beim Eindrehen bröselte es schon verdächtig. Im Ergebnis habe ich das Loch durch das Eindrehen auf 12 mm erweitert. Ich denke, das kann man so erklären, dass die Muffenschneide die Holzfaser zerschnitten hat (anders als im Querholz) und deshalb keinen Haqlt mehr fand. Ich habe jetzt die Muffe mit Epoxy-Kleber eingeklebt, was zu halten scheint.

Was habe ich falsch gemacht?

Ich muss noch weitere Löcher so bearbeiten und überlegt grad, ob ich das kopiere, d.h. gleich die 10mm- Löcher auf 12 mm aufbohre und die Muffen darin einklebe, oder die Muffe in den 10 mm Löchern versuche einzukleben. Nur habe ich da Sorge, dass ich das Epoxy komplett rausdrück, sodass eigentlich kein Kleber mehr vorhanden ist.
 

rorob

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Hallo Harris,
vermutlich hast du die Schraube schief eingedreht, und dann immer wieder zu korrigieren versucht?. 12er Muffe, Bohrung 10 mm scheint ok zu sein, Bohrloch für die Muffe sollte der Kerndurchmesser der Muffe sein, könnte bei einer 12er Muffe stimmen.

Gruß
Robert
 

rorob

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Grüß dich Mark,
Spreizmuffen kannte ich bisher nicht, werde ich auf jeden Fall mal probieren, wie du schon sagst, Rampamuffen in Hirnholz sind problematisch.

Gruß
Robert
 

beppob

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was willst du denn machen ?? muß das öfter zerlegt werden ?? je nach dem wieviel es halten muß, kannst du auch das (metall)gewinde ins holz schneiden. im Hartholz hält das ganz gut, wenn es tief genug rein geht.
 

veter

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Mal Rampa BL versuchen. Diese lange Muffe ist auch für Hirnholz geeignet.

Tipp zu Eindrehen: Auf Ständerbohrmaschine ins Bohrfutter eine passende Schraube zum Zentrieren einspannen. Die Maschine läuft dabei aber nicht! Das geht natürlich nicht bei Muffen mit Innensechskant.

LG veter
 

harris

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Hallo Harris,
vermutlich hast du die Schraube schief eingedreht, und dann immer wieder zu korrigieren versucht?. 12er Muffe, Bohrung 10 mm scheint ok zu sein, Bohrloch für die Muffe sollte der Kerndurchmesser der Muffe sein, könnte bei einer 12er Muffe stimmen.

Gruß
Robert

Nein, alles senkrecht. Und im Querholz passt das so sehr gut.
 

harris

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was willst du denn machen ?? muß das öfter zerlegt werden ?? je nach dem wieviel es halten muß, kannst du auch das (metall)gewinde ins holz schneiden. im Hartholz hält das ganz gut, wenn es tief genug rein geht.

https://www.woodworker.de/forum/run...seln-ohne-drechselbank-t85217.html#post339351

Die Verbindung von Säule und Tischplatte. Dafür habe ich 4 dieser Verbindung rings um das Zentrum der Säule vorgesehen, mit denen ein Alu-Adapter befestigt wird, der wiederum an der Tischplatte befestigt wird.
 

harris

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Mal Rampa BL versuchen. Diese lange Muffe ist auch für Hirnholz geeignet.

Tipp zu Eindrehen: Auf Ständerbohrmaschine ins Bohrfutter eine passende Schraube zum Zentrieren einspannen. Die Maschine läuft dabei aber nicht! Das geht natürlich nicht bei Muffen mit Innensechskant.

LG veter

Vielen Dank für den Hinweis. Das mit der Bohrmaschine habe ich beherzigt. Das ist nicht das Problem. Die BL sind zulang. Ich habe nicht sehr viel Platz.

Ist das Einkleben mit Epoxy-Kleber unter Stabilitätsgesichtspunkten denn i.O. ? Dass das nicht die reine Lehre ist, ist ja klar :emoji_wink:
 

rorob

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Mal Rampa BL versuchen. Diese lange Muffe ist auch für Hirnholz geeignet.

Tipp zu Eindrehen: Auf Ständerbohrmaschine ins Bohrfutter eine passende Schraube zum Zentrieren einspannen. Die Maschine läuft dabei aber nicht! Das geht natürlich nicht bei Muffen mit Innensechskant.

LG veter

Hallo Veter, guter Tip, wird bei Harris möglicherweise nicht funktionieren, weil Hirnholz, aber ich hab eine Langloch für meine Scheppach. Danke.:emoji_slight_smile:

Gruß
Robert
 

harris

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Hallo Veter, guter Tip, wird bei Harris möglicherweise nicht funktionieren, weil Hirnholz, aber ich hab eine Langloch für meine Scheppach. Danke.:emoji_slight_smile:

Gruß
Robert

Ich habe eine Vorrichtung gebaut, bei der die Bohrmaschine genau waagerecht orientiert ist (Wabeco-Bohrständer) und das Werkstück (ein Rundling) auf einer U-Schiene liegt, die auf die Bohrachse ausgerichtet ist. Das Werkstück wird in den Bohrer hineingeschoben Geht!
 

veter

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Hallo harris,

wenn man ein Metallteil, z.B. Rohrstück mit 2K Epoxidharzkleber in Holz einklebt, darf der Spalt nicht zu groß sein, sonst sinkt die Zugscherfestigkeit zu stark ab. Optimale Spaltgröße etwa 0,1 bis 0,2mm.

Habe für den Loctite Hysol 2k Epoxidharzkleber und einen Metallzylinder, Durchmesser 12mm, Länge 12mm, eingeklebt in Weichholz, Zugscherfestigkeit dann ca. 5 N/mm2, nachgerechnet: Bruchfestigkeit der Verbindung liegt bei etwa 2200 N. Zu Vergleich wird bei einem M6-Gewindebolzen (für Rampamuffe 12x12) die Streckgrenze bei 5800 N Zugkraft überschritten.

Anmerkung zu Rampamuffe mit Ständerbohrmaschine eindrehen: Habe mich da etwas unklar ausgedrückt, denn man kann auch die M6-Gewindestange mittels zusätzlicher Mutter mit der Rampamuffe kontern und im Bohrfutter eingespannt mit der Hand eindrehen. Dann hat man eine perfekte Zentrierung und schräges Eindrehen ist fast unmöglich.

LG. veter
 

hinnakk

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Das mit dem Bohrständer ist nen wirklich guter Tip. Funktioniert etwas frickliger aber auch mit den Imbus Muffen. Man spanne ein Imbus Bit so ein, dass der Rand der Muffe noch auf dem Bohrfutter aufliegen kann. Dann hält das Bit und das Bohrfutter bei etwas Druck auch die Muffe auf Kurs. Entscheidend ist aber wie stramm das Bit sitzt. Hier gibt es ja durchaus unterschiede.

MfG hinnakk
 

harris

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Hallo harris,

wenn man ein Metallteil, z.B. Rohrstück mit 2K Epoxidharzkleber in Holz einklebt, darf der Spalt nicht zu groß sein, sonst sinkt die Zugscherfestigkeit zu stark ab. Optimale Spaltgröße etwa 0,1 bis 0,2mm.

Habe für den Loctite Hysol 2k Epoxidharzkleber und einen Metallzylinder, Durchmesser 12mm, Länge 12mm, eingeklebt in Weichholz, Zugscherfestigkeit dann ca. 5 N/mm2, nachgerechnet: Bruchfestigkeit der Verbindung liegt bei etwa 2200 N. Zu Vergleich wird bei einem M6-Gewindebolzen (für Rampamuffe 12x12) die Streckgrenze bei 5800 N Zugkraft überschritten.

Wow, danke!

Da ich nicht gerade fit bin bei diesen Dingen, noch ein paar Nachfragen:

2200 N ist der maßgebliche Wert. Das ist der Wert, der überschritten werden muss, um den Zylinder entlang der Hauptachse herauszuziehen?! D.h. man müsste die Verbindung mit ca. 220 kg statisch belasten, um sie zu zerstören?

Ich vermute, dass die Zahl bei einem Holzgewinde günstiger ist, als bei einem glatten Zylinder.

Nussbaum ist wohl kein Weichholz. Kann man dazu etwas sagen?


Unter dem Strich scheint es mir, so dass mein Vorhaben, 4 dieser Muffen einzukleben und so die Tischplatte mit der Säule zu verbinden, ok ist.
 

veter

ww-esche
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Hallo harris,

ja, 2200 N ist die rechnerische Bruchkraft, mit der man den eingeklebten Zylinder aus der Bohrung herausziehen könnte, die Klebung also zerstören würde. Die tatsächliche Belastung muss aber sicher unter dieser Bruchkraft bleiben. Bei 2 facher Sicherheit, üblich bei statischer Last, dann etwa 1100 N.

Ich habe bewusst Weichholz und hier den unteren Wert für die Zugscherfestigkeit genommen. Hartholz, dazu dürfte auch Nussbaum zählen, hat etwa zweimal höhere Werte beim erwähnten Kleber.

Rampamuffen sollten, wenn zusätzlich eingeklebt, gefühlsmäßig mehr halten als ein äquivalenter Zylinder, sofern die Gewindeflanken beim Eindrehen das Hirnholz nicht zerbröseln und dabei großes Spiel entsteht.

Mach vielleicht folgenden Versuch: Hirnholz mit Kerndurchmesser der Rampamuffe mit Beigabe von dünnflüssigem Epoxidkleber (Schmiermittel, sollte Bröseln verhindern) eindrehen. Dabei genau die Angaben des Datenblatts beachten, insbesondere was Aushärtezeiten betrifft. Anschließend belasten bis zur Zerstörung. Kraft kann man vielleicht mit Personenwaage messen.

Zu beachten ist noch, wie die axiale Zugkraft aufgebracht wird. Wenn z.B. eine Tischplatte am äußeren Rand belastet wird und der eingeklebte Zylinder ziemlich mittig sitzt, genügt aufgrund der ungünstigen Hebelübersetzung schon eine viel kleinere Kraft am äußeren Rand, um den Zylinder rauszuziehen.

Besser finde ich da auch Speisels Vorschlag, die Verspannung der Teile über Druckbeanspruchung anstelle Zugbeanspruchung der Befestigungsglieder vorzunehmen, weil man damit auf jeden Fall auf der sicheren Seite liegen wird. Ob das in deiner Konstruktion geht, du hast ja schon einiges gebohrt, kann ich nicht abschätzen.

LG. veter
 

harris

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Hallo harris,

ja, 2200 N ist die rechnerische Bruchkraft, mit der man den eingeklebten Zylinder aus der Bohrung herausziehen könnte, die Klebung also zerstören würde. Die tatsächliche Belastung muss aber sicher unter dieser Bruchkraft bleiben. Bei 2 facher Sicherheit, üblich bei statischer Last, dann etwa 1100 N.

Ich habe bewusst Weichholz und hier den unteren Wert für die Zugscherfestigkeit genommen. Hartholz, dazu dürfte auch Nussbaum zählen, hat etwa zweimal höhere Werte beim erwähnten Kleber.

Rampamuffen sollten, wenn zusätzlich eingeklebt, gefühlsmäßig mehr halten als ein äquivalenter Zylinder, sofern die Gewindeflanken beim Eindrehen das Hirnholz nicht zerbröseln und dabei großes Spiel entsteht.

Mach vielleicht folgenden Versuch: Hirnholz mit Kerndurchmesser der Rampamuffe mit Beigabe von dünnflüssigem Epoxidkleber (Schmiermittel, sollte Bröseln verhindern) eindrehen. Dabei genau die Angaben des Datenblatts beachten, insbesondere was Aushärtezeiten betrifft. Anschließend belasten bis zur Zerstörung. Kraft kann man vielleicht mit Personenwaage messen.

Zu beachten ist noch, wie die axiale Zugkraft aufgebracht wird. Wenn z.B. eine Tischplatte am äußeren Rand belastet wird und der eingeklebte Zylinder ziemlich mittig sitzt, genügt aufgrund der ungünstigen Hebelübersetzung schon eine viel kleinere Kraft am äußeren Rand, um den Zylinder rauszuziehen.

Besser finde ich da auch Speisels Vorschlag, die Verspannung der Teile über Druckbeanspruchung anstelle Zugbeanspruchung der Befestigungsglieder vorzunehmen, weil man damit auf jeden Fall auf der sicheren Seite liegen wird. Ob das in deiner Konstruktion geht, du hast ja schon einiges gebohrt, kann ich nicht abschätzen.

LG. veter

Ja gut, aber was heißt nur Druckbeanspruchung? Die Stockschraube wird doch auf Zug geansprucht. Da kommt man doch nicht drum rum. Und Stockschraube und Muffe sind doch beides im wesentlichen das Gleiche: Holzschrauben. Der Unterschied ist die Geometrie.

Ich werde es mit dem Einkleben von Muffen versuchen. Für was anderes ist das Werkstück eigentlich nicht mehr fit.
 
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